Mir ist echt schlecht...
Verfasst: 17.02.2005, 22:47
San Antonio, Salzburg (SN-gö). Wildtiere abschießen via Internet: Bei dieser Vorstellung geht Weidmännern in aller Welt der Jagdhut hoch. Ein texanischer Unternehmer will jedoch gegen alle Widerstände die Jagd per Mausklick durchsetzen.
Funktionieren soll die Fernjagd folgendermaßen: Schießwillige melden sich auf der Internetseite von "Live Shot" an und erhalten nach Bezahlung einer Gebühr für eine bestimmte Zeit Zugang. Sie können Wildschweine, Hirsche oder Antilopen, die sich auf einem weitläufigen Areal in Texas befinden, ins Visier nehmen und zur Strecke bringen, indem sie Schüsse aus einem Jagdgewehr auslösen. Die mehr oder weniger erfolgreichen Streifzüge können zusätzlich auf DVD festgehalten werden. Eine 20-minütige Session mit höchstens zehn Schüssen kostet 5,95 Dollar (4,60 Euro), eine 30-Tages-Mitgliedschaft 14,95 Dollar (11,50 Euro). Vorerst können Online-Grünröcke das Angebot mit dem Schießen auf Zielscheiben testen.
Jagdexperten sind auch hier zu Lande entsetzt: "So etwas hat mit Jagd nichts zu tun, das ist für mich undenkbar", sagt der Salzburger Landesjägermeister Josef Eder. Wer als "Amateur" schießen üben wolle, könne dies genau so gut auf einer genehmigten Schießanlage tun.
Als "unethisch und tierschutzrechtlich nicht haltbar" stufte der Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV), Jochen Borchert, den Abschuss von Tieren per Mausklick ein. Durch die Zeitverzögerung zwischen Mausklick und realem Schuss werde ein qualvoller Tod der Tiere in Kauf genommen. Selbst ein Safari-Reiseveranstalter aus Texas lehnte die Internet-Jagd als "kranke Idee" ab.
John Lockwood, der Initiator von "Live Shot", versteht die Aufregung nicht: "Vielen Menschen wird das Jagen durch juristische oder gesellschaftliche Hürden in ihren Ländern oder durch körperliche Behinderung verwehrt." Auch auf gestresste Manager, die keine Zeit zum Jagen in freier Natur finden, ziele das Angebot ab. Bis Mitte 2005 soll das Fernschießen nach seinen Plänen konkret werden.
Die Behörden in Texas haben keine Handhabe, Lockwoods Internet-Jagd zu verbieten, weil er das Spektakel auf seinem privaten Grund durchführt. "Wir benötigen eine Gesetzesänderung, um so etwas grundsätzlich zu unterbinden, meinte David Sinclair vom Texas Park & Wildlife Department. Er werde sich beim Gouverneur für ein Jagdgesetz einsetzen, das die körperliche Anwesenheit des Jägers beim Abschuss verlangt. http://www.live-shot.com
Funktionieren soll die Fernjagd folgendermaßen: Schießwillige melden sich auf der Internetseite von "Live Shot" an und erhalten nach Bezahlung einer Gebühr für eine bestimmte Zeit Zugang. Sie können Wildschweine, Hirsche oder Antilopen, die sich auf einem weitläufigen Areal in Texas befinden, ins Visier nehmen und zur Strecke bringen, indem sie Schüsse aus einem Jagdgewehr auslösen. Die mehr oder weniger erfolgreichen Streifzüge können zusätzlich auf DVD festgehalten werden. Eine 20-minütige Session mit höchstens zehn Schüssen kostet 5,95 Dollar (4,60 Euro), eine 30-Tages-Mitgliedschaft 14,95 Dollar (11,50 Euro). Vorerst können Online-Grünröcke das Angebot mit dem Schießen auf Zielscheiben testen.
Jagdexperten sind auch hier zu Lande entsetzt: "So etwas hat mit Jagd nichts zu tun, das ist für mich undenkbar", sagt der Salzburger Landesjägermeister Josef Eder. Wer als "Amateur" schießen üben wolle, könne dies genau so gut auf einer genehmigten Schießanlage tun.
Als "unethisch und tierschutzrechtlich nicht haltbar" stufte der Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV), Jochen Borchert, den Abschuss von Tieren per Mausklick ein. Durch die Zeitverzögerung zwischen Mausklick und realem Schuss werde ein qualvoller Tod der Tiere in Kauf genommen. Selbst ein Safari-Reiseveranstalter aus Texas lehnte die Internet-Jagd als "kranke Idee" ab.
John Lockwood, der Initiator von "Live Shot", versteht die Aufregung nicht: "Vielen Menschen wird das Jagen durch juristische oder gesellschaftliche Hürden in ihren Ländern oder durch körperliche Behinderung verwehrt." Auch auf gestresste Manager, die keine Zeit zum Jagen in freier Natur finden, ziele das Angebot ab. Bis Mitte 2005 soll das Fernschießen nach seinen Plänen konkret werden.
Die Behörden in Texas haben keine Handhabe, Lockwoods Internet-Jagd zu verbieten, weil er das Spektakel auf seinem privaten Grund durchführt. "Wir benötigen eine Gesetzesänderung, um so etwas grundsätzlich zu unterbinden, meinte David Sinclair vom Texas Park & Wildlife Department. Er werde sich beim Gouverneur für ein Jagdgesetz einsetzen, das die körperliche Anwesenheit des Jägers beim Abschuss verlangt. http://www.live-shot.com