Verlammung

[Bunz]

Hallo Leute,
eine meiner Ziegen hat gestern verlammt (3. Monat).
Das ist mir noch nie passiert, obwohl ich schon seit undenklichen Zeiten Ziegen halte.
Das Tier ist 2 Jahre alt und das erste Mal belegt.
Temperatur, Augen, Fell...alles war in Ordnung. Nur seit einer Woche merkte ich, daß es ihr irgendwie nicht so gut geht.
Den Fötus habe ich begraben und einen Schnaps getrunken, auf daß seine Seele gut in den ewigen Jagdgründen ankomme.
Die Ziege hat der Tierarzt versorgt.
Und nun meine Frage an die Profis:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich sowas bei einer erneuten Belegung wiederholt, oder sollte man das Tier von der Weiterzucht ausschließen?
Vielen Dank für die Antworten.
lg
Bunz

[sanhestar]

Hallo,

ist das Tier zugekauft oder in Deiner Herde geboren?

Verlammungen können vorkommen, sind oft infektiös bedingt - eine Untersuchung des Fötus hätte evtl. Aufschlüsse über den vorliegenden Erreger geben können. Frag' mal den TA, ob er durch Untersuchungen an der Ziege (Abstrich o.ä.) noch Informationen zur Abortursache finden kann.

Bei einem infektiösen Abort entwickeln die Tiere - abhängig vom Erreger - eine Immunität (Abort kommt durch den erstmaligen Kontakt mit dem Erreger zustande) und können später erfolgreich erneut belegt werden.

[Locura]

Der Fetus mag zwar auf den ersten Blick äußerlich intakt sein, aber häufig findet eine Abstossung aufgrund einer Fehlentwicklung statt.

Es tut mir sehr leid für Dich, die Ziege und das Lamm...so was ist wirklich schlimm.

[Bunz]

Hallo Sabine,
das Tier ist bei mir geboren.
Auf die theoretische Möglichkeit eines Clamydien-Abortes hat mich die TÄ hingewiesen. Hm, auf die Idee den Fötus zu untersuchen, sind wir offenbar beide nicht gekommen. Das andere trächtige Tier hat sie untersucht. Erstmal alles o.k.
Abstrich hat meiner Meinung nach keinen Zweck mehr, da sie so eine antibiologische Tablette eingelegt hat.
Über die Sinnhaftigkeit mache ich mir keine Gedanken. Ich vertraue halt mal der Ärztekunst.
Naja.
Viele Grüße vom traurigen Bunz
Das Tier sollte (soll) meine erstklassige Milchziege werden.
Und manche hier werden wissen, was es für Mühe macht, ein solches Tier großzuziehen.
Naja.

[Bergbauer]

Hallo Leute,
eine meiner Ziegen hat gestern verlammt (3. Monat).
Das ist mir noch nie passiert, obwohl ich schon seit undenklichen Zeiten Ziegen halte.
Das Tier ist 2 Jahre alt und das erste Mal belegt.
Temperatur, Augen, Fell...alles war in Ordnung. Nur seit einer Woche merkte ich, daß es ihr irgendwie nicht so gut geht.
Den Fötus habe ich begraben und einen Schnaps getrunken, auf daß seine Seele gut in den ewigen Jagdgründen ankomme.
Die Ziege hat der Tierarzt versorgt.
Und nun meine Frage an die Profis:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich sowas bei einer erneuten Belegung wiederholt, oder sollte man das Tier von der Weiterzucht ausschließen?
Vielen Dank für die Antworten.
lg
Bunz

Tut mir Leid.

Aber ich habe diesbezüglich eine Frage: Darf man in Deutschland das tote Kitz einfach so vergraben?
Bei uns ist dies strengstens Verboten, und das Tier bei der Tierkörperentsorgung abzugeben!

[sanhestar]

Hallo,

ich würde das Tier wieder decken lassen.

Hast Du andere Tiere zugekauft in den letzten Monaten? Chlamydien-Abort betrifft erstlammende Tiere, die zuvor noch keinen Kontakt mit dem Erreger hatten.

[Ziegengeli26]

Hallo!

Das war uns vor einigen Jahren auch mal passiert, aber da waren die Lämmer
auch noch nicht lebensfähig.
Ein bischen größer und der Tierarzt rat uns, solche Tiere nicht wieder
in die Zucht zu nehmen.
Das Risiko und Kosten sind zu hoch....Kosten/Nutzen...

Wir haben uns von ihr getrennt.
Ich weiß nun nicht in wie weit ihr es akzeptieren möchtet.
Man hängt an seinen Tieren.

l.G. Angelika

[sanhestar]

Hallo,

ich tendiere dazu, jedem Tier eine zweite Chance zu geben.

Erinnere ich an einen Fall bei einem Bekannten: kleiner Milchbetrieb, erstkalbende Kuh trug eine Steinfrucht (nicht abgegangener Abort). TA leitete Geburt ein, riet zur Schlachtung. Bauer fragte mich, damals war ich noch aktiv als THP tätig und die Kuh bekam ein passendes hom. Mittel und wurde erneut gedeckt. Seitdem trug sie immer gesunde Kälber aus und entwickelte sich zur Kuh mit der besten Milchleistung im Stall.

[Bunnypark]

hallo

auch meine jetzige leitziege wurde vom vorbesitzer und deren TA als risikotier eingestuft und ihm zur schlachtung empfohlen. (ebenfalls hobbyhaltung)
in den ersten drei jahren hatte sie von 6 jungen 5 verworfen...mit schlechter milchleistung.
nachdem ich sie bei mir aufgenommen hatte hat sie zwar auch ein junges verworfen (wollte sie das erste jahr nicht decken bis sie sich erholt hat....aber der bock hat seinen latz zerstört) aber dieses jahr zwei gesunde kitze....und ist eine brave, fürsorgliche mutter mit, für hobbyhaltung hervorragende milchmenge.
ich glaube dass bei diesem tier die fütterung schuld war (silage und getreide in mengen) und sie sich jetzt erholt hat.

[*kat*]

Ich würde auf jedenfall nochmal decken lassen. Beim ersten mal ist es bei uns auch schon vorgekommen dass sie verkannt haben, kommt es jedoch zwei oder sogar dreimal vor, sollte man es lassen. Du kannst einen Bluttest machen lassen und auf die üblichen Krankheiten bei verlammung untersuchen lassen, zb clamydien oder toxoplasmose.