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Was ist Weißholz?
Verfasst: 19.01.2011, 10:57
von Ziegentrekking Altmühlfra
Mal eine (blöde?) Frage: Habe letztens in einem Werbeprospekt das Wort "Weißholz" gelesen ... Weiß einer von euch vielleicht, was es damit auf sich hat? Was genau ist denn ein "Weißholz" - eine eigenständige Holzart oder aber einfach nur eine andere Umschreibung für ein anderes Holz?
Wäre über ein paar Antworten/Hinweise wirklich dankbar, da ich in solchen Dingen nämlich echt keine Ahnung hab *oops*
Viele liebe, fragende Grüße
Siggi
P. S. Hab auch schon mal danach gegoogelt bzw. die gute alte Wikipedia befragt ... Leider jedoch kam ich dabei auf keinen grünen Zweig.
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 19.01.2011, 11:59
von Barbara2
Hallo,
vielleicht Holz von der Weißtanne?
Gruß
Barbara
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 19.01.2011, 12:59
von Locura
...oder ist es ein Druckfehler und es sollte "Weichholz" heissen?
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 19.01.2011, 13:09
von Bunnypark
fichtenholz trägt in der bauindustrie den beinamen weissholz...wegen der helligkeit des holzes
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 19.01.2011, 21:54
von Ziegentrekking Altmühlfra
Hi ihrs :D,
danke euch vielmals für die Antworten! (Jetzt bin ich wieder ein Stückchen schlauer geworden 8))
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 20.01.2011, 14:21
von HolzundStein
Weißholz ist Holz, das keinen Nährwert mehr hat und beginnt, in das Stadium der Verwesung überzugehen. Es kann aber noch sehr hart sein. Man erkennt es zum einen an der sehr hellen Farbe, aber auch an den schwarzen oder dunklen Linien und Stockflecken. Es hat auch keinen Brennwert mehr.
Gruß
Birgid
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 20.01.2011, 14:37
von Bunnypark
äh......dann sind dachbalken, blumentröge, tore, pergolas und andere produkte aus weißholz schon vor dem verkauf verwest? *fg*
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.ihb.de/fordaq/Preis/Ty_S-Pc_ ... s/Ty_S-Pc_ ... Fholz.html</a><!-- m -->
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 20.01.2011, 19:45
von Axel
Hallo Thomas,
könnte es sein, daß es einige kleine Spachunterschiede zwischen Östereich und Deutschland gibt?
Im Bauwesen ist hier in Deutschland der Begriff Weißholz für Konstruktionsholz nicht gebräuchlich,
der Sammelbegriff ist Nadelholz mit seinen verschiedenen Holzsorten, Qualitäten und
Verarbeitungsformen. Es mag sein, daß in der Möbelverarbeitung der Begriff auftaucht,
in Prospekten und der Werbung bestimmt. Aber was taucht da nicht auf #jubel# .
Viele Grüß Axel
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 20.01.2011, 20:33
von Bunnypark
ja axel *fg* es gibt viele sprachliche unterschiede :P
gebräuchlich ist der ausdruck "weißholz" im ösiland auch nicht....es ist eben nur ein "beiname"
habe mich aber auch geirrt....nicht (nur) fichte trägt den beinamen #engel#
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www6.fh-eberswalde.de/forst/fors ... forst/fors ... .1-2.x.pdf</a><!-- m -->
daraus ein auszug:
Zugholz (auch Weißholz) bezeichnet.
Zugholz liegt an der Oberseite geneigter Sprossachsen und sieht weiß glänzend aus.
Es zeichnet sich durch einen geringeren Ligningehalt und durch einen höheren
Cellulosegehalt aus. Es befindet sich an der dem Zug ausgesetzten Seite (Oberseite)
schiefstehender oder einseitig belasteter Bäume. Zugholz verkürzt sich, bewirkt
Zugspannungen und Verformungserscheinungen. Laubbäume bilden z.B. auf der
Astoberseite Zugholz, welches sich in Faserrichtung verkürzt und so wie eine
Seilwinde den Ast nach oben zieht.
2.1.5
Re: Was ist Weißholz?
Verfasst: 20.01.2011, 21:39
von HolzundStein
Ja, viele sprachliche Unterschiede und dadurch wohl viele Missverständnisse.
Wir bezeichnen krankes Holz als Weißholz. Habe hierzu nun etwas gefunden:
Weißfäule (auch Korrosionsfäule) ist eine Form der Holzfäule, die durch bestimmte Pilze bedingt ist.
Die Holzzerstörung kann schon am lebenden Stamm auftreten, vor allem an Laubholz. Die Weißfäulepilze zerstören als erstes den Ligninanteil des Holzes, können später aber auch den Zelluloseanteil angreifen; Braunfäule-Erkrankungen dagegen zerstören vorwiegend die Zellulose.
Bei einer Weißfäule-Erkrankung bleibt das Holzgefüge weitgehend erhalten, das Holz wird jedoch heller, leichter, faseriger und stockig. Es entsteht eine gleichmäßige weißlich-graue Verfärbung, das Holz verliert an Glanz. Charakteristisch sind dunkle Linien, welche die befallenen von den gesunden Teilen abgrenzen. Diese sogenannten Demarkationslinien erlauben dem Pilz, die Feuchtigkeit im Holz zu regulieren. Im Endstadium ist das Holz „schwammig“, oft mit marmorartigen Streifen.
Weißfäule benötigt als Lebensgrundlage hohe Holzfeuchte und findet sich außer am lebenden Baum auch in Lagerholz. In Gebäuden kann Weißfäule zum Beispiel im Bereich von schadhaften Dächern oder Sanitäranlagen auftreten. Von Weißfäule befallene Stämme sind als Bauholz nicht mehr zu verwerten.
Zu den häufigsten Weißfäulepilzen gehören die so genannten Trameten (Trametes und Daedaleopsis), die Feuerschwämme (Phellinus), Zunderschwämme (Fomes), der Ausgebreitete Hausporling (Donkioporia expansa, auch „Eichenporling“ genannt) und die Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) sowie die meisten Holzkeulenartigen (Xylariaceae).