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Waldorfschule
Verfasst: 20.04.2005, 14:36
von Wuschel
Hallo,
ich habe keine frage zwecks Tieren, sonder würde gern Eure offene Meinung über die Schulform Waldorfschule wissen.
Wir wollen unsere Tochter nach den Sommerferien dort in die erste Klasse tun. Wir finden das ganze auch eine gute Sachen und doch sind bei uns noch rest zweifel.
1. die lange fahrzeit hin zurück 1,5Std.
2. das Schulgeld
3. kann es wirklich passieren das ein Kind in dieser Schule nur seine Zeit absitzt und am Ender der Schulzeit nicht kann?
4. was wird aus solchen schülern nach der Schule, kenn einer welche?
5. ist diese Schule Weltfremd? wir finden das nicht.
6. ist es falsch dem Kind wärme und gedult entgegenzubringen statt dem strengen Lehrplan der Staatlichen schulen?
Würde mich sehr über viele antworten freuen. Denn um so mehr Meinungen ich habe um so besser für uns.
DANKE !!!!!!
Bine
waldorf
Verfasst: 20.04.2005, 15:33
von Ursula
mein bruder war vor jahren in waldorf schule, aber sehr faul! war ich ja auch. in der zwischenzeit hat er das abitur nachgeholt und arbeitet bei siemens. ist ein netter mann geworden
ursula
Verfasst: 20.04.2005, 15:39
von xandra68
Hallo Bine,
also ich habe eine Bekannte die 4 Kinder Verschiedenen Alters, in der Waldorfschule "hatte".
Sie hat sie jetzt alle in die Hauptschule genommen, da sie in der Waldorfschule nicht sonderlich viel Gelernt hatten.
Und jetzt jeden mittag stundenlang am Tisch sitzen müssen um den stoff der ihrer Klasse Entspricht in den Kopf zu bekommen, da sie voll hinterher hängen was das angeht.
Und lange nicht auf dem Wissensstand sind wie ein "Hauptschüler"
Also dann schick ich meine Kinder lieber gleich auf eine "normale Schule" und sie haben es weniger schwer, und sind vor allem weniger frech.
Also ich habe 5 Kinder in der Schule, 1 ist in der Lehre, 1 auf einer Weiterführenden Schule, 2 auf der Realschule und 1 in der Grundschule, und troz das ich Naturverbunden bin und meine Kinder nicht unterdrücke, würde ich meinen Sohnemann der im nächsten Jahr in die Schule kommt genau so wenig wie die anderen in eine Waldorfschule schicken.
Mir wird da den Kindern zu viel freilauf gelassen und alles viel zu locker gehandhabt, wie sollen die sich dann je mals im Leben zurecht finden.
Das ist aber nur meine Meinung, und ich wollte Dir einen kleinen Denkanstoss geben, damit Du das nicht leichtfertig entscheidest.
Es kommen sicher nur genug "für" ich bin eben ein wieder
Also, Wünsch Dir gute Nerven um das zu Entscheiden, das ist nicht leicht.
Liebe Grüsse
Alex
Verfasst: 20.04.2005, 16:02
von Bacardi
Hallo Bine,
ich würde Dir auch von der Waldorfschule abraten. Ich kenne einige Kinder, die dort waren, und die es dann sehr schwer hatten, als sie entweder die Schulform gewechselt hatten oder auch danach studieren wollten. Die Lücken waren einfach zu groß. Sie sagten selber im Nachhinein, daß sie freiwillig nicht nochmal die Waldorfschule wählen würden. Die Schulzeit an sich ist zwar sicherlich sehr schön - der Abgang ins "wahre" Leben allerdings ein Sprung ins Eiswasser, bei dem auch manchem die Luft weggeblieben ist.
Eine andere Sache würde mich an Deiner Stelle sehr stören - und zwar ist das die lange Fahrtzeit.
Kinder wollen sich mit (Schul-)freunden treffen und nachmittags spielen oder auch mal gemeinsam Hausaufgaben machen. Ist die Schule im Ort und die Wege entsprechend kurz, wird dem nicht viel entgegen stehen. Wenn Du allerdings für jedes Treffen eine knappe Stunde (oder länger) an Fahrt für eine Richtung einplanen mußt (ich gehe davon aus, daß die Schule einen recht großen Einzugsbereich hat - wenn Du schon für eine Strecke eine dreiviertel Stunde fahren mußt..), könnte ich mir vorstellen, daß solche Treffen immer seltener stattfinden würden (klar, Du würdest z.B. eine 3/4 Stunde Dein Kind zur Freundin fahren - und dann wieder eine 3/4 STunde zurück. Sind 1,5 Stunden. Dann mußt Du bald wieder losfahren um Deine Tochter abzuholen. Macht nochmal 1,5 Stunden. Das wären dann 3 Stunden die Du nur als Taxi umherfahren müßtest. Sehr praktikabel finde ich das nicht - und schon gar nicht für die nächsten 10 Jahre...
Die Frage nach Wärme und Geduld gebe ich zurück: wie sieht es bei Euch in der Familie aus? Dort ist der Ort, wo man dem Kind Wärme und Selbstvertrauen geben sollte. Abgesehen davon sind an den staatlichen Schulen auch nicht nur "Monster". Und die Welt "draußen", außerhalb des Elternhauses und der Schule nimmt auch keine Rücksicht auf Leute, die Wärme und Geduld brauchen. Entweder Du kannst was leisten, auch unter Druck, dann hast Du Chancen - kannst Du das nicht, tja, dann hast Du ein Problem.
Elternmitarbeit ist in der Regel auch an staatlichen Schulen sehr willkommen und erwünscht. Das wäre doch die Gelegenheit, z.B. eine Natur-AG oder ähnliches aufzuziehen oder dort mit einzusteigen. Ich denke jedenfalls, daß die Zeit so besser genutzt wäre, als sie in Fahrtzeit zu "verplempern"
Verfasst: 20.04.2005, 16:10
von Sven
Hallo Bine,
1,5h Fahrzeit? Wo ist denn die Schule?
Viele Grüße,
Sven
Verfasst: 20.04.2005, 17:08
von Nofret
Hallo Bine.
Ich halte auch nicht viel von der Schulform. Sie kommt auch dem Kind nicht zu gute, denn Kinder BRAUCHEN klare Regeln und auch den Druck als Antrieb. Ich habe selber die Erfahrung gemacht, das bei den strengsten Lehrern die meisten Leute am besten waren. Meine Mutter kann in der Schule auswendig gelernte Gedichte heute noch und es gab zu der Zeit bei jedem nicht gewußten Wort eins mit dem Rorstock. Ausserdem ist es für das Kind schon quälerei 1,5Std Autio fahren zu müssen und das jeden Tag. Die Schule soll auch soziale Kontakte pflegen und fördern. Freundschaften bilden sich, die erste Liebe, etc...JA, aber alle andern. Dein Sohn sitzt nämlich wieder 1,5Std im Auto und kann nicht.
Wir haben einen Waldorflehrer in der Kundschaft und dieser sagte mal zu mir:" Warum sollen das Kind Mathe machen, wenn es viel lieber malen möchte" HÄÄÄ????
Ich sag nur viel Spaß beim malen. Wir können auch nicht machen was wir wollen. Warum zu den Ziegen gehen, ich flieg lieber 2 Wo nach Kairo.
Naja, muß jeder selber wissen. Meine Meinung ist: Erspare es deinem Kind und kauf ihm für das Schulgeld und die Spritkosten was schönes.
Schöne Grüße
Markus
Verfasst: 20.04.2005, 20:23
von Ines
Gut beschrieben Markus, obwohl ich keine Kinder hab seh ichs auch so!
Verfasst: 20.04.2005, 20:32
von Willi
naja bine,
gehe mal davon aus das du im falschen umfeld fragst,
das was hier grad runtergebetet wird, sind die klisches die seit jehrzehnten an bier tischen hochgejubelt werden.
ich zu meinem teil muss sagen, ich bin von 1973 bis 1982 in die staatlichen schulen gegangen grundschule dann hauptschule an einer gesamtschule mit fast 1000 kindern. ich als bauernkind aus einem dorf mit 81 einwohnern, wenn ich meine kinder angucke, und daran zurückdenke bin ich glücklich das es r. steiner- schulen gibt. in einer zeit und welt in der für die kids anscheinend nix mehr wichtiger ist als handys, mtv und weiss ich was für ein scheiss, bin ich mir dessen getrost das sie für die stunden die sie in der waldorfschule wenigstens was sinnvolles tun.
zum lernverhalten der kinder, muss ich mal einen demeter bauern zitiern der 4 töchter auf der waldorfschule hat: "wenn die kinder auf der schule das lesen und schreiben nicht lernen liegt das ja nicht an der schule, sondern am elternhaus, wenn das keiner merkt, da stimmt ja wohl was grundlegendes nicht". -wir befinden uns hier in deutschland, das heisst wir haben ´uns ein schulsystem gewählt das wir als eltern mitüberwachen müssen, egal an welcher schulform , wir schicken unsere kinder nicht in internate oder kibutze oder sonstwas ähnliches.
ich habe mit den späteren schulen die mich zur fachhochschulreife brachten (mittelstufe eingeschlossen) bis hin zum studium immer wieder mitschüler gehabt die die steiner-schule besuchten, die waren nicht grade das was man weltfremd bezeichnen kann, das ist wieder eine sache der einzelnen leute, wer von haus aus weltfremd ist der bekommts an den staatlichen halt früher ab und landet von dort aus gleich in den entsprechenden institutionen. es war bei der mittelstufe so das der einzige der von der waldorfschule kam am schluss der klassenbeste war :-) .
nur, sind die 1,5 stunden, naja schon lange, das ist aber jeweils eine 3/4 stunde fahrt hoffe ich doch, was weiter oben auch steht stimmt natürlich auch, das umfeld usw. der kinder spielt sich meist dann in einer anderen umgebung ab, die kinder werden zu ihren freunden usw. auch weiter weg gefahrn.
kleine schmankerl noch,
-als wir uns auf der hiesigen r.steiner schule mit den kindern vorstellten erzählte die lehrerin, das es viele eltern gibt die ihre kinder auf diese schule schicken wollten weil der ausländer anteil so gering wäre.
-es gab während der pisa- diskussion schultests verschiedener journalisten von verschidenen meinungsmachern (mir kam nur der spiegel darüber in die quere), die waldorfschulen wurde darinnen sehr sehr hoch eingeschätz was das lernvermögen anbetraf (ist aber meinung der zeitungsleute gewesen, ich weiss es nicht). nun verhält es sich so, das es zum teil schwierig wird plätze an den schulen für seine kinder zu bekommen, besonders bei den kleinen schulen mit je einer klasse.
msg willi
Verfasst: 20.04.2005, 20:58
von xandra68
Hallo,
"gehe mal davon aus das du im falschen umfeld fragst" Hat Willi geschrieben, das find ich nun ganz und gar nicht.
Denn nur so wenn sie beide Seiten hört, kann sie sich Entscheiden.
Wenn sie nur unter Waldorffans frägt kann ihr das keine Entscheidungshilfe sein, das mein zumindest ich.
Und dann hat Julienne all ihre Kinder von der Waldorfschule genommen, weil sie viel zu wenig gelernt haben.
Und nun büffelt sie jeden mittag mit ihnen, damit sie mithalten können, also an den Haaren herbeigezogen ist da sicherlich nichts.
Das kann natürlich von Schule zu Schule verschieden sein, jedoch einen gewissen Lernstoff den man durchziehen muss sollte es da eben schon geben.
Und glaub blos nicht das bis deine in die Schule kommen da nicht auch Handys im umlauf sind, und die schläger Einzug gehalten haben.
Die gibt es überall, selbst an Waldorfschulen, da macht die keine Ausnahme.
Klar ist das eine ansichtssache von jedem einzelnen, jedoch sollte man auf eine frage auch seine offene Meinung dazu sagen können.
Und diese frage ist genau im richtigen Umfeld gestellt.
MfG
Alex
Verfasst: 20.04.2005, 21:27
von Willi
oh alexandra,
das hast du falsch verstanden ....
das falsche umfeld ist hier viel mehr mit etwas witz gepaart, die richtigen waldorffreaks haben doch kein internet ;-), zu deinem negativbeispiel glaube ich aber schon das das etwas mit die kinder sich selbst überlassen zu tun hat, was auf bauernhöfen mit viel arbeit auch gerne passiert.
msg willi