Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

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Fred
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Re: Bill Mollison

Beitrag von Fred »

Viktualia hat geschrieben: 04.05.2020, 20:51 Hier, für deinen (hoffentlich, ist neutral gemeint): Infektionsschutzgesetz-Änderungen
Ich kann die Argumentation auf der Seite nicht nachvollziehen. Wenn man so argumentiert , dann gibt es auch keine Masernimpfpflicht in Deutschland. Defacto ist die Gesetzeslage so, daß alle Kinder in Deutschland jetzt Masern geimpft sein müssen.

Darauf läuft auch das was derzeit bei Corona diskutiert wird hinaus. Wer am Gesellschaftlichen Leben teilnehmen will (und das muss jeder, der seinen Lebensunterhalt verdienen muss) der muss dann geimpft sein.
Ja, ich bin an dem Punkt sehr empfindlich, nicht weil ich Impfen generell ablehne, sondern weil ich den Impfstoffhersteller nicht 1 Ångström über den Weg traue, also noch weniger als der Katholischen Kirche.


Manfred
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Re: Bill Mollison

Beitrag von Manfred »

Da das OT offenbar weiteren Diskussionsbedarf hat, füge ich diesen Text ein, den ich gerade auf der FB Seite von Rodger Savory gefunden habe. Er zeigt sehr schön den Sinn und Unsinn des Corona-Micromanagements in Kanada:
Trudeau was doing his morning blab session and someone on Global Edmonton posted this:
When the government tells you it's safe to go to Home Depot to buy a sponge but dangerous to go and buy a flower, it's not about your health.
When the government shuts down millions of private businesses but doesn’t lay off a single government employee, it's not about your health.
When the government bans dentists because they’re unsafe, but deems abortion is“essential,” it's not about your health.
When the government prevents you from buying cucumber seeds but allows in-person lottery ticket sales, it's not about your health.
When the government tells you it's dangerous to go golf alone, fish alone or be in a motorboat alone, but the politicians get their stage makeup and hair done for multiple TV appearances a week, it's not about your health.
When the government puts you IN a jail cell for walking in a park with your child but lets criminals OUT of jail cells for their health, it’s not about YOUR health!
When the government tells you it’s too dangerous to get treated by a doctor of chiropractic or physical therapy treatments, yet deems a liquor store essential, it’s not about your health!
When the government lets you go to the grocery store or hardware store but is demanding mail-in voting, it’s not about your health.
When the government raises taxes during a worldwide pandemic, it’s not about your health.
When the government encourages you to snitch on your neighbours for violating what it deems contrary to its power, not unlike the brown shirts of history, it’s not about your health.
When the government replies to protests with threats, it’s not about your health.
When the government threatens gun confiscation laws amidst its push for authoritarianism and tyranny, it’s not about your health.
When a government supports a Communist regime, a group of united nations bent on world dominance, and a worldwide health organization that lied via propaganda in order to facilitate a “one-world government” agenda, it’s not about your health.
When a government leader holds your civil rights hostage while simultaneously threatening MANDATORY/forced vaccines, microchips, or “get out of jail free” cards regarding your personal health status, it’s not about your health.
WAKE UP PEOPLE — If you think this is all about your health, you’re mistaken! Please open your eyes


Viktualia
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Viktualia »

aber damit kann ich doch in einer "höheren" Ebene nichts anfangen,
@Breitfeld, du willst mich doch nicht der Schwurbelei bezichtigen?
Es ist leider ein drittes Thema neben Mollison und der Seuche -
ich versuch´s mal mit nem Beispiel, weil eigentlich meinen wir doch das Gleiche, hoffe ich...

Ich arbeite im Gesundheitswesen, da ist ein "systemischer Ansatz" schon ein bissl normaler, weil kranke Menschen ja noch lange funktionieren können, bevor "ihr" System ganz streikt. Ich muss also eigentlich immer Unmengen an "Wenn/dann" Konstruktionen "verwalten" können, theoretisch addieren die sich zu einer gigantischen Menge auf.
Ich kann aber auch "intuitiv erfassen", dass dann, wenn die meisten Möglichkeiten da sind, der Patient noch am fittesten ist
und wenn ich tatsächlich "Verantwortung" habe (mein Patient sehr krank ist und meine Entscheidung ihn viel kosten kann), sind die "Möglichkeiten" (also der vorhandene Spielraum) deutlich kleiner.

Wenn ich in der Lage bin (was an mir liegt, meinem Informationsstand; das Systemische ist Mittel zum Zweck),
bei der Entwicklung einer Krankheit die "allgemeine Anatomie" mit den persönlichen Anlagen/Gewohnheiten/Umständen in Relation zu stellen, hab ich zumindest ein sehr klares Bild. (Ich kann evtl. auch "Lücken in der Krankheitsbiographie" bemerken und füllen.)
Aussagen, ob das was nützt, kann man nur in der Situation, kann auch sein, dass ich einfach nur genau weis, warum ich keinerlei Chance habe, was zu machen.
Kann aber auch sein, dass ich in diesem ganzen Bild den einen, kleinen Faktor erwische, der den Unterschied macht.
Und das liegt dann an meinem "Ablagesystem", dass ich den, trotz der Fülle an wichtigen Infos, hab sehen können. (Und natürlich an meinem Vorwissen.)

Jetzt was klarer? Ich brauch ab einer gewissen Fülle an Infos ne "Landkarte", um diese verwalten zu können.
"Intuition" ist nicht ganz Deckungsgleich mit "intuitiv". Ich muss keine "Intuition" darüber haben, wie das Lymphsystem funktioniert,
es ist legitim, das ganze (vorhandene, nicht "imaginierte") Wissen über Lymphsystem "intuitiv zu erfassen",
was dann nicht heist, dass ich alle Einzelheiten benennen kann, aber dass ich weis, welcher Faktor (wahrscheinlich) wie auf die anderen einwirkt.

Mein Punkt ist sozusagen diametral zu deinem: ich kann eine grosse Menge an Information nicht anders verwalten;
isoliertes Wissen ist wertlos, wenn die Anwendung durch mich eher einem Lottospiel gleicht, weil mir die Bezüge fehlen.
Und "Bezug" ist einerseits immer absolut "bezogen", also im Kontext gültig, dieser "Kontext" ist aber bei "Intuition" immer der Gleiche.
Weil es sich ja um die selbe, eine Welt handelt und es, auf dieser Ebene, eher um "Richtung" geht;
das "Lineare" auf dieser Ebene eine andere Rolle spielt.
(Das brauch ich dann wieder, wenn ich mir Details über z.B. die Lymphe aneigne,
bzw. mit Arzt oder Patient individuell aushandeln muss, ob es um Lebensqualität oder -Dauer, bzw. Genuss oder Fahrlässigkeit geht.)

Ich hoffe, das konnte es etwas erhellen.
(Ganz so anspruchsvoll arbeite ich nicht; bin Ergotherapeutin und im Moment übel ausgebremst durch den kleinen Scheisser Covid19.)


Viktualia
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Viktualia »

@Fred, oh wei, ausgerechnet Tetanus -
ich vermeide Impfdisskusionen normalerweise, weil es meist um ganz verschiedene Arten des Impfens geht.
Und Tetatnus war für mich immer noch was individuelles, hat mit dem "Masern-Ding" nix zu tun.

Da ich es schwierig finde, in so einen Klima (vorher, das Mischen, nicht die Seuche jetzt)
die meiner Ansicht nach nötige Disskusion darüber zu führen, ob ich neben der "persönlichen Freiheit, mich selber zu schädigen"
noch ne "Freiheit, die Gesundheit anderer zu schädigen" dringend brauche,
hab ich es (Impfpflicht) für mich noch nicht endgültig klar, tendiere eher zu einem Jein.
Das wird dann wieder von meinem Hang zur Selbstverantwortung angegangen - work in progress.
Danke für die Info.


Viktualia
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Viktualia »

@Manfred. kurz:
It´s not about your health, its´about their sanity.

Sorry, aber wir sitzen immer noch alle in einem Boot. Warum ich da auf einmal annehmen sollte, "Herrscher" wären mit einer Extra-Portion Vernunft gesegnet, nur weil sie von mir gewählt wurden und ich sie tatsächlich plötzlich mal brauche, erschliesst sich mir nicht.
Denen geht der Arsch genau so auf Grundeis wie uns allen, der Rest ist VT.

Bis jetzt - bringt sie nicht alle so in Versuchung. (Das ist jetzt meine ganz persönliche VT.)
Vor "self fullfilling prophecies" hab ich mehr Respekt als vor VT.
Bleibt besonnen, Leute.


Manfred
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Manfred »

Hm. Mir geht der Arsch nicht auf Grundeis. Und vielen anderen auch nicht.
Die Idee der parlamentarischen Demokratie war ja u.a., emotionale Extreme zu vermeiden und zu mögl. rationalen Entscheidungen zu gelangen. Aber wir sehen das Gegenteil. Es werden Ängste geschürt und ausgenutzt.

Wenn die Parlamentarier nicht in der Lage sind, rationaler zu entscheiden, dann können wir ja, zumal mit den heutigen technischen Möglichkeiten, zur direkten Demokratie übergehen, wo dann jeden Tag nach emotionalem Zustand der Mehrheit und Reichweite und Geschick durch viel Geld gelenkter Medien neue Hexen verbrannt werden und es keinerlei Sicherheit mehr gibt.
Also Landwirt müsste ich dann im Frühjahr alle Flächen kostenlos dem NABU überlassen und meine klimaschädlichen Rinder erschlagen, 3 Monate später auf intensivste Landwirtschaft umstellen, um eine Hungersnot in Afrika zu bekämpfen, dann im Herbst wegen Exportverbot die Ernte verbrennen und im Winter Bananen anbauen, weil die gerade gefragt sind.


Viktualia
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Viktualia »

Mönsch, Manfred, deine Theorie hakt an dem Punkt, wo du annimmst, die hätten vorher funktioniert.
Ham se nich, hat aber nie soviel ausgemacht, ging im "Grundrauschen" unter.
emotionale Extreme zu vermeiden und zu mögl. rationalen Entscheidungen
Durch "externalisierende Firmen", die als "juristische Personen" reale Lebwesen runtermachen konnten;
die mit Verantwortung für das Ergebnis ihres Tuns nix mehr zu tun haben und es auf die Allgemeinheit abwälzen konnten.
Und dies soll jetzt ohne "emotionales Extrem" irgendwohin gelenkt werden?
Rational wär, die alle zu enteignen und neu anzufangen, das beisst sich aber sicher mit macher Emotion.

Da kann man aber nicht automatisch draus ableiten, die würden nur ihre Pfründe sichern, denn dann wär bald keiner mehr da,
der die Drecksarbeit macht.

Also mir geht schon "der Arsch auf Grundeis", mein Leben wird nie mehr so sein wie vorher, da hab ich mich noch nicht drauf eingestellt.
Auch wenn mich das nicht ängstlich oder mutlos macht.
Aber es ist alles irgendwie - anders.


Manfred
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Manfred »

Wenn ich mit der Funktion unserer bestehenden Organisation zufrieden wäre, würde ich diese ja nicht verbessern wollen.
Die Bundesparlamente sind inzwischen ja weitgehend entmachtet. Die meisten Gesetze werden auf EU-Ebene von den Regierungschefs bzw. ihren Vertretern gemacht und damit die Gewaltenteilung faktisch aufgehoben. Die Exekutive macht sich ihre Gesetze selbst. Das EU-Parlament ist nach wie vor ein praktisch einflussloses Feigenblatt.
Auch die anderen Zweige der Gewaltenteilung funktionieren nicht oder nur eingeschränkt. Die Bundesstaatsanwaltschaft untersteht den Weisungen des Innenministeriums und die öffentliche-rechtliche Presse ist ebenfalls konsequent auf Regierungslinie, wie auch immer dort die interne Organisation aussehen mag.

Dafür, wie eine funktionierende Gewaltenteilung, speziell zwischen Regierung und Parlamenten, entstehen könnte, fehlen mir noch gute Ansätze.
Ich hatte überlegt, ob die Regierung evtl. grundsätzlich von der Opposition gestellt werden sollte.
Das würde die parlamentarische Mehrheit zwingen, ihre Gesetze viel sauberer und mit deutlich weniger Interpretationsspielraum zu formulieren.
Die Regierung sollte ein rein ausführendes Organ sein, das das geltende Recht umsetzt. Evtl. das, was du mit "Verwaltung" meinst?
Das Recht Lösungsvorschläge für anstehende Fragen einzureichen hätte die Regierenden natürlich, wie jeder andere Bürger auch.


Manfred
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Manfred »

Viktualia hat geschrieben: 05.05.2020, 13:14 Also mir geht schon "der Arsch auf Grundeis", mein Leben wird nie mehr so sein wie vorher, da hab ich mich noch nicht drauf eingestellt.
Auch wenn mich das nicht ängstlich oder mutlos macht.
Aber es ist alles irgendwie - anders.
Was genau macht dir denn solche Sorgen?


Viktualia
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Re: Diskussion Bill Mollison / Politik / Corona

Beitrag von Viktualia »

Was genau macht dir denn solche Sorgen?
Na, während ich bislang meine Arbeit damit beschreiben konnte, dass ich ne "Professionelle" bin und die Leute bei mir "reine Liebe" (absolute Annahme) bekommen, bin ich jetzt plötzlich potentielle Virenschleuder und "gefährlich" (der "Tod auf Rezept". Bei den Fussballern scheinen ja auch die Physios die Seuche zu verteilen(?). Zum Glück arbeite ich nicht im Altenheim.)

Jetzt (demnächst) muss ich ganz anders mit geistig Behinderten kommunizieren, wen sie alles warum nicht umarmen dürfen - grusel.
Das war vorher schon schwer und wie das in Zukunft wird, weis man ja noch gar nicht (also wer genau wieviel Risikopotential hat).
(Ich hab nie viel gekuschelt mit den Leuten, bin ja wirklich professionel, aber die Distanz war von einer Art, dass es als Ausnahme sehr viel wert war.)

Den ganzen Tag mit Handschuhen und Mundschutz so intimen Kram machen (Muskeln lockern, Bewegungen anbahnen, unterstützen...), lästig.
- Und ich hab immer "mein Biom" gepflegt, also keine Angst vor fremden Viren o. Baktis gehabt, das war immer nur "Training für mein Immunsystem", ich war selten mal krank.
Das wird mir alles sehr fehlen und es ist nicht mal klar, was es genau nutzt, darauf zu verzichten.
(Also wieviel jetzt nötig ist, um überhaupt eine "Umstellung" hin zu bekommen und was als Massnahme auf Dauer konkret welchen Wert hat.)

Ich hatte grade die Stelle gewechselt, aus der Psychiatrie in eine Praxis, bin also erst mal arbeitslos im Moment.
Die freie Zeit tut mir gut, aber die Perspektive ist ausgesprochen seltsam.
Eigentlich hätte ich jetzt gerne ne Weile "Motorisch Funktionell" gearbeitet und jetzt bin ich doch fast wieder "geschlossen untergebracht".

Aber wie gesagt, seltsamerweise geht es mir selber eigentlich gut, die Ruhe draussen empfinde ich als totalen Segen.
Hab zwar manchmal ein "wie lange noch?" Gefühl, aber meistens bin ich im Frieden mit mir und das Aussen kratzt mich nur, damit ich noch was lerne.
Ich hatte noch nie so sehr das Gefühl, nicht wissen zu können, was kommt - und ich war nie besonders auf "Sicherheit" oder andere Erwartungen gepolt.

Aber irgendwie kann ich, im Moment, gut annehmen, dass ich, oder keiner, das jemals wissen kann, es also eine Art "natürlicher Zustand" ist.
Sobald ich mich dran gewöhnt habe....


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