Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

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Manfred
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Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Franz Grötschl aus Lackendorf ( https://www.facebook.com/groetschl/ ) hat in der Facebook-Gruppe Bodenfruchtbarkeit einen interessanten Maisanbau-Versuch vorgestellt.
Mit seiner Genehmigung stelle ich die folgenden Bilder hier ein.

Ziele sind die Verhinderung von Erosion, die Fixierung von Nährstoffen aus der Vorkultur sowie die Förderung des Bodenlebens (ganzjährige lebende Wurzeln im Boden, deren Sekrete das Bodenleben ernähren) und damit auch des Humushaushalts.

Der Anbau erfolgt im Strip-Till-Verfahren.
Ausgangspunkt ist eine überwinternde Zwischenfrucht aus Grünroggen, Wicken, Perko (Chinakohl-Rübsen-Hybrid) und Klee.

In diese Zwischenfrucht wird durch ein Güllefass mit angebautem Strip-Till-Gerät (nach Entwurf von Franz Grötschl angefertigt durch die Firma Bremer) die Unterfußdüngung für den Mais eingebracht.
Dafür wird ein Miettraktor mit RTK (Real Time Kinematic) - Lenksystem eingesetzt, um exakte Reihen zu erhalten.
Bei den weiteren Bearbeitungsschritten fährt er dann mit Traktoren ohne Lenksystem auf der Strip-Till Spur.

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Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Die Maisaussaat in die Stripp-Till-Reihen. Die Reihen werden vor der Sämaschine durch den Traktor und den Reifenpacker rückverdichtet.
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Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Einige Tage nach der Saat erfolgt die Behandlung der stehen gebliebenen Zwischenfruchtstreifen mit einer Reihen-Messerwalze.
(Hier wurde die Maßnahme für Tests und für die Fotos auf einem Streifen vorzeitig durchgeführt. Der optimale Zeitpunkt zum Walzen ist noch nicht erreicht.)
Dadurch soll die Zwischenfrucht so geschwächt werden, dass der Mais sie überwachsen kann.
Die Pflanzen soller aber übeleben, um unter dem Mais eine Bodenbegrünung zu bilden.
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Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Einige Bilder 7 Tage nach der Saat.
Zwischenfrucht noch nicht gewalzt.
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Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Versuch zum Einsatz der Messerwalze am 29.04.2018.
Schlepper mit schmalerer Spur, passend zum Streifenabstand, damit die Räder auf den Streifen laufen.
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Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

In Australien experimentiert Ben Poggioli ebenfalls mit Streifen-Messerwalzen:



Franz G
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Franz G »

Ich finde das genial, das Leute 1000 km die selbe Idee haben ohne von einander zu wissen. Das gleiche war schon bei der Injektionstechnik so!
Nur das ich im Vergleich dazu nur ein Hoppy Bauer bin. Und solche bastlereien viel Geld und Risiko haben :-(
Mir ist auf alle Fälle aufgefallen es braucht GPS. Das blinde Nachfahren ist einfach extrem schwierig und ohne schaden an der Kultur zu machen fast nicht möglich. Schade das die Fotos über das Handy zu groß sind.


Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Evtl. würde so eine Bildverkleinerungs-App helfen?
https://praxistipps.chip.de/android-fot ... ppts_37146

Es ist wirklich klasse, was ihr kreativen Köpfe euch alles einfallen lasst.
Ein unbürokratisches Förderprogramm für solche Kleinforschungsprojekte von Praktikern wäre m.E. hilfreich.
Antrag auf einer Seite A4. Gedeckelt auf ein paar Tausend Euro pro Projekt. Hinterher ein Bericht, der im Internet veröffentlicht wird.
Damit könnte man schon viel erreichen.
Will gar nicht wissen, wie viele gute Ideen verloren gehen, weil die kleinen Betriebe das nötige Geld nicht in die Hand nehmen können, um es einfach mal zu versuchen.

Wegen der Reihen könnte man statt GPS evtl. auch eines dieser optischen Reihenhaltesysteme testen, mit denen im Gemüsebau etc. experimentiert wird. Aber da bräuchte es halt auch wieder das nötige Kleingeld und einen Programmierer, der die Reihenerkennung auf die Mulchstreifen anpasst.


Franz G
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Franz G »

Das mit dem A 4 Antrag wärs, aber der hätte mindestens 10 seiten zum ausfüllen. ;-) Das mit der Kamera habe ich schon gecheckt, kommt fast noch teurer . GPS könnte da noch öfter Einsätzen, zumindest für meinen Betrieb. Ich hab mich jz dafür entschlossen. Bei der Messer Walze bin ich mir noch nicht sicher. Ich würde die Begrünung gerne erhalten, es müsste die Mischung angepasst werden. Ich bin dabei immer vom füttern ausgegangen , das ist aber problematischer. Die unterschneid Variante wäre VL sicherer?!


Manfred
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Re: Franz Grötschl: Strip-Till-Mais mit reduziertem Herbizideinsatz

Beitrag von Manfred »

Die Gründüngungsmischung ist für den Zweck vermutlich noch nicht optimal.
Der Grünroggen und die Wicken lassen sich in dem Stadium mit der Messerwalze schwer bremsen.
Und wenn man mehrfach drüber muss, geht es gleich wieder ins Geld, bei der geringen Arbeitsbreite.

Man bräuchte wohl eine Mischung, die gut deckt, aber selbst niedrig bleibt, oder , wenn man mehr Pflanzenmasse will, einschnittige Komponenten, zur Maissaat in ihrer Entwicklung so weit sind, dass sie sich mit einem Walzen stark genug unterdrücken lassen.

Ingham hat auf ihrer Website eine Liste von niedrig wachsenden Gründüngungs-/Bodenbedeckungspflanzen. Bin aber noch nicht dazu gekommen, diese Liste durchzuarbeiten.
http://www.soilfoodweb.com/Cover_Plants.html
Sie schlägt in Ihren Vorträgen vor, eine permanente Bodenbedeckung aus solchen niedrigwachsenden Pflanzen zu entwickeln, und da rein dann in Direkt- oder Steifensaat die Feldfrüchte einzubringen.
Wenz hat bei seinen Ecodyn-Versuchen viel mit einer permanenten Bedeckung aus Weißklee experimentiert, wenn ich mich recht erinnere?

Wenn du den Grünroggen brauchst um Gülle zu verwerten, wäre Unterschneiden etvl. einfacher. Da hast du ja schon Erfahrung mit?


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