Manfreds kleiner Bauernhof

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Manfred
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Manfred »

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Naturgeist
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Naturgeist »

Abgesehen von den fehlenden Hörnern, sehr schöne Rinder! Sehen richtig gesund aus. Fütterst du noch zu, oder bekommen die nur was auf der Weide wächst?


Manfred
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Beiträge: 1737
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Manfred »

Fehlende Hörner?
Ich vermisse sie nicht. Habe als Kind schon mehr als genug Hornstöße abgekommen, im alten Anbindestall meiner Eltern.
Ein Nachbar hat in seinem Stall ein Horn durchs Kniegelenk abgekriegt...
Hornlose Exemplare gab es schon vor tausenden von Jahren in den Wildrinderbeständen.
Es gab sogar mal die These, dass die Wildrinder dominant hornlos waren, das aber durch die Prädation wegselektiert wurde.
Bei den alten Ägyptern und auch den Kelten gab es hornlose Rinderbestände.
Aber die Moden wechseln halt immer wieder mal.
Was ich nicht mag, ist das Enthornen. Wenn ein Tier Hornansätze zeigt, bleiben sie dran. Eine behornte Fleckviehkuh habe ich noch in der Herde.
Aber ich setze seit vielen Jahren nur noch genetisch hornlose Deckbullen ein. Wobei das bei Angus-Rindern ja praktisch alle sind. Zumindest alle Herdbuch-Tiere.

Zugefüttert wird nur eine Mineral-Leckmesse, solange der Weideaufwuchs reicht, weil sie ja nicht weiträumig wandern und so selbst fehlende Mineralien suchen können.
Wenn das Weidefutter zu knapp wird, gibt es Heu oder Grassilage zur freien Aufnahme.
Ich würde gerne irgendwann dahin kommen, meine Tiere das ganze Jahr über von der Weide zu ernähren, da sind aber diverse Hindernisse vor.
Zum einen habe ich noch immer einen großen Anteil verstreuer, zumeist kleiner Flächen, die ich nicht wirtschaftlich Beweiden kann. Zum anderen muss ich mind. 0,3 Großvieheinhalten je ha Futterfläche halten, wegen der Bio-Auflagen. Das macht es schwierg, ausreichend Stockpile auf den Flächen zu erreichen, für den Winter, zumal wir Klimabedingt hier einen sehr starken Peak beim Wachstum um Frühjahr haben, in den meisten Jahren fast Nullwachstum um Sommer und im Herbst wird es dann schnell zu kalt, um noch nennenswert Masse zu produzieren. Die Dürre der letzten 2 1/2 Jahre war natürlich auch nicht hilfreich.
Aber ich arbeite weiter daran, Weideflächen zu arrondieren und das Weidemanagement in Richtung Ausdehnung der zufütterungslosen Weideperiode zu verbessern.


Naturgeist
Beiträge: 12
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Naturgeist »

Klar, ich sagte ja nicht, dass hornlose Rinder nicht gut sind. Im Gegensatz zu hornlosen Ziegen, gibt es ja keine weiteren Gendefekte, die an das Gen geknüpft sind.

Hier in Sardinien gibt es noch eine Zuchtlinie von Limousin, die in den 70ern aus Frankreich importiert wurden. Diese sind noch behornt und ich finde sie einfach optisch toll. Aber hier herrschen ja auch ganz andere Haltungsbedingungen.

Das ein Mindestbestand von 0.3 GVE pro HA existiert ist wieder einmal typischer Behördenwahnsinn...


Nakati
Beiträge: 108
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Nakati »

Manfred hat geschrieben: 04.09.2020, 11:10 ...
Es gab sogar mal die These, dass die Wildrinder dominant hornlos waren, das aber durch die Prädation wegselektiert wurde.
...
spannend, wo hast dies gelesen?


Manfred
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Beiträge: 1737
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Manfred »

Nakati hat geschrieben: 05.09.2020, 15:47 spannend, wo hast dies gelesen?
Ich bin mir nicht mehr sicher.
Habe mir zwar einige Quellen zu dem Thema notiert, aber nicht, aus welcher die Info stammt.
Weiß nicht, ob du dir die Mühe machen magst, das alles nochmal durchzulesen.

Oft zitiert wird die eine Doktorarbeit von 1896 von E. O. Areander.
Diese ist inzwischen eingescannt online verfügbar:
https://daten.digitale-sammlungen.de/00 ... index.html
(Durch die Seiten blättern kann man mit den kleinen roten < > Symbolen oben rechts über dem Bild.)

Hornlose Zuchtrinder seit mind. 6000 Jahren
https://www.researchgate.net/publicatio ... led_cattle

Hier auf Seite 893 wird der Fund eines hornlosen Rinderschädels aus dem Pliozän (5,3 Mio. bis 2,6 Mio. Jahre vor unsere Zeit) beschrieben:
https://www.journals.uchicago.edu/doi/p ... 086/274571


Nakati
Beiträge: 108
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Nakati »

Interessant, danke für die Links

was in der dritten Quelle auch steht:
"Homer, in his 'Odyssey' (B. iv. i, 85), confirms my opinion as to the cause: 'And Libya, where the lambs soon put forth their horns,'' rightly observing that in warm climates horns shoot out quickly, but in very severe cold the cattle either do not produce them at all"
Also das in kaltem Wetter weder Rinder noch Schafe Hörner bekommen...


Manfred
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Beiträge: 1737
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Manfred »

Die Tage geht es leider einer der mehrjährigen Blühflächen an den Kragen, weil die Bahn dringend einen defekten Durchlass sichern muss.
Es sollen nach Möglichkeit Baggermatratzen eingesetzt werden, um den Schaden gering zu halten.
Ich bin gespannt.

So schaut die Fläche aktuell, vor dem Eingriff aus:

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Fred
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Fred »

JaNu...die Bahn.... jedenfalls tat es gut, mal wieder die Bilder deiner zufriedenen Tiere auf der Weide anzusehen :)


Manfred
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Re: Manfreds kleiner Bauernhof

Beitrag von Manfred »

Die Baumaßnahme ging mit deutlich weniger Schaden ab als befürchtet.
Die Baufirma ist mit ihrem Bagger von der Bundesstraße aus die steile Böschung runter und auf kürzestem Weg quer über die Fläche.
Der Beton wurde mit einer Betonpumpe mit Kranarm von der Bundesstraße auch in den Durchlass gepresst.
Zu ist im Frühjahr nur die Fahrspur des Baggers nachzuarbeiten und nachzusäen.
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