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Seehofer : Förderung Gen-Anbau auf Kosten Biobauern !!!
Verfasst: 16.12.2005, 20:01
von Sonja
Hallo zusammen,
habe mich heute Morgen furchtbar aufgeregt, als ich in den Nachrichten gehört habe, dass Seehofer die Subventionen für Biobauern kürzen will und stattdessen den Gen-Anbau fördern will. Letzte Woche sind schon 3 Genpflanzen genehmigt worden. Man müsse den konventionellen Anbau fördern !!
In der Schweiz wurde per Volksbefragung gegen Gen-Technik gestimmt, in Österreich gibts immer mehr Bio-Anbau. Nur bei uns wird alles schlimmer.
Macht mich richtig wütend ! Was denkt Ihr darüber ?
Liebe Grüße
Sonja
Verfasst: 16.12.2005, 20:48
von Jürgen
hallo sonja
erstmal im vorfeld eine frage an dich , bist du landwirtin ? oder nicht
grüße jürgen
Verfasst: 16.12.2005, 21:13
von Sonja
Hallo Jürgen,
ich bin keine Landwirtin. Bin eine sehr gesundheitsbewusste Verbraucherin und Mutter, die Angst davor hat, was sich evtl. auch erst in vielen Jahren aus der Gen-Technik entwickelt, was meiner Meinung nach kein Mensch vorhersagen kann. Ich weiß, dass es dazu sehr viele kontroverse Ansichten gibt, deshalb habe ich es auch zur Diskussion gestellt.
Gruß
Sonja
Verfasst: 16.12.2005, 21:34
von Annabella
Ich bin völlig Deiner Meinung, Sonja. -
Wenn schon die Bio-Betriebe nicht mehr gefördert werden, sollte man uns wenigsten vor der Zeitbombe genmanipulierte Pflanzen (und vielleicht bald auch Tiere???) schützen.
Leider ist es bereits heute so, daß nur beim Einzelprodukt angegeben sein muß, ob natürlich oder genmanipuliert. Wird dieses Einzelprodukt in einem anderen Lebens- oder Futtermittel weiterverarbeitet, genügt der Hinweis "...kann gentechnisch veränderten Mais (z.B.) enthalten".
Ich bin auch kein Landwirt, habe aber durch die Pferdehaltung Kontakt zu vielen Bauern und Landhandelbetrieben, und lese auch oft die landwirtschaftlichen Zeitungen und Hefte.-
Verfasst: 17.12.2005, 10:41
von Jürgen
hallo ihr beiden ,
also ich kann in gewisser weise eure angst nachvollziehen nur sollte man es nicht zu hoch spielen , fangen wir zuerst mal mit den förderungen für BIO-bauern , wozu muss das gefördert werden mit staatlichen mitteln , ist nicht jeder ein eigener geschäftsmann und muss seinen betrieb so führen das er auf förderungen von aussen nicht angewiesen ist oder ?
wozu soll der staat die kontrollgebühren für den bioanbau bezahlen wenn nachher der bauer dadurch ein höheres einkomen erziehlen will .
auch ich werde auf BIO meinen betrieb umstellen und mir bezahlt auch niemand meine gesammten kosten die dadurch enstehen .
zur gen-geschichte , fangen wir doch einfach mal damit an was ist GEN änderung eigentlich , es ist doch eigentlich eine änderung im erbgut ( die auch durch kreuzung ) erfolgen kann , die den pflanzen und nur von denen sollten wir hier erstmal sprechen , eine resistenz geben gegen pilze , schädlingen usw. geben soll
das sollte man sich als erste klahr werden .
ok die pflanzenkreuzung war schon immer ein thema in der landwirtschaft , haben nicht die Ägypter schon angefangen mit kreuzungen damit sie höhere erträge erziehlen ? ich nenne das auch schon eine genveränderung , und sind nicht all die jahrzehnte die forschungsunternehmen in der landwirtschaft daran neues saatgut zu züchten um die erträge zu erhöhe und die pfalnzen resitent gegen verschiedene witterungseinflüsse zu machen ? das ist alles genmanipulation oder etwa nicht .
in der diskusion denke hängt man sich an dem einzelnen wort auf , es ist nur die bezeichenung für etwas was wir schon immer gemacht haben .
ich denke mann sollte das ganze nicht auf die goldwaage lege sondern vielmehr aufpassen und nun kommt mein kontra , das man nicht anfängt pflanzen so zu züchten das sie bald auch medikamente enthalten sondern nur die gen-änderung dazu nutzen um auch den einsatz von spritzmitteln ob nun biologisch oder chemisch herab zu setzten .
soweit mal hierzu .
grüße jürgen
Verfasst: 17.12.2005, 11:34
von Lafayette
Hallo Jürgen, hallo @all,
gut gebrüllt Löwe :) ! Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen. Der Begriff "Gentechnik" ist ein Wort, welches von der Presse bewußt zur Irreführung des Verbrauchers eingesetzt wird. Das ist sog. Panikmache und damit verkaufen sich die Presseerzeugnisse besser.
Der Korrekte Begriff für Pflanzen, deren Erbgut ergänzt oder verändert wurde ist "Biotechnologie"! Und zwar wird zum Einschleusen des fremden Genabschnittes ein Bakterium verwendet, was überall auf unserer Welt vorkommt. Es heißt Agrobacterium tumefaciens. Es ist jenes Bakterium was wir riechen können, wenn es im Sommer geregnet hat - genau, dieser Geruch nach nasser Erde! Diese Einschleusungen von fremdem Erbgut finden also auch in der Natur statt!!!
Zu Gentechnik, also das designen von Genen oder Genabschnitten zu einem bestimmten Zweck, ist der Mensch noch nicht fähig.
Zugegeben, die Problematik solche biotechnisch veränderten Pflanzen in die Umwelt zu entlassen, wird m. E. auch zu wenig durchdacht.
Mit der Kennzeichnungspflicht und deren Handhabung bin ich auch nicht einverstanden.
Der Anbau solcher Pflanzen bietet aber eine gute Chance für die biologische Landwirtschaft. Somit haben alle Menschen, die auf veränderte pfanzliche Produkte verzichten möchten, eine Chance, unveränderte Lebensmittel zu kaufen. Das ist die Chance für die biologische Landwirtschaft!
Nochwas. Ab 2007 werden alle Agrarsubventionen wie mit dem Rasenmäher gekürzt. Es wird dann alle Bauern treffen. Für 2006 sind keine nennenswerten Kürzungen zu erwarten. Man wird lediglich die Verträge zum umweltschonenden Landbau auslaufen lassen - schätze ich. Das fällt aber dann mit der PLANAK-Runde für 2007 zusammen.
Die Förderung von Biobetrieben ist im Übrigen Ländersache! Es wird lediglich vom Bund und der EU cofinanziert. Die Kürzungen wären auch unter SPD und Grünen eingetreten.
Nochwas - Seehofer hat noch keine Ahnung, wie das System in Deutschland funktioniert! Man darf nicht vergessen, daß er eigentlich Sozialexperte ist.
Die normale Presse ist schrecklich uninformiert bei Agrardingen. Die Journalisten gehen generell nicht in die Tiefe. Das ist was, da geht mir der Hut hoch.
Nun hoffe ich, daß in meinem ziemlich lang geratenen Beitrag zumindest ein kleiner Augenöffner dabei gewesen ist.
Es grüßt Euch
Lafayette
Verfasst: 17.12.2005, 13:21
von Annabella
Das habe ich gestern per Email von VIEH-Nutztierarche bekommen:
4. Auswirkungen der grünen Gentechnik auf die Biodiversität
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Seit gentechnisch veränderte Pflanzen vor zehn Jahren zum ersten Mal kommerziell
angebaut wurden, hat sich ihr Anteil am Agrarland weltweit rapide erhöht.
Gestiegen ist auch das Wissen um mögliche ökologische Risiken - und Benefits -
ihres Anbaus.
Jahrhundertelang hat der Mensch Pflanzen gezüchtet und angebaut - und damit in
seine Umwelt eingegriffen. Je intensiver und grossräumiger der Ackerbau
betrieben wurde, desto stärker wirkte er sich unter anderem auf die Tier- und
Pflanzenwelt aus. Als «gefährlich» für die Umwelt wurden dabei aber primär die
angewandten Verfahren - vom Düngen über den Einsatz von Pestiziden bis hin zur
Bodenbearbeitung - bewertet, nicht die Pflanzen selbst. Dies hat sich mit der
Einführung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen geändert.
Ganzer Artikel hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=288012&k=86196 ... 96</a><!-- m -->
Verfasst: 18.12.2005, 11:36
von Inge
deshalb will
ich genveränderte Organismen nicht auf meinem Acker, meiner Wiese oder in meinen Lebensmitteln:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21517/1.html
Verfasst: 18.12.2005, 11:46
von Sonja
Hallo,
deshalb bleibe auch ich dabei : Mir macht die Gentechnik Angst. Keiner weiß, wie sich das alles in Jahren / Jahrzehnten auswirkt !!!
Gruß
Sonja
Verfasst: 18.12.2005, 12:40
von Elise
Hallo, und ich bin auch ein Gegener der Gentechnik.
Die Saatgutmafia macht alle abhängig, die Saatgut beziehen müssen. Es sieht nämlich (laut Aussage von einem Landwirt) so aus, daß man eigenes Saatgut nicht verwenden darf, wenn doch, muß man eine Gebühr entrichten!!
Gentechnisch verändertes Saatgut benötigt den entsprechenden Dünger usw. .
Außerdem macht dieses veränderte Getreide usw. nicht halt vor dem nächsten Acker oder Weidefläche, der Wind trägt die Samen überall hin.
Muß denn der Mensch überall die Hände im Spiel haben?
Auch braucht mir keiner zu erzählen, es gäbe Hungersnöte (dritte Welt oder sonst wo). Wieviele Lebens- bzw. Nahrungsmittel werden "weggekippt"?
Vlg Claudia