Waldorfschule

Smalltalk und Diskussionen über Gott und die Welt
Nicola
Beiträge: 924
Registriert: 12.11.2001, 00:00

Beitrag von Nicola »

Hallo,
im Sommer kommt unsere "Große" zur Schule. Im Ort (5km entfernt) ist die Grundschule, in Siegen (25km) eine Waldorfschule.

Wir haben uns über beide informiert und uns klar für die "normale" entschieden.

Die Klasse ist dieses Jahr zwar riesig (21 Schüler :wink: , bislang war die größte Klasse mit 18 Schülern voll), aber die Lehrer sind sehr engagiert und die Räumlichkeiten sehr hell und einladend.
Außerdem stehen die Friesenhagener Kinder bei den weiterführenden Schulen in dem Ruf sehr gut lernen zu können.

Für Wärme und Geborgenheit sind wir zuständig, Natur und Hilfsbereitschaft fällt auch uns zu, aber enge Freundschaften zu Kindern in der Nähe und Durchsetzungsfähigkeit erlernen kann nur die Dorfgemeinschaft bieten.
Da kam kein Argument der Waldörfler gegen an.

Liebe Grüße
Nicola


Man sollte nicht anstreben, über den Dingen zu stehen, sondern viel mehr versuchen, ein Teil von ihnen zu werden.
unsere neue Homepage: http://www.hundepension-berg.de !!!!!!
-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo,

bei aller Sympathie für Rudolf Steiner und die Waldorfschüler habe ich nach kurzer Überlegung mich auch für die normale Schule entschieden. Erstens, wie andere auch schon gesagt haben, findet Persönlichkeitsentwicklung auch in der Freizeit statt und die sollte nicht künstlich durch enorme Anfahrtswege verknappt werden. Zweitens habe ich drüber nachgedacht, wen ich so kenne,der auf de Waldorfschule war und da ist mir aufgefallen, daß das alles sehr stark entwickelte Eckmuster sind, sich schwer eingliedern können und nicht alle einen Hang zur regelmäßigen Tätigkeit haben. Das ist keine artgerechte Kindererziehung in meinen Augen, genauso wenig wie die antiautoritäre Erziehung.

Ich denke, da muß man auch von sich selbst ausgehen. Wer ein Leben nach Rudolf Steiner führt mit allen Konsequenzen, dessen Kinder sind dort sicher gut aufgehoben. Wer zuhause jedoch normal (in dem Fall, wie die Masse) lebt, sollte seinen Kindern auch die Chance geben, sich dort einzugliedern. Sonst sind Konflikte sicher.

Schöne Grüße -Johanna-


Werner
Beiträge: 251
Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo,

...nicht alle einen Hang zur regelmäßigen Tätigkeit haben. ?

komm beruflich mit vielen Menschen in Kontakt, da gibt’s aber auch nicht Waldörfler die diesen Hang haben.
Und so mancher der die normale Schulbank mit jahrelangem Mathe Pauken durchgemacht hat scheitert dann am Dreisatz.
Es ist Einstellungssache ob man Waldorf Montessori oder sonst was vorzieht, oder glaubt Kinder können auch in staatlichen Schulen reifen und lernen.
Die Fahrzeit und der dadurch schwierige Kontakt zu Mitschülern wird auf Dauer störend sein. Es gefällt mir, dass meine Kinder alleine aus dem Haus gehen und sich mit Freunden treffen. Mit Übertritt ans Gymnasium kommen aber bei uns auf dem Land auch lange Fahrzeiten zu Mitschülern zustande. Um später allen Lehrstoff der normal Schule zu können, muß sicher dazugelernt werden. Der Waldörfler hat aber vieles gelernt, das mit normaler Schulbildung wohl lange verschlossen bleibt.

Gruß

Werner


DerKnecht
Beiträge: 28
Registriert: 20.03.2005, 18:14

abi der walldorfschule

Beitrag von DerKnecht »

tach

...male eine kartoffel und singe ein lied dazu... nee, sorry, aber es ist fast überall so, dass sich die eltern einen platz der kinder "verdienen" müssen... und das mit dem lerndefizit ist sicherlich eine frage der region... habe auch von vielen gehört die hinterher problemlos ihr abi an nem normelen gumminasium abgelegt haben... also vorsicht mit solchen äußerungen... würde sie vermutlich trortzdem nicht dort einschulen... aber das ist ja jedem selber überlassen... spar die zeit der 3 stunden autofahrt am tag, die schulkosten, und lass sie mit irgenteinem schönen hobby anfangen, dass du wohl selber aussuchen solltest so lange sie so klein ist...

gas

markus mit verstellbarem baumschulabitur... oderso... *roll*


tobe nicht, lächle... und du wirst immer der stärkere sein
-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo Werner,

ja, wenn ichs jetzt so lese, klingt es für mich auch merkwürdig. Aber ich weiß nicht, wie ich das richtig ausdrücken soll. Ich kenne ja auch nur ein paar Leute und das mag nicht die repräsentative Auswahl sein. Na klar, gibts es das auch bei Normalschülern. Ich will den "Waldörflern" nicht Faulheit unterstellen, nur so ein Abgelöstsein von dem Normalleben, vielleicht trifft es das eher. Die müssen hinterher in einen Beruf und das unter lauter "ehemaligen Regelschülern". Müssen die sich dann nicht sehr umstellen, da draußen gelten alle diese rücksichtsvollen Regeln der Waldorfschule nicht mehr. Und genau da liegt meines Erachtens das Problem, daß man auf diese Welt nicht eingestellt wird und sich das dann -wie in einer Art Ausland- neu erarbeiten muß. Das ist jetzt sehr schwierig, mit ein paar einfachen Worten zu erklären und dabei Gefahr zu laufen, andere zu kränken.

Aber dieses Losgelöstsein hilft den Kindern nicht, sich in dieser Welt zurechtzufinden und wie ich schon gesagt habe, wenns zuhause nicht in dieser Linie fortgeführt wird, stelle ich mir das eher schwierig vor. Bitte an alle Waldorf-Schüler: nicht persönlich nehmen, ist ja nur eine Meinung.

Gruß -Johanna-


Wuschel

Beitrag von Wuschel »

@ alle
vielen lieben Dank für Eure offene Meinung.
Ich habe extra hier im Forum diese Frage gestellt weil ich gehofft habe auch contra zu lesen.

@ Alex,
wo war den die Waldorfschule Deiner Freindin.

@ Willi, hab ich das jetzt richtig verstanden? Hast du Deine Kinder auf einer Waldorfschule!

@ Nicola,
wenn du das für gut hälst das mit der Dorfgemeinschaft.
Bei uns in der Dorfgemeinschaft ist es leider so, das ich mich frag wär hier eigendlich Weltfremd ist.
Ich, die aus der Großstadt kommt und weisgott genung gesehen und erlebt hat und sicher weltoffen bin oder diese engstirnigen verbabten dörfler hier ( ich meine nicht alle sondern nur diese die nicht gemerkt habe das die Uhr mitlerweile anders läuft, will sagen: WIR LEBEN NICHT MEHR IM MITTELALTER und man ist auch was wert wenn man so lebt wie man es für richtig hält und nicht wie es die alter Generation für richtig hält.
Will sagen: TOLERANZ, das kennt man hier nicht, ich glaub das ist etwas zu Essen für die meisten Leute hier).
warscheinlich ist es bei Dir anders, darüber wäre ich auch froh.




Ich hoffe ich habe nun niemand hier auf dem schlipps getreten, das ist nur meine ganz persönliche Meinung über einige dörfler, die sicherlich auch durch die Engstirnigkeit meiner Schwiegereltern beeinflußt ist.

Gruß Bine


Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

Beitrag von Sven »

Hallo Bine,

Du kannst Dein Kind ja auch auf eine "normale" Schule ausserhalb Oppenau's bringen, z. B. nach Oberkirch oder so. Ich denke, dass es dort schon ganz anders aussieht (zumindest besser ist).

Unsere Kleine geht wahrscheinlich später auch mal in einem anderen Ort zur Grundschule - einfach wegen unserer Arbeitssituation.

Viele Grüße,
Sven


Wuschel

Beitrag von Wuschel »

Hi Sven,

daran habe ich noch garnicht gedacht und das es in Oberkirch besser ist, das glaub ich gern.

Gruß bine


Nicola
Beiträge: 924
Registriert: 12.11.2001, 00:00

Beitrag von Nicola »

Hallo,
eigendlich komme ich aus Siegen, habe aber auch lange in Dortmund gelebt - die Großstadt ist mir also nicht fremd, sondern nur verhaßt!

Vor knapp 8 Jahren sind wir hier raus gezogen, der AdW ist City gegen uns!!!
Noch nirgendwo bin ich so freundlich aufgenommen worden, wie hier bei den "sturen Bauern".
Man ist nicht anonym, man hält zusammen und hilft ohne sich aufzudrängen.

Jeder läßt den anderen sein wie er will. Hier kommen alte Bauern, zugezogene Städter, Moslems und Farbige, Akademiker und Aussteiger wunderbar miteinander aus.
Sicher kracht es mal, aber spricht drüber und bringt es aus der Welt.

Im Lebtag zieh ich nicht mehr in die Stadt!!!

Liebe Grüße
Nicola


Man sollte nicht anstreben, über den Dingen zu stehen, sondern viel mehr versuchen, ein Teil von ihnen zu werden.
unsere neue Homepage: http://www.hundepension-berg.de !!!!!!
Wuschel

Beitrag von Wuschel »

Hallo Nicola,

das find ich total toll für dich. Ich freu mich für Dich.
Mir ist klar das es überall auf dieser Welt solche und solche gibt und das es auch Dörfer gibt in denen man im 21. Jahrhundert lebt.
Blas vor Neid #heul#
Das ist wirklich ein lichtblick für mich das es ein Dorf gibt in denen alle friedliche egal welcher Abstammung zusammen leben aber bis das bei uns passier lieg ich denk ich schon unter der Erde und eine Grabstein gibt es auch nicht mehr. :wink:
Das Du nicht mehr zurück in díe Großstadt willst kann ich verstehen, ich wollt das auch nicht mehr. Also freu mich für Dich, wenn ich in so einer aufgeschlossenden Gemeinde wie Du leben würde, würde ich unsere Groß auch auf die Staatlich schicken.

Gruß Bine


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