Stress mit dem Veterinäramt
Verfasst: 07.07.2008, 15:47
Hallo,
ich war lange nicht im Forum. Aber heute will ich es mal wieder nutzen, da ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich habe Ärger mit dem Veterinäramt.
Seit einem guten Jahr hat unser Amt eine neue Mitarbeiterin. Die kam im letzten Jahr mal bei mir vorbei und stellte fest, dass ich u.a. keine Ohrmarken für meine drei letzen Ziegen und zwei Milchschafe habe. Sie kam im Juni und die Ziegen waren im Fellwechsel, die Tiere sahen etwas struppig aus und bei einer Ziege, die schwarz ist war die helle Unterwolle zu sehen. Die gute Frau meinte damals, dass meine Ziegen (die BDE und NL sind) zu dünn wären. Die Brennesseln, von denen noch Reste in der Raufutterkrippe lagen befand sie als für Ziegen ungeeignetes Futter. Bei den Schafen bemängelte sie, dass sie zu viel Wolle haben und sie den Futterzustand nicht kontrollieren könne. Auch wollte sie es mir verbieten, dass die Schafe in einem Obstgarten im Schatten getüdert sind.
In diesem Jahr kam sie blöderweise an einem Morgen, als ich etwas Hektik hatte. Die Tiere waren bereits seit Tagen draußen geblieben. An diesem Morgen hatte ich sie grad umsetzen wollen, als eine Freundin mich abholte, weil ich ihr schnell was helfen sollte. Ich brachte die Ziegen also schnell in den Auslauf am Stall, eine Band ich an einem 5 m langen Seil an, sie läßt sich sehr schlecht fangen.
Als ich dann wieder heim kam fand ich in meinem Hausflur ein handgeschriebenes Blatt von dieser Amtstierärztin vor. Sie habe meinen ganzen Hof durchsucht, bis auf den Bereich, in dem mein Hund herumlief. Sie befand, dass die Ziegen kurz vorm verhungern und verdursten wären. Sie hatte versucht, die Ziegen mit einem durchlöcherten Gefäß zu tränken und vom Bauern Heu besorgt, da bei mir nichts vorrätig wäre. Der Bauer solle auch meine Tiere kontrollieren, ob sie Wasser und Futter hätten. Auch bemängelte sie eine fehlende Mineralversorgung, - der Leckstein war auf der Weide, wo die Ziegen ja noch kurz vorher waren.
Später bekam ich dann noch eine Mail, die ähnlich lautete, aber sie mir mit Tierhaltungsverbot drohte. Zumal sie mich für einen unzuverlässigen Tierhalter hält, weil die Tiere keine Ohrmarken haben. Die Tiere sind alle vor 2005 geboren, was ich ihr auch mitteilte.
Ich fragte Bekannte um Rat, die meinten ich solle erst mal meinen Hof abschließen. Das tat ich auch, allerdings fand meine Nachbarin wenige Tage später eine Verordnung vor, die über den Zaun geworfen wurde. Darin bekam ich einige Verbote wie,
die Tiere dürfen nicht aus dem Hof (also auch nicht auf die Weide)
ich muß Heu für mehrere Wochen vorrätig haben (im Sommer gibt es Gras und ich habe mein Heu auf Abbo bei einem Bauern, wo ich es jederzeit holen kann)
ich muß die Schweine kastrieren (sind sie ja seit Jahren) weil ich ein unzuverlässiger Tierhalter bin
meine Ziegen wären am verhungern und verdursten, die Selbsttränke wäre verkotet und viel zu hoch angebracht (verkotet war sie leider an diesem Tag, aber sie ist nicht zu hoch, eher zu niedrig lt. Ziegenzuchtverb.)
die Schafe wären in einem mäßigen Ernährungszustand (sie sind sehr fett, haben keine Lämmer und viel Weide)
des weiteren bekam ich 10 Tage Frist, um alles zu verändern, einschließlich Ohrmarken, Impfungen, Wurmkuren, Futtervorrat etc.
Zudem wollte sie freien Zugang zu jeder Zeit auf das Grundstück, wenn nicht hat sie mir eine weiter Verordnung angedroht.
Auch vermutet sie bei mir eine Illegale Hundezucht (was sie damit meint, kann ich nicht sagen) Ich hatte noch im letzten Jahr zwei alte Hundedamen, die mir aber über den Winter leider aus Altersgründen verstorben sind.
Ich habe mir letzten Donnerstag einen Anwalt genommen, da ich nicht mehr weiter wußte. Was er unternommen hat, das weiß ich noch nicht. Allerdings stand vorhin diese Frau wieder hier im Hof, sie war vermutlich über den Zaun geklettert.
Ich habe langsam Angst daheim zu sein, Magenprobleme und Panikattacken.
Laut einer Tierärztin hier aus dem Landkreis haben viele Tierhalter mir ihr ähnliche Probleme, sie kommt wohl aus der Forschung und hat keine praktische Erfahrung in der Tierhaltung. Es ist wohl auch erfolgreich gegen sie geklagt worden. Aber das ermutigt mich auch nicht.
Es kann doch am Morgen alles in Ordnung sein, aber am Mittag kann schon mal die Tränke verschmutzt sein. Das ist normalerweise kein Problem, da bis zum Abendfüttern kaum ein Tier verdurstet. Im Sommer bekommen sie Grünfutter, normalerweise, nun soll ich ja nur noch Heu füttern, damit sie es besser kontrollieren kann. Wenn sie auf Grünfutter stehen, dann saufen sie ja fast gar nichts.
Im Prinzip kann ich als Tierhalter ja gar nicht 24 Stunden garantieren, dass immer alles 100% ist. Nur vielleicht in der Käfighaltung bei Hühnern, oder anderen industriellen Landwirtschaftsbetrieben.
Sorry, dass ich euch hier zum "von der Leber reden" missbrauche, aber ich bin so aufgewühlt und ratlos.
Alotta
ich war lange nicht im Forum. Aber heute will ich es mal wieder nutzen, da ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich habe Ärger mit dem Veterinäramt.
Seit einem guten Jahr hat unser Amt eine neue Mitarbeiterin. Die kam im letzten Jahr mal bei mir vorbei und stellte fest, dass ich u.a. keine Ohrmarken für meine drei letzen Ziegen und zwei Milchschafe habe. Sie kam im Juni und die Ziegen waren im Fellwechsel, die Tiere sahen etwas struppig aus und bei einer Ziege, die schwarz ist war die helle Unterwolle zu sehen. Die gute Frau meinte damals, dass meine Ziegen (die BDE und NL sind) zu dünn wären. Die Brennesseln, von denen noch Reste in der Raufutterkrippe lagen befand sie als für Ziegen ungeeignetes Futter. Bei den Schafen bemängelte sie, dass sie zu viel Wolle haben und sie den Futterzustand nicht kontrollieren könne. Auch wollte sie es mir verbieten, dass die Schafe in einem Obstgarten im Schatten getüdert sind.
In diesem Jahr kam sie blöderweise an einem Morgen, als ich etwas Hektik hatte. Die Tiere waren bereits seit Tagen draußen geblieben. An diesem Morgen hatte ich sie grad umsetzen wollen, als eine Freundin mich abholte, weil ich ihr schnell was helfen sollte. Ich brachte die Ziegen also schnell in den Auslauf am Stall, eine Band ich an einem 5 m langen Seil an, sie läßt sich sehr schlecht fangen.
Als ich dann wieder heim kam fand ich in meinem Hausflur ein handgeschriebenes Blatt von dieser Amtstierärztin vor. Sie habe meinen ganzen Hof durchsucht, bis auf den Bereich, in dem mein Hund herumlief. Sie befand, dass die Ziegen kurz vorm verhungern und verdursten wären. Sie hatte versucht, die Ziegen mit einem durchlöcherten Gefäß zu tränken und vom Bauern Heu besorgt, da bei mir nichts vorrätig wäre. Der Bauer solle auch meine Tiere kontrollieren, ob sie Wasser und Futter hätten. Auch bemängelte sie eine fehlende Mineralversorgung, - der Leckstein war auf der Weide, wo die Ziegen ja noch kurz vorher waren.
Später bekam ich dann noch eine Mail, die ähnlich lautete, aber sie mir mit Tierhaltungsverbot drohte. Zumal sie mich für einen unzuverlässigen Tierhalter hält, weil die Tiere keine Ohrmarken haben. Die Tiere sind alle vor 2005 geboren, was ich ihr auch mitteilte.
Ich fragte Bekannte um Rat, die meinten ich solle erst mal meinen Hof abschließen. Das tat ich auch, allerdings fand meine Nachbarin wenige Tage später eine Verordnung vor, die über den Zaun geworfen wurde. Darin bekam ich einige Verbote wie,
die Tiere dürfen nicht aus dem Hof (also auch nicht auf die Weide)
ich muß Heu für mehrere Wochen vorrätig haben (im Sommer gibt es Gras und ich habe mein Heu auf Abbo bei einem Bauern, wo ich es jederzeit holen kann)
ich muß die Schweine kastrieren (sind sie ja seit Jahren) weil ich ein unzuverlässiger Tierhalter bin
meine Ziegen wären am verhungern und verdursten, die Selbsttränke wäre verkotet und viel zu hoch angebracht (verkotet war sie leider an diesem Tag, aber sie ist nicht zu hoch, eher zu niedrig lt. Ziegenzuchtverb.)
die Schafe wären in einem mäßigen Ernährungszustand (sie sind sehr fett, haben keine Lämmer und viel Weide)
des weiteren bekam ich 10 Tage Frist, um alles zu verändern, einschließlich Ohrmarken, Impfungen, Wurmkuren, Futtervorrat etc.
Zudem wollte sie freien Zugang zu jeder Zeit auf das Grundstück, wenn nicht hat sie mir eine weiter Verordnung angedroht.
Auch vermutet sie bei mir eine Illegale Hundezucht (was sie damit meint, kann ich nicht sagen) Ich hatte noch im letzten Jahr zwei alte Hundedamen, die mir aber über den Winter leider aus Altersgründen verstorben sind.
Ich habe mir letzten Donnerstag einen Anwalt genommen, da ich nicht mehr weiter wußte. Was er unternommen hat, das weiß ich noch nicht. Allerdings stand vorhin diese Frau wieder hier im Hof, sie war vermutlich über den Zaun geklettert.
Ich habe langsam Angst daheim zu sein, Magenprobleme und Panikattacken.
Laut einer Tierärztin hier aus dem Landkreis haben viele Tierhalter mir ihr ähnliche Probleme, sie kommt wohl aus der Forschung und hat keine praktische Erfahrung in der Tierhaltung. Es ist wohl auch erfolgreich gegen sie geklagt worden. Aber das ermutigt mich auch nicht.
Es kann doch am Morgen alles in Ordnung sein, aber am Mittag kann schon mal die Tränke verschmutzt sein. Das ist normalerweise kein Problem, da bis zum Abendfüttern kaum ein Tier verdurstet. Im Sommer bekommen sie Grünfutter, normalerweise, nun soll ich ja nur noch Heu füttern, damit sie es besser kontrollieren kann. Wenn sie auf Grünfutter stehen, dann saufen sie ja fast gar nichts.
Im Prinzip kann ich als Tierhalter ja gar nicht 24 Stunden garantieren, dass immer alles 100% ist. Nur vielleicht in der Käfighaltung bei Hühnern, oder anderen industriellen Landwirtschaftsbetrieben.
Sorry, dass ich euch hier zum "von der Leber reden" missbrauche, aber ich bin so aufgewühlt und ratlos.
Alotta