Bruchsteinkeller

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Duplicate Jackie
Beiträge: 64
Registriert: 08.09.2007, 16:00

Bruchsteinkeller

Beitrag von Duplicate Jackie »

Hallo,
ich habe da mal eine Frage, die ausnahmsweise mal nichts mit Ziegen zu tun hat.
Es geht um ein Haus, 70 Jahre alt, "obenrum" komplett kernsaniert, der Keller aber nicht. Es ist ein Bruchsteinkeller und dieser ist feucht. Eine Wand liegt zum Hang, da läuft Wasser rein, und dann einmal quer durch den Keller. Jetzt scheiden sich daran die Geister. Die einen sagen das ist nicht schlimm, Bruchstein muß feucht sein, solange man nicht heizt und nicht isoliert passiert da nichts(wegen Schimmel oder so). Die anderen sagen, das könnte man unmöglich so lassen, da bekäme man Schimmel rein, die Feuchtigkeit würde doch auch ins Haus aufsteigen, bis hin zu das Wasser würde die Bruchsteine ausspülen und das Haus wird dann quasi schief.
Jetzt ist meine Frage, kennt sich jemand hier vielleicht aus? Wer hat denn nun recht? Habt ihr vielleicht selber alte Häuser mit Bruchsteinkeller und könnt mal eure Erfahrungen weitergeben?
Ich weiß nur, daß es bei uns im Bergischen viele soche Häuser gibt, und ich habe noch kein einziges mit trockenem Keller gesehen. Im Gegenteil, bei manchen gab es sogar eine extra Rille, wo das Wasser am Rand durchlaufen konnte. Von daher dachte ich eigentlich immer,das sei nicht schlimm.
Lg Nicole


Akela
Beiträge: 328
Registriert: 04.10.2006, 22:06

Beitrag von Akela »

Hallo Jackie,
unser Haus ist 81 Jahre halt, wie bei Dir kernsaniert, bis auf den Keller. Allerdings ist das Haus nur teilunterkellert, der Keller liegt unter der Diele. Er ist eigentlich nur ein feuchtes Erdloch, in dem man Karotten lagern kann - oder Gefangene (nur ein Witz) :D
Saniert wurde das Haus von einem Zimmerer und seinem Team - spezialisiert auf alte Bruchbuden. Die Fundamente im Erdgeschoß wurden komplett neu gemacht, mit Feuchtigkeitssperren etc. Der Keller blieb, wie er war, er ist allerdings "luftdurchlässig" durch ein kleines Guckloch nach draußen. Wir leben seit fünf Jahren in dieser ehemaligen Ruine und bis jetzt ist alles prima.
Wenn Du wirklich Gewißheit haben willst, mußt Du wohl auf Spezialkräfte zurückgreifen, die Dich beraten. Eine gute Anlaufstelle für altes Gemäuer sind z.B. die Interessengemeinschaft Bauernhaus (igbauernhaus.de) und die Comunity für Fachwerk-Fans (<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.fachwerk">www.fachwerk</a><!-- w -->).de.
Grüße von Akela


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Nicole

da gibt es ein spezielles Forum für schau hier

<!-- m --><a class="postlink" href="http://fachwerkhaus.historisches-fachwe ... hes-fachwe ... 44421$.cfm</a><!-- m -->

schöne Grüße
Nora


Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Was genau meinst du unter Bruchsteinkeller?? Wir haben unter unserem "alten" Bauernhaus teilweise einen Gewölbekeller, gemauert aus Sandsteinen (die gibt es halt hier und früher hatten sie keine anderen). Da unser Haus auch am Hang steht, aber von oben kein Wasser kommt ist er relativ trocken - Wasser steht dort niemals. Trotzdem zieht natürlich vom Erdreich die Feuchtigkeit etwas rein, die Luft ist immer etwas feucht und die Wände auch. Aber es ist ein ideales Klima zum Gemüse lagern und unsere Apfelsaftflaschen sind auch immer dort unten, da es nicht gefriert. Das Klima ist das ganze Jahr über in etwa gleich,evtl. könnte man ihn auch als Käsereiferaum nutzen (werd ich im Herbst - Winter mal ausprobieren).

Probleme hatten wir mit ihm noch nicht, es gibt auch keine größeren Risse o. ä. da ein Gewölbe ja immer relativ gut trägt. Ich hab aber auch schon Keller gesehen, durch die das Wasser läuft - war auch kein Problem.

Dein Haus steht ja auch nicht erst seit gestern dort, also kommt es, denk ich, eher darauf an, in wieweit schon Risse o. ä. zu sehen sind. Wenn noch alles gut ist, dürfte auch in den nächsten 70 Jahren nichts passieren.


Viele Grüße
Christine
Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Ach ja - mir ist noch was eingefallen. Da mein Freund ja Maurer ist und wir auch grade unser Haus umbauen hat er mir da zu einer feuchten Wand neulich etwas erklärt.

Also wie gesagt, eine feuchte (bei uns sagt man "salpetrige") Wand haben wir im Haus auch, aber die ist nicht überm Keller. Dort zieht die Feuchtigkeit vom Boden rauf und löst angeblich Teile der Steine mit auf. Im EG kommt dann die Feuchtigkeit raus und die Wand wird etwas hohl - die Tapete löst sich.

Er sagt, das ist nicht so schlimm. Man könnte allerdings durch bestimmte Sanierputze die Wand trocken bekommen - außen. Innen wäre sie dann auch noch feucht - die Feuchtigkeit würde dann aber mit der Zeit hinaufziehen und auch im 1. Stock zum Vorschein kommen. Also lassen wir lieber die untersten 30 cm dieser Wand feucht sein und oben ist alles in Ordnung.

Schimmelprobleme haben wir allerdings seit 10 Jahren nicht mehr - seitdem eine ordendliche Heizung eingebaut ist. Vorher wurde nur obligatorisch geheizt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es bei Schimmel (vor allem im Altbau) auf die richtige Heizung und Lüftung der Räume ankommt.


Viele Grüße
Christine
Duplicate Jackie
Beiträge: 64
Registriert: 08.09.2007, 16:00

Beitrag von Duplicate Jackie »

Hallo, erstmal vielen Dank für eure Antworten.

@Akela:...oder man könnte in den Keller die Enten sperren, falls mal wieder aufgestallt werden soll (selbstverständlich auch nur ein Witz) :D

So, jetzt aber wieder ernshaft. In dieser fachwerk-community habe ich mir schon einige Beiträge zu dem Thema durchgelesen. Da ist dann allerdings auch immer direkt die Rede vom Hausschwamm usw. Da bekommt man es ja mit der Angst zu tun.

@Hitzewelle: Ich habe keine Ahnung was das für Steine sind. Bisher fiel immer nur die Bezeichnung Bruchstein. Muß ich mich mal schlau machen. Es ist aber kein Gewölbekeller. Die Deckenhöhe beträgt zwischen 2m bis 2,20m.

Lg Jackie


Imi
Beiträge: 559
Registriert: 27.10.2006, 18:06

Beitrag von Imi »

hallo....

also ich lebe in einem haus von 1723, mit bruchsteinkeller....feuchten wänden, und nem kleinen bach, der durch den keller geht....so n rinnsal....

das haus steht so schon eine halbe ewigkeit,

der keller eignet sich für käse, obst und gemüse, allerdings ist auch ein ca.10x10 cm grosses loch in der tür mit gitter davor, zur lüftung.

lieben gruss,

dirk


Die Dinge Singen, Hör Ich So Gern
Bienenpeter
Beiträge: 51
Registriert: 26.11.2006, 21:38

Beitrag von Bienenpeter »

Hallo,
früher war in jedem Haus im Keller ein sogenannter "Pütz" (Zisterne). Hier handelt es sich um eine Trink- und Brauchwasserversorgung bevor es Wasserleitungen der Kommune gab. Die Feuchtigkeit, soweit sie nicht in den Wänden nach oben stieg (kapillarwirkung), hat diesen Häusern nichts ausgemacht, sie war sogar sehr positiv zum Einlagern von Karoffeln, Rüben, Obst und Gemüse. Diese Keller hatten sommers wie winters fast immer die gleiche Temperatur. Unsere Altvorderen waren nicht dumm.


mfG

Peter


DasBastet
Beiträge: 1379
Registriert: 27.09.2006, 10:49

Beitrag von DasBastet »

Und ich kriege jedesmal die Krise, wenn ich in das Haus meines Mannes gehe, da wir hier in einem Neubau wohnen und hier ist nix nass:-( Dabei scheint das alles normal zu sein.

@Christine, was meint dein Freund zu dieser neuen Dämmung, diese Energiespardämmung? ich glaube, dass ein Haus Luft haben sollte und es nicht luftdicht gemacht werden sollte. Wie jetzt jeder schreit, nur damit man einen Energiepass bekommt?

Wir hätten drei Wände, kann man Markus nicht mal ausleihen, Klaus lasse ich nie mehr mauern, tapezieren und Fliesen. Das kommt alles wieder einem entgegen, oder ist total windschief. Nach 19Jahren hat er es auch eingesehen, dass seine handwerklichen Künste, beim Strom bleiben sollten.

Tine


Erstens kommt es
zweitens anders
drittens als man denkt.
Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Hallo Oberfrankentine,

wie gehts eigentlich eurem kleinen Sorgenkind??

Was meinst du für eine Energiespardämmung?? Wahrscheinlich außen, einen Vollwärmeschutz, oder? Also die Platten, die außen auf die Fassade geklebt werden. Ja, Luft muss ein Haus schon haben, aber das solltest du durch richtiges Lüften erledigen. Wir haben uns im Herbst in einem Vortrag einen Tag lang alles mögliche über Dämmung erzählen lassen. Es kommt vor allem darauf an, wo der Taupunkt des Mauerwerkes ist. Frag mich jetzt nicht, wie man das Feststellt, aber das kann man berechnen. Jedenfalls ist es so, dass dieser nicht innerhalb der Mauern liegen soll, sondern in der Isolierung, dann passiert gar nichts. Außerdem ist es bei einem Umbau empfehlenswert, eine Dampfsperre, also Dampfbremsfolie mit einzubauen. Denn in den Räumen hast du ja immer warme Luft, wenn diese dann nach außen dringt und sich abkühlt, kondensiert ein Teil der Feuchtigkeit in der Luft - die Mauer wird feucht. Bei einer Dampfbremse, die innerhalb der Mauer und bei uns auch innerhalb der Isolierung, da wir nur innen Isolieren, angebracht wird, kann die Feuchtigkeit nicht weiter nach außen vordringen und richtet keinen Schaden an.

Nee, meinen Markus kann man im Moment nicht ausleihen - da musst du schon noch warten, bis wir hier fertig sind. Mauern kann er natürlich, tapeziert wird bei uns eigentlich gar nichts mehr und fliesen muss ich jetzt immer, das gefällt dem Markus nicht so gut.


Viele Grüße
Christine
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