Mutter tot, Böcklein 1 Woche alt, Bein gebrochen

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Adalbert
Beiträge: 110
Registriert: 07.03.2008, 20:54

Mutter tot, Böcklein 1 Woche alt, Bein gebrochen

Beitrag von Adalbert »

hallo!
ich bin SEHR neu hier und zum Bock gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde.

Meine Tochter hat gestern einen jungen Bock mit gebracht. Dessen Hinterlauf ist gebrochen und die Mutter gestern gestorben.

:-(

Was mache ich mit dem Tier?
Wir können und wollen es behalten. Die Möglichkeiten sind gegeben, da wir auf dem Land wohnen....

Adalbert (so heisst er 8) )trinkt auch. Ich habe ihm Kuhmilch mit Wasser verdünnt halbe halbe gegeben. Er hatte 12 Stunden nichts getrunken und aber heute nachmittag damit angefangen aus der Flasche....

Was muss ich beachten?
Nachts wie oft füttern? Woran merke ich dass er Hunger hat?
Nachts wie "betten"?
Wir leben in der Türkei...es ist schon ein bisschen wärmer, als in Deutschland...

Ach, ich wäre froh, wenn Ihr mir helfen könntet :)

Danke !
Gruss Claudia


Moritz

Beitrag von Moritz »

Zum Bruch:
Darf kein offner Bruch sein, deshalb provisorisch schienen. Dick Mullbinde drum (vorsichtig), dann schienen. von 2 bis drei Seiten, dann wieder wickeln.
Knochen dürfen nicht zersplittert sein. Knochen dürfen nicht gegeneinander seitlich verrutschen. Sehnen dürfen sich nicht verkürzen dadurch, daß an der Bruchstelle die Knochenteile seitlich aneinander vorbeirutschen und sich das BEin verkürzt. Vor allem darf die Stelle nicht "aufgehen", sonst Sepsis und Tod.

Vom Arzt unter leichtester Narkose oder nach Schmerzmittelgabe morgen schienen lassen.
Also: Baumwollbinde, dann Elasto-Verband, dann in warmem Wasser anzusetzender (anschließend aushärtender) Kunststoffverband, also kein echter Gips.
Schmerzmittel mit Depotwirkung spritzen (Metacam von Boehringer Ingelheim, international im Umlauf).
Nach einigen Wochen mit kleiner Fräse aufschneiden (Dremel).
Später massieren, Muskelaufbau, leichtes Humpeln könnte bleiben.

Wo befindet sich der Bruch (Unterschenkel wahrscheinlich??).
Ohne "Schienen" (mit diesem Verband) keine große Chance. Verstehen Sie, es ist keine richtige Schiene...
Tier einige Zeit schonen, er darf laufen, wenn er will. Er muß am Hintern massiert werden und am Bauch für Verdauung.

Zum Füttern werden sich andere äußern.

Das Schienen kann auch ein Menschenarzt machen, muß kein T'arzt sein.
Viel
Glück Moritz

Bitte auch oben in dieser Rubrik lesen das Thema über Aufzucht von Lämmern dort am Ende den angegebenen Link über Aufzucht von Flaschenlämmern. Mo


Imi
Beiträge: 559
Registriert: 27.10.2006, 18:06

Beitrag von Imi »

hallo claudia,

wenn eines der hinterbeine gebrochen ist, sehen die heilungs-chancen ganz schlecht aus, da es die sprungbeine sind.

haben meine fee mit 6 wochen operieren lassen, das ergebnis war, nicht zusammengewachsen.

nochmalige operation, wieder 6 wochen gewartet, nicht zusammengewachsen.

in diesem alter stecken sie alle kraft in das wachstum, nicht in einen knochen, der gebrochen ist.

wenn der bruch ein vorderbein betrifft, könnte es gehen, so wie mo beschrieben hat.

das bein von fee ist irgendwann mit knorpel zusammengewachsen....sie läuft normal, belastet es, aber es biegt sich bei belastung immer nach aussen.

aber sie hat keine schmerzen, somit haben wir sie am leben gelassen, und sie hat jetzt ein entzückendes gitz zur welt gebracht ( ihr erstes)

das sind nun nur meine erfahrungen, die ich gemacht hab.
muss ja nicht so enden.

lieben gruss,

dirk


Die Dinge Singen, Hör Ich So Gern
Elise
Beiträge: 1768
Registriert: 21.08.2005, 17:49

Beitrag von Elise »

Hallo Claudia, zwecks Flaschenfütterung lies dir bitte den Thread "Probleme bei neugeborenen Lämmer" durch. Da steht alles wichtige drin.

Vlg Claudia


Moritz

Beitrag von Moritz »

Um keine Verzweiflung aufkommen zu lassen, muß ich Dirk widersprechen.
Wir haben mit der von mir besprochenen Methode beste Erfahrung gemacht, gerade bei jungem Tier.
Allerdings glatter Bruch (nicht gesplittert), sogar doppelter Bruch, also im Abstand von mehreren Zentimetern noch einmal. Dasbei war das Problem, daß das herausgebrochene Stück sich schon verdreht hatte. Es mußte vorsichtig in die richtige Position gebracht werden. Da es außerdem seitlich verrutscht war, hatten sich die Bänder schon zusammengezogen. Diese zu dehnen und das Stück einzupassen, es dann in der richtigen Position zu halten und den Verband anzulegen, bedurfte dreier Personen (Vollnarkose) für Lamm.

Bei Dirks Lamm wurde nach meiner Erinnerung nach Öffnung mit Metallschiene gearbeitet. Hochproblematisch, schon allein wegen Infektionsgefahr. Offensichtlich nicht stabil genug.

Gruß Moritz


Ice21
Beiträge: 283
Registriert: 02.01.2006, 21:35

Beitrag von Ice21 »

Hallo Claudia,

auch ich möchte Dir Mut machen! Eines unserer Schaflämmer hatte auch einen eher komplizierten Bruch, der erst geschient und später gegipst wurde. Ist super geheilt, heute sieht man nix mehr.
Wichtig ist, dass Ihr das Tier einem kundigen TA vorstellt und es richtig ernährt.
Wär schön, wenn Du hier weiter berichtest!


lieben Gruß

Ulrike & Zoo
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