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Klebriges Fruchtwasser
Verfasst: 24.01.2016, 14:51
von Jassi
Ich muss jetzt doch mal fragen, ob das auch andere schon mal hatten. Ich kann darüber auch nichts in der Literatur finden. Und zwar habe ich jedes Jahr ein bis drei Lämmer, die kurz nach der Geburt richtig kleben. Also das Fruchtwasser ist auf der Hand wie Klebstoff. Zieht aber keine Fäden oder ähnliches. Riecht nicht anders als normales und sieht auch nicht anders aus. Ich merke es immer nur nachdem ich den Nabel desinfiziert habe. Dazu hebe ich das Lamm hoch und komme so in Kontakt mit den Fruchtwasserrückständen auf dem Fell. Es fühlt sich dann so an, als hätte man seine Finger mit einem Klebestift eingesaut. Die Lämmer brauchen auch länger, um zu trocknen.
Das einzige was auffällig ist, dass die Lämmer eher klein sind. Nicht immer überleben sie. Vor ein paar Tage hatte ich wieder solch ein Lamm. Hatte kaum Saugreflex und war sehr lebensschwach. Bei Zwillingen und Drillingen ist immer nur eins betroffen. Die Ziegenmütter machen aber keinen Unterschied in der Behandlung.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Phänomen auftritt liegt vielleicht bei 1:80 bis 1:100. Also wirklich nicht so sehr oft. Mich würde es einfach interessieren, ob es dafür eine Erklärung gibt. Vielleicht weiß ja jemand mehr dazu.
Jassi
Verfasst: 24.01.2016, 16:36
von Jassi
[quote='Piroschka','
http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post202492']Ist es das Letztgeborene?
[/quote]Da gibt es keine Regelmäßigkeiten zu erkennen. Erst-, Zweit-, sowie auch Drittgeboren.
Bei Schleim aus dem Geburtskanal müssten auch die anderen kleben. Besagte Lämmer kleben am ganzen Körper.
Ja, bleibt wahrscheinlich nur ein Abstrich.
Verfasst: 25.01.2016, 14:59
von Toshihikokoga
Nur der Vollständigkeit halber: immer von den selben Ziegen oder auch hier querbeetein?
Verfasst: 25.01.2016, 18:55
von Jassi
[quote='Toshihikokoga','
http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post202529']immer von den selben Ziegen oder auch hier querbeetein
[/quote]
Ja, auch hier sind immer wieder andere Ziegen beteiligt.
Verfasst: 26.01.2016, 13:15
von Manu
Nachdem du schreibst, "schaut normal aus", fiel mein erster Gedanke - Mekonium im Fruchtwasser - weg, dann kleben sie ja manchmal auch.
Ich kann mich an ein Kitz erinnern, da war eine aufsteigende Infektion (weiß nimmer welche, war nicht mein Tier) schuld, die aufgrund eines Risses in der Fruchtblase (partieller Fruchtwasserabgang) nur EIN Kitz betraf - das Kleine war auch fast nicht abwischbar. Hat aber nicht überlebt.
Hätte ich jetzt aber nicht hergeschrieben, wenn ich nicht grad ein Gast hier wäre mit gutem Erinnerungsvermögen:
Lt. einer hier neben mir sitzenden Hebamme (hochehrwürdigen Alters!) machen "bestimmte Gruppen" der hier schon vorher erwähnten Proteine Menschenbabys sehr klebrig, gingen fast immer mit schweren Fehlbildungen einher (AFP?).
ABER - wohl eher wahrscheinlich, und passt auch zu dem von mir genannten Fall - sie sagt auch, dass zuwenig Fruchtwasser generell einen "Kleb-Effekt" hat!
Heute wird ja der Fruchtwasserindex bestimmt, wo zu wenig (Oligohydramnion) u.a. auch auf Wachstumsverzögerungen, Fehlbildungen, div. Krankheiten hinweisen kann. Das ist ja vielleicht bekannt, doch ev. hat die erfahrene Praktikerin mit dem Hinweis auf das "pickerte" (= kleben) die Verbindung hergestellt?
Wenn von der Frucht ausgehend, könnte das bei Mehrlingen durchaus nur EINES treffen...
Aber sollte mal ein Abstrich gemacht werden, bitte Ergebnis mitteilen.
Lg
Manu
Verfasst: 26.01.2016, 16:46
von Jassi
Danke Manu, für Deine Überlegungen zum Thema.
Interessant, dass es vergleichbares auch in der Humanmedizin zu geben scheint.
Innere Fehlbildungen sieht man ja nicht. Äußerlich sahen sie bisher alle normal aus. Wobei ich mich gerade erinnere, dass vor ein paar Jahren auch mal ein "Schmallenberg-Kitz" diese Klebrigkeit aufwies (da hatten wir bisher Glück und wurden ziemlich verschont im Gegensatz zu anderen Schaf -und Ziegenhaltern). Da waren Fehlbildungen der Gliedmaßen deutlich zu sehen. Da es aber diese typisch verdrehte Wirbelsäule und Beine hatte, welche bei Lämmern mit Schmallenberg-Virus auftreten, habe ich gar nicht weiter darüber nachgedacht (Diagnose). Von demher könnten Klebrigkeit und Fehlbildung durchaus im Zusammenhang stehen. Wie viel Fruchtwasser da ist/war lässt sich freilich schlecht sagen.
Leider habe ich mir in den letzten Jahren darüber keine Aufzeichnungen gemacht, wie viele Lämmer bei uns tatsächlich betroffen waren bzw. wie viele von denen überlebten. Viele waren es ja insgesamt nicht.
Werde es auf jeden Fall weiter beobachten.
Die Frage ist, könnte man überhaupt etwas feststellen, wenn man einen Abstrich macht. Wahrscheinlich wäre es sinnvoller ein betroffenes Lamm untersuchen zu lassen.
Jassi
Verfasst: 27.01.2016, 07:20
von Toshihikokoga
[quote='Jassi','
http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post202563']Die Frage ist, könnte man überhaupt etwas feststellen, wenn man einen Abstrich macht. Wahrscheinlich wäre es sinnvoller ein betroffenes Lamm untersuchen zu lassen.
[/quote]Natürlich wäre es sinnvoller, der Forschung opfern brauchst deshalb aber kein fittes Klebekitz ;-) Reicht verumtlich auch wenn du es nach ein paar Tagen mal durchchecken lässt oder beobachtest wie es sich weiter entwickelt. Wenn ein Fehlgebildetes dabei ist würd ichs natürlich gleich wegschicken.
Verfasst: 27.01.2016, 14:49
von Manu
Sicher, das Kitz selber wär bestimmt aussagekräftiger - doch wenn ein Klebekitz ( schönes Wort, danke @Toshi...das geht mir jetzt sicher nimmer aus dem Kopf #bonk# ) lebt, aber wie Jassi schreibt, recht klein ist, wär ein Abstrich sicher eine Möglichkeit - ev. überhaupt eine größere Probe, nicht nur wg. möglicher Erreger, als auch wg.der Zusammensetzung generell. Könnte doch aufschlussreich sein?
Verfasst: 27.01.2016, 16:37
von Jassi
Entschuldigung, natürlich möchte ich keines opfern. Ich hatte da an ein verstorbenes gedacht. Die, welche überlebten, entwickelten sich vollkommen normal. Waren halt zu Beginn etwas kleiner. Unser TA mit dem ich heute sprach, kannte das Phänomen bisher auch nicht. Er vermutete auch, dass das kleben bedingt ist durch zu wenig Fruchtwasser.