Dringend! Wieviel Babymilch für ein Ziegenlamm?

Franky

Dringend! Wieviel Babymilch für ein Ziegenlamm?

Beitrag von Franky »

Hallo, Ihr Lieben!
Habe lange nichts von uns hören lassen, ist auch viel zu berichten, aber erstmal brauche ich Eure Hilfe, damit mir nicht ein Ziegenbaby verhungert. Also, wir haben Nachwuchs bekommen; zwei kleine Ziegenlämmer haben das Licht Langkawis erblickt. Ein Mädchen von Tini und ein Junge von Schwester Tina - Bilder demnächst auf meiner Webseite ...

Es geht mir aber heute besonders um das Mädchen, da es von der Mutter keine Milch bekommt. Das Mädchen (es hat noch keinen Namen) wurde am 14.07.06, vor vier Tagen also, geboren und bekam auch ganz normal Milch von Mama. seit vorgestern aber sehe ich, daß die Tini (die Mutter) sich verhält, als würde sie total kitzlig sein, wenn das Kleine trinken will. Ich habe den Euter untersucht, fand aber nichts abnormales, wie Berührungsempfindlichkeit, heißer Euter usw., was auf eine Mastitis hindeuten würde. Ich muß dazu sagen, daß es Tinis erstes Kind ist, was bis jetzt überlebt. Die Kleine versucht immerwieder zu trinken, wird aber von der Mutter weggestoßen, oder die Mutter springt wie ein Rebock weg, wobei sie ihrer Kleinen Tochter so manchen Schubs, oder Tritt verpasst.

Die Kleine ist schon ganz verzweifelt und jammert die Mama nach Milch an, versucht verzweifelt an Mamas Euter zu gelangen, aber Mutter will einfach nicht.

Heute sah ich, daß die Kleine mit ihren vier Tagen schon am Futter der Erwachsenen knabbert, um nicht zu verhungern. Ich habe also heute Babymilch besorgt und der kleinen erstmal 90ml per Nuckelflasche gegeben - sie soff völlig verzweifelt, ohne sich an dieser nicht gerade Mamas Brust ähnelnden Milchquelle zu stören.

Leider weiß ich nicht, wieviel ich der Lütten pro Malzeit geben soll und wieviel Pulver auf wieviel Wasser. Ich habe also erstmal die Mischung, nach Packungsvorlage, für Menschenbabies gemacht.

Bitte gebt mir so schnell wie möglich bescheit, wieviel so ein kleines Zicklein braucht, um ein großes Zicklein zu werden und nicht vorm prallen Euter zu verhungern.


Annabella
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Beitrag von Annabella »

Hallo Frank,

ich nehme an, daß das Euter einfach zu prall ist, und die Mama das Kleine deshalb nicht saufen läßt!- Hast Du es dahingehend schon untersucht?
Dann würde es genügen, die Ziege auf beiden Seiten halb leer zu melken, und dann mit aller Konsequenz dazu zu zwingen, das Kleine saufen zu lassen. Wenn sie erst mal merkt, daß es nicht mehr wehtut, wird sie es auch weiterhin ans Euter lassen. Aber dann weiterhin jeden Tag kontrollieren, weil so ein wenige Tage altes Kitz noch nicht die Mengen an Milch trinken kann, die produziert werden.


Liebe Grüße,
Katja
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TSA
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Beitrag von TSA »

Oder melken und diese Milch dann dem Kleinen geben.

Ich weiß nur, daß Kälberaufzuchtmilch ganz schlecht ist, denn daran ist uns eine Ziege verstorben.

Komplettes Verdauungssystem war entzündet.


Eifelhexe
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Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Franky
also erst mal muss ich Annabella recht geben, wenn die Mutter normal Milch produziert ist das Euter nzwischen ziemlich prall und sie will nicht mehr. Wenn die Mutter einfach nur so ihr Lamm nicht trinken lassen will, sollte man sie dazu zwingen!!! Heisst mehrmals am tag hin und festhalten. Das ganze spielt sich sicherlich nach einer Weile ein!!!
Ich habe mein 1500g Lamm inzwischen an fast alle Mütter gewöhnt (sozusagen als Melkhilfe *gg*) also unmöglich ist das selbst bei fremden Ziegen nicht. bei der eigenen mutter ist es nur eine Frage von etwas Geduld.
Jetzt zu der Ersatzmilch.
Habe ich das richtig verstanden du nimmst normale Baby-milch für Menschen??
Das ist sicher nicht das richtige!!!
Wenn Du die kleine nicht verlieren willst, dann lass es!!!
Wie ich gesehen habe kommst du von ziemlich fern und ich weiss nicht was man bei euch kaufen kann, also alternativen zur Muttermilch (melken und dann geben wäre das zweitbeste nach dem o.g. selbstsaufen) sind ganz normale Kuhmilch aus dem Paket (da kann es aber auch zu Probs kommen) oder Milchaustauscher für Kälber.
Wenn es wie oben geschrieben dabei zu Schwirigkeiten gekommen ist, dann hatte es irgendwelche Gründe, die nix mit dem Austauscher selber zu tun hatten (falsche Konzentration, Temperatur oder aber Parasiten wie Kokzidien beim Lamm).
Kälberaustauscher ist am besten für Zicklein, ich hatte noch nie Schwierigkeiten damit.
Hoffe deine Kleine überlebt das ganze und Mama und Lamm finden doch noch zusammen.
Gib die Hoffnung nicht zu früh auf, die oben genannte Kleine wurde auch nach 3 Wochen bei mir im Haus bzw. bei einer Leihmutter von der eigenen noch akzeptiert, nur die hat leider viiiieeel zu wenig Milch.
Inzwischen ist die kleine das grösste Lamm der Herde, wass aber bei den vielen Mitmüttern kein Wunder ist *gg*


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
Annabella
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Beitrag von Annabella »

Noch was zum Milchaustauscher für Kälber:
Ich halte das (auf die Dauer der gesamten Milch-Aufzucht gesehen) für den sinnvollsten und preiswertesten Ersatz bei fehlender oder mangelnder Milchleistung der Ziege. Nur gibt es da Unterschiede, und man sollte nicht alle über einen Kamm scheren und verallgemeinern. Sicher ist eine Milch für Mastkälber ebensowenig geeignet wie die für Schaflämmer- ich habe die besten Erfolge mit angesäuertem Milchaustausch-Pulver gemacht, und zwar eines für Zuchtkälber.
Nicky, Du vermutest, daß Dir eine Ziege daran eingegangen ist- wieviele Kitze hast Du denn schon mit Milchaustauscher aufgezogen? Nur dieses eine Kitz?-Der Züchter, von dem ich meine ersten TWZ hatte, zieht jedes Jahr ca.80 Kitze mit Milchaustauscher auf, ich selbst habe insgesamt an die 40 Kitze damit aufgezogen, und nicht eines verloren.


Liebe Grüße,
Katja
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TSA
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Beitrag von TSA »

Nein, es ist nicht meine Vermutung.

Der TA - einer der auf Ziegen, Schafe... etc. spezialisiert ist - hat ihn aufgeschnitten und dabei kam das heraus.
Er sagte mir durch die Kälbermilch + Kraftfutter (ich hielt mich an Futteranweisungen der Ziehmutter) wurde er quasi zu Tode gefüttert.

Komplettes Verdauungssystem war entzündet, wie gesagt so heftig, daß er eingeschläfert werden mußte.


Franky

Beitrag von Franky »

Vielen dank für Eure Antworten. Ich kann auch entwarnung geben, heute Morgen kam ich mit der flasche in den Stall und sah, daß die Mutter die Kleine nun wieder ranlässt. Scheinbar hat mein Flaschenfüttern sie etwas blamiert und sie hats kapiert. Prima!

Ich kann nur von Glück sprechen, daß die Ziegen hier so robust sind, was Haltungsfehler angeht. Soweit ich sehe, scheint der Kleinen die Babymilch (insgesamt 180ml auf ca. 6 Stunden, je 90ml) nicht geschadet zu haben. Ich versuchte auch den Trick mit dem abmelken und dann der kleinen geben; dummerweise sind die Tiere es nicht gewöhnt, gemolken zu werden und drehen total durch, wenn man es versucht. OK - wenn man sie fesselt und sonstwie zwingt, klappts vielleicht; danach ist die Ziege aber völlig mit den Nerven runter und hat panische Angst. Ihr könnt sicher sein, ich gebe mir alle Mühe mit den Tieren und behandele sie mit Engelsgeduld, was sich in ihrem Verhalten wiederspiegelt, da sie mir bereits völlig vertrauen. Sie kommen zu mir auf Zuruf, kennen natürlich auch ihre Namen, ich kann ihnen Medikamente verabreichen und sogar spritzen, ohne das sie auch nur zucken, aber Melken? Nee, soweit geht die Freundschaft noch nicht. Kann ich aber auch verstehen; Sie lassen sich halt nicht gerne an ihren Intimstellen begrabbeln :wink:

Mein größtes Problem ist eigendlich die Behandlung der Tiere durch den Besitzer und seine Familie. Den Leuten hier fehlt leider jegliches Vermögen, zu verstehen, das ihre Tiere regelmäßig gutes Futter brauchen und frisches Wasser und Zuwendung und fachliche Hilfe und Pflege und, und, und. Wenn ich nicht alle drei Tage den Stall saubermache, ersaufen die Ziegen in ihren Fäkalien. Als die beiden Lämmer geboren wurden, baute ich schnell eine weitere Trennwand mit Tür im Stall ein, damit die Lämmer nicht von den anderen platt gemacht werden, über Nacht.

Die Einheimischen sind leider zu allem zu faul - lieb zwar, aber faul. Verantwortung für ein Tier zu tragen, ist zuviel. Sich über wichtige Gegebenheiten, wie Hitzeperioden, Tragzeit, Geburtsvorgang, Pflege, usw. zu informieren, ist zuviel. man fragt halt mal bei Gelegenheit den nächsten Kumpel, ob er weiß, was das eigene Tier haben könnte. Hier gibt sich keiner die Blöße zu sagen: "das weiß ich nicht", also labert man irgendwas daher und macht auf schlau. Was dabei herauskommt, ist oft ein Tier, welches sich langsam zu tode quält.

Ich spreche wirklich aus Erfahrung. In der Tierklinik, die meine Frau und ich als freiwillige Helfer unterstützen, erleben wir tagtäglich wie die Tiere an der Dummheit und Ignoranz der Hiesigen verrecken.
Hier schwören die Leute sehr auf traditionelle Medizin, wie Gamatöl (wird aus Seegurken gewonnen) und Kräuter, sowie Ratschläge der hiesigen Bomos (Bomo ist eine Art Kräuter- oder Zauberdoktor) Leider fehlt es auch diesen an fachlicher Kompetenz und die Gier nach Geld steht ganz vorne. Also wird auch hier nur gemurkst und gepfuscht; Ergebnis Tier tot, oder für den Rest seines Lebens leidend.

Maeh Narb hat großes Glück gehabt, sie wurde mir vorige Woche von Sue, der Frau meines Freundes und Nachbars, geschenkt; Maeh Narb ist also raus aus der reihe der Todgeweihten.


Franky

Beitrag von Franky »

Hallo, Ihr Lieben
Die Kleine ist munter und hüpft im Stall herum. Die Babymilch scheint sie nicht beeinträchtigt zu haben. Mama Tini ist allerdings noch arg kitzelig und hampelt herum, wenn die Lütte mal nen Schluck nehmen will. Da sie aber munter ist, nehme ich an, daß sie schon irgendwie genug Milch bekommt. Sie nuckelt gerne an meinen Fingern; wenn sie also verzweifelt saugt, bekommt sie nicht genug Milch; heute aber lutschte und knabberte sie aber eher spielerisch forschend an meiner Hand herum - sie war also nicht hungrig.

Heute haben wir Schietwetter ... durchgehender Regen seit den frühen Morgenstunden, 27°C, grauer Himmel was heißt, alle Ziegen müssen im Stall bleiben, da die Wiesen triefend nass sind.

Ich habe meinen Freund Wan (der Besitzer der Ziegen) gefragt, ob man hier auf Langkawi Milchaustauscher für Kälber bekommen kann. Er sagte mir, daß man sowas bei einem Händler auf dem Festland bestellen kann; ein Beutel ca. 1 Pfund, kostet 120.- Ringgit, also um € 30.-
Ich habe also sofort einen Beutel bestellt, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Um den Milchaustauscher aufzubewaren dachte ich an unser Tiefkühlfach. Ist das OK, oder soll man Milchaustauscher (ist Pulver) nicht einfrieren?

Schade, daß hier einige Sachen so umständlich zu bekommen sind. Wäre schön, wenn es hier, wie in Deutschland Fachhändler und entsprechende Läden gäbe, wo man wenigstens die grundsätzlichsten Utensilien und Futtermittel bekäme. Durch diese Bestellerei vom Festland, dauert es ewig (2 - 8 Wochen!), bis man die bestellte Ware in den Händen hat. Beispiel: Wir hatten vor 3 Wochen Salzlecksteine bestellt - noch warten wir.

Na, wie auch immer ...
Der Kleinen gehts offensichtlich wieder gut und ich kann nun die Webseite weiter bearbeiten, damit die Interessierten unter Euch mal wieder einen Blick auf neue Fotos unserer Pfleglinge werfen können.

Nochmal vielen Dank für Eure Hilfe.


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Frank,

gibt es bei euch Milchkühe? Zur Not kannst Du die Kleine auch mit "echter" Kuhmilch aufziehen.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Franky

Beitrag von Franky »

Ja, es gibt hier Kühe. Denen gehts hier genauso besch..., wie den anderen Tieren. Sie sind Tag und Nacht auf den reisfeldern unterwegs, total verängstigt und scheu, sowie krank, verwurmt und Haut und Knochen. Kann man kaum Suppe draus machen, so abgemagert sind die armen Tiere. Die Hiesigen haben früher Milchkühe gehalten sie gut gepflegt und deren Milch verkauft; heute gibts die Milch in Packungen, angereichert zu einer Art Vitamincoctail, im Supermarktregal. Da machen sich die Einheimischen nicht mehr die Hände schmutzig. Man weiß ja, wie Tütenmilch verwässert ist; ich spreche da eher von weißem Wasser.

Nichtsdesdotrotz (wattn Wort) sind wir heute nach Kuah, in den Ort sozusagen, gefahren und haben Vollmilchpulver von Fernleaf (aus Neuseeland) gekauft; ist immerhin eher Kuhmilch, als der ganze fettarme Wasserdreck, der im Supermarktregal herumsteht, oder?

Mein Freund Wan sagte mir heute Morgen, daß er den Milchaustauscher bestellt habe und am Samstag soll das Paket hier sein - kostet RM (Ringgit Malaysia) 130.- = € 27,96
Ich denke, der Preis ist OK, da ich noch nicht genau weiß, welche Menge in der Verpackung ist und ob es auch wirklich Milchaustauscher ist.

Die Kleine, ich habe sie Rosi genannt, futtert übrigens auch schon Reisbrei; wird hier Nasi Bubur genannt und ist ganz einfach Reis, der mit sehr viel Wasser gekocht wird. Die Mütter bekommen das jeden Tag und auch alle anderen Ziegen sind total scharf auf das Zeugs, bis auf Jambu; der ekelt sich sichtbar davor und mag eher Haferflocken, z.B. als Porridge (dicke Haferschleimsuppe). Ist das OK, wenn er sowas bekäme? Mae Narb Liebt Haferflocken, trocken, als Leckerlie. Sind Haferflocken also allgemein OK zum füttern?

Wan sagte mir mal, daß die Ziegen nicht süßes vertragen und davon Bauchschmerzen, sowie Durchfall bekommen; stimmt das? Ich denke da an Honig, der ja sehr die Gesundheit fördert. Beispielsweise 1 Teelöffel auf ca. 3-5 Liter warmes Wasser. Hier gibt es Wildhonig von Junglebienen (Waldbienen), der super Heilkraft besitzt und auch klasse schmeckt.

Ich wundere mich nur über diese Zuckersache, da mir die Tina schonmal einige gezuckerte Butterkekse geklaut und aufgefuttert hat, bevor ich es verhindern konnte. Tina zeigte aber keine nachteilige Reaktion darauf, also nix mit Bauchschmerzen, oder Durchfall.

Entschuldigt, daß ich Euch hier wieder so volltexte, aber der Ziegen-Treff.de ist meine einzige Quelle, wo ich konkret Hilfe und Infos bekomme, wenn ich mal wieder, Ziegentechnisch, auf dem Schlauch stehe.


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