Wie lange gehts ohne Milch nach Geburt?

Zieglinde
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Registriert: 06.03.2003, 18:21

Wie lange gehts ohne Milch nach Geburt?

Beitrag von Zieglinde »

Hallo,
vor ca. 2 Stunden hat eine Winz-Ziege auch noch Zwillinge gelammt (dabei war sie doch gar nicht trächtig...., kein bischen dick). So, jetzt habe ich sie erstmal in einen "warmen" Stall geholt und die Kleinen mit trockengerubbelt (Ziege kam mit lecken nicht hinterher). Beide Kleinen haben ziemlich blöde Füße, einer hat hinten die Füßchen nach hinten gebogen, steht aber wackelig in der Gegend rum, der andere hat das Vorderbein ziemlich rumgebogen, als ob es also aufstehen wollte, kann es aber noch nicht gerade machen und hat deshalb erhebliche Probleme mit dem Aufstehen.
Eigentlich ist ja jetzt Schlafenszeit, aber vorsorglich habe ich im Stall Licht brennen lassen, damit Mutterziege nicht einschläft. Ich werde öfter noch rübergehen und nach dem rechten sehen, aber.....
wann müßen die Kleinen spätestens getrunken haben?

Bevor ich mit abmelken dazwischen funke will ich gerne abwarten, dass die Kleinen aufstehen und es zum Euter schaffen, aber wann ist es nötig, das ich einschreite?

Doof, hab ich noch nie das Problem gehabt.

Fragende Grüße
Silke


Björn

Beitrag von Björn »

Hallo Silke,
theoretisch kannst Du noch warten... würde ich aber nicht!!!
Wenn sie nicht in der ersten halben Stunde aufstehen und trinken wird`s schwierig. Nicht weil sie`s nicht so lange ohne Milch aushalten, sondern weil dann irgendetwas anderes nicht stimmt!!!
Die Kleinen haben wahrscheinlich einen Mangel und brauchen Hilfe.
Die Temperaturen sind auch nicht grade hilfreich,ohne Milch können sie ganz schnell auskühlen.
Hast Du eine Rotlichtlampe??? Traubenzucker als kleines Startpaket???
Gruß BJÖRN


Zieglinde
Beiträge: 2759
Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Hallo Björn,
eine kleine Ziege wackelt so langsam zum Euter hin und hat auch schon ca. 2 Tropfen getrunken, da sind die Hinterbeine auch schon fast okay. Die oder der andere hat mit ihren oder seinen Vorderbeinen so erhebliche Probleme beim Aufstehen, das ich fünfe gerade sein ließ und etwas Biestmilch (20 ml) in eine Spritze aufgezogen und dem Kleinen gegeben. Geschmatzt hat er, der Saugreflex war aber nicht sonderlich ausgeprägt. Vorher habe ich beiden wie bei allen neuen Lämmern ein Vitamin-Selen Präparat von Sinta (5 ml) schlucken lassen. Die Mutter hat natürlich auch was abbekommen.
Trotzdem heut noch Traubenzucker? Übrigens, Rotlichtlampe habe ich nicht, aber jede Menge Stroh.
Augenblicklich hat er kein Bock auf nuckeln.

Klar wird es bei denen Mangelerscheinungen geben, sehen für mich auch aus wie Frühchen, aber das kann auch an der kleinen Mutter liegen. Dummes Mutterchen, hat ihren Sohn ja noch nicht mal entwöhnt, zack, läßt sie sich schwängern (da ich vor ca. 2 Wochen Spermaspuren vom Bock an ihr gesehen habe bin ich davon ausgegangen, hurra, war nicht belegt). Das Böckchen ist jetzt 8 Monate alt. Da hätte jede Mutter Mangelerscheinungen und würde diese an die Ungeborenen weitergeben.

Also Björn, immer noch Traubenzucker? Ich werde nach dem Essen heute auf jeden Fall nochmal rübergehen und dann auch dort das Licht ausmachen.

LG
Silke


Björn

Beitrag von Björn »

Ferndiagnosen sind immer schwierig.
Aber was verlierst Du, wenn Du Traubenzucker gibst? Kann nicht schaden!
Kein Saugreflex? Stimmt die Temperatur???
Temperatur, ganz wichtig!!! Wenn er unterkühlt ist... mit was soll er heizen?
Du kommst da schnell in einen Kreislauf, aus dem Du nur schwer wieder raus kommst.

Hoffe der kleine schaffts
Gruß Björn


Buren-IZ
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Registriert: 30.12.2005, 19:23

Beitrag von Buren-IZ »

Hallo Silke,
du hattest ja eigentlich Björn gefragt ,aber wer weiß wann er wieder ins Forum schaut. Deshalb antworte ich dir.
Gebe den kleinen auf jeden Fall noch Traubenzucker,das bringt
Energie und das kann das eine Lamm wie du schreibst auf jeden Fall ab.
Ich würde die kleinen bei der Mutter ansetzen,damit du sicher sein kannst
das sie wirklich genug Biestmilch getrunken haben.
Wenn jetzt schon wenig Saugreflex da ist wird es je mehr Zeit vergeht immer weniger!!
Du kannst den Kleinen statt Rotlicht auch erst mal eine Wärmflasche
unterlegen.
Hat die Mutter bis zum Schluss noch das 8Monate alte Lamm gesäugt?
Wenn ja ,könnte ich mir vorstellen das gar keine Biestmilch vorhanden ist.
Vielleicht überprüfst du das lieber noch mal.
Drücke dir und deinen Lämmern die Daumen das alles gut wird.

Viele Grüsse Nicole


Buren von der Schulenburg___Moin moin
Zieglinde
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Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Hallo,
also, gestern nacht (2.00 Uhr) war noch alles in Ordnung, das Kleine mit den komischen Vorderbeinen aber lag auf der Seite entfernt von Mutter und Schwesterchen. Mein Mann hat es dann zur Mutter gelegt.
Heute morgen habe ich von Ziegengeschrei geträumt. Bin aufgewacht und sofort zum Kuhstall gewankt. Da schrie der Kleine furchterlich, konnte aber mit den blöden Vorderfüßen nicht aufstehen, hat wohl auch die Nacht über nicht getrunken. So dann habe ich erstmal 5 ml Biestmilch abgezapft und ins Schnütchen gedrückt. So lala wurde auch genuckelt. Dann habe ich Vollmilch warm gemacht mit Traubenzucker und das hinterher gelegt. Da hat er wohl noch mal 15 ml getrunken.
Ich werde also gleich noch eine Wärmflasche rüberbringen, danke für den Tipp.
Die beiden sind wirklich sehr winzig und sicherlich zu früh. Ich will da mal mein Herz nicht dranhängen und hoffe, wenigstens das eine kneift jetzt mal schnell die Augen zu. Keine lange Quälerei. Aber schreien lasse ich es auch nicht!
Übrigens, der Sohn hatte schon vor Monaten aufgehört zu saufen, er kann sich gar nicht mehr so tief runterbeugen (das kommt davon, wenn man Mixe hat. Da wird von Zieglinde, was man bei ihr nicht sieht, die TWZ weitervererbt. Dann geht ein TOG rauf, der vermutlich viel zu große Kitze macht und dann gehts mit Zwillingen wohl schief.)

So, jetzt schnell Wärmflasche machen......

LG
Silke


Lafayette
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Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Silke,

die Beine Deiner Lämmer sind mit Sicherheit so komisch, weil im Mutterleib zuwenig Platz war. Meistens gibt sich das ja nach wenigen Tagen.
Versuche dem kleinen Kerl, der nicht aufstehen kann die Vorderbeine mit Tape zusammenzukleben. Und zwar nicht press aneinander, sondern so eine Art lose 8 zwischen den Beinen. Oft gibt das dann genug Stabilität, damit das Tierchen aufstehen kann. Das Tape kann man meist nach einem Tag wieder abmachen. Ich weiß, daß Tapen an den Vorderbeinen nicht so dolle ist, aber es ist zumindest ein Versuch wert.

Ich drücke Dir fest die Daumen.

Grüßle
Lafayette


-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo Silke,

jetzt wo die Lämmer mal da sind, sollte man doch erstmal alles versuchen, sie auf den Weg zu bringen.

Wenn das Lamm nicht alleine stehen kann, könnte man es ja dreimal am Tag beim Trinken stützen. Dann bekommt es erstmal seine Milch, die es braucht.

Als wir mal solche Lämmer hatten, habe ich die zum Tierarzt gefahren, die haben dort eine Aufbauspritze bekommen und standen einen halben Tag später wie eine Eins. Sind prächtige Tiere geworden. Also nicht aufgeben, eine Chance sollten sie schon kriegen. Das Herz nicht dran hängen, halte ich für völlig richtig, aber Unterstützung sollten sie schon kriegen.

Gruß -Johanna-


Annabella
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Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Hallo Silke,

Du kannst die Kitze doch nicht einfach verhungern lassen!
Entweder Du hilfst ihnen, oder Du holst den TA und läßt sie einschläfern. Aber so gehts ja nu nicht, mit einfach abwarten bis sie sterben.


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Eifelhexe
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Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallöchen
auf jeden fall musst du elektrolytlsg spritzen!!!!
Das gibt den Kleinen die nötige Kraft!! und die Temperatur im Körper wird hoch genug gehalten.
Wenn das Kleine in der nacht wirklich keine Biestmilch hatte, war es am nächsten morgen wohl etwas spät *cry* .
Der Zeitrahmen ist wohl begrenzt wo die Biestmilch kommen sollte.
Ich drücke Dir alle zur Verfügung stehenden Daumen, das alles gut abgeht!!


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
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