Baumarten- Klimawandel

Centauri
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Centauri »

Ich war letztens Bäume abtragen in einer Wochenendsiedlung.
Die Birken hatten alle Trockenschäden bzw. waren schon abgestorben.
Auf dem Nachbargrundstück steht ein riesiger Schwarznussbaum mit vielen Nüssen darunter.
Nach Absprache mit der Besitzerin konnten wir alle Nüsse aufsammeln. Das waren so ca. 2000 Stk.
Was etwas hinderlich ist, ist das diese mit Schale vom Baum fallen.
Das heißt die mussten alle geschält werden was natürlich viel Arbeit und auch eine große Sauerei ist.
Vorgestern hab ich dann erst mal 300 m² Land umgefräst und Gestern hab ich sie legen lassen.
Einige werde ich Heute noch in 3 l Töpfe legen.
Jetzt und im zeitigen Frühjahr werde ich noch ein paar andere Exoten ansäen.
Maronen hätte ich auch gerne gepflanzt. Sind hier aber etwas schwer zu bekommen.
Vielleicht muss ich da mal Saatgut zukaufen.


Centauri
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Centauri »

So nun habe ich noch Saatgut von Maronen bestellt.
Ich denke mal das die bei uns in Nordsachsen gut wachsen werden.
Desweiteren haben wir mal ein paar Reihen Gleditschie gesät.
Jetzt hab ich noch Paulownia als Saatgut hier. Die werde ich aber in Kisten aussähen. Da ist das Saatgut zu fein um es gleich aus zu bringen.
Die hat den Vorteil das sie einen enormen Holzzuwachs hat.
Habe mal eine abtragen müssen die war 22 Jahre alt und hatte einen BHD von 55 cm.


Manfred
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Manfred »

Stand diese Paulownia bei euch in der Region?
Die sollen ja relativ frostempfindlich und daher nur für Weinbauregionen geeignet sein?


Centauri
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Centauri »

Moin moin Manfred,
ja die stand hier in der Gegend. Und nicht vergessen, hier gibt es auch Weinbau. :)
Frostempfindlich ist die Baumart schon, vor allem im Jugendstadium.
Aber man sieht hier schon die eine oder andere stehen. Und so kalte Winter haben wir auch nicht mehr.
Gestern waren wir wieder mal in einem Garten wo eine stand. Die steht dort seit 16 Jahren und hat einen BHD von 35 cm.
Und wenn ich zurück denke an die die ich mal gefällt habe, da waren Jahresringe von 4 cm dabei.


Centauri
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Centauri »

So die Maronen sind angekommen
Mal sehen ob ich Heute dazu kommen werde noch mal 200 m² um zu fräsen.
Letztens ist mir noch eingefallen wo Baumhaseln stehen. Gleich mal jemanden hingeschickt zum Saatgut sammeln.
Schön langsam wird das eine Baumschule hier, :D .
Aber mal gucken was sich hier am besten durchsetzt.


Fred
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Fred »

Manfred hat geschrieben: 19.10.2019, 12:08 Und wieso sollte Holz für die Faserproduktion weniger nachhaltig sein als Hanf?
Kein anderer Faserrohstoff kann (am richtigen Standort und mit dem richtigen Management) mit so wenig Primärenergieaufwand erzeugt werden wie Holz.
Jetzt bin ich auf eine Aussage gestoßen, daß Faserrohstoffbezogen Hanf eine rund 4 fach so hohe Flächenproduktion gegenüber Wald festgestellt wurde. Die Aussage lautet: "1 Morgen Hanf entsprechen 4,1 Morgen Wald", was auf eine US-Studie von 1916 bezogen sein soll. Gut, das ist keine Gesammtbilanz für Anbau mit energieintensiven High-Tech Geräten, ergäbe aber eine massive Nutzungsentlastung pro Fläche. [=https://transformier.wordpress.com/201 ... ird/Quelle]


Centauri
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Centauri »

Das Hanf einen höheren Ertrag pro Hektar im Feldanbau hat das kann schon sein wenn ich es mit normalen Wald (Was immer für Wald das auch ist?) vergleiche.
Aber darum geht es mir eigentlich auch gar nicht. Sondern, um den Wald der schon besteht und teilweise umgebaut werden müsste. Da hilft es ja wenig partiell hier und dort mal Hanf ein zu säen. Oder gleich den bestehenden Wald zu roden. Desweiteren gibt es Waldstandorte die sich für den Anbau von Ackerpflanzen gar nicht eignen. Und derer gibt es viele. Von Steillagen bist zum Sumpf. Diese Standorte zu bewirtschaften lässt die Bilanz natürlich ganz anders aussehen.


Manfred
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Manfred »

Ich habe vor Jahren mal mit verschiedensten Kulturen herumgerechnet und bin zum Ergebnis gekommen, dass aus dem gleichen Standort bei gleicher Nutzungsintensität der nach Ernte-Nährstoffen gewichtete Ertrag unabhängig von der Kultur ähnlich ist, solange die Kulturen halbwegs zum Standort passen, also keine ungeeigneten Kulturen angebaut werden oder irgendwelche Wetterextreme die Ernte verhageln.
Rein auf die Trockenmasse darf man dabei nicht schauen, sondern muss Fett und Eiweiß höher gewichten als Kohlehydrate/Fasern.
Beim Hanf gibt es ja unterschiedlichste Sorten, je nachdem, ob Strohmasse (z.B. für Dämmstoffe), Fasern (für Kleidung etc.), Samen (Ölgewinnung) oder verschiedene Wirkstoffe das Ernteziel sind.
Bei den Fasersorten liegt in unserem Breiten der mittlere Ertrag bei 1,5 bis 2 Tonnen Faser / ja. Den Holzanteil der Stängel kann man daneben evtl. als Dämm- oder Brennmaterial verwenden.
Im Forstbereich liegt der durchschnittliche Zuwachs in Bayern bei 12 Festmeter/ha. Die Spanne ist da auch sehr groß von fast null auf Extremstandorten und bei Neuanpflanzungen bis über 30 Vfm/ha bei Hybridpappeln.

Buche hat eine Atro-Dichte von ca. 667 kg / m3
Der Zelluloseanteil wird mit 42,5 bis 53,5 % angegeben. Nehmen wir mal 45%.
Das wären 300 kg Zellulose je m3.
Bei der Buche liegt der Zuwachs in Bayern laut LWF bei über 13 Vfm/ha.
Nehmen wir mal 10 fm als für die Faserproduktion nutzbaren Anteil an. Dan wären wir bei 3 to Zellulosefaser / ha.
Dafür ist der Anteil an Restholz dann gering, der von Körnern bei null.
Unter dem Strich dürften wir wieder ca. vergleichbar mit dem Hanf sein.


Centauri
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Centauri »

Das ist vielleicht ja unser Problem. Alles wird dem höchst möglichen Gewinn untergeordnet.
Wenn das die letzten Jahrzehnte nicht so gewesen wäre hätten wir das Problem jetzt vielleicht auch nicht.
Und jetzt machen wir uns mit der Brechstange ans Werk aber immer mit dem Gesichtspunkt der höchsten Wirtschaftlichkeit.


Fred
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Re: Baumarten- Klimawandel

Beitrag von Fred »

BR-Doku vom 7.3.2020: "Waldsterben in Mittelfranken: Das Ende der Kiefer"



Ist unterschriebem mit:
"Viele Waldbesitzer in Mittelfranken machen gerade eine schwere Zeit durch: Die dort prägende Baumart, die Kiefer, kann dem Klimawandel nicht standhalten - bis zu 80 Prozent sind geschädigt. "
... Dabei wird die Kiefer im allgmeinen als die Baumart mit der größten Klima-Toleranz angesehen. Vielleicht ist nach 600Jahre Kieferanbau für die Natur einfach auch mal mehr Diversität erforderlich.


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