Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Karin2701
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Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von Karin2701 »

Hallo,

unsere Kitzsaison fing heute leider nicht sehr schön an... :-(

Eine unserer Jungziegen (geb. Februar 2011) hat sich heute mittag schon zum Ablammen zusammengerichtet. Wir haben sie im Herbst trächtig zugekauft, glaubten aber nicht wirklich daran, weil sie kaum an Volumen zugenommen hat und bis jetzt auch immer alles nachgebockt hat, was uns als trächtig verkauft wurde.

Am Abend hing ein Teil der Fruchtblase hinten raus, war aber noch nicht geplatzt. Sie hat gefressen wiedergekäut und keinerlei Anzeichen Richtung Wehen gemacht. Wir wollten noch zuwarten.

2 Stunden später noch immer das selbe Bild. Also beschlossen wir, mal nachzusehen. Ich bekam die Vorderbeine zu fassen, aber keinen Kopf... Sie hat brav mitgepresst, trotzdem - keine Chance.

Also mussten wir unseren TA aus dem Bett läuten. Er konnte den Kopf zwar mit Mühe erwischen, aber es stand bald fest - Kopf ODER Beine, aber beides passt nicht durch! #stoned#
--> entweder Kaiserschnitt oder Erlösen #shock# #shock# #shock#

Für das Kitz sah er keine Hoffnung mehr, aber - wirtschaftlich hin oder her - die Ziege deshalb zu töten kam nicht in Frage.
Es wäre ein Bockkitzerl geworden, normale Größe... #heul#

Der TA meint, das Becken ist zu eng und, dass uns so etwas wieder passieren könnte.
Mir ist aufgefallen, dass die Bänder oberhalb des Schwanzes nicht wirklich weich waren wie es sonst der Fall ist. #ka#

Was meint ihr dazu, hat jemand von euch schon soetwas oder ähnliches gehabt?

liebe Grüße,
Karin :-(


sanhestar
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

hmmm, bei einem so jungen Tier kann es durchaus zu Problemen dieser Art kommen. Hatte es selbst gottseidank noch nicht.

Aber evtl. ist das Becken nicht generell zu eng, sondern die Beckenbänder haben nicht genug nachgegeben. Sowas kann z.B. durch Kaliummangel passieren.

Wär's meine, würde ich ihr ein Jahr Pause gönnen, sie wachsen lassen und dann nochmal schauen, wie sie sich entwickelt hat.


Sabine M.H.
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Karin2701
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von Karin2701 »

Hallo Sabine,

das Deckalter ist bei uns noch in Diskussion. Ich bin auch dagegen, die Tiere so früh zuzulassen - obwohl es im Verband scheinbar so üblich ist. Aber die "Wirtschaftlichkeit" wird mit sowas wie gestern auch nicht besser... #daumen_runter#

Von den Mineralstoffen müssten sie eigentlich alle gut versorgt sein - sie haben einen Stein zur freien Verfügung (das hat schon letzten Winter gut geklappt; seitdem auch keine Zinkbrillen mehr).

Ich bin froh, dass es der Ziege, soweit man das so sagen kann, gut geht. So wie du sagst, soll sie sich jetzt erstmals ordentlich zusammenwachsen. Ich mache mir aber bereits Sorgen um ihre Zwillingsschwester, die ja dann wohl auch trächtig sein wird... #stoned# Bitte sowas wie gestern nicht nochmal...!!

liebe Grüße,
Karin


sanhestar
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

es schadet nicht, der Schwester die letzten Tage vor der Geburt (langsam angefüttert) Apfelessig anzubieten. Das darin enthaltene Kalium könnte einem möglichen Mangel entgegenwirken.

Und "Stein zur freien Verfügung" heisst nicht, dass der nötige Bedarf in jedem Bereich abgedeckt ist.


Sabine M.H.
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Karin2701
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von Karin2701 »

Hallo,

Apfelessig? Auf welche Menge pro Tag hin sollte man anfüttern? In welcher Form bietet man das dem Tier an?


Zitronenbaum
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von Zitronenbaum »

Hallo

Ichwill hier weder das eine noch das andere propagieren, es gibt immer Pro und Contra, so sagt man alledings auch bei erstmals selbst jung belegten Tieren:

Da sie noch im Wachstum sind, sind und Knochen und Bänder noch weich, wodurch ein "Steckenbleiben" eben nicht begünstigt wird, da Embryonen sich zudem bei normalen Umständen den Größen der Tiere eigentlich gut anpassem - von Gegnern genannte Schwergeburten sind also kein "Muss", sondern ein "Kann", welches immer vorkommen kann - id.R. werden die Kitze selbst kleiner geboren und passen gut durch den Geburtskanal, aber der mütteliche Organismus befindet sich selbst noch in der Einlagerungsphase/Einspeicherungsphase und im eigenen Wachstum, wenn er die Belastung durch Tragezeit/Geburt/Aufzucht erledigen soll - Mängel wie bei durch vielen Geburten ausgelaugten Tieren sind leichter möglich ...

Gruß Zitronenbaum


sanhestar
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von sanhestar »

Karin2701 hat geschrieben:Hallo,

Apfelessig? Auf welche Menge pro Tag hin sollte man anfüttern? In welcher Form bietet man das dem Tier an?
Dosierung muss ich auch nachlesen, Verabreichung: flüssig über's Futter, einige Tiere nehmen es pur.


Sabine M.H.
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Uzou

Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von Uzou »

Hallo Karin,
Tiere die "klemmig" sind - also mit sehr hohem auch zu hohem Muskeltonus - tun sich bei den ersten Geburten oft schwer. Sie pressen zwar genau wie alle Anderen können aufgrund des hohen Tonus sich aber nicht so gut weiten unter der Geburt. Meist gibt sich das beim nächsten Mal, oder es wird jedenfalls deutlich besser. Wenn die Schwester ebenso klemmig ist, dann kann sich das tatsächlich wiederholen, aber wie bei Menschen zu sehen, müssen ja auch bei Ziegen Vollschwestern nicht genauso sein. Diese Klemmigkeit kann man fühlen an der Härte der Muskeln, und man sieht es diesen Tieren auch an. Die bewegungen sind nicht so flüssig. Im Vergleich zu anderen Ziegen kann man ein Gefühl dafür bekommen, wie das einzelne Tier in dieser Hinsicht beschaffen ist.
Bei solchen Tieren sollte man nach Anweisung eines guten Homöopathen mit dem passenden Mittel schon vorarbeiten.
Gruß Marion


Karin2701
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von Karin2701 »

Vielen Dank euch 3en für eure Anregungen und Tipps! :-)

Für unsre Nora hat sich die Sache allerdings erledigt - hab sie gestern tot aufgefunden... :-( :-( :-(

traurige Grüße,
Karin


sanhestar
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Re: Notkaiserschnitt - Becken zu eng?

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

da wäre für mich jetzt der Gang zur pathologischen Untersuchung Pflichtprogramm.


Sabine M.H.
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