Lämmerlähme? 10 Tage altes Bocklamm kommt nicht auf die Bein

Tiergarten Waldmohr
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Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Danke für eure Ratschläge und die nette Unterstützung. Da war mein eigenes Kind als Neugeborenes ja total unkompliziert im Vergleich. Aber ist ja klar, bei der eigentlichen Mutter wäre er einfach besser aufgehoben.

Womit kann ich denn den ph-Wert in den Griff bekommen? Pansenstimulanz hätte ich zb. hier. Die Medikamentenabgabebelege hab ich tatsächlich leider immer noch nicht.

Ab wann und womit kann ich denn das Drillingslamm (und auch unseren Hauszwerg) gut zufüttern?
Zuletzt geändert von Tiergarten Waldmohr am 30.03.2018, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

da es sich um Zwergziegen handelt, nur geringe Mengen.

Ab dem 3. Monat, wäre mein Ansatz, und dann dosiert etwas Quetschhafer. Vielleicht 1 Handvoll/Tag/Tier. Beobachten. Wenn sie z.B. schon alleine mit Frühjahrsgrünfutter gut wachsen, dann garnicht beifüttern.


Sabine M.H.
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Tiergarten Waldmohr
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Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Alles klar, danke, dann warte ich mal ab. Übrigens finde ich deine Packziegen Seite auch sehr informativ!

Und, ja, ich nehme den Zwerg immer mit nach draussen wenn es das Wetter zulässt. Die Beine sind auch schon besser, denke wirklich die waren eingesteift vom Liegen. Wobei er wirklich läuft wie eine Roboterziege, rennen oder springen tut er noch nicht.


Toshihikokoga
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Beitrag von Toshihikokoga »

Sanhestar, prinzipiell bin ich ja meistens stillschweigend deiner Meinung weil mit deinen Beiträgen kaum Fragen offen bleiben.
[quote='sanhestar','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post214252']Ab dem 3. Monat, wäre mein Ansatz
[/quote]Warum man bei Kitzen (und speziell Zwerge) in einem Alter, in dem der überwiegende Teil der Nahrung schon in fester Form aufgenommen werden sollte, mit dem Ausgleich der unzureichenden Milchversorgung beginnen sollte verstehe ich nicht so recht.
Ich würde eher dazu raten dass man diesen Tieren einfach etwas länger Zeit gibt bis man mit ihnen züchtet. Speziell bei asaisonalen Rassen kann man das ja ganz gut timen. Wo man bei Gebirgsziegen teilweise eine ganze Saison "verliert" kann man bei den afrikanischen Rassen ganz gut noch ein paar Brunftzyklen warten bis die Dame zum Bock darf.

Kraftfutter braucht es dazu mMn in diesem Alter wirklich nicht
Wenn, dann eher für alle 3 während der Säugezeit. Vielleicht wäre es eine Option alle 3 über Nacht zu separiert und tagsüber 3x unter Aufsicht (= überprüft dass jeder ähnlich viel erwischt) zur Mutter lässt. Wenn nicht ständig Milch zur Verfügung steht beginnen die Kitze auch früher feste Nahrung aufzunehmen.


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sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

es war ein Vorschlag, kein in Stein gemeisselter Grundsatz.

3. Monat deswegen, weil zu frühes Hinzufügen von KraFu, wenn das nicht sachgerecht gemacht wird, die Pansenentwicklung behindern kann. Und auch, IN DIESEM FALL, weil man bis dahin einen besseren Eindruck bekommt - basierend auf dem Geburtsdatum und der Jahreszeit - ob der Frühlingsaufwuchs genug Energie liefert und Beifütterung unnötig macht.

Späteres Hinzufügen von Beifutter kann man natürlich auch machen, aber hat dann evtl. Verzögerungen in der Entwicklung, die länger dauern, bis sie aufgeholt werden.

Natürlich kann man auch "einfach" mehr Zeit lassen - ggfs. sind das dann aber bis zu zwei mehr Jahre, nicht nur ein paar Brunftzyklen. Hier spielt das Ausmaß der Entwicklungshemmung und der Zeitpunkt der Beifütterung eine Rolle. "Verpasst" man den Hauptwachstumsschub des ersten Jahres, dauert das Aufholen des Defizites einfach länger, weil der Organismus dann nicht mehr so viel Energie in das Längenwachstum der Knochen steckt.


Sabine M.H.
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Toshihikokoga
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Beitrag von Toshihikokoga »

[quote='sanhestar','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post214286']ob der Frühlingsaufwuchs genug Energie liefert und Beifütterung unnötig macht.
[/quote]Da geb ich dir schon wieder recht - aber eben nur was Großziegen betrifft.
Zwerge und Buren würde ich davon ausnehmen weil Beifütterung bei diesen Rassen eben nicht zu mehr Rahmen sondern zu innerlicher Verfettung führt - speziell nach der Absetzphase, welche genau mit den besagten 3 Monaten beginnt. Zu wenig Energie und Eiweiß dürfte mitteleuropäisches Grünland für keine dieser beiden Rassen liefern, Mineralstoffversorgung kann man auch ohne KF sicherstellen.

Meine Beobachtung bisher: den Rahmen vom "Endprodukt" erkennt man bereits spätestens mit einem Monat. Wer von Anfang an in alle Richtungen (wobei in die Breite vielleicht noch am Wenigsten) wächst zieht das wenn er gesund bleibt auch durch. Wer bereits am Anfang Probleme hat wird das später wohl noch im Verhältnis zu den anderen etwas einschränken, der Größte wirds aber nichtmehr


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ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

Da bin ich auch ganz bei Toshi und setze sogar noch einen drauf ( speziell für Kastraten-Halter und auch Schmuse-Großziegen-Halter, die hier mitlesen und lernen möchten)

Auch Großziegen, die keinerlei Leistung erbringen müssen ( Ja! Die gibts auch! ^^ ) sollten Kraftfutter meiden. Das spart den Geldbeutel und tut der Ziegen-Gesundheit gut.

Liebe Grüße!

Elli


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Not being vegan is a mistake. ^^
Toshihikokoga
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Beitrag von Toshihikokoga »

[quote='ElliBesch','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post214288']speziell für Kastraten-Halter
[/quote]Packziegen sind vielleicht noch die Ausnahme, zumindest vor der Kastration kann ich mir da schon vorstellen dass man nachhelfen muss um auf eine akzeptable Endgröße zu kommen. Speziell im ersten Herbst des Lebens braucht es bei Böcken schon das ein oder andere Schäufchen phosphorarmes Zusatzfutter um keinen Wachstumsknick zu erleiden. Die Burschen vergessen da ganz schnell dass es Wichtigeres gibt als die Fortpflanzung.


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sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Bei Packziegen spielt Endmaß tatsächlich eine Rolle. Aber warum Du ein phosphorarmes Kraftfutter (somit Calciumlastig) empfiehlst, wenn bei den Katraten konstant auf ein Ca:P-Verhältnis von 2:1 geachtet werden soll, das kann ICH nicht nachvollziehen.

Ziegen ohne Leistung: hängt ganz massiv, so nach langen Jahren mit Ziegen in Landschaftspflege und Packeinsatz erfahren, von der individuellen Ziege und deren Vorfahren ab.

Sind das Ziegen gewesen, die über mehrere Generationen hinweg mehr auf Genügsamkeit und "Leben vom Land" selektiert wurden, ist das ok. Sind allerdings milchleistungsgeprägte Tiere unter den Vorfahren und so gut wie keine Fleischziegen-Gene zu finden, wird das schon kniffeliger. Mag die ersten, bis ca. 6-7 Jahre gehen, aber, je älter sie werden und noch in der Landschaftspflege unterwegs oder im Packeinsatz sind, umso mehr muss man individuell eine Beifütterung überdenken.

Ich finde es übrigens bezeichnend, wie hier aus einem Ratschlag für Lämmer, die in der Entwicklung hinterher hinken, eine Verallgemeinerung für das Beifüttern von allen Lämmern/Ziegen gemacht wird.............


Sabine M.H.
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sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

[quote='sanhestar','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post214252']da es sich um Zwergziegen handelt, nur geringe Mengen.

Ab dem 3. Monat, wäre mein Ansatz, und dann dosiert etwas Quetschhafer. Vielleicht 1 Handvoll/Tag/Tier. Beobachten. Wenn sie z.B. schon alleine mit Frühjahrsgrünfutter gut wachsen, dann GARNICHT beifüttern.
[/quote]da ja die gesamte Antwort nicht beachtet wird, nochmal und mit Hervorhebungen, die ich gleich beim Schreiben hätte setzen sollen.


Sabine M.H.
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