Welche Milch bei mutterloser Aufzucht?
Verfasst: 23.03.2008, 01:43
Da dieses Thema hier immer wieder auftaucht und die Empfehlungen sehr unterschiedlich sind, möchte ich Euch meine Erfahrungen mitteilen. Vorausschicken möchte ich, daß ich nur von Lämmern der Milchrassen berichten kann.
Sicher ist der Idealfall, daß eine Ziege ihre Lämmer selber säugt. Aber es kann immer wieder vorkommen, daß eine Mutterziege eingeht, zuwenig Milch hat (z.B. bei Drillingen oder Vierlingen, oder wenn sie noch sehr jung ist), oder man selbst die Milch braucht und die Lämmer deshalb mutterlos aufziehen möchte. Die Alternativen sind dann (nachdem die Lämmer ausreichend Kolostralmilch getrunken haben): Kuhmilch vom nächsten Milchbauern, H-Milch mit unterschiedlichem Fettgehalt, Ziegenmilch aus dem Kühlregal, oder Milchaustauscher.
Mein Favorit (und der meiner Lämmer) ist einwandfrei der Milchaustauscher für Kälber, und zwar die angesäuerte Variante in dem für Aufzuchtkälber vorgesehenen Mischungsverhältnis. In diesem Milchaustauscher ist alles drin, was ein Ziegenbaby an Nährstoffen braucht, ich habe in den letzten Jahren nie auch nur einen Fall von Durchfall bei meinen Lämmern gehabt.
Mit Kuhmilch (frisch vom Bauernhof) habe ich noch keine Erfahrungen, ich könnte mir aber vorstellen, daß Ziegenlämmer diese Milch auch vertragen könnten. Auch diese Milch enthält noch alle Vitamine, der Fettgehalt entspricht in etwa dem der Ziegenmilch. Ein Problem könnte die Größe der Fettpartikel sein.
H-Milch ist eigentlich "tote" Milch- außer Wasser, Eiweiß und Fett (je nach Sorte) ist eigentlich nichts Bemerkenswertes enthalten, deshalb schmeckt sie so "wunderbar" neutral. Ok, ein paar Mineralstoffe sind noch drinnen, die bekommt man bei der Behandlung nicht so schnell kaputt wie die Vitamine....
Ziegenmilch aus dem Supermarkt ist auch "vorbehandelt", und wer sie schon einmal probiert hat wird verstehen, warum so viele Leute sagen: "Ziegenmilch, nein danke"...Und wer kann sich diese Milch auf Dauer schon leisten?
Und damit sind wir beim Preis:
Ein Liter H-Milch kostet beim Billig-Discounter immer noch ca. 60 Cent??? (ich kenne ehrlich gesagt nicht den aktuellen Preis, weil ich den Dreck nicht kaufe). Für einen Liter Kuhmilch bekommt der Bauer etwa 50 Cent (auch hier bin ich nicht über den aktuellen Marktpreis informiert), beim Ab-Hof-Käufer wird er etwas mehr verlangen. Ein Sack Milchaustauscher mit 20 kg kostet ca. 50 €, damit kann ich 200 Liter Tränke für meine Lämmer machen- der Liter kostet somit 25 Cent. Und ich brauche kein Extra-Geld für Durchfallmedikamente oder gar den TA....
Von dem Ratschlag, der H-Milch irgendwelche Dinge wie Haferflocken und Leinsamen zuzusetzen, halte ich gar nichts: der Labmagen, in den die Milch läuft, kann nur Milch verarbeiten- alles andere an Futtermitteln gehört in den Pansen!
Das sind meine Erfahrungen, die ich von einem alten und sicher sehr sparsamen TWZ-Züchter übernommen habe, und bisher habe ich damit nur beste Erfolge.
Wie sind Eure Erfahrungen? Ich bin gespannt!
Sicher ist der Idealfall, daß eine Ziege ihre Lämmer selber säugt. Aber es kann immer wieder vorkommen, daß eine Mutterziege eingeht, zuwenig Milch hat (z.B. bei Drillingen oder Vierlingen, oder wenn sie noch sehr jung ist), oder man selbst die Milch braucht und die Lämmer deshalb mutterlos aufziehen möchte. Die Alternativen sind dann (nachdem die Lämmer ausreichend Kolostralmilch getrunken haben): Kuhmilch vom nächsten Milchbauern, H-Milch mit unterschiedlichem Fettgehalt, Ziegenmilch aus dem Kühlregal, oder Milchaustauscher.
Mein Favorit (und der meiner Lämmer) ist einwandfrei der Milchaustauscher für Kälber, und zwar die angesäuerte Variante in dem für Aufzuchtkälber vorgesehenen Mischungsverhältnis. In diesem Milchaustauscher ist alles drin, was ein Ziegenbaby an Nährstoffen braucht, ich habe in den letzten Jahren nie auch nur einen Fall von Durchfall bei meinen Lämmern gehabt.
Mit Kuhmilch (frisch vom Bauernhof) habe ich noch keine Erfahrungen, ich könnte mir aber vorstellen, daß Ziegenlämmer diese Milch auch vertragen könnten. Auch diese Milch enthält noch alle Vitamine, der Fettgehalt entspricht in etwa dem der Ziegenmilch. Ein Problem könnte die Größe der Fettpartikel sein.
H-Milch ist eigentlich "tote" Milch- außer Wasser, Eiweiß und Fett (je nach Sorte) ist eigentlich nichts Bemerkenswertes enthalten, deshalb schmeckt sie so "wunderbar" neutral. Ok, ein paar Mineralstoffe sind noch drinnen, die bekommt man bei der Behandlung nicht so schnell kaputt wie die Vitamine....
Ziegenmilch aus dem Supermarkt ist auch "vorbehandelt", und wer sie schon einmal probiert hat wird verstehen, warum so viele Leute sagen: "Ziegenmilch, nein danke"...Und wer kann sich diese Milch auf Dauer schon leisten?
Und damit sind wir beim Preis:
Ein Liter H-Milch kostet beim Billig-Discounter immer noch ca. 60 Cent??? (ich kenne ehrlich gesagt nicht den aktuellen Preis, weil ich den Dreck nicht kaufe). Für einen Liter Kuhmilch bekommt der Bauer etwa 50 Cent (auch hier bin ich nicht über den aktuellen Marktpreis informiert), beim Ab-Hof-Käufer wird er etwas mehr verlangen. Ein Sack Milchaustauscher mit 20 kg kostet ca. 50 €, damit kann ich 200 Liter Tränke für meine Lämmer machen- der Liter kostet somit 25 Cent. Und ich brauche kein Extra-Geld für Durchfallmedikamente oder gar den TA....
Von dem Ratschlag, der H-Milch irgendwelche Dinge wie Haferflocken und Leinsamen zuzusetzen, halte ich gar nichts: der Labmagen, in den die Milch läuft, kann nur Milch verarbeiten- alles andere an Futtermitteln gehört in den Pansen!
Das sind meine Erfahrungen, die ich von einem alten und sicher sehr sparsamen TWZ-Züchter übernommen habe, und bisher habe ich damit nur beste Erfolge.
Wie sind Eure Erfahrungen? Ich bin gespannt!