Ziegenjunge nehmen die Flasche nicht an!

Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Beitrag von Dorchen »

Meine Lämmer nahmen anfangs nur den (größten) Hundesauger von Royal Canin, den ich auf die Lämmerflasche von Siepmann schraubte. Der Hundesauger ist deutlich weicher.
Niemals käme ich aber auf die Idee H-Milch zu kaufen (auch für mich selbst nicht!). :huh: Entweder habe ich Rohmilch organisiert oder einen für Ziegenlämmer geeigneten Milchaustauscher (Pulver) verwendet (Bergin Milch S von Bergophor).
Zuletzt geändert von Dorchen am 24.03.2018, 04:36, insgesamt 1-mal geändert.


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

[quote='Dorchen','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213820']Niemals käme ich aber auf die Idee H-Milch zu kaufen (auch für mich selbst nicht!).
[/quote]wobei vor Jahren auch hier im Forum für ZZ-Lämmer H-Milch empfohlen wurde.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Molly
Beiträge: 5
Registriert: 11.02.2018, 16:25

Beitrag von Molly »

Vielen Dank für die weiteren Antworten!
Wir haben unser Trinkproblem mit Hilfe von anderen Saugern (Lämmeraufzuchtsflaschen) lösen können. Die Kleinen (vier Wochen alt) haben von Tag zu Tag mehr und besser getrunken. Vorallem auch freiwillig!!! Sie haben uns angesprungen und die H-Ziegenmilch und H-Vollmilch weggetrunken wie die Weltmeister. Nach zwei Tagen haben wir sogar große Verbesserungen wargenommen. Sie sind wieder rumgelaufen, gesprungen und haben nicht mehr ganz so gebückt dagestanden.

Aber am Samstag Morgen hat sich der Zustand schlagartig verändert. Seitdem trinken alle drei kleinen Ziegenjungen nicht mehr. Wichtig zu wissen ist, dass eines von einer anderen Mutter ist. Wir haben unsererseits nichts verändert. Wir verwenden dieselbe Flasche und dieselbe Milch. Auf die Temperatur der Milch und die Hygiene haben wir von anfang an geachtet. Sie wehren sich mit aller Kraft. Auch wenn wir ihnen die Flasche in den Mund stecken, hören sie nicht auf und trinken auf diese Weise mehr oder weniger nichts. Auf diese Art können wir das kaum weitermachen, wir haben versucht, das Mäulchen zu zu halten, verschiedene (auch frische) Milch ausprobiert, ihnen Wasser hingestellt und sie an eine Heizung gebracht. Dort wurden zumindest ihre Öhrchen warm, aber trinken wollten sie noch immer nicht.

Sie knabbern manchmal etwas am Heu, aber sonderlich zu mögen, scheinen sie es nicht. Das einzige, was sie unbedingt haben wollen ist Kraftfutter (Pferdemüsli). Das geben wir ihren Müttern und sie wollen sich darauf stürzen. Dürfen sie das denn fressen? Wir haben ihnen jetzt mehrere Male ein wenig davon gegeben, weil sie ansonstenn gar nicht im Bauch hätten. Das putzen sie vollkommen weg. Auch von sehr klein geschnittenem Apfel nehmen sie ein paar wenige Happen, verlieren aber auch sehr schnell wieder das Interesse. Weiß jemand ob und was sie ansonsten noch fressen dürfen? Wir sind uns sicher, dass alle Jungen keine Muttermilch mehr bekommen. Die Euter beider Mütter sind normal groß (also so wie ohne Jungen) und sie stoßen ihre Jungen weg. Inzwischen versuchen die Jungen aber kaum noch zu trinken und reagieren auch nicht mehr sofort, wenn die Mütter mähen. Könnnte es sein, dass sie jetzt schon keine Milch mehr brauchen? Oder könnten sie zumindest ohne Milch überleben? Eigentlich wissen Tiere ja selbst, was sie brauchen und was nicht?!


Wir wiegen sie jeden Abend. Das Mädchen (von Mutter 1) und der Bock (von Mutter 2) halten bisher ihr Gewicht. Unser Sorgenkind (von Mutter 2) hat aber in den letzten drei Tagen 300 g abgenommen. Er wiegt jetzt 2 kg und seine Temperatur betrug gestern ca. 37,5 Grad. Sie stehen mit einem Buckel, eingezogenem Kopf und nah aneinander gestellten Vorder- und Hinterbeinen da und wirken ziemlich schwach.

Wir machen uns sehr große Sorgen und wissen einfach nicht weiter. Ich hoffe, dass uns jemand weiterhelfen kann. Vielen Dank schon mal im Vorraus!

LG. Anna


Cirkle-B-Ranch
Beiträge: 245
Registriert: 08.03.2016, 19:48

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

@ anna,

lass dich nicht anmisten ...

wichtig ist die kotuntersuchung der lämmer - kokzidien sind echt fies ...
frag deinen ta mal nach elektrolyte - zum aufbauen ...

viel glück


Ich bin, wie ich bin - das, wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Beitrag von Dorchen »

Fressen die Lämmer denn noch kein Heu? Das gucken die sich normalerweise bei den Müttern ab und fangen mit ein bis zwei Wochen damit an. Heu können, dürfen und sollen sie fressen, so viel sie wollen. Nein, daß sie keine Milch mehr benötigen mit vier Wochen, kann nicht sein. Ich selbst hatte allerdings mal ein Lamm, welches die Flasche komplett verweigerte. Die Mutter hatte kaum Milch. Das Lamm war durchweg fit und versorgte sich selbst mit Heu und Blattwerk (hatte stundenweise freien Gartenzugang und konnte in den Wald gehen). Dieses Lamm lebt heute als 3,5-jährige Ziege noch hier, ist aber eine halbe Portion geblieben, sieht also immer noch aus wie ein Lamm.


sanhestar hat geschrieben:wobei vor Jahren auch hier im Forum für ZZ-Lämmer H-Milch empfohlen wurde.
Das mag ja sein, macht es für mich aber nicht besser. ;)


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

ich stelle mal die Frage nach der Qualität des Heus: sauber, schimmel- und staubfrei, gut riechend, von guter, hellgrüner Farbe? Wie fein/grob ist das Heu? Fütterst Du aus Raufen oder vom Boden? Lassen die Alttiere die Lämmer dran?


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Ich habe selbst zwar keine Erfahrung mit der Aufzucht von Ziegenbabys, bin da aber intuitiv bei Piris Beitrag, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Ziegenkitze Kraftfutter vertragen, wo dies selbst erwachsenen Tieren, wie wir alle wissen, auf Dauer schaden kann.

Nur weil sie es vielleicht geschmacklich mögen? Nein, das kann wirklich nicht der Weg sein und ich hoffe sehr für diese jungen Lebewesen, dass dort ärztlicherseits recht schnell Hilfe in den Stall kommt.

Dies ist kein Angriff auf Anna- nur die Sorge wegen der Fehlfütterung dieser zarten Organismen.

Einen erfolgreichen Tag wünscht die Elli :( (sad)


Bild

Not being vegan is a mistake. ^^
Toshihikokoga
Beiträge: 2059
Registriert: 09.08.2013, 10:35

Beitrag von Toshihikokoga »

[quote='Molly','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213823']Sie knabbern manchmal etwas am Heu, aber sonderlich zu mögen, scheinen sie es nicht. Das einzige, was sie unbedingt haben wollen ist Kraftfutter (Pferdemüsli). [...]Das putzen sie vollkommen weg.
[/quote]Wie viel ist DAS? Ein Pellet pro Kitz oder 1kg pro Kitz? Meine würden auch Pellets fressen, aber bei Weitem nicht so viel wie sie brauchen würden um davon schneller zuzulegen, deshalb bekommen sie keine (dürfte Gewohnheitssache sein, will mir aber nicht die Zeit nehmen ihnen langwierig beizubringen was zu fressen worauf sie sich in einem Jahr ohnehin stürzen würden) ;)

[quote='ElliBesch','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213833']ich kann mir nicht vorstellen, dass Ziegenkitze Kraftfutter vertragen, wo dies selbst erwachsenen Tieren, wie wir alle wissen, auf Dauer schaden kann.
[/quote]Natürlich kann jede Art von einseitiger Ernährung - bei Ziegen/Wiederkäuern speziell fehlende Rohfaser - zu gesundheitlichen Problemen führen, ich vermute aber dass 90% der aufgezogenen Kitze in Deutschland/Mitteleuropa schon während der Tränkephase Kraftfutter angeboten bekommen und auch in großen Mengen fressen. Dass diese als adulte Milchziegen weniger gesund wären als jene welche muttergebunden, nur mit Milch Heu Luft und Liebe aufgezogen wurden kann ich aber nicht bestätigen. Braucht man nur nach Holland gucken wo Pellets und Stroh als Grundfuter dienen. Jeder der mal ein Ziegenkitz an einem langen Strohhalm knappern sah kann sich ausmalen wovon mehr gefressen wird und dennoch bringen sie oftmals 10 Laktationen und mehr.

Nichts desto trotz sollten Mollys Kitze Milch trinken, je mehr desto besser. Von Äpfeln rate ich ab solange eine Übersäuerung als Ursache der Falschenverweigerung nicht ausgeschlossen wurde! Ein zu viel an Kraftfutter konnte ich (siehe oben) bei jungen Kitzen bisher noch nicht feststellen, wenn kein Grundfutter (=Milch) aufgenommen wird sollte aber bei Kitzen wie bei adulten Ziegen (=Heu) jegliches Beifutter ebenso gestrichen werden!
Zuletzt geändert von Toshihikokoga am 21.02.2018, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.


Being a vegan is a missed steak
Jassi
Beiträge: 1029
Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

Eben,es geht doch nicht um gesunde und fitte Lämmer die bei der Mutter trinken und langsam beginnen auch anderes Futter zu fressen! Einem Lamm,welches sich offensichtlich nicht wohl fühlt noch Kraftfutter zu geben (was es noch nie zuvor gefressen hat) kann nach hinten losgehen und eine rasante Verschlechterung bewirken. Aber gut,es wird eh so gemacht,wie gedacht.

Molly,schade,dass Du meinen Ratschlägen offensichtlich keinen Glauben schenken magst (PN). Ich hoffe sehr,dass die Lämmer mittlerweile wieder besser trinken!

Viel Glück weiterhin.

Jassi


Antworten