Nutrient-dense food / Steve Solomon

Smalltalk und Diskussionen über Gott und die Welt
Antworten
Benutzeravatar
davX
Beiträge: 56
Registriert: 13.04.2018, 12:04

Nutrient-dense food / Steve Solomon

Beitrag von davX »

Hallo zusammen,

hat sich jemand von euch mit dem Thema "nutrient-dense food" beschäftigt?
Ich hatte vor einer Weile mir das Buch von Solomon "The intelligent gardener" besorgt:
https://newsociety.com/books/i/the-intelligent-gardener

Der Kern des Buches ist, dass man hauptsächlich Calcium supplementiert und am besten mithilfe einer Bodenanalyse versucht einen möglichst ausgeglichenen Mix an Mineralstoffen dem Boden zuzufügen, um den Boden zu sättigen und den Verlust durch Auswaschung auszugleichen.
In der Theorie soll das Calcium dazu dienen, dass insbesondere Spurenelemente im Boden für Pflanzen schwer verfügbar seien, wenn der Boden schlecht mineralisiert sei. Durch grössere Mengen an Calcium werden die anderen Mineralstoffe, die in geringeren Mengen benötigt werden, besser verfügbar.
Die Auswaschung wiederum hängt vom Verhältnis der Niederschläge und der verdunstenden Menge an Wasser ab, also die Menge an Wasser, die nicht durch den Boden abfliesst. Je mehr Wasser abfliesst, desto mehr werden Mineralstoffe ausgewaschen.

Was die Mengen an Mineralstoffe insbesondere Calcium angeht, hatte ich das Gefühl, dass das Ganze beim Anbau im grossen Stil utopisch klingt. Im Garten ggf. bei kommerziellem biointensivem Anbau kann ich mir noch vorstellen, dass das vielleicht funktionieren mag. Hat da jemand Erfahrung mit dem Thema oder hat sich zumindest tiefer damit befasst oder gibt es gar andere Autoren, die ähnliche Theorien vertreten?


Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros.
-- GOETHE
Manfred
Site Admin
Beiträge: 1737
Registriert: 31.03.2018, 12:46

Re: Nutrient-dense food / Steve Solomon

Beitrag von Manfred »

Calcium wird als Calciumcarbonat (= Kohlensaurer Kalk) oder Calciumsulfat (= Gips, dient gleichzeitig als Schwefeldünger) gedüngt.
Verbreitet und in großen Mengen, um den pH-Wert saurer Böden zu erhöhen.
Die Löslichkeit diverser Nährstoffe hängt u.a. vom pH-Wert ab.
Für die meisten Pflanzen liegt das Optimum um einen pH-Wert von 6,5.
https://www.yara.de/contentassets/97862 ... arkeit.png

Beim Thema Auswaschung spielen auch die Lebendverbauung des Bodens und die Verfügbarkeit von Wurzelexsudaten (als Nahrungsgrundlage für das Bodenleben) eine große Rolle.
Je lebendiger der Boden, desto besser sind die Bodenteilchen verklebt und umso größer ist der Anteil an Nährstoffen, die in lebenden Organismen oder deren Resten gespeichert sind. So sind die Mineralien viel besser gegen Auswaschung geschützt.


Viktualia
Beiträge: 91
Registriert: 18.06.2018, 15:30

Re: Nutrient-dense food / Steve Solomon

Beitrag von Viktualia »

Ich kenne nur "Kalk macht reiche Väter und arme Söhne" - und den hier: "Ich mache Boden gut"
(Wenn du bei dem link oben auf "Nährstoffe" gehst, kommen auch alle anderen.)

Und hey, David, so´n Satz ist doch komisch:
In der Theorie soll das Calcium dazu dienen, dass insbesondere Spurenelemente im Boden für Pflanzen schwer verfügbar seien, wenn der Boden schlecht mineralisiert sei.
"Mineralisiert" meint die Art der Verfügbarkeit, nicht die Menge an Mineralien, oder? Mit Kalk steht mehr zur Verfügung - aber ja nur von dem, was im Boden da ist - und dann verbraucht wird.

Ich bin ja in Chemie auch eher unterbelichtet, aber dass einer der Faktoren, die Nährstoffe verfügbar machen, der PH Wert ist, sollte doch klar sein.

Mit Kalk lösen sich mehr Mineralien - ob du Pflanzen anbaust, die das mögen, ist eine andere Sache.
Gelöste Mineralien, naja, lösen sich - und ob sie von Pflanzen aufgenommen werden oder ausgewaschen hängt von diversen Faktoren ab.
(Wassermenge, Bodenbeschaffenheit, Bepflanzung.)

Also eigentlich ist Kalzium gut für die meisten Pflanzen, aber ob es für deinen Boden gut ist, da mehr Nährstoffe frei zu setzen, als du, bzw. deine Pflanzen verbrauchen ist natürlich auch wichtig.
dass das Ganze beim Anbau im grossen Stil utopisch klingt.
Leider eher nicht, Kalk als Dünger ist nicht teuer, das im großen Stil zu machen ist nicht das Problem.
Das Problem ist eher, was eine solche Maßnahme ohne vernünftige Begleitmaßnahmen mit dem Boden macht.
(Siehe "Väter und Söhne".)


Antworten