Muttertier verstorben, wie füttere ich ihre zwei 8 Wochen al

Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Muttertier verstorben, wie füttere ich ihre zwei 8 Wochen al

Beitrag von Suzi »

Hallo,

leider verstarb vor 2 Tagen eine meiner Zwergziegen, sie hinterlässt zwei 8 Wochen alte Bocklämmer.
Ich versuche die Kleinen an die Flasche zu bekommen, aber zur Zeit scheint es aussichtslos.
Ein Lamm "kämpft" regelrecht gegen die Flasche an, das andere Lamm lässt sich den Nuckel ins Mäulchen schieben, bleibt ab dem Moment in einer Art Starre.
Sie fressen Heu und würden auch Kraftfutter fressen. Aber wieviel Kraftfutter könnte ich den Kleinen zumuten ohne ihnen zu schaden?
Hätten sie in dem Alter überhaupt eine Chance ohne Milch aufzuwachsen?
Würde mich sehr über eure Erfahrungen und Tipps freuen!

Ich werde viel draussen auf dem Hof sein, schaue aber auf jedenfall über Tag mehrmals ins Forum.
Nur bitte nicht böse sein wenn es etwas dauert.

LG Suzi


Jassi
Beiträge: 1029
Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

Hallo Suzi,

weißt Du woran die Ziege gestorben ist?

Da Ziegenlämmer mit ca 10-14 Tagen beginnen zu fressen dürfte es kein Problem sein, die beiden durch zu bekommen. Kraftfutter (Getreide) benötigen sie nicht unbedingt. Super Heu (eher feines), Äste und Weide reichen vollkommen aus.

Unsere werden in dem Alter bereits von den Müttern getrennt, damit wir melken können. In einer Hobbyhaltung kannst Du ihnen noch länger die Flasche geben. Einen Tränkeplan findest Du hier im Forum, eventuell verlinkt ihn jemand.

Zu Beginn stellen sich manche Lämmer etwas komisch an, sich an die Flasche zu gewöhnen. Welches Modell nutzt Du? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Sauger nicht zu weich sein sollte, da sie ihn schnell durchbeißen (Backenzähne).Das kann zwei bis drei Tage dauern sie daran zu gewöhnen. Der Hunger muss natürlich groß sein, damit sie es dann kapieren. Ich habe schon so manches Mal gedacht, das Lamm versteht es nie, aber bisher hat es noch jedes gelernt ;-)

Ich hocke mich hin, nehme das Lamm zwischen die Beine, den Kopf von mir weg gewandt (so kann es nicht nach hinten ausbrechen, wenn ich ihm den Sauger ins Maul schiebe). Mit der linken Hand halte ich den Kopf des Lammes am Unterkiefer leicht nach oben, mit der rechten Hand die Flasche. Sanft ins Maul geschoben wird immer wieder probiert, bis es klappt. Wenn sie keine anstalten machen zu saugen ändere ich immer wieder mal die Position des Saugers. Er sollte recht weit ins Maul geschoben werden. Gegen kauen hilft die linke Hand mit einer leichten Umschließung des Maulbereiches (vorsicht, Lamm muss noch atmen können). Wenn es nicht trinken will, wird ein paar Stunden später erneut probiert.

Also, die Lämmer können auch ohne Milch überleben. Es schadet ihnen aber gewiss nicht, sie noch weiter zu füttern.

VG

Jassi


Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Hallo Jassi,

vielen Dank für deine Antwort!

Die Mutterziege war quitschfidel, eine Stunde später lag sie tot auf der Weide.
Ich war die ganze Zeit auf der Wiese. Diese ist sehr verwinkelt und ich konnte sie nicht immer sehen. Hab sie aber auch nicht jammern oder schreien hören.
An der toten Ziege war absolut nichts auffälliges zu sehen. Sie war erst 7 Jahre alt.
Wir haben sie gestern nach Koblenz zur Obduktion gebracht.

Ich habe normale Babyflaschen.
Ich benutze Sauger aus der Raiffeisen. Sie sind länglich und mittelhart. Ich benutze aber auch normale Babysauger, noch die alte Form die es nicht mehr gibt. War mal durch einen Notfall so gekommen und funktionierte wunderbar. Oft nehmen die gaaaanz jungen Lämmer diese sogar lieber an wie die Ziegensauger.

Hab grade noch zwei Flaschenkinder weil Vierlinge.
Das kam früher auch öfters mal vor das ich ein/ige Lämmer mit der Flasche aufziehen musste. Aber sie waren halt jünger und dadurch wohl auch einfacher.
Die zwei von den Vierlingen bekommen den Milchaustauscher für Ziegen.
Für die beiden Böckchen habe ich extra Ziegenmilch von einem benachbartem Ziegenhof geholt.

Auf jeden Fall werde ich weiter versuchen die Kleinen doch noch ans Fläschen zu bekommen.

LG Suzi


Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Hallo Piroschka,

welche Schlangen gibt es denn hier die gefährlich für eine Ziege sein könnten?
Ich hab da echt keine Ahnung von.
Wobei wir die Ziege tatsächlich mehrmals von links nach rechts gedreht haben, fast jeden Zentimeter ihres Körpers untersucht haben.
Grade weil es so unvorbereitet und schnell passierte.
Aber da wäre ich sehr interessiert, nicht das dieses Schicksal sonst noch weitere Ziegen trifft.
Werde auf jeden Fall in Koblenz anrufen, kann nie schaden.

LG Suzi


Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Stimmt, habe keinen Wohnort angegeben.
Aber Koblenz genannt wo die Ziege zur Obduktion ist.
Ich wohne im Kreis Bitburg/Prüm, Eifel.
Als es passierte hatten wir hier 23 Grad bei herrlich blauem Himmel.
Hätte ich bei einer Arterie nicht noch an der Ziege oder am Boden Blut finden müssen?
Hier in meinem Kreis sind eigentlich keine Giftschlangen bekannt, aber wer weiß, heute ist ja alles möglich.
Müssten dann bei der Obduktion nicht eh Giftstoffe in der Ziege gefunden werden?
Wie gesagt , davon habe ich absolut keine Ahnung.


Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Hallo Piroschka,
ich bin ja auch froh über jeden Hinweis den ich bekommen kann!
Ich wollte deine Idee mit dem Schlangenbiss auch nicht in Frage stellen.
War nur im ersten Moment etwas verblüfft da ich in meiner Region noch nichts davon gehört hatte.Was ja aber nichts heißen muss.
Hab heute um 8.00 Uhr auch direkt dort angerufen. Die Dame am Telefon versprach mir das sofort weiter zu leiten.

Die kleinen Böckchen möchten sich leider immer noch nicht auf das Fläschchen einlassen.
Sie jammern fürchterlich nach Mama und suchen den ganzen Tag in allen Ecken nach ihr.

LG Suzi


Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Warme Milch hätten sie ja...
Aber es bleibt bei der heftigen Abwehr des etwas größerem Böckchen und dem erstarren des kleineren Böckchen.
Seit etwa 11 Uhr sind sie etwas ruhiger geworden in ihrer Suche.
Hoffe das hilft gleich etwas beim Fläschchen geben.

LG Suzi


Toshihikokoga
Beiträge: 2059
Registriert: 09.08.2013, 10:35

Beitrag von Toshihikokoga »

Bis du die Böckchen soweit hast dass sie die Flasche stressfrei annehmen haben sie in der Zeit dieser Prozedur vermutlich mehr abgenommen als sie durch die Milch zunehmen. Ebenso vergehn da schnell mal 2 Wochen, dann sind die Jungs fast 3 Monate alt.

Zwergziegen sind bekanntlich asaisonal, also sobald der Braten draußen ist springt theoretisch schon wieder der nächste rein. Somit bleiben in der Natur kaum mehr als 3 Monate Säugezeit übrig. Mit gutem Heu und wenig menschengemachten Stress sollten sie es also ohne gröbere Mängel im Wachstum (falls das bei ZZ-Böcken eine Rolle spielt) schaffen.


Being a vegan is a missed steak
Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Hallo Toshihikokoga,

das hatte ich auch schon im Kopf, drum erleichtert es mich das ich mit dem Gedanken nicht alleine bin.
Die Böckchen verhalten sich nach meinen Versuchen nämlich noch eine ganze Zeit danach gestresst und verstört.

Mein Bock ist tatsächlich schon wieder am decken.
Aber die Mütter lassen noch bis zum 4.-5. Monat saugen.
Aber natürlich nicht mehr so oft und die Zeiten die sie dabei stehen bleiben sind nur Sekunden.

Bei Zwergziegen wollen die Kunden "je kleiner, je lieber".
Das forciere ich aber nicht. Halte auch nichts von übergroßen oder minikleinen Hunden, also Extreme.
Eine Tierärztin erzählte mir mal das es tatsächlich Zwergziegenzüchter gibt die die Lämmer nach Aufnahme der Colostralmilch von der Mutter trennen um sie dann am Existenzminimum zu füttern. Alles damit sie winzig bleiben und als "Minizwergziege" vermarktet werden können.
Furchtbar. Und ich kann schon nicht mehr schlafen wenn eines meiner Tiere nen Pups quer sitzen hat.

LG Suzi


Suzi
Beiträge: 31
Registriert: 05.08.2016, 14:04

Beitrag von Suzi »

Da sagst du was Piroschka.

Mal eine andere Frage.
Als die Vierlinge geboren wurden habe ich probiert welche zwei Lämmer ich am besten an die Flasche bekomme.
Da waren alle von Größe und Gewicht noch fast gleich.
Und nun hatte eines von den Lämmern die bei Mama trinken schon 2x einen Calciummangel.
Sie ist nicht die Kleinste von den Vieren, aber die Dünnste.
Tierarzt spritzte dann Calcium und andere Vitamine.
Habe angst das es jetzt immer wieder passiert. Könnte man dem Lamm auch sowas wie Kälberbooster geben?
Nicht täglich, aber regelmäßig?
Denn an der Situation hat sich ja nichts geändert. Sie wächst, ist aber ein schmales Hemdchen.


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