Buschbrände in Australien

Ganzheitliches Management (nach Allan Savory)
Manfred
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Buschbrände in Australien

Beitrag von Manfred »

In diesem Interview, veröffentlich am 11.11.2019, macht David Packham den auf Rekordhöhe befindlichen Brennstoffvorrat als Hauptursache für die Großbrände in diesem Jahr aus.
Da man aus vermeintlichen Naturschutzgründen das kontrollierte Abbrennen stark reduziert habe, gäbe es aktuell mehr Brennbares Material in der Landschaft als je zuvor seit der menschlichen Besiedelung Australiens.



Der Mann war u.a.:

"Career position - Director of the National Rural Fire Research Centre at Chisholm Institute
Career position - Deputy Director of the Department of Defence at the Australian Counter Disaster College
Career position - Supervisor of the Rural Fire Weather Services at the Bureau of Meteorology "
Quelle: https://trove.nla.gov.au/people/478156?c=people

Ist also ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet.

In D haben wir mit dem Thema ja relativ wenig zu tun.
Bei Allan Savory, der reiche Erfahrung in solchen feuergefährdeten Regionen hat, nimmt das Thema Management für bzw. gegen Brände viel Raum ein.
Das Anlegen von Brandschutzschneisen, die Umsetzung der Biomasse durch die Tiere zur Brennstoffreduktion, Feuerschutzmaßnahmen an und in den Siedlungen usw. usw.
Er versucht nach Möglichkeit, die Notwendigkeit von kontrollierten Bränden auf Null zu reduzieren, sondern das Material mit Tieren umzusetzen und so im Nährstoffkreislauf zu halten. Die kontrollierten Brände würden nicht nur massive Emissionen verursachen und dabei Nährstoffe entziehen, sondern auch das Bodenleben schädigen und den Boden verkrusten. Bei heißen Bränden kann es wohl sogar vorkommen, dass die mineralische Bodenoberfläche angeschmolzen wird und verglast.


Centauri
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Centauri »

Naja gegen das Problem Waldbrände versuchte ja Jean Pain schon in den 70er Jahren in Südfrankreich vor zu gehen.
Er hat ja das Buschwerk abgeholzt und gehäckselt. Dies wiederum wurde erst mal zu einem Biomeiler aufgeschichtet und energetisch genutzt.
Nach der energetischen Nutzung blieb dann nur noch Kompost übrig.
Eigentlich ein schönes Projekt aber hat natürlich auch einen Haken.
Sowas kann man privat auf ein paar Hektar durchführen, aber auf einer Fläche wie jetzt in Australien ist es schlicht weg nicht durchführbar.


Fred
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Fred »

Jean Pain seine Konzepte sind schon auf größere Maßstabe als der Hauskompost angelegt. Er verwendet auch rel. große Häckselmaschinen etc, so daß der "normale" Kleingärtner Interessenst sich abwendet, weil er nicht "groß genug" dafür ist. Im Rahmen einer Gemarkungspflege durchgeführt vom Bauhof und Forstamt mit entsprechenden Gerätschaften ist schon die Größenordnung für die seine Konzepte passend sind, zumindest hier im kleinräumigen Europa.

Anmerkungen (war gerade beim Wetter-gucken):
Auf Wetter.de wurde vor kurzem gemeldet, daß in Australien jetzt eines der "Megafeuer" unter Kontrolle sei, und damit gerechnet wird, daß ab Wochenmitte die Bedingungen zum löschen besser werden.
In einem anderen Artikel melden sie, daß eine NASA-Karte zeigt, die Feuerhäufigkeit weltweit gravierend zugenommen hat.


Fred
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Fred »

Manfred hat geschrieben: 09.01.2020, 01:23 In D haben wir mit dem Thema ja relativ wenig zu tun.
Bei Allan Savory, der reiche Erfahrung in solchen feuergefährdeten Regionen hat, nimmt das Thema Management für bzw. gegen Brände viel Raum ein.
Das Anlegen von Brandschutzschneisen, die Umsetzung der Biomasse durch die Tiere zur Brennstoffreduktion, Feuerschutzmaßnahmen an und in den Siedlungen usw. usw.
In Permakultur ist das Thema Wald/Buschfeuer auch von Anfang an dabei. Der Feuerstrurm ~1936 in Hobart/Tasmanien gehört zu den Kindheitserinnerungen von Bill Mollision. In seiner Familie wurde jedes Jahr das Hausumfeld konsequent von brennbarem Material befreit, so daß das Haus von Mollisons im gegensatz zu den meisten Nachbarn "verschont" wurde. Ein Gründungsaspekt der Permakultur ist Design als Resillienz gegen Naturkatastropen.

Bausteine sind:
  • Weniger gefährdete Wohnlagen aussuchen.
  • Gefährdungsanalyse - Feuersektor lokalisieren
  • Wasserhaushalt und Bodenwasservorräte stabilisieren
  • Brandlast reduzieren
  • Feuerbarrieren (Schutzreihen diverser Feuerfesten Pflanzen)
  • Wasser vorhalten
  • Strahlungsschutz!
Wobei als ich das Permakulturhandbuch erstmals gelesen habe, da war ich sehr verwundert, daß dieses Thema in den "gemäßigten Klimaten", also der Klimazone Deutschland zugeordnet ist. Im Kurs hat sich das zwar relativiert, weil er auch das Mittelmeerklima den gemäßigten Klimaten zuordnet, aber ich denke die letzten Jahre zeigen, daß man es auch in Deutschland zunehmend "auf dem Schirm" haben muss. Nicht nur dort wo die klimatisch begünstigten Gebiete in DE zunehmend als "Mittelmeerklima"- Enklaven nördlich der Alpen angesehen werden. Sondern überall, wo die Bedingungen trockener, regenärmer werden. Ich sehe den "Klimawandel" ja weniger als Temperaturerhöhungs-getrieben an (da wurde ja mehr Niederschlag prophezeit, weil über dem Meer ja mehr verdunstet), sondern als Temperaturanstieg infolge eines austrocknens der Kontinente. ( -> Biotic Regulation)
Er versucht nach Möglichkeit, die Notwendigkeit von kontrollierten Bränden auf Null zu reduzieren, sondern das Material mit Tieren umzusetzen und so im Nährstoffkreislauf zu halten.
Das ist auch sinvoll, auch wenn viele oberflächlich nach einem Feuer die "nährstoffreiche Asche" sehen, im PK-Handbuch gibt es Aufstellungen aus Untersuchungen, die klar zeigen, daß Feuer immer ein Rückschlag in der Boden-Fruchtbarkeit darstellt, je heißer desto gravierender. Nicht nur in der Bodenbiologie, sondern auch in Mineralstoffgehalt eindeutige Verluste zwischen vor und nach dem Feuer.


Manfred
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Manfred »

"An opportunity? Healing fire ravaged land with livestock?"



Centauri
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Centauri »

Naja wenn man bedenkt das im australischem Sommer 1974/75 dort über 900 000 m² abgebrannt sind ist das bisher nur ein kleines Strohfeuer.
Klar damals hat das Niemand medial aufbereitet. Klar ist auch das jedes Feuer Schaden an der Fauna und Flora anrichtet.
Aber so wie es jetzt wieder medial aufbereitet wird das diesmal manche Arten vom Aussterben bedroht sind ist wahrscheinlich wieder nur eine Art den Klimawandel besser vermarkten zu können.


Fred
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Fred »

900 000m² klingt viel, sind jedoch 90ha, damit weniger als 1km². Wikipedia verzeichnet für 1974/75 eine abgebrannte Fläche von ~ 910 000 km², wenn man die Angaben für die Regionen addiert. Brände mit um 400 000km² abgebrannter Fläche gab es auch 1968/69; 1969/70 sowie in 2002.
Stand 13. Januar wird die abgebrannte Fläche für diese Saison mit "> 107.000 km²" angegeben.

Quelle Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Buschfeue ... Geschichte


alpenblümchen
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von alpenblümchen »

im beitrag von centauri wären an stelle von 900000 m2 vermutlich 900000km2 richtig gewesen. sachlich betrachtet würde man vielleicht feststellen dass die waldbrände im 2019 in australien und brasilien nicht so aussergewöhnlich waren. der klimawandel ist nun mal das thema mit dem die medien unsere aufmerksamkeit gezielt auf dieses thema lenken. um uns wegzulenken von themen wie neo-liberalismus, reiche werden immer reicher, zunahme der armut, finanzkasino, u.s.w. haben wir überhaupt demokratie? könnte auch mal durchleuchtet werden.

die politik befasst sich regelmässig mit der umweltverschmutzung durch holzfeuerungsanlagen. bei den häufigen waldbränden und vulkanausbrüchen ist das schon fast satire.


alpenblümchen
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von alpenblümchen »

es gibt viele gründe weshalb die herrschenden unsere aufmerksamkeit gezielt auf gewisse themen lenken.

https://deutsch.rt.com/international/96 ... chemie-in/


Centauri
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Re: Buschbrände in Australien

Beitrag von Centauri »

Jo, es waren km² gemeint.
90 ha wären zu klein, die brennen ja hier im Osten regelmäßig weg. :D
Was mich daran eben so stört ist die mediale Aufbereitung. Sowas war früher nur eine Randnotiz.
Das in so manchen Ländern Millionen Hektar für Ölplantagen gerodet oder abgebrannt (und Bauern vertrieben und enteignet werden), das ist Heute nur eine Randnotiz wert. Liegt eben daran das dabei einige Leute viel Geld verdienen. Angefangen vom korrupten Lokalpolitiker bis zum Großkonzern.


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