Welche Milch bei mutterloser Aufzucht?

Ulf
Beiträge: 172
Registriert: 31.10.2006, 19:49

Beitrag von Ulf »

Hallo, dann möcht ich mich hier auch mal verewigen,

ich hab zwar noch keine erfahrungen mit ziegenlämmern aber schon einige schaflämmer mit der flasche aufgezogen, da es aber jedesmal nur eins war, waren für mich die abpackungen vom milchaustauscher immer zu viel und die variante mit der h-milch habe ich auch erst in diesem forum kennen gelernt. als ich also vor dem problem stand, habe ich einen guten rat von meiner tä bekommen, die mir vorgeschlagen hat, das ich normale säuglingsmilch, bei uns heißt das z.bsp. milasan, nehmen soll. ist umgerechnet zur h-milch jedenfalls auf alle fälle preiswerter. eine büchse mit 900g pulver kosten knapp 5€ und ich bekomme schon ein paar liter milch dafür, die dosierung für eine flasche mit 250ml beträgt sechs löffel, die in der dose sind, steht aber auch auf der dose drauf, hab das dann genauso übernommen wie es für säuglinge vorgesehen ist. einen lämmernuckel hab ich aus der apotheke bekommen, den orginalen wollten sie nicht so recht haben, ging dann mehr daneben als in den magen. wasser koche ich auf, lasse es abkühlen und mixe dann in der flasche, die ich dann auch auf 38 grad abkühlen lasse. bisher habe ich damit jedenfalls noch keine probleme mit den lämmern bekommen, es gab keinen durchfall.

liebe grüße ulf


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Die Lämmersauger aus Kautschuk habe ich leider noch nicht gefunden.Die roten sind hier immer zu bekommen,ich halte aber auch nichts von denen. Die Kälber mögen die auch nicht.Ich werd mich morgen nochmal auf den Weg machen.
Danke!


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Ulf
Beiträge: 172
Registriert: 31.10.2006, 19:49

Beitrag von Ulf »

Hallo Christine,

falls du keine bekommen solltest, kann ich gerne mal in meiner apotheke nachfragen, ob die noch welche im sortiment haben, meine sind auch schon ein paar tage alt, ich könnte sie dir ja dann mit der post schicken.

liebe grüße ulf


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

@ Ulf: klar erscheint eine Menge von 25 kg Milchaustauscher viel- aberrechne mal nach:
Ein Kitz säuft im Durchschnitt ca. 2 Liter am Tag (anfangs weniger, später mehr), dann reichen die 25 kg für gut vier Monate. Solange lassen wir die weiblichen Kitze nach Möglichkeit auch an der Mutter (noch länger bei denen, die wir behalten), und Böckchen tut die Aufzuchtmilch nach dem Absetzen auch gut.


Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Ulf
Beiträge: 172
Registriert: 31.10.2006, 19:49

Beitrag von Ulf »

Hallo,

ja drei monate habe ich die flasche auch immer mindestens gegeben und dann auch langsam abgesetzt, wobei ich aber die milch der mutter auch verwendet habe, habe morgends und abends die schafe jeweils abgemolken, war zwar nicht viel, aber immerhin besser als nichts und den schafen hat das melken nichts ausgemacht, sie sind nach kurzer zeit auch von allein stehen geblieben.

liebe grüße


Bunz

Beitrag von Bunz »

hallo,
es dürfte ja wohl unstrittig sein, daß - bei Ausfall der Mutter - die Milch eines Tieres der gleichen Art das Günstigste ist. Und da man ja mindestens 2 Tiere hält, dürfte das machbar sein.
Als Nächstes käme die Milch einer anderen Art. Ich habe schon mit Erfolg Schaf-Lämmer mit Ziegenmilch großgezogen.
Es wundert mich aber, daß hier einhellig die H-Milch abgelehnt, und der Milchaustauscher sozusagen salonfähig gemacht wird.
Beides sind veränderte "Lebensmittel" und da braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn aus den Lämmern nichts wird. Natürlich kriegt man sie irgendwie groß, aber zu welchem Preis?
Ich würde immer frisch gemolkene Milch nehmen.
Und über diejenigen, die bewußt mutterlos aufziehen, wundere ich mich sowieso. Ist denn der "Gewinn", die paar Cent, wirklich so gravierend, daß ich mir die ganze Arbeit mache und noch dazu kränkliche Lämmer in Kauf nehme?
lg
Bunz


Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Bunz hat geschrieben:hallo,
es dürfte ja wohl unstrittig sein, daß - bei Ausfall der Mutter - die Milch eines Tieres der gleichen Art das Günstigste ist. Und da man ja mindestens 2 Tiere hält, dürfte das machbar sein.
??? Angenommen man hat zwei Ziegen, das erste Muttertier fällt aus (aus welchen Gründen auch immer) und das zweiter Muttertier ist hochträchtig wirst auch du wohl kaum die Biestmilchqualität oder -produktion gefährden, um die anderen Lämmer großzuziehen. Außerdem müssen ja auch nicht immer mehrere Tiere trächtig sein #ka#

Zur H-Milch, die in der Regel pasteurisiert ultrahocherhitzt und was weiß ich noch nicht alles gemacht wurde. In dieser Milch werden sich kaum noch Vitamine finden lassen. Auch der extrem niedrige Fettgehalt hilft zwar vielleicht, Durchfälle zu vermeiden, aber wachsen sollen die Lämmer ja auch noch.

Der Milchaustauscher (ob jetzt für Lämmer oder Kälber) ist extra für die mutterlose Aufzucht hergestellt worden, beinhaltet also alles, was unsere Kleinen brauchen, inkl. bestimmter Vitamine, Mineralien usw. Allerdings ist es auch dort so, dass diese Vitamine, wenn man sie in sehr heißes Wasser (ca. über 55 Grad) einrührt, "abgetötet" werden. Das Einrühren in ca. 45 Grad warmes Wasser (wie auf dem MAT angegeben) macht allerdings schon Sinn, da erst bei dieser Temperatur die Fettmoleküle, die enthalten sind, sich auflösen.

Dass bei dir, lieber Bunz, die mit MAT aufgezogenen Lämmer kränklich sind und nichts aus ihnen wird (oder vielleicht hat dir das ja nur jemand gesagt und du hast es noch nicht mal selbst probiert), muss an anderen Faktoren liegen (nicht am MAT), die zugegebenermaßen bei Handaufzucht schwieriger einzuhalten sind, z. B. die Tränketemperatur, der mangelnde Saugreflex, d. h. zu großes Loch im Sauger, zu viel Milch auf einmal und zu wenige Mahlzeiten, zu hohe oder zu geringe Anrührtemperatur, falsche Konzentration des Milchpulvers.

Ach ja, einen Nachteil habe ich bei MAT auch beobachten können: Er hat ja immer einen anderen Geschmack, als natürliche Ziegen- oder Kuhmilch und ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass die Kleinen den MAT, wenn man nur zufüttern will und sie nicht ganz von der Mutter wegnehmen will, wegen dem Geschmack schlecht annehmen. Am Sauger kann das nicht liegen, denn Kuhmilch und sogar H-Milch aus der Flasche wird viel leichter angenommen.


Viele Grüße
Christine
Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

@Bunz:
Ich möchte zu dem was Hitzewelle schon geschrieben hat hinzufügen,das ich im Laufe der Jahre schon ein paar Kälber mit MAT großgezogen habe (aus verschiedensten Gründen) und diese alle ordenliche,zuchttaugliche Kälber geworden sind.Von kränklichen Tieren kann garkeine Rede sein.Im Gegenteil,manches Kalb das mit MAT gefüttert wurde war seinen Altersgenossen körperlich weit überlegen,weil zum einen die Milchqualität und zum anderen,und das vor allem,die Milchmenge ausreichend war.Das kann man nicht immer bei jedem Muttertier voraussetzen.
Wir halten Mutterkühe,Milchaustauscher zu füttern ist bei uns immer die Ausnahme,aber trotzdem bin ich mir sicher das dieser,wenn richtig angewandt,die beste Alternative zu frischer Vollmilch ist.

@Ulf:Danke für das Angebot.Ich werde hier im Landhandel nochmal gucken und sonst evtl.drauf zurückkommen.Ich hoffe ja das alles normal verläuft und ich weder Flasche noch Sauger benötige.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Bunz

Beitrag von Bunz »

Hallo ihr beiden Christinen!
Nichts anderes habe ich gesagt, als daß der Milchaustauscher das Mittel der zweiten (oder, von mir aus der dritten) Wahl ist.
Ja, ich habe MAT noch nie probiert, da mir immer andere, vernünftiger erscheinende Mittel zur Verfügung standen.
Worauf will ich eigentlich hinaus?
Daß man ein unnatürliches Mittel zu einem, na sagen wir einmal, normalen Mittel deklariert.
Daß man aus dem Notfall den Normalfall macht.
In der Muttermilch sind hunderttausend Stoffe, die noch keiner deklariert hat. Und es ist auch wurscht, ob sie einer bestimmen kann. Das Leben ist eben ziemlich kompliziert.
Und deshalb halte ich es für schlecht, wenn hier Kunststoffe sozusagen zur Normalität erklärt werden.
Das ist alles.
lg
Bunz


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo Bunz,
wer hat denn gesagt das MAT der normalen Kuhmilch vorzuziehen ist?Ich glaube allen hier am Gespräch beteiligten ist bewußt, das nach der Muttermilch erst die Kuhmilch und dann erst der MAT Mittel der Wahl sind.Bloß ist es nicht allen möglich,sofern die eigenen Ziegen nicht genug Milch für die Lämmer haben,regelmäßig und in den erforderlichen Mengen an frische Kuhmilch zu kommen.Die Milchbauern in unserer Nähe und unserem Bekanntenkreis lassen aus hygienischen Gründen nur den Milchtanker an ihre Kühltanks.Da sind die,wohl mit Recht,sehr penibel.Außerdem ist es nunmal so das Frischmilch deutlich teurer als MAT ist und wenn man wirtschaftlich arbeiten muß,weil die eigene Existenz dran hängt,wird man sich zweimal überlegen ob man die teurere Frischmilch kauft oder eben auf MAT zurückgreift.Wie gesagt,MAT ist eindeutig kein schlechtes Futtermittel.Im übrigen ist bei den meißten hier die Ersatzfütterung nur die Ausnahme,nicht die Regel.Keiner macht aus dem Notfall den Normalfall!Außerdem hast du behauptet das mit MAT gefütterte Tiere kränklich werden und das stimmt nunmal eindeutig nicht.

Sorry Annabella,das war jetzt etwas offtopic,aber das mochte ich nicht einfach so stehen lassen.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Antworten