Findel-Kitz - ich brauche Rat

Loonee
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Registriert: 30.05.2016, 19:49

Findel-Kitz - ich brauche Rat

Beitrag von Loonee »

Hallo in die Runde,

nachdem ich mich kurz vorgestellt habe, möchte ich hier um Ratschläge bitten. Ich erzähl euch möglichst kurz worum es geht:

Samstag Abend gegen 18.00 Uhr klingelten bei uns zwei Freunde unseres älteren Sohnes. Sie haben ein Lämmchen gefunden, ob mein Mann bitte mal schaun kommen könnte. Wir wohnen ziemlich ländlich und unsere Biologische Station setzt gerne Wanderschäfer zur Landschaftspflege ein, die dann mit Schafen und Ziegen durch die Gegend ziehen. Auf solch einer Weide war bis Donnerstag eine große Herde. Und am Rand dieser Weide im Unterholz wurde besagtes "Lämmchen" gefunden.
Mein Mann hat nach der Herde gesucht, nichts gefunden und dann den NAchbarbauern gefragt. Der meinte nur lapidar wir sollten es mitnehmen, die Herde wäre seit 2 Tagen fort. Gatte rief die Biologische Station an aber um die Zeit am Samstag: Keine Chance. Schließlich bin ich mit ihm nochmal hin, wir haben das Lütte aus dem Unterholz geholt und warm eingepackt. Danach riefen wir unseren Tierarzt an, der hat immer am Wochenende eine seiner Ärztinnen für Notdienst eingeteilt.

Es dauerte eine Stunde bis wir hoch konnten weil gerade ein Notfall auf dem Tisch war. Vor Ort dann haben wir erstmal herausgefunden, dass es ein Ziegenlamm ist und kein Schaflamm. Es hatte einen richtig großen und steinharten Klumpen Kot am After den die Ärztin nur mit Mühe entfernen konnte. Dabei stellte sich heraus, dass das Kitz eine Missbildung hat. Der After ist nicht richtig ausgeformt und hat keinen funktionierenden Schließmuskel.

Das kleine Ziegenböckchen blieb in der Praxis, es wurde Aufzuchtmilch organisiert.

Heute meldete sich die Biologische Station. Der Schäfer könnte, wenn wir sagen würden wo das Lämmchen ist, das Tier abholen. Ich habe mitgeteilt was Sache ist. So wie es aussieht ist ein solcher Ziegenbock nicht wirtschaftlich rentabel, daher wäre die Zukunft recht ungewiss, vermute ich mal. Der Schäfer weiß inzwischen wo das Kleine ist, aber er hat sich noch nicht wieder gemeldet.

Wir waren beim Tierarzt, der meinte das Beste sei es, wenn das Ziegenböckchen vom Schäfer abgekauft würde da es medizinische Unterstützung bräuchte. Er selbst wäre bereit das Ziegenböckchen auf Lebenszeit in seine Herde zu integrieren. Wenn wir es übernehmen könnten, dann würden wir eine Behandlungspauschale für die erste Zeit bekommen, danach übernimmt er es. Einzige Voraussetzung: Wir finden einen Weg es solange aufzuziehen wie es intensiv die Flasche braucht da er diesen zeitlichen Aufwand nicht gewährleisten kann.

So, und nun ist das mein Problem. Ich habe ad hoc keine Unterbringungsmöglichkeit hier bei uns. Draußen geht nicht da es zu klein ist (er schätzt das es wenige Tage alt war als wir es brachten). Hier im Haus hab ich keine Ahnung wie ich das machen sollte. Ich habe noch nie eine kleine Ziege aufgezogen und mein Hund, ein Australien Shepherd, ist zwar gutmütig aber eifersüchtig. Der drängelt sich dann gerne dazwischen und ist bei sowas friedlich aber ungestüm.

Sprich: Ich habe null Ahnung was ich jetzt tun soll.

Könnt ihr mir einen Rat geben?

Vielen Dank!

Liebe Grüße
Nicky


Oma Bummi
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Beitrag von Oma Bummi »

gut das du hier nachfragst.

Kannst du ein Laufgitter besorgen und eventuell in der Küche aufstellen. Ich würde alte Decken oder Badetücher reinpacken und das Lämchen reinpacken. Es brauch Wärme, decke es einwenig ab.

Das Lämmchen brauch aller paar Stunden Milch. Es wird überall hinkacken.

Stelle ruhig deine Fragen


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Haarriss
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Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

hallo,

wollt ihr ihn denn dann behalten oder nicht?


Viele Grüße
Haarriss
Loonee
Beiträge: 19
Registriert: 30.05.2016, 19:49

Beitrag von Loonee »

Hallo und sorry das ich jetzt erst antworte. Ich mußte noch dringend einkaufen, das ist heute liegen geblieben und ich bin von Dienstag bis Donnerstag Strohwitwe ohne Auto.

Also, diese Diagnose mit dem Schließmuskel kam von der Ärztin Samstag und heute von dem eigentlichen Tierarzt. Ich kenne mich damit nicht aus, daher kann ich nicht sagen was genau damit gemeint war. Ich weiß nur, dass mir heute gesagt wurde das wohl medizinische Behandlung und Überwachung nötig sei. Da er selbst auch Ziegen und Schafe hält denke ich, dass er sich da besser auskennt.

Danke für die Aufmunterung. Ich fühle mich von der ganzen Geschichte im Moment überrannt, hoffe noch immer das die Biologische Station mir einen geeigneten Übergangsplatz für die Aufzucht vermitteln kann. Idealerweise bei jemandem der Ahnung hat, hier in der Gegend (Oberbergischer Kreis) lebt und selbst gerade Flaschenlämmer hat.

Telefonat gerne, am liebsten dann aber morgen. Heute kann ich nicht mehr denken und der Kleine ist ja noch gut beim Tierarzt aufgehoben.

Behalten würde ich ihn nicht. Ziegen sind ja Herdentiere. Ich habe hier direkt am Haus keine Möglichkeiten für mehrere Ziegen und unsere eigenen Obstweiden sind verpachtet. Ich hätte keine artgerechte Möglichkeit. Der Tierarzt würde, wie gesagt, den Kleinen in seine Herde aufnehmen.

WAs den Schäfer betrifft: Der bekommt über die Biologische Station meine Telefonnummer. Ich hab auch seinen Namen. Wenn er das Kleine zurück nimmt würde er die Kosten tragen müssen. Ich denke auch, der wird das Kleine nicht mehr haben wollen da er von seiner Arbeit als Wanderschäfer lebt und vermutlich garnicht die Möglichkeiten hat die das Lütte braucht. Oder?

Laufgitter müßte ich morgen rumfragen. Wir haben einen Hobbyraum wo es etwas ruhiger wäre als in der Küche. Der ist direkt neben unserem Wohnzimmer wo wir uns fast immer aufhalten.

Der Hund kann Türen öffnen, das ist ein Problem. Ich denke, nach einiger Zeit geht das schon aber bis dahin weiß ich nicht wie stark der Stress für die kleine Ziege wäre wenn ein Aussie daneben sitzt und aufgeregt fiept. (Und wahrscheinlich seine eigene Portion Milch fordert... *augenroll*)

Verzeiht bitte wenn das etwas wirr ist. Seit heute mittag geht es hier drunter und drüber und ich weiß ja nicht mal was der Schäfer wirklich sagen wird.


Haarriss
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Beitrag von Haarriss »

Ich fände es wichtig, dass er nach der erstversorgung nicht alleine ist, also wäre es wohl wirklich am besten bei jemand der mehrere Flaschenlämmer hat...
Ich finde, wenn man Tiere hält muss man auch für solche Fälle Möglichkeiten bieten können, aber das sieht natürlich nicht jeder so. Wie ist denn sonst so der Zustand des kleinen, wenn er da schon zwei Tage lag, vll sogar ohne Biestmilch, müsste es ja schon kritisch sein...
könnt ihr die Tür nicht abschließen?


Viele Grüße
Haarriss
Loonee
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Beitrag von Loonee »

Er war zu dem Zeitpunkt geschätzt drei bis vier Tage alt, laut Tierarzt. Der hat am Wochenende noch Lämmermilch besorgen können. Ob das Kleine anfänglich Biestmilch von der Mutter bekam wissen wir nicht. Als ich ihn fand war er ziemlich ausgemergelt aber in der Lage mit Hilfe sehr wackeling auf den Beinen zu stehen. (Edit: Also muß er doch eigentlich schon mal getrunken haben, sonst hätte er doch nicht mehr gelebt, oder?)

Wir haben ihn so schnell es ging zum Arzt gebracht wo er dann die passende Aufzuchtmilch bekam. Laut dem Tierarzt bekommt er die von einem befreundeten Bauern. Aber der ist wohl für die Handaufzucht auch keine Option.

Thema Tür: Das Haus ist sehr alt, wir haben schlicht keine Schlüssel für die normalen Türen im Haus. (Bis aufs Bad. :) ) Was möglich wäre: Wir könnten die Klinke vielleicht hochkant stellen.

Jemand mit mehreren Flaschenlämmern wäre auch mein Traum. Da hoffe ich wirklich sehr, dass die Biologische Station mir jemanden vermitteln kann.

Gibt es Anlaufstellen für solche Suchen?


Haarriss
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Beitrag von Haarriss »

vll kannst du mal schreiben, wo du her kommst (oder hast es schon und ich überlesen). Evtl findet sich ja aus dem Forum jemand in deiner Nähe oder jemand, der jemand kennt...


Viele Grüße
Haarriss
Oma Bummi
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Beitrag von Oma Bummi »

Schau mal hier im forum in Geburt und Aufzucht, da könntest du einiges erlesen was vielleicht interessant werden könnte.

Ach ja einen Tränkeplan könnte ich dir auch geben. Wenn du keine Kuhmilch nimmst, da mußt du dir Milchaustauscher bestellen.

Ist ja schön das der TA dann das Lämmchen in seine Herde aufnimmt.

Im Augenblick habe ich auch drei Flaschenlämmer.

LG


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Haarriss
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Beitrag von Haarriss »

Beim Tränkeplan vll speziell darauf achten, nicht zu viel zu geben. Da wird ja öfter falsch empfohlen...


Viele Grüße
Haarriss
Oma Bummi
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Beitrag von Oma Bummi »

Habe den Tränkeplan von Locura abgeschrieben.


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