Tagebuch einer Geburt
Verfasst: 09.07.2009, 10:32
Im Mai: Wir erwarten keine Lämmer von Lavina, sie ist auch sehr dünn und wir sind überrascht, dass sie ein Euter bekommt
08. Mai Lavinia hat leichte Wehen, etwas Ausfluß und ein pralles Euter—alles normal
09. Mai keine Wehen - Ziege fit— zwei TA ratlos—evtl. Hormonproblem oder eine Fehlgeburt auf der Weide
Im Juni alles normal—Ziege frisst und gibt viel Milch
Sa 04. Juli Lavinia benimmt sich seltsam—wir beobachten
So 05. Juli Morgens hatte sie braun-schleimigen Ausfluß und Wehen—wir machen uns Sorgen und beobachten
Mo 06. Juli Lavinia drückt eine brauen Masse aus - TA kommt und spritz Wehenmittel, dass innerhalb von 48 Stunden wirkt—Ziege hat starke Wehen, ist aber fit!
Di 07. Juli Ziege drückt brauen Masse aus— warten
Mi 08. Juli TA kommt morgens sofort und schafft es den Kopf und Hals eines toten Lammes aus der Ziegen zu holen, der Geburtsweg ist für den Rest noch zu eng, Lamm hat Fehllage, nochmals Wehenmittel und eine Infusion, damit sie durchhält— 4 Stunden warten—Ziege ist ziemlich fertig—ich auch.
TA kommt gegen 14h—es hat sich nichts getan—nach harter Arbeit ist das Lamm draußen—alle erleichtert!
TA prüft, ob alles ok. „Da ist noch was drin“. Also noch mal die ganze Prozedur. Lavinia schreit nicht mehr, sie jammert nur noch und stützt sich an meinen Oberschenkeln ab. Ich halte sie an den Hörner, sie presst, TA zieht und gibt ihr bestes—wieder Fehllage—nichts rührt sich. Ich will schon aufgeben und die Ziege erlösen. TA hat kreative Idee!
Gegen 15h ist auch das 2. Lamm draußen, allerdings in Einzelteilen (Details erspare ich euch), ebenso die Nachgeburten—Gebärmutter wird gespült und antibiotisch versorgt, div. (Schmerz-)Spritzen—Lavinia will keinen Schritt mehr gehen, sie ist vollkommen fertig, meine Knie zittern. Sie bekommt einen ruhigen Platz im Stall mit frischer Einstreu und Wasser, gutes Heu, ein paar frische Kräuter und ein Haselnußzweig. Sie hat noch starke Schmerzen.
Gegen 18h Sie kabbert am Heu und lässt sich streicheln
Do 09. Ziege sucht ihr Lämmer und trauert, sie frisst und läuft—alles wird gut
Das war die schlimmste Geburt, die ich jemals erlebt habe. Ein dickes Dankeschön an unsere TA Sabine Brossmann für ihren schnellen und umsichtigen Einsatz . Ohne sie hätte ich bestimmt aufgegeben.
Erleichterte Grüße
Ute
08. Mai Lavinia hat leichte Wehen, etwas Ausfluß und ein pralles Euter—alles normal
09. Mai keine Wehen - Ziege fit— zwei TA ratlos—evtl. Hormonproblem oder eine Fehlgeburt auf der Weide
Im Juni alles normal—Ziege frisst und gibt viel Milch
Sa 04. Juli Lavinia benimmt sich seltsam—wir beobachten
So 05. Juli Morgens hatte sie braun-schleimigen Ausfluß und Wehen—wir machen uns Sorgen und beobachten
Mo 06. Juli Lavinia drückt eine brauen Masse aus - TA kommt und spritz Wehenmittel, dass innerhalb von 48 Stunden wirkt—Ziege hat starke Wehen, ist aber fit!
Di 07. Juli Ziege drückt brauen Masse aus— warten
Mi 08. Juli TA kommt morgens sofort und schafft es den Kopf und Hals eines toten Lammes aus der Ziegen zu holen, der Geburtsweg ist für den Rest noch zu eng, Lamm hat Fehllage, nochmals Wehenmittel und eine Infusion, damit sie durchhält— 4 Stunden warten—Ziege ist ziemlich fertig—ich auch.
TA kommt gegen 14h—es hat sich nichts getan—nach harter Arbeit ist das Lamm draußen—alle erleichtert!
TA prüft, ob alles ok. „Da ist noch was drin“. Also noch mal die ganze Prozedur. Lavinia schreit nicht mehr, sie jammert nur noch und stützt sich an meinen Oberschenkeln ab. Ich halte sie an den Hörner, sie presst, TA zieht und gibt ihr bestes—wieder Fehllage—nichts rührt sich. Ich will schon aufgeben und die Ziege erlösen. TA hat kreative Idee!
Gegen 15h ist auch das 2. Lamm draußen, allerdings in Einzelteilen (Details erspare ich euch), ebenso die Nachgeburten—Gebärmutter wird gespült und antibiotisch versorgt, div. (Schmerz-)Spritzen—Lavinia will keinen Schritt mehr gehen, sie ist vollkommen fertig, meine Knie zittern. Sie bekommt einen ruhigen Platz im Stall mit frischer Einstreu und Wasser, gutes Heu, ein paar frische Kräuter und ein Haselnußzweig. Sie hat noch starke Schmerzen.
Gegen 18h Sie kabbert am Heu und lässt sich streicheln
Do 09. Ziege sucht ihr Lämmer und trauert, sie frisst und läuft—alles wird gut
Das war die schlimmste Geburt, die ich jemals erlebt habe. Ein dickes Dankeschön an unsere TA Sabine Brossmann für ihren schnellen und umsichtigen Einsatz . Ohne sie hätte ich bestimmt aufgegeben.
Erleichterte Grüße
Ute