Politik und anderes Kontroverse

Smalltalk und Diskussionen über Gott und die Welt
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Der Hirte

Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Der Hirte »

Grüßt Euch!

Die Diskussion im Bereich, der für geistige Glaubens- und grundlegende Sinnfragen gedacht war, hat nach Aufkommen der Thematik "freier Wille" unterdessen die Form einer Auseinandersetzung um eher politische Glaubensfragen angenommen. Weil offensichtlich für solche politischen Glaubensfragen ein ähnliches Interesse besteht wie für den sich großer Anteilnahme erfreuenden Bereich über geistige Glaubensfragen, habe ich dafür nun ein eigenes Thema eröffnet. Es wäre schade, wenn ansonsten die Diskussion beider Themen durch diese Vermischung der Bereiche in einem einzigen Thema leiden würde.

Um die Diskussion über den "freien Willen" hier wieder aufzunehmen, zitiere ich zunächst die letzten Beiträge dazu.

Viele Grüße aus Portugal!

Richard

Nora hat geschrieben:Hallo

um das alles zu glauben,möchte ich noch mal nachfragen ob ich da was falsch verstanden habe #ka#

Ich Fage jetzt weil es mein freier Wille ist !!!

als Kind muss ich nicht in den Kindergarten und auch nicht in die Schule ?
Schulabschluss und Beruf ,will ich dann auch nicht,es gibt ja Harz 4 oder ähnliches ?
Führerschein,wozu man kann auch ohne fahren.
Verkehrsregeln,wieder ein Zwang,den ich ja ablehnen kann,wo ich dann lande,da herrscht auch schon wieder Zwang.
Ich lebe nur noch egoistisch in den Tag hinein,weil ich das so will,in unserer Spaßgesellschaft.

Die Altenheime wachsen aus der Erde wie Pilze,weil niemand mehr seine Angehörigen pflegen will !
Mieter zahlen keine Miete, ruinieren Wohnungen,weil es ja nicht ihnen ist ,( ich spreche aus Erfahrung als Vermieter)

Vor ein paar Tagen hat man bei uns in der Nachbarschaft einem Schaf ,bei lebendigem Leib die Ohren und den Schwanz abgeschnitten,der Mensch zeigt keine Reue,es hat Ihm Spaß gemacht,auch einer der keine Regeln gelernt hat.

Menschen werden an U-Bahn -Stationen zu Tode getreten,Kinder in Gullis geworfen,Rentnerinnen wegen 2,-€ erschlagen um Drogen zu kaufen.

Wann und wo haben diese Menschen ,die immer mehr werden,irgend etwas gelernt,sie haben lediglich nach Ihrem freien Willen gelebt und glauben auch noch,das sie richtig gehandelt haben.(was man bei verschiedenen Gerichtsverhandlungen hört)

Was vermitteln die mal Ihren Kindern ???

Mein Leben so gestalten,kann ich mir nicht vorstellen,ich war keine Minute unzufrieden,nach Regeln ,die ich von meinen Eltern und Großeltern gelernt habe zu leben.

Nun hoffe ich das mein freier Wille,das zu schreiben,nicht mit Beschimpfungen bestraft wird.

Es muss mir auch keiner zu stimmen.

schöne Grüße
Nora


Der Hirte

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Der Hirte »

Altenberger76 hat geschrieben:
Soluna hat geschrieben:Du darfst ja nicht mal Deine Kinder erziehen wies Dir gefällt! Im Religionsunterricht lernen sie dann von einem uns über alles liebenden Gott der uns aber bestraft wenn wir böses tut! Das hat nichts mit Gott zu tun die Kirche hat immer wieder solche "lügen" erfunden damit sie uns unten halten kann!!!
Ich erziehe mein Kind wie ich es will, also #damdidam# ach der Papa auch. Lügen darf sie nicht, logisch, macht sie auch nicht. Lügen, wenn wir die Großmutter überraschen wollen, das macht sie unheimlich gerne.

Im Kindergarten sollte 1x wöchentlich Religionsstunde stattfinden. Die Erzieherin wollte es nicht, die meisten Eltern auch nicht. Es kam vom Bildungsministerium Sachsen. Ich entscheide ob und wieviel meine Kind über Gott wissen muss. Nicht das Bildungsministerium. Der Vorschlag von mir, die Religionsstunde gegen eine Märchenstunde zu tauschen fand regen Beifall bei den Eltern, Erziehern und natürlich den Kindern.

Sie darf kein Super-RTL schauen, wenn sie einen MC Donald Schuppen sieht, will sie hin, nur weil ihr der Spieleturm gefällt. Das es da was zu essen gibt ist ihr nicht klar. Ich bin da in manchen Dingen ziemlich streng. Da kann man jetzt auch sagen ich würde sie unterdrücken, Dinge vorenthalten, ihren "freien Willen" einschränken.
Ich kann aber leichten Herzens sagen, dass sie einen - für eine 5 Jährige - feinen Charakter hat. Neid auf irgendein Spielzeug, die tollen Turnschuhe oder Baby - B... kommt nicht vor, sie freut sich über Dinge, die sie selbst entdeckt und das ist nun mal kein Hamburger. Ich werde von vielen belächelt, ich würde meinem Kind die "normalen " Dinge vorenthalten. Für welches Kind ist es normal bei der Geburt von Ziegen oder Schaflämmern dabei zu sein, die Flasche geben und aber auch gern eine Lammkeule essen. Klar kann das nicht normal sein aber wenn man die Möglichkeit hat? :P
Sie wächst am Arsch der Welt auf, fast keine Nachbarn, nur Wald, Wiesen und unsere Tiere. Aber sie "geht online", mit mir natürlich.
Sie hat ein natürliches Wesen und kann mit den Zänkereinen über "normale Dinge" nicht´s anfangen.
Ich hoffe das zahlt sich für ihr Leben mal aus.
Die Kinder kommen gern zu uns. Hier können sie einfach Kinder sein und alle sind gleich. Da hat keiner nen Vorteil im Busch, nur weil er Markenturnschuhe anhat.
Und schon wird der 6 jährige mit der Großen Klappe, der ja ein Powerranger ist, von 6 Ziegenlämmern über die Wiese gejagt. Ich hab mir bald in die Hose gemacht vor Schadenfreude. #engel#

Man kann nicht von allen verlangen, den Kindern das TV zu verbieten, aber einfach vor die Glotze und Mama und Papa haben ihre Ruhe, ist verantwortungslos. Dann aber rumheulen, wenn die Kinder nicht "funktionieren".
Wie soll so ein Kind wissen und lernen was man tun darf und was nicht? Es lernt von den Eltern für´s Leben, nicht von den Lehrern oder Erziehern.
Wenn ich dann noch antiautoritäre Erziehung höre platzt mir der Kragen.

Nora hat geschrieben:Menschen werden an U-Bahn -Stationen zu Tode getreten,Kinder in Gullis
geworfen,Rentnerinnen wegen 2,-€ erschlagen um Drogen zu kaufen.
Und so was passiert dann. Keine Ahnung was "Richtig" ist.
Regeln herrschen überall und sollten auch. Nora hat da vollkommen Recht.

LG

Jeannette


Der Hirte

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Der Hirte »

Locura hat geschrieben:Nora, ich glaube, Du hast mich mißverstanden.

Ein gesundes Miteinander sollte gegeben sein...dazu gehören natürlich solche Dinge wie Höflichkeit, soziales Miteinander und Legalität.

1. Höflichkeit betrachte ich als ein freiwilliges Geschenk an mein Gegenüber, dass zunächst jeder erhält.
2. Unter sozialem Miteinander verstehe ich z.B., dass ich meine Mitmenschen und deren Eigentum respektiere.
3. An Gesetze muss/ sollte sich jeder halten...letztendlich sind sie eine Leitlinie für diejenigen, die Punkt 1 und Punkt 2 nicht verstanden haben.

Natürlich gibt es in bestimmten Dingen ein Regelwerk, dass gelten muss...aber ich finde es zu einfach, wenn jegliche Entscheidungsfreiheit bei persönlichen Dingen auf das abgewälzt wird, was andere einem vorleben...und auf der anderen Seite bedeutet Freiheit nicht automatisch, sich auszuleben und nach allen Regeln der Kunst die Sau rauszulassen, sondern auch, sich freiwillig an bestimmte Dinge zu halten.

LG, Petra


Anonymous

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Anonymous »

nochmal auf die Märchenstunde an statt Religionsstunde zurück zu kommen.

Da könnte man streiten,was wirklich besser wäre #ka#

da denke ich an Hänsel und Gretel ! die Eltern setzen Ihre Kinder aus,die Kinder verbrennen die Hexe !
Schneewittchen,Mordlüsternde Königin !
Rotkäppchen, Wolf -Wald-auffressen,anschließend Wolf abschlachten !

ich kenne kein Märchen aus dem Kinder wirklich etwas fürs Leben lernen können.

Bei einer gut vorbereiteten Religionsstunde,kann man Kindgerechte Gleichnisse aussuchen.
Nächstenliebe-Hilfsbereitschaft usw.

Natürlich sollten die Eltern bei der Gestaltung auch ein Mitspracherecht haben,da es aber viele verschiedene Glaubensrichtungen in Kindergärten und Schulen gibt,ist das sehr schwer.

Da kann ich mich an die Zeit meiner Söhne erinnern,da wurde Marmelade gekocht,gezeigt wie man einen Tisch deckt,welches Besteck und Gläser für welches Gericht,Dinge aus dem täglichen leben.Es wurden auch Altenheime besucht.

so jetzt werde ich meine Mutter versorgen,sie ist nämlich ein Pflegefall und lebt bei mir.

schöne Grüße
Nora


Der Hirte

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Der Hirte »

Eliane hat geschrieben:Hallo,
ich möchte dazu etwas beitragen.
Der eigene Wille ist meineserachtens nicht mit gesellschaftlichem Zusammenleben und daraus resultierenden Regeln zu verwechseln.
Das heute diese Dinge geschehen - grauenhaft- aber leider auch ein Ergebnis unseres Mitwirkens.
Es ist doch wohl so, daß heute selbst in den Kleinstädten keiner mehr seinen Nachbarn kennt, jeder doch sowieso nur noch auf dem Selbstverwirklichungstrip ist. Wo sollen die Jungendlichen denn noch Werte vermittelt bekommen ? Wer hat den heute überhaupt noch Zeit für die Kinder - denn Kinder brauchen Zuwendung statt Bezahlung, Zeit statt Geld und Telefon und Computer. Wer zeigt den den Kindern heute noch Natur und natürliches Leben? Kinder sind unsere zukünftigen Erwachsenen. Heute können Jugendliche nichts mehr mit sich selbst und mit ihrer Umgebung anfangen - sie sitzen vor der Glotze, vor dem Video oder vor dem Computer - die Welt wird nur noch virtuell erlebt.
Kinder haben eben auch Aggressionen - damit müssen sie umgehen lernen - sich dieser auch schrittweise bewusst werden.
Die meisten Eltern sind heute überfordert sich alleine schon zeit für das Kind zu nehmen, die Lehrkräfte an den Schulen sind nur noch dazu da um Lehrstoff zu vermitteln.
Da gibt es auch kein Miteinander mehr in dem Sinne. Für mich drängt sich da auch die Frage nach dem "Beruf" auf - Beruf soll wohl angeblich mal von "Berufung" gekommen sein. Heute haben wir da leider nur noch Jobs.
Der eigene Wille ist vielleicht ein hoher Anspruch, den man versuchen kann zu verwirklichen, man sollte darüber hinaus aber nicht vergessen, daß wir Herdentiere sind und es selten ist, daß man heute noch die Möglichkeit hat als Einsiedler unberührt zu leben, sofern man das überhaupt möchte. Ich denke, alleine, daß wir uns hier miteinander unterhalten und regelmässig treffen, versuchen von einander zu lernen und uns gegenseitig zu helfen zeichnet uns doch auch wieder als "eine Masse" aus.
Liebe Grüße aus France
Eliane


Altenberger76

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Altenberger76 »

Nora hat geschrieben:da denke ich an Hänsel und Gretel ! die Eltern setzen Ihre Kinder aus,die Kinder verbrennen die Hexe !
Schneewittchen,Mordlüsternde Königin !
Rotkäppchen, Wolf -Wald-auffressen,anschließend Wolf abschlachten !
Mönsch, ich meinte doch nicht das Kinder von Märchen lernen sollen, da müsste meine Tochter bei jedem Betreten des Kinderzimmers denken, sie werde mit Pech übergossen. Na gut, wenn´s hilft. ;-)
Nora hat geschrieben:Da kann ich mich an die Zeit meiner Söhne erinnern,da wurde Marmelade gekocht,gezeigt wie man einen Tisch deckt,welches Besteck und Gläser für welches Gericht,Dinge aus dem täglichen leben.Es wurden auch Altenheime besucht.
Das macht meine Kleine auch, im Kindergarten und zu Hause.
Nora hat geschrieben:so jetzt werde ich meine Mutter versorgen,sie ist nämlich ein Pflegefall und lebt bei mir.
Meine Mutti hat auch meine Omi versorgt, dazu 4 Kinder auf 60 qm! Ach und 8Std/tägl. arbeiten! Und wir Kinder haben uns genauso um sie kümmern müssen/wollen! Ich denke meine Mutti weiß auch dass ich das mal eben so machen werde und ich hoffe meine Tochter auch. Alles ein Geben und Nehmen.

LG

Jeannette


Der Hirte

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Der Hirte »

Altenberger76 hat geschrieben:Man kann nicht von allen verlangen, den Kindern das TV zu verbieten, aber einfach vor die Glotze und Mama und Papa haben ihre Ruhe, ist verantwortungslos. Dann aber rumheulen, wenn die Kinder nicht "funktionieren".
Wie soll so ein Kind wissen und lernen was man tun darf und was nicht? Es lernt von den Eltern für´s Leben, nicht von den Lehrern oder Erziehern.
Wenn ich dann noch antiautoritäre Erziehung höre platzt mir der Kragen.
Völlige Zustimmung! Vor allem auch der letzte Satz. Doch dazu später. (Oder besser im nächsten Eintrag. Soll ja jeweils nicht zu lang werden.) Ich kenne viele Fälle, in denen Eltern ihre Kinder aus Gedankenlosigkeit den lieben langen Tag lang vor der Glotze sitzen lassen. In solchen Fällen dann auch noch bereits ganz kleine Kinder, oftmals mit erst zwei Jahren. Bis vier, besser noch bis zu einem Alter von sechs Jahren hat ein Kind meiner Ansicht nach überhaupt nichts vor dem Fernseher verloren. Außer in wirkliche Ausnahmefällen, die von den Eltern bestimmt - und begleitet (!) werden. In der Regel ist es ja bei der televisionären Kinderentsorgung so, daß die Kleinen allein (mutterseelenallein) vor der Glotze sitzen, während die Eltern, wenn überhaupt, dann nur am Rande mitbekommen, was über die Mattscheibe läuft. Spricht man sie darauf an, bekommt man mit hunderprozentiger Sicherheit die dümmste der dummen Antworten: "Aber die schauen doch nur Kindersendungen an!".
Abgesehen davon, daß es vielleicht Kindersendungen für Zehnjährige geben mag, für Achtjährige und ganz ausnahmsweise für Sechsjährige - aber ganz gewiß nicht für Dreijährige und Vierjährige -, macht es immer auch die Dosis aus! Selbst als pädagogisch wertvoll eingestufte Kinderfilme sind Gift, wenn sie Kinderseelen stundenlang am Tag zugeführt werden. (Schaut man sich dann auch noch die Typen an, welche solche Einstufungen als "pädagogisch wertvoll" vornehmen, bekommt man oft schon davon das Grausen.)
Allein schon die technische Machart von Fernsehfilmen verwirrt das natürliche Wahrnehmungsempfinden nicht nur, aber besonders von Kindern. Jeder erlebt das Geschehen um sich als Kontinuum: Ich sehe jetzt zum Beispiel zwei kleine Hähnchen neben mir auf der Veranda spielerisch miteinander kämpfen, dann davonlaufen und unter einem Busch verschwinden. Ich sehe Kuhreiher am Himmel ziehen und über den Bäumen am Horizont langsam kleiner werden. Ganz anders im Fernsehen: Man sieht jemand in Nahaufnahme durch einen Wald hetzen - Schnitt! - Jetzt sitzen Leute in einem Flugzeug - Schnitt! - In einer dunklen Sackgasse wird jemand umgebracht - Schnitt! - Menschen tanzen auf einem Ball - Schnitt! - Derjenige, der gerade noch durch den Wald hetzte, sitzt jetzt in der U-Bahn einer Großstadt... Hunderte von Schnitten in jedem Film. Dazu bei jeder Szene eine andere Musik. Mal aufpeitschend, mal bedrohlich, mal munter, mal beklemmend. Ein Bombardement virtueller Eindrücke. Alles ist jeder natürlichen Entwicklung der Wahrnehmung der Welt entgegengesetzt. Und das soll spurlos an Kinderseelen vorübergehen?

Grüße aus Portugal!

Richard


Zieglinde
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Registriert: 06.03.2003, 18:21

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Zieglinde »

@Richard: Ich mußte über deinen Beitrag zu meinem sehr lachen. Egal welche Bewegung man mitgemacht hat, man DACHTE, individueller gehts nicht und war dabei doch der jeweiligen Randgruppe entsprechend angepaßt und in den meisten Fällen sowieso nur Mitläufer (das erkennt man aber nicht sofort).

Den freien Willen ausleben, das funktioniert leider gar nicht. Ich wollte ein Hof, also muß ich jetzt arbeiten (Kredit :-( ) und mich bei der Arbeit anpassen, damit ich nicht rausfliege. Ich halte Ziegen, kann aber nicht misten, wann ich das will. Höflichkeit bewirkt, das ich nicht schreiben kann, wie ich will. Und so weiter und so weiter. Mein freier Wille endet bereits VOR der Haustür.
Ich probiere es seit Jahren mit "was du nicht willst was man dir tue, das füg auch keinem and´ren zu" (okay, ich gebs zu, ganz früher hab ich wohl das Gegenteil gelebt). Wenn wir alle danach leben würden, könnten wir uns viele Regeln und Gesetze sparen. Wir könnten sogar u. U. auf Verkehrsregeln verzichten. Aber vermutlich sind wir zu egoistisch, als dass das funktionieren könnte.

LG
Silke


Der Hirte

Re: Politik und anderes Kontroverse

Beitrag von Der Hirte »

"Vogelgrippe", "Schweinegrippe" - diese und andere Lügen werden gezielt gestreut, um per damit angestrebter Zwangsimpfung biologischen Zugriff auf die Menschen zu bekommen. Ich stamme aus einer Ärztefamilie, bis hinunter zu Ururgroßvater sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits; deshalb ist mir dieses Thema eine Herzensangelegenheit.

Die artgerechte Haltung des Menschen (Teil 2)

Niki Vogt

Der »Codex Alimentarius«, dessen erste Bestimmungen zu Nahrungsergänzungsmitteln schon zum 31.12.2009 eingeführt werden, stellt eine außerordentlich tiefgreifende Beeinträchtigung der Selbstbestimmung und persönlichen Unversehrtheit des Menschen dar. Gesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen und eine gesunde Lebensführung zu realisieren, werden ihm künftig fast unmöglich gemacht. Damit werden ein allgemeiner schlechter Gesundheitszustand und ernährungsbedingte Krankheiten noch weiter voranschreiten. Gleichzeitig werden sanfte Naturheilmethoden durch die Hintertüre abgewürgt. Zusätzlich werden die niedergelassenen Hausärzte mit persönlichen Beziehungen zu den Patienten ganz gezielt abgeschafft. Das hat Methode.

Schon die vom damaligen Gesundheitsminister Seehofer eingeleitete Reform des Jahres 1997 wurde damit begründet, dass die deutsche Bevölkerung überaltere, die Gesundheitskosten explodierten und das Gesundheitssystem erodiere. Einsparungen wurden vorgenommen, Leistungen gekürzt. Die niedergelassenen Ärzte mussten Einbußen hinnehmen, und viele kommunale Krankenhäuser gerieten in finanzielle Engpässe. Die Kommunen verkaufen seitdem langsam ein Krankenhaus nach dem anderen an große Klinikkonzerne und können so ihre Haushalte deutlich entlasten.

Es gibt dieser großen Klinikketten vier: Asklepios, Fresenius, Rhön-Kliniken und Sana. Um einmal einen Eindruck zu vermitteln, um welche Beträge es hier im Klinikbereich geht: Im Jahr 2007 erzielten diese vier Großkonzerne bereits einen Gewinn von sieben Milliarden Euro. Dabei haben sich die vier Konzerne erst den kleineren Teil der deutschen Krankenhäuser einverleibt. In den letzten Wochen sind die Medien aber voll von Berichten, denen zufolge die Kommunen mehrheitlich vor desaströsen Haushalten stehen und gezwungen sein werden, alle Ausgaben zu streichen, die sich irgendwie kürzen oder abschaffen lassen. Krankenhäuser sind teuer – welch ein Segen, hier noch durch Verkauf vielleicht über das nächste Krisenjahr kommen zu können.

Natürlich wird die Rentabilität der Kliniken hauptsächlich über die Personalkostenreduzierung hergestellt. Haustarife ersetzen die Bundesangestelltentarife und für das übernommene Personal gilt »friss, Vogel, oder stirb!«

Junge Ärzte haben aber kaum noch eine Wahl. Das Führen einer eigenen Praxis wird ihnen immer schwerer gemacht. Ambulante Behandlung wird immer schlechter bezahlt, die Investition in die notwendigen Geräte für eine moderne Praxis ist exorbitant hoch. Das Risiko der Selbstständigkeit für einen jungen Arzt ist fast nicht zumutbar. Mehrere Gesundheitsreformen haben die Bedingungen für Ärzte mit eigener Praxis systematisch verschlechtert. Die Möglichkeit, sich als Einzelunternehmen Arztpraxis eine Existenz aufbauen zu können, sind immer weiter geschrumpft. Gleichzeitig wird immer noch das Bild des Großverdieners in der Öffentlichkeit gepflegt. Als sich 2008 von 8.000 Hausärzten in Deutschland 7.000 zu einer Protestveranstaltung in Nürnberg zusammentaten, war das den Medien keine Meldung wert.

Die Gründung der sogenannten »Medizinischen Versorgungszentren« wird mit allen Mitteln gefördert. Es senke die Kosten, heißt es, und bedeute kürzere Wege für die Patienten. Synergie-Effekte werden angepriesen, Vernetzung und Qualitätssteigerung durch zuverlässige Normen. Eigentlich das ganze Vokabular, das auch schon in den Texten des Codex Alimentarius aufscheint.

Ein schönes Beispiel für Synergien ist, dass Fresenius gleichzeitig auch der weltweit führende Hersteller für Dialyseprodukte ist.

Hier erobern Krankenhauskonzerne nach und nach eine Monopolstellung in der Region, über die sie die Preise der Gesundheitsversorgung diktieren können, und der Patient/Bürger ist in seiner Versorgung alternativlos auf das »Angebot« des jeweiligen Konzerns angewiesen. Er kann auch keine zweite, unabhängige Meinung so ohne weiteres einholen. Er kann keine unterschiedlichen Behandlungsmethoden abwägen oder aussuchen. Das Recht auf freie Arztwahl ist damit de facto abgeschafft.

Die Kommunalpolitiker sind froh, solche Kostenberge im Haushalt los zu sein. Es klingt ja auch alles ganz wunderbar, was die Krakenhauskonzerne so verlautbaren, und wirklich lesen tut ja von den Entscheidern aus der Politikriege das Kleingedruckte sowieso keiner. Das hat sich in der Wirtschaftskrise bereits mehrfach herausgestellt. In Cross-Border-Geschäften haben deutsche Kommunalpolitiker beispielsweise die Wassernetze einer ganzen Region an US-Unternehmen verkauft und zurückgemietet …, wobei ihnen die Vertragbedingungen und Konsequenzen überhaupt nicht klar waren.

Wer also steckt hinter diesem umfassenden strategischen Umbau unseres Gesundheitssystems in profitable Medizin-Großfabriken, in denen der Patient keine Persönlichkeit, kein freier Mensch mehr ist, sondern ein industrieller Wertschöpfungsfaktor? Wer plant denn die Übernahme des Kernbereiches einer staatlichen Solidargemeinschaft für Gesundheit und Leben?

Es sind hauptsächlich nur einige wenige Personen. Sie heißen Liz Mohn, Ehefrau des gerade verstorbenen Bertelsmann-Bosses Reinhard Mohn, und Friede Springer. Es sind sehr sympathische und sozial engagierte Menschen. Die Familie Mohn besitzt die Bertelsmann AG und die Bertelsmann-Stiftung. Letztere ist gemeinnützig, erstere macht bei einem Konzernumsatz von über 17 Milliarden Euro Gewinne von etwa zehn Milliarden Euro pro Jahr. Die Bertelsmann AG besitzt die RTL-Gruppe, den Gruner+Jahr-Verlag und die international agierende Arvato. Und alle die gehören letztendlich der Familie Mohn.

Frau Mohn sitzt beispielsweise im Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken, ihre Tochter Brigitte Mohn ist z.B. Vorstandsvorsitzende der Stiftung »Deutsche Schlaganfall-Hilfe« und innerhalb der Bertelsmann-Stiftung Leiterin »Gesundheit«. Sie selbst ist seit 2006 Eigentümerin eines Aktienpaketes der Rhön-Kliniken. Ihre Freundin, Frieda Springer, ist Eigentümerin des größten Teils des Springerkonzerns. Und Frau Merkel ist eine Freundin von allen Dreien.

»Die Stiftung ist eine politische Organisation, die 2002 zur Beeinflussung der Gesellschaft rund 63 Mio. € ausgab. So organisiert die Stiftung ›Transatlantische Strategiegruppen‹, an deren Beratungen hochrangige Leute teilnehmen, u.a. der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, der Hohe Repräsentant für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, und der Vorstand der Allianz AG, Dr. Paul Achleitner. Im Ergebnis empfehlen diese ›Strategiegruppen‹ die Aufrüstung der EU, damit die EU mit den USA als Weltpolizei gleichziehen kann«, schreibt die Internetseite <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ungesundleben.org">http://www.ungesundleben.org</a><!-- m --> zur Bertelsmann-Stiftung. Und auf der Seite der Initiative Lobby Control werden die Zusammenhänge zwischen Bertelsmann und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erläutert: »Gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verleiht die Bertelsmann-Stiftung den Deutschen Präventionspreis. Dieser richtet sich an alle Akteure aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, die Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention initiieren, finanzieren oder durchführen. Schirmherrin ist Ex-Gesundheitsministerin Schmidt. Die Direktorin der BZgA, Elisabeth Pott, sitzt gleichzeitig im Kuratorium der Bertelsmann-Stiftung.«

Die Bertelsmann-Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, die heutige Gesellschaft zu modernisieren, zu reformieren, zu perfektionieren, um Wohlstand, Toleranz, eine bessere Welt usw. usf. zu fördern. Wer so viele Mittel für so gute Zwecke einsetzen kann, ist natürlich der beste Berater unserer Bundesregierung. Man richtet Kongresse aus, gründet Organisationen und Diskussionsforen, betreibt breit angelegte Untersuchungen, kann aufgrund der Expertise in allen Gebieten der Kommunikation auch umfassende Statistiken, demographische Erhebungen und Unmengen von Fakten bieten. So erhebt der Gesundheitsmonitor ständig neue Befragungsdaten unter Patienten und Ärzten und dient so auch als »Frühwarnsystem« für die Stimmungslage im Gesundheitssektor. Die werden dann von ausgewählten und namhaften Referenten, die den guten Zielen von Bertelsmann zustimmen und verpflichtet sind, ausgewertet und vermittelt.

Das gibt den Politikern das gute Gefühl, umfassend informiert zu werden. Ja, sogar das gute Gewissen, den von Bertelsmann ermittelten Bedürfnissen der Bevölkerung zu entsprechen. Und dann liegt es ja nahe, dass die Lösungen auch gleich mitgeliefert werden.

Dafür gibt es unter anderem, und nur als Beispiel, das »Centrum für Krankenhaus-Management«, dessen Leiter, Herr Professor von Eiff, die Landesregierungen in Gesundheitsfragen berät. Das Ziel der Arbeit des CKM ist »Wege aufzuzeigen, wie praxisbewährte Management-Methoden aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche in Krankenhäusern und anderen Institutionen des Gesundheitswesens genutzt werden können«.

Frank Knieps, noch 2003 AOK-Geschäftsführer und ein Gegner der Privatisierung des Gesundheitssystems, betätigt sich mittlerweile als einer der herausragenden Referenten auf Bertelsmann-Stiftungs-Veranstaltungen und dazu noch im Bundesgesundheitsministerium an verantwortlicher Stelle für die Umsetzung der Reformen.

Wenn also die Krankenhauskonzerne endlich das leisten können, was ein Haufen ineffizienter, unübersichtlicher, eigenbrötlerischer, fehleranfälliger Hausärzte nicht zuwege bringt, nämlich eine umfassende Gesundheitsversorgung zu einem geringeren Preis bei garantierten Qualitätsstandards, und das alles aus einer Hand, optimal kontrolliert, organisiert und perfektioniert, was liegt dann näher, als die schöne, neue Welt der industriellen Gesundheitsversorgung?

Und weil der Weg in die schöne neue Weltordnung auch erfordert, als gläserner Patient bis in alle Einzelheiten erfasst und verwaltet zu werden, steht auch die E-Card, die elektronische Gesundheitskarte auf der Wunschliste der Klinikketten. Damit würde die ärztliche Schweigepflicht dann auch noch endgültig zu einem verschrobenen Relikt der Vergangenheit. Der Zugriff Dritter darauf ist möglich und praktisch programmiert. Wer an solchen Informationen Interesse hat, braucht nicht erläutert zu werden. Und wer bereitet die Einführung dieses Überwachungsinstrumentes emsig wie ein Eichhörnchen vor?

Die Bundesregierung hat mit der Entwicklung und Durchführung der elektronischen Gesundheitskarte die Firma Arvato für 1,9 Milliarden Euro betraut. Jenem bereits erwähnten Arvato/Bertelsmann-Konglomerat gehört in trauter Eintracht zusammen mit dem Springer-Konzern und Gruner+Jahr das modernste Druckzentrum Europa: Prinovis. DAS, meine Damen und Herren, sind Synergien!

Die medizinische Versorgung unserer Bürger wandert ganz offenkundig beabsichtigt und gewollt aus den Händen der Ärzte in die Hände von Großkonzernen. Die dadurch entstehenden industriellen Medizin-Monopolisten werden in naher Zukunft die Behandlungsmethoden und Therapien sowie deren Kosten vorgeben. Eine unabhängige Kontrollinstanz gibt es nicht mehr. Die Patienten haben auch keine Möglichkeit mehr, zu einem anderen Arzt zu gehen oder die Art der Behandlung zu wählen, die sie wünschen.

Gesundheitsversorgung wird ein Industriezweig, in dem das Einzelschicksal und persönliche Bedürfnisse, menschliche Anteilnahme und persönliche Kenntnis der individuellen Gegebenheiten des Patienten keine Rolle mehr spielen – und spielen sollen. Profit steht im Vordergrund.

Bei einer Gesellschaft, die überaltert ist und – noch wichtiger – durch die zwingenden Vorschriften des Codex Alimentarius krank gefüttert worden ist, lassen sich utopische Summen verdienen. Die fehlernährten Kinder kommen schon im jungen Alter wegen Allergien, Fettleibigkeit und Vitaminmangelerscheinungen sowie schweren Schäden durch gentechnisch veränderte Lebensmittel in Scharen in die Medizinischen Versorgungszentren. Dort werden sie dann als junge Erwachsene auch ihre Unfruchtbarkeitsbehandlungen über sich ergehen lassen müssen, da Genfood nachweislich steril macht. Wer die Chance bekommt sich fortzupflanzen, entscheidet das Medizinische Versorgungszentrum. So geht es denn dahin, bis im fortgeschrittenen Alter die schlechten Lebensmittel multimorbide Frühgreise geschaffen haben, die dann reif für die Behandlung der multiplen Tumore sind, die sich bei der ungesunden Lebensweise bilden werden. Sollte jemand das ihm vom alleswissenden Staat zugedachte Kontingent an Gesundheitskosten verbraucht haben, stünde ja vielleicht auch bald die Option des sozialverträglichen Frühablebens im Raum.

http://info.kopp-verlag.de/news/die-art ... eil-2.html


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