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Pro und Contra Jagd
Verfasst: 01.04.2009, 20:11
von Anonymous
Es ist ein heikles Thema,bei dem man bestimmt nicht zu einer Einheitlichen Meinung kommt !
Schwarze Schafe gibt es immer,bei den Reitern,bei den Hundehaltern,bei den Landwirten usw !
Hier gibt es sogar Veranstaltungen,bei denen Nichtjäger oder zum Thema Interessierte teil nehmen können ,Fragen stellen können,es wird nichts verheimlicht oder beschönigt.
Unser Jagdgebrauchshundeverein,nimmt seit Jahrzehnten auch Nichtjäger mit Ihren Hunden in den Lehrgang,da lernt man dann das ein Hund nicht jagen soll,gibt es aber mittlerweile auch an Hundeschulen,wie man mir erzählte.
Es gibt nichts schöneres als einen gehorsamen Hund,als ein Fernaufklärer,der ein ganzes Revier durcheinander bringt.
Wir haben hier ein gutes Verhältnis zu Hundebesitzern und Nichtjägern.
Man sollte nicht immer alle über einen Kamm scheren.
Was spielt sich denn auf den Autobahnen ab,der absolute Krieg,habe allerdings noch nie gehört oder gelesen,das man über Autofahrer so schlecht spricht als über Jäger.
hier ein Link
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel, ... pw/Artikel, ... itenanfang</a><!-- m -->
es könnte sein das einige von Euch auch etwas Positives über Jäger zu berichten haben,würde mich freuen.
schöne Grüße
Nora
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 01.04.2009, 20:33
von Soluna
Hallo Nora,
dieses Thema ist sehr brisant und ich denke das es hier noch zu grossen Diskussionen kommen wird.
Meine Meinung kennst Du ja aus einem anderen Thread, aber wie Du schon sagtest darf man nicht alle über einen Kamm scheren.
Aber es ist doch so das der Mensch sich vor Jahrhunderten in etwas eingemischt hat wovon er mal besser die Finger gelassen hätte, oder was würden wir Menschen sagen wenn einer käme und durch unser Wohnzimmer eine Strasse bauen würde wo jedes Jahr mindestens ein junges Totgefahren wird. Wir sollten zwischendurch das Mensch sein ablegen und durch die Augen der Tiere sehen...
Ich wohne direkt am Wald und muss jedes Jahr zusehen wie Jäger mit Handys das Wild zusammen treiben und ....
Mit der Zeit lernt man die Tiere kennen und ich hab jedes Jahr Angst um mein Reh und die zwei Böckchen (die nun auch nicht mehr da sind)
Zudem höre ich oft wie ein Reh scheut, sie schreien dann wie verrückt, meistens weil ein Mountenbiker wie ein Irrer durch den Wald fahren muss. Gerade im Winter ist das sehr gefährlich für das Wild und kann sogar den Tot für das Tier bedeuten.
Es sind nicht nur die Hunde die nicht folgen!
Es ist ja so das durch jeden Wald ein Wanderweg gehen muss, oder???
Zu den Hunden, hier in der Schweiz muss man jetzt eine Prüfung machen 4Lektionen Theorie und dann noch Praxis wenn man sich einen Hund anschafft, wer schon einen Hund hatte muss nur noch das Praktische machen.
lg Gabi
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 02.04.2009, 10:39
von ElliBesch
Hallo Nora,
ich finde es klasse, dass Du die Jagd mal zum Thema machst hier im Forum. Die Jagd ist wirklich ein emotionales Thema und wie ich es hier einschätze, werden sicher noch heftige Diskussionen entstehen.
Ich selbst bin, wie man hier wahrscheinlich schon mitbekommen hat, ein gaaanz großes Weichei und könnte weder jagen, fischen noch schlachten. Ergo wäre ich in der menschlichen Entwicklungsgeschichte wahrscheinlich als "Art" ausgestorben.
vielleicht hätte ich im Sommer noch als Vegetarier überleben können...wer weiß, aber ohne Vorratshaltung wäre ich wohl dann nicht weit gekommen...
Worauf ich hinauswill, ist, dass das Eingreifen des Menschen in die Natur so gesehen "normal" war- Jagen diente ursprünglich der Arterhaltung, da Menschen nun mal Allesfresser sind( beziehungsweise sich so entwickelt haben. Beste Kräfte zu haben"trotz" vegetarischer Ernährung macht uns der Gorilla vor. Schimpansen hingegen" gönnen" sich auch ab und zu mal ein anderes, leckeres Äffchen...)
das also der "Jagdtrieb", oder nennen wir es "Jagdleidenschaft" sich beim Menschen wahrscheinlich so entwickelt hat und ein fester Bestandteil der menschlichen Entwicklungsgeschichte geworden ist, ist dann wohl eindeutig.
Die jagenden Männer wurden bei Jagderfolg gefeiert,das Zurückkehren nach der Jagd war ein großes Hallali(oder Halligalli) alle waren froh, was leckeres zu essen zu haben und die "Art "konnte so erhalten werden.
Vom Jäger zum Sammler zum Bauern und Gärtner, so war es doch.......
Das Privileg der hochherrschaftlichen Fürstenhäuser, jagen zu können...es war ein Zeitvertreib in der noch Computer-und TV- losen Zeit.
Warum also jagt der Mensch noch heute?
Weil der Mensch derart in die Natur eingegriffen hat, dass die Gebiete der Wildtiere m.E. immer kleiner werden, die Tiere über den Winter angefüttert werden, es entsteht keine natürliche Auslese mehr, die Tiere vermehren sich "wie bekloppt"(um es mal salopp zu sagen)und für den Bauern, der direkt am Waldrand seine Maisfelder hat(warum wohl so nah?)gibt es "Reparationszahlungen"/Vergütungen...Also alles im grünen Bereich.
Neben uns ist eine Weide, die von Wildschweinen nur so zerfurcht ist. In den Wäldern hier ringsum wimmelt es von Schweinchen. Ehrlichgesagt, ich hätte nix dagegen, wenn die Zahl der Schweine sich ein bischen verringert.Voraussetzung: Es sind wirklich gute , ausgebildete Jäger und nicht "Hobby-Wochenendjäger", die sich , Computerspielmässig mal was abknallen wollen und dann noch nicht mal treffen, oder nicht Blattschussmäßig arbeiten.
Da stehen 50Std. Km - Schilder an den Strassen( sehr viele auch hier in der Eifel) aber ich habe noch niemanden wirklich bewußt langsam und vorsichtig an solchen Wildwechseln fahren sehen.
Fängt hier die Tierliebe nicht auch an?
Wieviele Igel liegen elendig verreckt am Strassengraben, man könnte viele ander Beispiele anführen: -Rehe, Wild- Schweine ,Katzen, Marder, etc.......
Also, worauf ich hinaus will, es gibt immer zwei Seiten.
Ich empfinde Abscheu bei den Robbenfängern. Aber wahrscheinlich auch nur, weil Robben so niedliche Gesichter haben.
In Holland gibt es doch ein Naturschutzprojekt, (ich komme jetzt nicht auf den Namen), dort greift der Mensch überhaupt nicht in die natürlichen Abläufe ein. Es gibt im Winter keine Zufütterungen der Wildtiere und somit verringert sich die Zahl automatisch auf ein gesundes Level. So wie ich hörte,werden wohl nur arg leidende Tiere beim elendigen Verhungern in diesen Gebieten von Jägern mit einem Schuß erlöst.Mehr Hilfe gibt es dort nicht und es scheint sich über die Jahre ein "natürliches Gleichgewicht" wieder einzupendeln!
Wäre sowas nicht auch mal hierzulande angebracht?
Ihr seht, es gibt so viele Facetten und Gesichtspunkte zu diesem Thema.
Ich habe sogesehen keine klare Meinung dazu.
Vielleicht kann mich jemand mal Pro-oder Contra-mässig auf seine Seite ziehen?
fragende ,herzliche Grüsse
Elli&Co #freunde#
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 02.04.2009, 12:40
von Anonymous
Hallo Elli,
schön das Du geantwortet hast,es geht auch bei dem Thema nicht dadrum sich gegenseitig zu beschimpfen,falls das einer vor hat,ist es besser eine Runde im Wald zu spazieren.
Ach Elli,ich würde Dich nie als Weichei einschätzen,weil Du keinen Rehbock schießen kannst und Ihn auch noch aufbrechen müsstest.
Die meisten Menschen,können Fleisch beim Metzger kaufen und es auch essen,ohne darüber nach zu denken,wer hat es geschlachtet wo kommt es her,ein Stück Wild wird nicht lange transportiert,es wird nicht gemästet und nicht mit Antibiotika am Leben erhalten.Es wird der Wildbahn entnommen und da gibt es auch wieder Gesetze (Abschusspläne)
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.ljv-nrw.de/presse/behauptung ... hp</a><!-- m -->
So wie die Autofahrer ,sich an vorgeschriebene Gesetze halten müssen,so müssen wir Jäger das auch,z.B. 2 Vergehen bei Alkohol am Steuer und nicht nur der Führerschein ist weg,sondern auch der Jagdschein.
Man ist nicht mehr zuverlässig !
Hier ein paar Leitfäden und Richtlinien,nicht von Jägern gemacht sondern vom Gesetzgeber.
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.ljv-nrw.de/kjs/dueren/kjs_na ... hp</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://kleinermuensterlaender-und-co.de ... -und-co.de ... evier.html</a><!-- m -->
schöne Grüße
Nora
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 02.04.2009, 17:00
von Soluna
Liebe Nora,
ich denke es gibt auch hier wie in fast jedem Beruf "schwarze Schafe". Das Wild ein sehr gesundes Fleisch ist, bestreitet auch niemand. Mir gehts da genau wie Elli ich würde auch verhungern wenn es nicht Leute geben würde die das "für mich erledigen".
Aber, man hört halt nur von denen dies "falsch" machen, und bildet sich eine eigene Meinung.
Mich stört das halt das ein Tier das man nicht "brauchen" kann einfach erschossen wird, und da ist sicher nicht das Tier schuld, oder?
Du bist Jägerin? Dann erzähl doch mal was ihr schiesst, wann ihr schiesst usw... vielleicht wird es für manche dann ein wenig einfacher zu verstehen.
Darf man eigentlich wirklich nur alte und kranke Tiere schiessen.
lg Gabi
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 02.04.2009, 20:33
von Ulli
Hallo!
Hier werden insbesondere die jungen Böcke geschossen.. zum Teil auch im Auftrag der Polizei, da sie wohl auf der Suche nach neuen Gebieten häufig in Unfälle verwickelt werden.
Vor einiger Zeit kam ein Jäger den Weg über unser Grundstück zu Stasse hoch- mit einem geschossenen Rehbock.
Das hat mir natürlich nicht besonders gefallen.. meinen Mund gehalten habe ich dann lieber doch. Zumindest schien das Tier mit einem Schuss erlegt worden zu sein und zwar vom Hochsitz aus: auch nicht schön, aber besser als der Stress bei Treibjagten.. die gibt es hier zum Glück so gut wie gar nicht.
Ich denke, RICHTIG betrieben KANN die Jagt zumindest teilweise ausgleichen, was durch die Ausrottung der grossen Jäger ins Ungleichgewicht gekommen ist.. was nicht heisst, dass ich Jäger auf "meinem" Grund und Boden sehen will..
LG Ulli
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 02.04.2009, 21:55
von Locura
Hallo Ulli,
wieso hast Du den Mund gehalten, wenn es Dir nichtb gefallen hat? (Soll kein Angriff sein, sondern nur die Frage nach den Beweggründen #freunde# )
Fragende Grüße, Petra
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 03.04.2009, 07:11
von Soluna
Hallo miteinander,
was soll man einen Jäger anpflaumen "nur" weil er ein Tier geschossen hat, ich denke es ist sogar viel humaner ein Reh im Wald ganz still heimlich und leise zu schiessen, als das was in so manchen Schlachthäusern abgeht.(wenn man es richtig macht und seine Sache gelernt hat!!!) Wie gesagt es hat Vor und Nachteile nur bin ich der Meinung, und davon lass ich mich auch nicht abbringen, das der Mensch selber schuld ist wenn es im Wald drunter und drüber geht. Man hat dem Wild den natürlichen Feind wie Wolf oder Bär genommen. Es gibt nichts was die Natur "falsch" macht. Nur der Mensch mit seiner Gier nach immer mehr, und das er eben aus der Jagd einen Sport gemacht hat.
Ich kenne einen "Jäger" der nicht schiesst! Er beobachtet die Jungen Füchse, geht an keinem Käfer vorbei ohne ihn zu bewundern, kann 24Std oder auch länger nur beobachten. Mit so einem Menschen ist es unglaublich durch den Wald zu gehen, du hast das Gefühl du bist in einer anderen Welt, der weis alles und hat an jedem noch so kleinen Tier freude!!
lg Gabi
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 03.04.2009, 07:26
von Ulli
Hallo!
Zum einen legt man sich hier lieber nicht mit den Jägern an.. unsere Einzäunungen von den festen Ausläufen werden toleriert- wenn auch irgendwo wohl steht, dass man nicht "einfrieden" darf..
Dann ist der Weg , den er benutzte, ein Gemeinschaftsweg von "uns" (erklär ich gleich) und "unserem" Nachbarn-den ich da noch nicht so gut kannte und daher nicht wusste, dass er die Benutzung seines Weges auch nicht mag.
Mein grosstes Problem ist allerdings, dass ich rein rechtlich gar keine Ansprüche habe: als Besitzer des Grundstückes eingetragen ist mein LG, seine Eltern machen mir immer wieder (wenn er nicht dabei ist) deutlich klar, dass meine Meinung gar nichts zählt, sondern dass es nach ihrem Kopp läuft.. ich beschränke mich also auf den Bereich, wo meine Tiere laufen und versuche, mit ihnen nicht aneinander zu geraten.
Sie waren schon nicht gerade erfreut, dass ich den Jäger darauf hingewiesen habe, dass auf meinem Grundstück Ziegen leben- damit es keine Verwechslungen oder Querschläger gibt.
Bei den andern Ziegen ist es einfacher: mein Vater hat die Jäger schon vor 31 Jahren davongejagt, als sie unser Grundstück überquerten :D Sie haben es nicht gewagt, wiederzukommen #jubel#
LG Ulli
Re: Pro und Contra Jagd
Verfasst: 03.04.2009, 09:50
von Hitzewelle
Als Landwirt und Waldbesitzer muss man hier auch noch an andere Aspekte denken:
Das „Einfallen“ von Wildschweinen in Maisfelder ist hier glücklicherweise noch kein sehr großes Problem.
Unser größtes Problem ist hier, dass kein Waldbäumchen auf den kahlen Borkenkäferflächen ohne Schutz (d. h. teuren Wildzaun, den die Jäger ja auch nicht wollen und der ständig kontrolliert werden muss) schadlos über den Winter kommt.
Klar, der Borkenkäfer ist auch ein hausgemachtes Problem unserer weitgehenden Fichten (-Kiefer) Monokulturen, aber auch ein Problem des Klimawandels. Gut, die Fichten wurden nun mal von unseren Vorfahren angepflanzt als schnellwachsende, ertragsstarke Baumart, wir haben hier aber kaum die Möglichkeit, diesen Fehler wieder „auszubügeln“, da die gepflanzten (Mischwald)Bäumchen ständig verbissen werden.
Der Rehwildbestand ist hier einfach zu hoch (auch der „ökologische Jagdverband“ hat das schon festgestellt) und es wird an die Jäger appelliert (ohne großen Erfolg), den Bestand zu verringern. Ich kann auch nicht feststellen, dass es zu wenige Feldhasen gibt, hier sehe ich sie fast täglich, und zwar mehrere. Leider bleibt den Kahlflächen nicht die Zeit, auf den Wolf zu warten…
Hier wird dann lieber auf „angeblich“ wildernde Katzen geschossen (die dummerweise etwas mehr als 300 m vom Haus entfernt waren), die ja mal einen jungen Hasen erwischen könnten.
Aus diesem Standpunkt macht es keinen Sinn, nur alte und kranke Tiere zu erlegen.
Ach ja, wir selbst haben auch fast 1 ha Wildacker angesät, von dem hier schon irgendwo die Rede war.