Lämmerlähme? 10 Tage altes Bocklamm kommt nicht auf die Bein

Tiergarten Waldmohr
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Lämmerlähme? 10 Tage altes Bocklamm kommt nicht auf die Bein

Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Hallo, nachdem ich nun seit mehreren Tagen auf der Suche nach Hilfe für eines unserer Lämmer bin aber keine Lösung finde, möchte ich meine Situation beschreiben ...

Wir haben 3 Zwergziegen, zwei Damen und einen Bock.
Eine der Mädels hat letzten Mittwoch Zwillinge bekommen, die andere Donnerstag Drillinge.

Nun zum Problemkind:

Das Bocklämmchen der Zwillinge (heute 10Tage alt) ist am ersten Tag seiner Mama aus dem Stall gefolgt und wir haben in unterkühlt gefunden, zu schwach zum stehen und saufen. Sind noch am gleichen Tag mit ihm zum TA, haben ihn aufgewärmt und Vit.B gespritzt. Kolostrum habe ich abgemolken und über Nasensonde gegeben. Nachdem er wärmer war ging auch Saugen wieder. Haben aus der Flasche Kuhmilch zugeflüstert und immer wieder ans Euter gebracht, dort hat er auch getrunken. Jedoch konnte er nur wenige Schritte gehen und ist dann eingeknickt. Alleine Aufstehen ging gar nicht.

Freitags war er immer noch nicht wirklich auf den Beinen, nochmal zum TA, nochmal Vit. B., Antibiotika wollte er nicht geben.

Samstags immer noch nicht besser, da der TA kein Ziegenexperte ist und ich Selenmangel gegoogelt hab, hab ich einen anderen TA angerufen, dieser meinte Selenmangel wäre ausgeschlossen da sein Schwesterlichen fit ist. Ich solle Glukose zufüttern mehr könne ich nicht tun. Hab dann vorsichtshalber MAT für Ziegen gekauft & Glukose zugefüttert, dachte evtl passt Kuhmilch doch nicht und es liegt daran.

Montags dann zu einer anderen TA die selbst Schafe und Ziegen hat. Sie hat Nabel- und Gelenkentzündung festgestellt, Behandlung mit Antibiotika (10 Tage) und Entzündungshemmer (5Tage - gestern hab ich letzte Dosis gespritzt).

Donnerstag, immernoch keine Besserung, nochmal zur Tierärztin, diesmal gab Selen und Vit. E, meinte wenns Montag nicht besser ist nochmal kommen.

So, heute ist wieder Samstag, die Tierärztin nicht erreichbar und der kleine Bock kommt inzwischen gar nicht mehr alleine hoch, bis vor zwei Tagen ging zumindest hinten noch was, nur vorne nicht, jetzt geht gar nichts mehr. Wenn ich ihn hin stelle legt er sich nach Pipi sofort wieder hin, trinkt auch nicht mehr so gut wie die letzten Tage.
Zur Mutter bringe ich ihn inzwischen gar nicht mehr, seitdem sie nicht mehr in der Einzelbox ist lässt sie ihn nicht mehr ran und er eh zu schlapp.

Gewicht: inzwischen 1,5kg
Temperatur: meistens knapp 39Grad
Trinkmenge: alle 2-3 Std. zwischen 30 und 90ml
Kot und Pipi kommt regelmäßig.
Atmen immer wieder rasselnd
Guckt wach und meckert wenn er trinken will oder Pipi muss und dafür ja nicht aufstehen kann

Kann ich noch was für ihn tun?

Mareike


Tiergarten Waldmohr
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Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Gerade hab ich zufällig die TÄ getroffen und die aktuelle Situation geschildert, sie meint sie hat sonst keine Idee. Kupfermangel, Swayback etc. wären alles andere Symptome. Man sollt ihn doch dann erlösen.
Da er aber frisst und kackt und frech guckt kann ich die Entscheidung irgendwie noch nicht treffen ihn einzuschläfern...


Astrid W.
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Beitrag von Astrid W. »

Vielleicht hat es eine Lungenentzündung?


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

ich tippe auch auf Lungenentzündung, zumindest begleitend zu einer möglichen Nabelinfektion = Lämmerlähme.

Aber das sind alles Spekulationen.

Wie weit weg bist Du von Hannover oder Giessen (TiHo Hannover, Vet.Uni Giessen)? Wenn das mit dem Auto erreichbar ist, anrufen wegen Aufnahme, Lamm einpacken und ab in's Auto.

https://www.tiho-hannover.de/kliniken-i ... auentiere/

https://www.uni-giessen.de/fbz/fb10/ins ... nikum/kgga


Sabine M.H.
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Tiergarten Waldmohr
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Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Erstmal danke für die Antworten.

"zugeflüstert" war die Worterkennung vom Laptop, zugefüttert meinte ich natürlich. haha.

Augen sind klar, Schleimhäute normal würde ich sagen.

Genaue Medikamentenbezeichnung und Dosierung habe ich leider nicht.

Müsste eine Lungenentzündung denn nicht auch auf die Antibiotika Behandlung ansprechen? und müsste dann nicht Fieber auftreten?

Ich werde heute mal noch mit einer Kleintierklinik in der Nähe Kontakt aufnehmen, ansonsten wäre Gießen eine Option.

Kann es sein dass es einfach zu wenig Biestmilch bekommen hat und deshalb kümmert? Hab zwar abgemolken aber mehr als 20-30ml waren das nicht in den ersten 24 std. hab pro melken immer nur ca 7ml bekommen. er war zwar zusätzlich am Euter aber was da raus kam - kein Ahnung,


Cirkle-B-Ranch
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Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

[quote='Tiergarten Waldmohr','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post214190']

Genaue Medikamentenbezeichnung und Dosierung habe ich leider nicht.
[/quote]
Medikamentenabgabebelege sind Pflicht - und dieses sollte im Stallbuch vermerkt werden,
eben aus dem einfachen Grund, dass nachvollziehbar ist, was welchem Tier wann gegeben wurde.


Ich bin, wie ich bin - das, wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Tiergarten Waldmohr
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Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Ich werde in Zukunft auf die Medikamentenablagebelege achten.

Ich glaube die TÄ hat Penicillin gespritzt und mir für 10 tage (alle 2Tage) zum unter die Haut spritzen mitgegeben.

Nasensonde war am ersten Tag einmalig, allerdings bei einem TA der normalerweise kaum Nutztiere behandelt, keine Ahnung ob er sich Gedanken um Labmagen und Pansen gemacht hat. Anscheinend hats geklappt sonst wäre der Kleine wohl nicht mehr da.

TA hat die Lunge auch abgehört und meinte die Geräusche seien für Jungtiere normal. Antibiotika hat er dann erst bei der anderen TÄ wegen Gelenken bekommen.

Ja, er lebt noch... und macht auch eigentlich den Eindruck als wolle er das weiterhin. Nur die Beinchen wollen nicht...

Werde morgen in Gießen anrufen, sind "nur" 2 Stunden ein Weg aber mit kleinem Kind und Job muss trotzdem alles organisiert werden.

Auffällig ist jetzt, dass er nur noch schluckweise trinkt und zwischendurch immer lange kaut. Bis gestern hat er komplett abgepumpt.


Cirkle-B-Ranch
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Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

lass dir, bevor du dich mit einer klinik in verbindung setzt,
alle medibelege von den ta die behandelt haben, geben -
dann wissen die in der klinik besser bescheid.

und versuch den lütten mal ans heu zu bekommen -
beste qualität und nur erst mal ne kleine handvoll vor die nase legen.


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Tiergarten Waldmohr
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Beitrag von Tiergarten Waldmohr »

Hallo nochmal, danke für die netten Ratschläge, leider hatte ich in der Woche keinen PC und übers Handy ließ sich schlecht schreiben.

Das Böckchen hatte sich letzten Sonntag nochmal berappelt und wieder angefangen aufzustehen. Wir sind dann Montag nochmal zur TÄ die ihn vorher behandelt hatte und sie hat uns nochmal für drei Tage Antibiotika und fünf Tage Entzündungshemmer mitgegeben. Seitdem läuft er (zwar wie ein kleiner Roboter) und steht auch wieder alleine auf. Wir massieren sie Beinchen fleißig, hab das Gefühl sie sind durch das viele Liegen etwas steif und krumm.

Ein Problem habe ich aber trotzdem und zwar bläht und gluckst der Bauch sehr stark. Die TÄ hat uns Sab Simplex empfohlen, das ist ja aber nur eine Bekämpfung des Symptoms und nicht der Ursache.

Er bekommt tagsüber ca. alle 2Std., nachts meistens 2mal (immer wenn er sich - lautstark! - meldet) ca. 60ml MAT aus einer Flasche für Hundewelpen, Ziegen- sowie Babysauger hat er verweigert. Also zwischen 500 und 600ml am Tag bei 1,7kg Gewicht. Inzwischen trinkt er aber immer nur noch schluckweise, kaut zwischendurch ganz laut und es gluckst super laut im Bäuchlein, habe auch das Gefühl es sei druckempfindlich und er sieht aufgebläht aus.
Habe hier im Forum die Fütterungstabelle für Lämmer gesehen, die Mengen sind natürlich zu groß aber sollte ich mich an den Zeitabständen orientieren?
Ich denke fast er bekommt zu viel für sein Gewicht aber er schreit und sucht in regelmäßigen Abständen.
Auf die richtige Temperatur achte ich, ca.39Grad. und schaue auch, dass der Kopf immer schön hoch ist. Kot setzt er regelmäßig ab (1-2mal am Tag) in normaler Konsistenz.

Am Heu knappert er ab und zu ein wenig.

Eine Frage noch zu den Drillingen der anderen Geiß, zwei sind schön groß, eins ein bisschen mickriger. Kann ich versuchen es noch zuzufüttern? Glaube nicht dass es den Sauger nimmt. Sei sind 15Tage alt.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

bei Drillingen fällt öfters ein Lamm "hintenunter" = es bekommt nicht mehr genug Milch ab. Schliesslich hat die Mutter nur zwei Zitzen und die wilden Vorfahren der Ziegen hatten nur zwei Lämmer.

Mit 15 Tagen noch an die Flasche zu nehmen, wird sehr stressvoll sein, vor allem, wenn das Lamm weiterhin bei der Mutter trinkt.

Ich würde das eher über Beifütterung auffangen, sobald sie feste Nahrung gut aufnehmen und verdauen.


Sabine M.H.
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