trächtige bzw. Mutterziege mit aufgekümmtem Rücken

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Elisabeth
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Registriert: 08.09.2005, 09:33

trächtige bzw. Mutterziege mit aufgekümmtem Rücken

Beitrag von Elisabeth »

Wir haben eine Ziege, die schon einige Tage vor der Geburt mit weit unter den Körper gestellten Hinterbeinen und hochgedrücktem Becken herumstand. Ihre Körperhaltung sah ein bißchen so aus, als ob die Geburt jederzeit losgehen würde (sonst aber keinerlei Anzeichen). Gestern nacht fing sie dann (nur etwas!) zu pressen an, die Geburt kam aber nicht richtig in Gang. Der Muttermund ging nicht weit genug auf. Mit leichter Massage des Muttermundes kamen die Kitze dann aber beide nacheinander ohne größere Probleme raus. Beide sehr lebendig und kerngesund. Die Mutterziege steht aber auch heute noch so merkwürdig mit aufgerkümmten Rücken da. Man muss dazu sagen, dass sie aber immer normal gefressen hat, sich bewegt hat und abgesehen von der Haltung nicht auffällig gewirkt hat. Das wirklich merkwürdige war ein klappriges Geräusch, wenn man ihr während der Geburt im Lendenwirbel-Beckenbereich über den Rücken gestreichelt hat. So was hab ich noch nie gehört!
Jedenfalls stellt sich die Frage, ob sie Schmerzen hat (frißt nomal, kümmert sich um die Kitze) bzw. was das Problem ist. Könnte sie sich im Wirbelsäulenbereich verletzt haben bzw. von den anderen Ziegen verletzt worden sein? Was für Möglichkeiten gibt es sonst noch?


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo Elisabeth,

da es bei Ziegen durchaus zu Rückenproblemen kommen kann, auch von Beckenbruch durch zu grosse Lämmer habe ich schon gehört, Quetschungen des Ischiasnervs sind aber auch zu finden, würde ich Dir raten, einen TA hinzu zu ziehen und damit auch nicht zu lange zu warten - Montag spätestens.

Gruss


Sabine M.H.
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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

Hallo!

Tierarzt war heute nachmittag da, er kann das Knacken nicht 100%ig orten. Vom Geräusch her hätte er auch an eine Beckenfraktur gedacht, aber nachdem sie recht normal gehen kann und sich halbwegs normal hinlegen und aufstehen kann, hält er das für eher unwahrscheinlich. Es dürfte aber jedenfalls entweder das Craniosacralgelenk oder die Schwanzwirbelsäule betroffen sein. Die Ziege hat ein Schmerzmittel bekommen und steht in einer Einzelbox, wo sie Ruhe hat.
Ich hab mich jetzt bei google schlau gemacht.. Bei Menschen gibt es die Symphysenlockerung gegen Ende der Schwangerschaft, wo es auch zu so solchen knackenden Geräuschen und Schmerzen kommt. Kann das auch bei der Ziege in dieser Weise passieren? Was sollte man dann machen (außer Ruhe)? Gibt es eventuell homöopathische Mittel, die helfen könnten? Oder weiß jemand ganz anderen Rat? Danke schon mal!


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo,

auch bei Ziegen lockern sich die Beckenbänder bei der Geburt.

Es kann dadurch, obwohl physiologisch und normal, jedoch durchaus zu anderen Problemen kommen, wenn z.B. die Ziege anderweitige Stellungsprobleme hat (ungünstiges Gebäude), übergewichtig ist, älter ist, Vorbelastungen bestehen (alte Unfälle, vorherige Geburten, usw.), die sich durch die gelockerten Bänder dann entweder erst zeigen oder verschlimmern.

Ich würde die Ziege einem Physiotherapeuten/Osteopathen für Tiere (Hund oder Pferd) vorstellen, die können das meist exakter lokalisieren als ein TA.

Gruss


Sabine M.H.
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Elisabeth
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Beitrag von Elisabeth »

Danke für die Antwort! Die Ziege steht zwar immer noch so merkwürdig da, ist aber doch um einiges aktiver als gestern und steigt mit den Vorderbeinen auch wieder an der Heuraufe hoch, wenn das Futter nicht schnell genug kommt ;) Gute Osteopathen kenne ich leider keine hier in unserer Gegend, aber ich hoffe, dass es mit ausreichend Ruhe wieder wird. Grobe Gebäudefehler hat sie eigentlich nicht, bei der ersten Geburt gab es keine nach außen hin sichtbaren Probleme. Sie war allerdings bei der ersten Geburt letztes Jahr extrem jung (sie wurde mit drei Monaten (!)offensichtlich von ihrem gleichaltrigen Bruder oder einem Halbbrüder gedeckt), womit wir damals wirklich nicht gerechnet haben. Im nachhinein habe ich gelesen, dass das doch hin und wieder vorkommen kann.
Jedenfalls wird das die Entwicklung des Körperbaus sicher nicht positiv beeinflusst haben. Aber hoffen wir, dass alles gut wird!


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Hallo Elisabeth,

in diesem Zusammenhang dann auch mal an Calciummangel denken: eigenes Knochenwachstum, Knochenwachstum der Lämmer im Mutterleib, jetzt Milchproduktion.

Gruss


Sabine M.H.
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Döring, Angelika
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Registriert: 11.07.2007, 09:50

Hallo!

Beitrag von Döring, Angelika »

Vor ein paar Jahren hatten wir eine Schwergeburt mit Zwillingen.
Das erste blockierte den Geburtsweg und das zweite lag unter der ersten quer im Bauch.
Sowas verrücktes haben wir noch nie erlebt.
Nur mit Mühe hatten wir uns für die Lämmer entschieden.
Beide Lämmer lebten, aber der Mutter war das Becken zersört...
Ober direkt Wirbelsäule.....so ne Knackgeräusche waren auch.
DertA sagte es gibt Ziegen da verheilt es wieder mit äußerster Schonung...
Andere leider nicht.
Unsre hielt fast 7 Wochen durch, dann mußte sie schnell geschlachtet werden sie konnte sich hinten nicht mehr bewegen.
Sie kammaber ohne Medikamente aus und war nur für sich!
Sie hatte alle ruhe bekommen die sie brauchte.
Viel Glück!!!


Elisabeth
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Registriert: 08.09.2005, 09:33

Beitrag von Elisabeth »

Das tut mir sehr leid für dich und macht mir nicht unbedingt Mut... Allerdings war es bei uns an sich keine Schwergeburt, die Kitze kamen nach Massage des Muttermundes sehr schnell heraus, nur die Mutterziege hat (vermutlich aufgrund von Schmerzen) nicht mitgearbeitet. Im Unterschied zu deiner Ziege hat unsere diese merkwürdige Haltung schon eine Woche vor der Geburt eingenommen. Naja, wir hoffen halt auf das beste, sie ist so wieder recht munter, frißt gierig, legt sich hin und steht auf. Gestern hatte ich auch das Gefühl, dass ihre Haltung sich teilweise leicht verbessert, kann aber auch ein Wunschtraum sein... Wir können jetzt wohl eh nur warten und hoffen..


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