Muttertier nach Kaiserschnitt verloren...
Verfasst: 20.12.2006, 09:25
Hallo ihr alle,
ich muss dringend mit ein paar netten Ziegenmenschen quatschen! Am Freitag abend habe ich meine liebste Mutterziegen, gleichzeitig auch Herdenvorstand, bei einer Kaiserschnittgeburt verloren. Es war so schrecklich! Was ich dort auf dem OP-Tisch mit ansehen musste grenzte mehr an ein Schlachtgemetzel denn an eine wie man mir sagte "eigentlich unkomplizierte Kaiserschnittgeburt". Dass nach dem Kaiserschnitt in meiner Zwergziege überhaupt noch irgendetwas drin war wie z.B. Darm oder Blut und dass sie noch eine Dreiviertelstunde überlebte ist eigentlich ein Wunder. Ich habe immer unkomplizierte Geburten gehabt, nie gab es irgendeinen Zwischenfall und dann das! Und jetzt habe ich aber noch eine zweite Zwergziege im Stall stehen, die ebenfalls ganz bald fällig ist, und sehr wahrscheinlich auch mit Zwillingen. Ich hab so schreckliche Angst, dass wiedre so etwas passiert, am besten noch an den Weihnachtsfeiertagen, wenn die Tierärzte noch weniger motiviert sind als sonst bei Ziegen. Kann man da nicht im Vorfeld irgendetwas tun?
Bei dem Muttertier war es so, dass etwa um 12:00uhr die Vorwehen begannen und etwas Schleim hervor trat, um ca. 15:30 setzten die Presswehen ein, die auch ein erstes, Fruchtwasser gefülltes Stück Fruchtblase hervorbrachten. Dieses ist dann ebenfalls vorschriftsmässig gegen 16:00Uhr am Boden zerplatzt. Die Ziege presste heftig weiter, und ich erwartete, bald ein paar Vorderbeinchen zu sehen. Aber dann kam einfach gar nix mehr! Nichts trat hervor. Und um 16:30Uhr ist die Ziege einfach zum Fressen aufgestanden und ging ihrem gewohnten Tagesablauf nach. Ich habe versucht, dass Gespräch mit all meinen Tiererfahrenen Nachbarn zu suchen, dort gibt es Pferde, Rinder, Schweine, Hühner und Schafe. Alle lachten mich aus, ich solle mich doch nicht verrückt machen, die Ziege wäre doch ganz ruhig, die Natur habe das schon richtig eingerichtet, wenn es Probleme gäbe wäre sie unruhiger und das könne sich noch Stunden hinziehen. Tja, weit gefehlt meinte mein Tierarzt, den ich dann einfach entgegen aller Ratschläge 3 Stunden später doch angerufen habe. Die Natur hat es in diesem Falle nämlich wohl so eingerichtet, dass sie germerkt hat, dass weiteres Pressen einfach keinen Sinn macht, denn sie bringt die Kleinen nicht raus, so sehr sie es auch versuchht - besonders groß waren die übrigens nicht, absoluter Durchschnitt. Also abends einfach unverbindlich beim Tierarzt vorbeigeschaut, der es mit der Hand versucht hat, aber uach erfolglos war. Dann Kollegin angerufen - Kaiserschnitt. Zwei fast leblose, ganz kalte und nur ganz vereinzelt einmal atmende Babys rausgeholt und ein Aufschrei, durch die lange Geburtsdauer sei die Gebärmutter ganz porös geworden und ließ sich nicht mehr zusammennähen! Jedesmal ist eine neue Stelle aufgegangen sagte der Tierarzt. Sie hat unmengen Blut verloren. Aus einem gut 20cm langen Schnitt kam alles mögliche raus aus der Ziege, die schwer atmend auf dem OP-Tisch lag. Ich habe leider nicht das Fachwissen, die Kompetenz dieser Operation zu begutachten, aber erstens hätte ich der Ziege nach der OP mehr als nur 50ml Ringer-Lösung als Volumenersatz gegeben und zweitens hätte ich nicht verlangt, sie sofort danach vom OP-Tisch geradeweg nach Hause zu fahren mit dem Auto. Die halbstündige Fahrt hat sie sogar noch schwach meckernd überstanden, zu Hause hob sie jedoch nur noch einmal aufbäumend den Kopf und sank dann tot zusammen. *cry* Das einzige was uns noch blieb trotz der Trauer, war sofort die Kleinen zu wärmen, die Atmung in Gang zu massieren und die Kolostralmilch aus der toten Mutter heraus zu melken. Wir haben recht viel davon bekommen und mit viel Kreislaufmassage, Wärme und Bewegung sind die Kleinen nun wohl auf und richtig fit. Das kleine schwarz/weiße Böckchen heißt inzwischen Kaspar, und das nicht ohne Grund lol Ich bin selbst erst vor 6 Wochen wieder Mutter geworden, und so stehen nun halt drei Fläschchen und nicht nur eines in der Küche bereit, und ich mache alle 2 Stunden "meine Runde".
War dieser Kaiserschnitt richtig? Der Tierarzt sagte, dies sei eigentlich kein so schwerer Eingriff bei Ziegen. Was ist, wenn es nun bei meiner letzten Geburt in diesem Jahr im Stall gar wieder so verläuft? Ich hab so Angst. Ich habe sie doch alle so lieb. Früher hatte ich mich immer gefreut auf die neuen Lämmer, nun habe ich Angst.
Viele liebe Grüße, Silke
ich muss dringend mit ein paar netten Ziegenmenschen quatschen! Am Freitag abend habe ich meine liebste Mutterziegen, gleichzeitig auch Herdenvorstand, bei einer Kaiserschnittgeburt verloren. Es war so schrecklich! Was ich dort auf dem OP-Tisch mit ansehen musste grenzte mehr an ein Schlachtgemetzel denn an eine wie man mir sagte "eigentlich unkomplizierte Kaiserschnittgeburt". Dass nach dem Kaiserschnitt in meiner Zwergziege überhaupt noch irgendetwas drin war wie z.B. Darm oder Blut und dass sie noch eine Dreiviertelstunde überlebte ist eigentlich ein Wunder. Ich habe immer unkomplizierte Geburten gehabt, nie gab es irgendeinen Zwischenfall und dann das! Und jetzt habe ich aber noch eine zweite Zwergziege im Stall stehen, die ebenfalls ganz bald fällig ist, und sehr wahrscheinlich auch mit Zwillingen. Ich hab so schreckliche Angst, dass wiedre so etwas passiert, am besten noch an den Weihnachtsfeiertagen, wenn die Tierärzte noch weniger motiviert sind als sonst bei Ziegen. Kann man da nicht im Vorfeld irgendetwas tun?
Bei dem Muttertier war es so, dass etwa um 12:00uhr die Vorwehen begannen und etwas Schleim hervor trat, um ca. 15:30 setzten die Presswehen ein, die auch ein erstes, Fruchtwasser gefülltes Stück Fruchtblase hervorbrachten. Dieses ist dann ebenfalls vorschriftsmässig gegen 16:00Uhr am Boden zerplatzt. Die Ziege presste heftig weiter, und ich erwartete, bald ein paar Vorderbeinchen zu sehen. Aber dann kam einfach gar nix mehr! Nichts trat hervor. Und um 16:30Uhr ist die Ziege einfach zum Fressen aufgestanden und ging ihrem gewohnten Tagesablauf nach. Ich habe versucht, dass Gespräch mit all meinen Tiererfahrenen Nachbarn zu suchen, dort gibt es Pferde, Rinder, Schweine, Hühner und Schafe. Alle lachten mich aus, ich solle mich doch nicht verrückt machen, die Ziege wäre doch ganz ruhig, die Natur habe das schon richtig eingerichtet, wenn es Probleme gäbe wäre sie unruhiger und das könne sich noch Stunden hinziehen. Tja, weit gefehlt meinte mein Tierarzt, den ich dann einfach entgegen aller Ratschläge 3 Stunden später doch angerufen habe. Die Natur hat es in diesem Falle nämlich wohl so eingerichtet, dass sie germerkt hat, dass weiteres Pressen einfach keinen Sinn macht, denn sie bringt die Kleinen nicht raus, so sehr sie es auch versuchht - besonders groß waren die übrigens nicht, absoluter Durchschnitt. Also abends einfach unverbindlich beim Tierarzt vorbeigeschaut, der es mit der Hand versucht hat, aber uach erfolglos war. Dann Kollegin angerufen - Kaiserschnitt. Zwei fast leblose, ganz kalte und nur ganz vereinzelt einmal atmende Babys rausgeholt und ein Aufschrei, durch die lange Geburtsdauer sei die Gebärmutter ganz porös geworden und ließ sich nicht mehr zusammennähen! Jedesmal ist eine neue Stelle aufgegangen sagte der Tierarzt. Sie hat unmengen Blut verloren. Aus einem gut 20cm langen Schnitt kam alles mögliche raus aus der Ziege, die schwer atmend auf dem OP-Tisch lag. Ich habe leider nicht das Fachwissen, die Kompetenz dieser Operation zu begutachten, aber erstens hätte ich der Ziege nach der OP mehr als nur 50ml Ringer-Lösung als Volumenersatz gegeben und zweitens hätte ich nicht verlangt, sie sofort danach vom OP-Tisch geradeweg nach Hause zu fahren mit dem Auto. Die halbstündige Fahrt hat sie sogar noch schwach meckernd überstanden, zu Hause hob sie jedoch nur noch einmal aufbäumend den Kopf und sank dann tot zusammen. *cry* Das einzige was uns noch blieb trotz der Trauer, war sofort die Kleinen zu wärmen, die Atmung in Gang zu massieren und die Kolostralmilch aus der toten Mutter heraus zu melken. Wir haben recht viel davon bekommen und mit viel Kreislaufmassage, Wärme und Bewegung sind die Kleinen nun wohl auf und richtig fit. Das kleine schwarz/weiße Böckchen heißt inzwischen Kaspar, und das nicht ohne Grund lol Ich bin selbst erst vor 6 Wochen wieder Mutter geworden, und so stehen nun halt drei Fläschchen und nicht nur eines in der Küche bereit, und ich mache alle 2 Stunden "meine Runde".
War dieser Kaiserschnitt richtig? Der Tierarzt sagte, dies sei eigentlich kein so schwerer Eingriff bei Ziegen. Was ist, wenn es nun bei meiner letzten Geburt in diesem Jahr im Stall gar wieder so verläuft? Ich hab so Angst. Ich habe sie doch alle so lieb. Früher hatte ich mich immer gefreut auf die neuen Lämmer, nun habe ich Angst.
Viele liebe Grüße, Silke