Frühgeburt, wie bringen wir sie durch?
Verfasst: 03.03.2010, 19:48
Hallo,
meine WDE/BDE Ziege Schnucki (zwei bis drei Jahre alt) hat am 1.Mai geworfen. Ausgerechnet hatten wir den 10. bis 15. Mai als Geb. Termin. Es waren zwei Lämmer. Erst kam ein blondes Kitz, sehr klein und ein zweites Kitz kam falsch herum, also mit den Hinterbeinen zu erst (nach reichlich pressen). Das zweite Lamm war bereits tot. Aufgefallen ist beim zweiten Lamm die extrem feste und dunkle Fruchtblase (konnte man mit den Fingern nur schwer aufreissen, wie eine Plastiktüte) und das die Flüssigkeit nicht klar war sondern rot bis bräunlich. Aus der Lunge lief dem Kitz auch roter Schleim.
Beim ersten Lamm waren die Augen noch zu gewachsen. Die Hufe, die Form des Kopfes -und eigentlich das ganze Lamm sehen eher "unfertig" aus. Die Schnauze ist im Gegensatz zu den Lämmchen die wir im letzen Jahr hatten eher kurz, die Nase (Löcher) zu groß und das Kitz zu schmal, die Beine sind lang etc.
Trotzdem hat die kleine (es ist ein Mädchen) geatmet, nach der Mama gemeckert als ich sie aufgenommen habe, und ein bisschen getrunken. Dazu habe ich ihr die Zize in´s Maul geschoben und dann hat sie gesaugt. Den Kopf konnte sie noch nicht selber halten, geschweige denn den restlichen Körper koordinieren.
Ich dachte dann, ob die wohl den Abend überlebt... da es bei uns sehr kalt war und sie keine Anstalten machte aufzustehen oder wenigstens aufrecht zu liegen hab ich sie gleich mit nach Hause genommen. Die Milch hab ich von der Mutter abgemolken und auch mitgenommen.
Große Chanchen hatte ich ihr nicht eingeräumt, aber da sie selber getrunken hat wollte ich sie nicht gleich einschläfern lassen sondern die Nacht abwarten wie sie sich macht.
Ich hab die Nacht kein Auge zu gemacht - aber sie hat tatsächlich weiter getrunken und überlebt!
Um es abzukürzen, sie lebt noch immer. Heute hat sie ein Auge aufgemacht, das zweite hat schon einen kleinen Schlitz und geht sicher auch bald auf. Mit Stützen kann sie Stehen und tagsüber nehme ich sie mit in den Stall und lasse sie direkt von der Mama trinken. Dazu halte ich sie ans Euter und sie trinkt selbständig. Die Mutter erkennt sie noch und bemuttert sie.
Leider kennt sich bei uns kaum ein TA mit Ziegenfrühchen /Fehlgeburten aus (zumindest habe ich ihn noch nicht gefunden #ka# ).
Der TA hat Seleen/E verordnet (hat sie und die Mama ein mal gespritzt bekommen), auf Verdacht - er meinte wir können einen Seleenmangel ja nicht ausschließen. Am ersten Tag hat sie noch Ringer Lösung gespritzt bekommen.
Sonst hat sie nur Muttermilch bekommen.
Jetzt brennen mir ettliche Fragen unter den Nägeln und ich hoffe ihr könnt mir den einen oder anderen Tip geben.
Erstens, sie "rasselt" beim Schnaufen. Es könnte sein dass sie Milch mit Eingeathmet hat - ich glaube mich aber zu erinnern dass sie das schon direkt nach der Geburt gemacht hat. Der TA meint man könnte sie "vorsorglich" unter Anitbiose halten (wg. Lungenentzündung). Das würde aber auch Risiken für die Kleine bergen (zb. Durchfall).
Hat einer von euch Erfahrungen damit? Wie vertragen sooo junge Ziegen ein AB? Und wenn ja, welches ist wohl am verträglichsten für sie? TA meint wenn dann Breitband AB Baytril für mind. 10 Tage - wobei er nicht glaubt dass sie so lange lebt :-(
Zweitens, sollte ich versuchen ihr schon was festes zu geben (eingeweichte Kobs oder so was)? Kann sie das überhaupt schon verdauen?
Ich habe heute schon lange mit einer Freundin telefoniert, sie ist Kinderkrankenschwester auf der Frühchenstation und meint die bekommen dort meist die Muttermilch angereichert zb. mit Kalorien etc...
Sie trinkt ca alle drei Stunden ca. 30 ml. Ist das viel oder wenig für so ein Kitzi?
Und drittens, macht es sinn sie zb. in ein Sauerstoffzelt zu legen? Die Athemfrequenz ist gefühlt sehr hoch (werd ich später noch mal zählen) - auf jeden fall sichtbar höher als bei "gesunden" Kitzen.
Der TA meint es könnte daran liegen das die Lunge mit als letztes fertig wird - aber wie hoch die Frequenz beim Neugeborenen sein soll konnte er mir auch nicht sagen.
So, das ist jetzt glaube ich erst mal das wichtigste.
Ich hoffe ihr könnt mir mit euren Erfahunguen ein wenig helfen,
wir drücken ihr alle so sehr die Daumen.
lg
Ines
meine WDE/BDE Ziege Schnucki (zwei bis drei Jahre alt) hat am 1.Mai geworfen. Ausgerechnet hatten wir den 10. bis 15. Mai als Geb. Termin. Es waren zwei Lämmer. Erst kam ein blondes Kitz, sehr klein und ein zweites Kitz kam falsch herum, also mit den Hinterbeinen zu erst (nach reichlich pressen). Das zweite Lamm war bereits tot. Aufgefallen ist beim zweiten Lamm die extrem feste und dunkle Fruchtblase (konnte man mit den Fingern nur schwer aufreissen, wie eine Plastiktüte) und das die Flüssigkeit nicht klar war sondern rot bis bräunlich. Aus der Lunge lief dem Kitz auch roter Schleim.
Beim ersten Lamm waren die Augen noch zu gewachsen. Die Hufe, die Form des Kopfes -und eigentlich das ganze Lamm sehen eher "unfertig" aus. Die Schnauze ist im Gegensatz zu den Lämmchen die wir im letzen Jahr hatten eher kurz, die Nase (Löcher) zu groß und das Kitz zu schmal, die Beine sind lang etc.
Trotzdem hat die kleine (es ist ein Mädchen) geatmet, nach der Mama gemeckert als ich sie aufgenommen habe, und ein bisschen getrunken. Dazu habe ich ihr die Zize in´s Maul geschoben und dann hat sie gesaugt. Den Kopf konnte sie noch nicht selber halten, geschweige denn den restlichen Körper koordinieren.
Ich dachte dann, ob die wohl den Abend überlebt... da es bei uns sehr kalt war und sie keine Anstalten machte aufzustehen oder wenigstens aufrecht zu liegen hab ich sie gleich mit nach Hause genommen. Die Milch hab ich von der Mutter abgemolken und auch mitgenommen.
Große Chanchen hatte ich ihr nicht eingeräumt, aber da sie selber getrunken hat wollte ich sie nicht gleich einschläfern lassen sondern die Nacht abwarten wie sie sich macht.
Ich hab die Nacht kein Auge zu gemacht - aber sie hat tatsächlich weiter getrunken und überlebt!
Um es abzukürzen, sie lebt noch immer. Heute hat sie ein Auge aufgemacht, das zweite hat schon einen kleinen Schlitz und geht sicher auch bald auf. Mit Stützen kann sie Stehen und tagsüber nehme ich sie mit in den Stall und lasse sie direkt von der Mama trinken. Dazu halte ich sie ans Euter und sie trinkt selbständig. Die Mutter erkennt sie noch und bemuttert sie.
Leider kennt sich bei uns kaum ein TA mit Ziegenfrühchen /Fehlgeburten aus (zumindest habe ich ihn noch nicht gefunden #ka# ).
Der TA hat Seleen/E verordnet (hat sie und die Mama ein mal gespritzt bekommen), auf Verdacht - er meinte wir können einen Seleenmangel ja nicht ausschließen. Am ersten Tag hat sie noch Ringer Lösung gespritzt bekommen.
Sonst hat sie nur Muttermilch bekommen.
Jetzt brennen mir ettliche Fragen unter den Nägeln und ich hoffe ihr könnt mir den einen oder anderen Tip geben.
Erstens, sie "rasselt" beim Schnaufen. Es könnte sein dass sie Milch mit Eingeathmet hat - ich glaube mich aber zu erinnern dass sie das schon direkt nach der Geburt gemacht hat. Der TA meint man könnte sie "vorsorglich" unter Anitbiose halten (wg. Lungenentzündung). Das würde aber auch Risiken für die Kleine bergen (zb. Durchfall).
Hat einer von euch Erfahrungen damit? Wie vertragen sooo junge Ziegen ein AB? Und wenn ja, welches ist wohl am verträglichsten für sie? TA meint wenn dann Breitband AB Baytril für mind. 10 Tage - wobei er nicht glaubt dass sie so lange lebt :-(
Zweitens, sollte ich versuchen ihr schon was festes zu geben (eingeweichte Kobs oder so was)? Kann sie das überhaupt schon verdauen?
Ich habe heute schon lange mit einer Freundin telefoniert, sie ist Kinderkrankenschwester auf der Frühchenstation und meint die bekommen dort meist die Muttermilch angereichert zb. mit Kalorien etc...
Sie trinkt ca alle drei Stunden ca. 30 ml. Ist das viel oder wenig für so ein Kitzi?
Und drittens, macht es sinn sie zb. in ein Sauerstoffzelt zu legen? Die Athemfrequenz ist gefühlt sehr hoch (werd ich später noch mal zählen) - auf jeden fall sichtbar höher als bei "gesunden" Kitzen.
Der TA meint es könnte daran liegen das die Lunge mit als letztes fertig wird - aber wie hoch die Frequenz beim Neugeborenen sein soll konnte er mir auch nicht sagen.
So, das ist jetzt glaube ich erst mal das wichtigste.
Ich hoffe ihr könnt mir mit euren Erfahunguen ein wenig helfen,
wir drücken ihr alle so sehr die Daumen.
lg
Ines