Seite 1 von 6

Vor Schlachter gerettet und gleich weiter...

Verfasst: 08.10.2014, 08:32
von Toshihikokoga
Hin und wieder frag ich mich wirklich was mit den Leuten los ist. Bekommt man die Tiere vom Schlachthof gratis oder kaufen manche die Tiere dort frei und verschenken sie dann? Wüsste definitv bessere Möglichkeiten Geld zu verschenken.

Vielleicht hab ich ja die falsche Einstellung dazu, aber wenn das Tier z.B. Österreichische Ohrmarken drinnen hat bin ich ja schon mal froh dass ich zumindest mal wieder ein Fleisch aus dem eigenen Land bekomme. Der Großteil ist eh schon Billigimportware.

http://www.tieranzeigen.at/bauernhoftie ... nbock.html

Abgesehn davon, dass solche Leute (je nachdem wie teuer das Freikaufen war ebenso der Verkäufer) den Züchtern den Preis zusammenhauen kann ich bei solchen Aktionen einfach nur den Kopf schütteln. Ein Tier sollte ja auch keine Wandertrophäe sein #falsch#

Verfasst: 08.10.2014, 08:39
von Muckla
Wenn man einem Tier halt mal in die Augen geschaut hat kann man(che) es nicht mehr aushalten zu wissen dass es getötet werden soll.
Ich hab meinem Opa mit 12 auch das Uralte Suppenhuhn vom Hackklotz runter entführt. 2 Tage später ist es dann eines natürlichen Todes gestorben... *oops*
Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust...
auf der einen Seite will ich jedes Tierlein retten,
auf der anderen Seite kaufe ich Kühe in 10 Kg Kisten und fresse sie auf... #wb#

Verfasst: 08.10.2014, 08:39
von Cirkle-B-Ranch
ob es sinn macht, ein tier vor dem schlachten zu retten - ist wohl kaum ein beweggrund,
es gibt nun mal tierliebe leute, denen ein gerettetes tier wichtiger ist, als ein dickes bankkonto ....

das schlimme daran, sind die schlachter, die sich diese "schwäche" der menschen vergolden lassen.

Verfasst: 08.10.2014, 08:41
von Haarriss
Ist ja die perfekte Haltung... Ein ziegenkastrat unter Schafen...


Ich finde es auch immer wieder intetssant wie ein riesenaufstand gemacht wird, wenn Pferde beim Metzger sind, aber dann das Fleisch von Rindern oder Schweinen aus Massentierhaltung gekauft wird und das plötzlich nicht mehr schlimm ist...

Verfasst: 08.10.2014, 12:29
von Martin M.
Da kamen die letzten Tage auch wieder haarstreubende Berichte im Fernsehen.
Von schwer kranken und schwer verletzten Tieren in Boxen zusammengepfercht.
Wie kann man da noch ruhig schlafen, wenn man weiß, dass man leidende und schwer gezeichnete Tiere im Stall liegen hat?
Das ist für mich unbegreiflich.
Aber der Verbraucher hat es in der Hand, der ist der entscheidende Faktor.
Aber unsere Gesellschaft wandert von Generation zu Generation immer mehr von den Abläufen der Landwirtschaft ab.
Selbst die Kinder auf dem Dorf, kennen die Zusammenhänge von Erzeugung der Lebensmittel bis hin zum Verzehr nicht mehr.
Kommt ja alles beim Discounter aus dem Tiefkühlfach, ein Tier oder ein Getreidefeld ist da ja nicht mehr ersichtlich.
Das Wissen wird immer weniger.
Und das schlimme daran ist, die Genaration von heute, sind die Eltern von morgen, und da ist dann überhaupt kein Wissen mehr vorhanden.
Ich habe es schon oft geschrieben, wir als Kinder sind nach der Schule heim, Hausaufgaben hingekritzelt und raus, in Wald und Feld, zum Bauern in den Stall, zum Hausmetzger, bei dem alle Woche ein Schwein geschlachtet wurde, da standen wir als Kinder nebendran, es war für uns ganz normal.
Oder Samstags ist man zum Dorfmetzger gegangen und hat dort seine Wurst und sein Fleisch geholt, von Tieren, die Tage zuvor durchs Dorf geführt wurden, da wusste man genau, da stand der Stier beim Bauern im Stall, und jetzt wird er geschlachtet und die nächsten Tage, kann man ihn dann essen.
Aber ich habe es auch schon oft geschrieben, dass durch irgendwelche irrsinnigen Vorschriften die kleinen Metzgereien zum Aufgeben gezwungen wurden und die kleinen Höfe sterben aus.
Als ich Kind war, da hat jeder Bauer hier noch seine 6-10 Kühe im Stall gehabt und jeder 20-30 Schweine.
Jetzt bin ich der einzige der noch Tiere hat, alle anderen haben aufgegeben.
Von vormals 15 Betrieben gibt es jetzt noch 4.
Nur was mich immer wieder zum nachdenken bringt, die Bauern hatten ihr Auskommen, sie konnten von ihren Höfen leben.
Und jetzt werden die Betriebe immer größer die Maschinen immer moderner, teurer und größer.
Was heute eine Maschine kostet, davon konnte man damals den gesamten Maschinenpark kaufen.
Und wer einmal in dem Sog des immer größer werdens drinnen ist, der kommt nicht mehr heraus, weil die Betriebe dermaßen verschuldet sind, dass sie gar nicht mehr aufhören können, sie müssen immer größer werden, sonst zieht ihnen die Bank den Strick zu.
Aber es muss letztendlich jeder für sich entscheiden was er macht und wo er seine Produkte kauft.
Wir jedenfalls haben uns dafür entschieden klein zu bleiben und mit alten Maschinen zu arbeiten, als imense Flächen zu pachten, die in letzter Zeit immer höhere Pachtpreise fordern.
Was nützt der größte Betrieb, wenn man Schulden bis über beide Ohren hat und letztendlich nur für die Bank arbeitet.
Das was wir erwirtschaften das bleibt uns, auch wenn wir nur ein kleiner Betrieb sind.

nachdenkliche Grüße
Martin

Verfasst: 08.10.2014, 13:02
von Haarriss
Ihr macht das aber auch nicht hauptberuflich oder doch?

Verfasst: 08.10.2014, 14:05
von Susanne M.
Hallo Martin,
ich kann dir nur voll zustimmen. Es ist so traurig, wie die bäuerliche Landwirtschaft kaputt gemacht wird.

Es wäre schön, wenn mehr Bauern denken würden wie du. Aber es wird immer so hingestellt, dass es wirtschaftlich unmöglich wäre, so zu arbeiten.

Ich denke, wenn du z.B. mit alten Maschinen arbeitest, musst du schon einige Zehntausend Euro weniger erwirtschaften, die du nicht für den neuesten Fuhr- und Maschinenpark ausgibst usw....

Ich bin keine Fachfrau und kein Landwirt, aber ich meine einfach, dass das Geld nicht immer das Argument Nr. 1 sein darf.

Viele Grüße
Susanne

Verfasst: 08.10.2014, 14:55
von Meli
[quote='Martin M.','index.php?page=Thread&postID=185708#post185708']Wie kann man da noch ruhig schlafen, wenn man weiß, dass man leidende und schwer gezeichnete Tiere im Stall liegen hat?
Das ist für mich unbegreiflich.

[/quote]Martin, das ist nur möglich wenn man die Tierhaltung als Investition sieht und Angestellte hat. Die Menschen die über Tiere entscheiden haben kein Kontakt oder Beziehung zu den Tieren.
Der Verbraucher möchte sich auch nicht mit dem Tot der Tiere beschäftigen. Es ist so schön abgepacktes Fleisch zu kaufen, so kann man viel einfacher schlechte Gefühle und Verantwortung verdrängen.
Es ist wirklich zum Heulen wie sich die Tierhaltung entwickelt hat. Die Tiere werden gequält, die Menschen die in solchen Ställen arbeiten müssen tun mir auch leid, der Verbraucher hat minderwertige Produkte und im schlimmsten Fall gesundheitliche Probleme und die Belastung für die Umwelt wird auch immer größer.

In der aktuellen Geo ist ein Bericht über Massentierhaltung, wie alles angefangen hat und welche Konsequenzen wir heute tragen müssen. Unbedingt lesen und an Menschen die sagen "Ich könnte kein Tier essen das ich kenne." weiterempfehlen.

Verfasst: 08.10.2014, 14:59
von Martin M.
[quote='Haarriss','index.php?page=Thread&postID=185710#post185710']Ihr macht das aber auch nicht hauptberuflich oder doch?[/quote]

Doch, wir machen unseren Hof hauptberuflich.

[quote='Susanne M.','index.php?page=Thread&postID=185716#post185716']Aber es wird immer so hingestellt, dass es wirtschaftlich unmöglich wäre, so zu arbeiten.[/quote]

Ist es bei den meisten Betrieben auch, denn mit meinen kleinen Maschinen ist es unmöglich einen Großbetrieb zu bewirtschaften.
Und bei uns ist noch sehr viel Handarbeit, was bei anderen Betrieben mit Maschinen erledigt wird.

Verfasst: 08.10.2014, 15:26
von Haarriss
[quote='Martin M.','index.php?page=Thread&postID=185720#post185720'][quote='Haarriss','index.php?page=Thread&postID=185710#post185710']Ihr macht das aber auch nicht hauptberuflich oder doch?[/quote]

Doch, wir machen unseren Hof hauptberuflich.

[quote='Susanne M.','index.php?page=Thread&postID=185716#post185716']Aber es wird immer so hingestellt, dass es wirtschaftlich unmöglich wäre, so zu arbeiten.[/quote]

Ist es bei den meisten Betrieben auch, denn mit meinen kleinen Maschinen ist es unmöglich einen Großbetrieb zu bewirtschaften.
Und bei uns ist noch sehr viel Handarbeit, was bei anderen Betrieben mit Maschinen erledigt wird.[/quote]
Muss Au sagen, wir sind froh, dass wir damit kein Geld verdienen müssen!