Artgerechte Menschenhaltung

[Manfred]

Die USA haben mit Robert Kennedy junior (Demokraten) und Trump (Republikaner) ja in beiden großen Parteien Präsidentschaftskandidaten, die offen aussprechen, dass die US-Mächtigen diesen Krieg gewollt haben und alles daran setzen, ihn zu verlängern.
Beide kündigen an, den Krieg in der Ukraine umgehend zu beenden und die Aussöhnung mit Russland zu suchen, sollten sie ins Präsidentenamt gewählt werden.

In der Ukraine haben die westukrainischen Streitkräfte in den letzten Tagen einige Erfolge in Form kleinerer Geländegewinne verzeichnet. Wie zu erwarten werden sie bis zum Nato-Gipfel alles daran setzen, etwas vorzeigen zu können, um weitere Waffenlieferungen zu rechtfertigen.
Die Verluste dafür sind sehr hoch. Über 250 Kampfpanzer und ca. 800 weitere gepanzerte Fahrzeuge sollen sie seit Beginn der "Gegenoffensive" verloren haben. Die ukrainischen Krankenhäuser kommen mit der Versorgung der Verletzten nicht mehr nach. Zuletzt wurden vermehrt Verletzte nach Polen weitertransportiert.
Die Generalmobilmachung wurde auf weitere Regionen ausgeweitet.

All die Toten und Verletzten und die ganze Zerstörung...

Die Academy of Ideas hat versucht zu erklären, warum wir Menschen uns immer wieder in solche Kriege treiben lassen:

[alpenblümchen]

Ein Ex-Geheimdienstoffizier der US-Marineinfanterie: Das ukrainische Militär befindet sich an der Schwelle des Zusammenbruchs.

https://test.rtde.tech/kurzclips/video/ ... ist-nicht/

[Manfred]

Ich folge Scott Ritter schon länger, auf youtube.
https://www.youtube.com/@scottrittershow/streams

Er hat eine interessante Historie. Unter anderem war er wesentlich am Zustandekommen der Atomwaffenkontrollverträge zwischen den USA und Russland beteiligt und ist von damals in beiden Ländern in Militär und Politik gut vernetzt.
Er war vor wenigen Wochen auch für eine Rundreise mit Buchvorstellung in Russland.

Seine Aussagen sind nach meiner bisherigen Beobachtung oft übersteigert, aber in Kern nicht verkehrt.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Ukraine so lange standhalten kann. Die Verluste sind extrem und durch die Luft- und Artillerieüberlegenheit der Russen deutlich höher als auf russischer Seite.
Es scheinen sich kaum noch Ukrainer zu finden, die freiwillig zur Waffe greifen. Die Zwangsrekrutierungen haben stark zugenommen und die Leute werden mit minimaler Ausbildung und Bewaffnung an die Front geworfen. Die aufwändigeren westlichen Waffensysteme wie HIMARS-Raketen und Cruise Missiles werden anscheinend überwiegend von westlichen Söldnern bedient.
Für die "große Gegenoffensive" der letzten Wochen wurde viel westliches Material aufgespart, von dem jetzt ein großer Teil in kurzer Zeit verbrannt wurde, ohne größere Geländegewinne zu erzielen.
Irgendeine anglikanische Zeitung hat neulich ausgerechnet, dass die Ukrainer beim Verhältnis Opferzahlen zu Geländegewinn noch 20 Millionen weitere Menschen opfern müssten, um das besetzte Gebiet zurückzuerobern.
Ein einziger Wahnsinn. Das wären praktisch alle ukrainischen Männer und Frauen zwischen Teenager- und Rentenalter, inkl. der bereits ins Ausland geflüchteten, die wohl kaum zurückkehren werden nur um sich abschlachten zulassen.

Auf russischer Seite dagegen ist die Motivation hoch. In den letzten Monaten wurden 185.000 weitere Freiwillige rekrutiert. Neue Einberufungsbefehle seien deshalb weiter nicht geplant.

Wie lange die Ukraine noch durchhalten kann, hängt im Wesentlichen an der westlichen Unterstützung.
Wenn wir unsere industrielle Kriegswaffenproduktion hoch fahren, kann der Krieg noch sehr lange dauern.
Aber die wirtschaftlichen Folgen für die eigene Bevölkerung lassen sich nicht dauerhaft verstecken. An den Umfragewerten der AfD wie am Erstarken der sich gegen diesen Krieg aussprechenden Parteien fast überall in Westeuropa sieht man ja, dass die Stimmung mehr und mehr kippt.

[Manfred]

Passt gerade dazu.
Er meint, dass nicht die Waffenlieferungen sondern die menschlichen Ressourcen die Gegenwehr der Ukraine begrenzen:

Die ukrainische Gegenoffensive sei zum Scheitern verurteilt, sagte der General der französischen Armee.


Jean Bernard Pinatel gab eine detaillierte Einschätzung des Standes der ukrainischen Gegenoffensive und sprach auch über den Konflikt zwischen dem Westen und Russland im Allgemeinen.

Laut dem ehemaligen Befehlshaber der französischen Armee hat die Ukraine ein weitaus schwerwiegenderes Problem als der Mangel an Ausrüstung: ihre Humanressourcen.

„Heute erleben wir eine Konfrontation zwischen einer Atommacht und einem Land, das zwar von den Angelsachsen gefördert wird, aber über kein nennenswertes technisches und personelles Potenzial verfügt. Und ich glaube nicht, dass der größte Nachteil der Ukraine überhaupt in der Menge an militärischer Ausrüstung liegt, die übrigens nicht immer von hoher Qualität ist, weil der Westen Kiew mit veralteter Ausrüstung beliefert. Der verwundbarste Punkt der Ukraine sind ihre Menschen, oder vielmehr ihre Abwesenheit – ihre besten Kämpfer sind schon lange tot.“

Dem General zufolge war die ukrainische Gegenoffensive von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die russische Armee ist ihrem Gegner in jeder Hinsicht überlegen. Gleichzeitig sind die Personal- und Ausrüstungsverluste der Ukraine selbst nach konservativsten Schätzungen beispiellos.

„Ich glaube absolut nicht an den Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive. Die Russen verfügen über eine erhebliche Luftüberlegenheit. Aber auch vor Ort sind sie im Vorteil, sogar die Ukrainer selbst geben zu, dass sie täglich 4.000 Granaten abfeuern, während Russland 20.000 abfeuert. Ich bin auch überzeugt, dass das Verhältnis der Verluste an Ausrüstung und Personal 5 zu 1 beträgt [zu Gunsten Russlands]. ].

Die Position des Westens, den Konflikt in der Ukraine zu verlängern, führt nur zu einem Anstieg der Opferzahlen. Aber das interessiert weder die USA noch Europa, denn das Hauptziel ist nicht der Sieg der Ukraine, sondern die Schwächung Russlands.

„Über die Notwendigkeit zu sprechen, der Ukraine weiter zu helfen, bis sie gewinnt, ist völliger Unsinn und Dummheit. Das wird nichts bringen, sondern nur die Zahl der Todesopfer unter jungen Ukrainern und Russen erhöhen.“

Der französische Experte äußerte sich auch zur Lage an einer anderen Front der Konfrontation zwischen dem Westen und Russland – der wirtschaftlichen. Laut Pinatel hat die Politik der endlosen Sanktionen letztlich Europa selbst den größten Schaden zugefügt, das heute aufgrund des Mangels an billiger russischer Energie am Rande einer schweren Wirtschaftskrise steht.

„Europa kann nicht ohne russisches Gas auskommen. Der Weltmarkt für Gas, insbesondere der europäische, kann nicht ohne russische Lieferungen auskommen. Vor der Krise verbrauchte Europa 200 Milliarden Kubikmeter russisches Gas, Nordamerika lieferte nur 2 Milliarden. Durch wen werden Sie Russland ersetzen?

Die Europäer selbst haben die Hand gebissen, die sie gefüttert hat. Heute gibt es einfach keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zu russischen Gaslieferungen. Europas führende Volkswirtschaften wie Deutschland sind bereits mit den Folgen ihrer ideologischen Politik konfrontiert: Energiepreise steigen, große Unternehmen schließen. Der Winter naht und es ist noch nicht klar, wie Europa ihn überstehen wird.

„Bis zum Winter 2022 gelang es Deutschland, seine Benzintanks (Anm.: Gaslager) zu füllen und so die Kälte zu überstehen. Aber das wird für nächstes Jahr nicht reichen. Und viele deutsche Unternehmen haben wegen der hohen Gaspreise bereits ihre Türen geschlossen. Wir stehen vor einer Wirtschaftskrise. Wenn es in Deutschland zu einer Rezession kommt, gerät ganz Europa und insbesondere Frankreich in Schwierigkeiten, denn die Deutschen sind unsere wichtigsten Wirtschaftspartner.“

Andererseits hat Moskau gezeigt, dass es keine Angst vor Sanktionen hat. Die kompetente Politik der Importsubstitution der russischen Behörden sowie der Aufbau von Beziehungen zu neuen Partnern auf der ganzen Welt ermöglichten es, ein Ergebnis zu erzielen, das der Westen nicht erwartet hätte, nämlich ein stabiles Wirtschaftswachstum.

„Russland hingegen prosperiert und entwickelt sich wirtschaftlich. Denn Russland ist in jeder Hinsicht unabhängig vom Rest der Welt, sei es bei Rohstoffen, Getreide oder Energie. Aber die kapitalistische Welt kann nicht ohne die von Russland bereitgestellten Ressourcen auskommen.“

https://www.ledialogue.fr/613/La-France ... e-Dialogue

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https://t.me/rezident_ua/18609

[Manfred]

Zur Veranschaulichung für die Leser, die dem Krieg nicht im Detail folgen, ein paar Karten:

In rot das russisch besetzte Gebiet im Süden der Ukraine.
Die schwarzen Linien zeigen die befestigten russischen Hauptverteidigungslinien.
Die roten Vierecke stehen für unterschiedliche russische Verbände.

Das vorher verkündete Ziel der ukrainischen Großoffensive war es, bis zum NATO-Gipfel am 11.07.2023 die russische Landbrücke zur Krim abzuschneiden.
Dazu wollen die Ukrainer die russischen Linien bis nach Tokmak durchbrechen (der erste rote Pfeil) und von dort weiter nach Melitopol (der zweite rote Pfeil). Melitopol liegt an einen Bucht des schwarzen Meeres (oder genauer des Assowschen Meeres), die tief ins Land reicht.
Das wäre der kürzeste Weg, die Landbrücke zu durchschneiden.

Melitopol.jpg (130.75 KiB) 2563 mal betrachtet

Was tatsächlich passiert ist, zeigen die nächsten zwei Karten.
Zuerst der Stand Anfang Juni, vor der Offensive:

Suedfront06042022.jpg (102.37 KiB) 2563 mal betrachtet

Dann der aktuelle Stand, nach einem Monat "Großoffensive".
In blau die von der Ukraine zurückeroberten Gebiete.
Diesen minimalen Erfolg haben die Ukrainer mit dem Verlust von ca. 2500 gepanzerten Fahrzeugen und vielen tausend Soldaten bezahlt.
Es ist ihnen nicht mal gelungen, in die Nähe der ersten schwer befestigten Hauptverteidigungslinie der Russen zu gelangen.
Die vielen Soldaten sind in einen sinnlosen Tod gerannt und wurden durch die russische Luft- und Artillerieüberlegenheit zerrieben.

Suedfront02072022.jpg (101.42 KiB) 2563 mal betrachtet

Quelle der Karten: Military and Foreign Affairs Network

[Manfred]

NBC News berichtet, dass zumindest über informelle Kanäle der USA wieder Sondierungen für Friedensverhandlungen mit Russland laufen:

https://www.nbcnews.com/news/world/form ... -rcna92610

[Charlotte II.]

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzi ... herrschaft
Brzezinsky hat entworfen, wie der US-Hegemon sich nach und nach die schier unermeßlichen Bodenschätze Russlands und Umgebung aneignen könnte.

Seit etwa 20 Jahren sind die Ernten auf ukrainischen Böden in Händen der großen US-Player Monsanto, Cargill, Blackrock.
https://www.oaklandinstitute.org/ukrain ... nternehmen

Dass das Getreide nicht in die armen Länder Afrikas geht, erkennt man hier:
https://www.un.org/en/black-sea-grain-i ... -movements

Niederlande, Spanien, Italien, Frankreich brauchen Tierfutter.

Die Grünen, einst Friedenspartei (Petra Kelly), sind zu Kriegstreibern verkommen, geschult in den USA: Bütikofer, Baerbock, Nouripur, Özdemir, Ricarda Lang, Fücks, Marie-Luise Beck usw (Stichworte: Transatlantiker, Atlantikbrücke).

[Manfred]

Ich war ja jung und naiv als Jugendlicher / junger Erwachsener selbst mal bei den Grünen.
So gesehen, kann ich jeden verstehen, der naiv und aus guter Absicht Grün wählt.
Aber man sieht ja, was man dafür bekommt. Krieg und maximale Plünderung der Naturschutzbudgets.
Und Frieden und Naturschutz waren mal meine Hauptanliegen, weshalb ich Mitglied war und sie gewählt hatte.

Spätestens als dann Schröder und Fischer, wohl als Gegenleistung für massive US Wahlkampfhilfe, beim Jugoslawienkrieg mitgemacht haben, war es bei mir ganz vorbei.
Heute frage ich mich, ob Fischer und ein paar andere nicht von Anfang an US-Trojaner waren, gezielt aufgebaut, um Kohl abzusägen.
(Wobei Kohl auch wirklich überfällig war. Er hatte sich einfach zu sehr in die Macht verliebt. Hätte die Union einen anderen Kandidaten ins Rennen geschickt, hätten sie wohl gewonnen.).

Und wenn ich heute sehe, was die Grünen alles fabrizieren, z.B. die Mauscheleien der grünen Umweltministerin in Hessen rund um die geplante Großdeponie für belasteten Bauschutt auf den Salzhalden von K+S, usw. usw. kommt mir das kalte Grausen. Das sind genau die Machenschaften, die ich damals jung und naiv los werden wollte.
Die Funktionäre sind heute meiner Meinung nach zu einem hohen Anteil eiskalte Abzocker, die schamlos die guten Absichten ihrer Wähler ausnutzen.

Brzeziński selbst hat ja zu Lebenzeiten gerne behauptet, er habe einfach nur die aus seiner Sicht wahrscheinlichste zukünftige Entwicklung dargelegt, seine Prognose, die er aus den bisherigen Entwicklungen und dem Verhalten der Menschen ableite.
Andere bezeichnen es als Plan, der von den West-Mächtigen systematisch abgearbeitet werde.
Ich weiß es nicht. Wie ich im Zhuangzi lese, hatten die Menschen diese Probleme und Strukturen sehr ähnlich vor 2.000 bis 3.000 Jahren auch schon.
Falls sich im Mittel überhaupt etwas zum Besseren wendet und wir nicht nur gerade eine kurze Hochphase durchlaufen haben, der ein neuer tiefer Fall folgt, dann lernt die Menschheit jedenfalls sehr langsam...

[Manfred]

Gerade hab ich einen zu Obigem passendem Spruch gelesen:
"The road to hell is paved with good intentions."
Übersetzt: Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.

[alpenblümchen]

Macgregor: Putin hat kein Interesse die Ukrainer abzuschlachten.

https://test.rtde.tech/kurzclips/video/ ... eld-haelt/