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Euterproblem

Verfasst: 01.03.2007, 17:38
von Birgit
Hallo,

am Montag hat meine erste Ziege Zwillinge geworfen (TWZ). Eine Woche zu früh, Lämmer waren aber kräftig. Das Böckchen war am Dienstag abend noch topfit, am Mittwoch morgen lag es völlig geschwächt im Stroh, mehr tot als lebendig. Konnte nicht sofort etwas unternehmen, weil ich bei der Geburt meiner nächsten Ziege helfen musste. Als ich gegen Mittag zum TA kam war nichts mehr zu machen (früher wahrscheinlich auch nicht), die TÄ vermutete Fruchtwasser in den Atemwegen, wodurch der Kleine nicht richtig trinken konnte.

Das Mädel ist wohlauf, aber Sorgen mache ich mir, ob sie genug Milch bekommt. Denn: Mama Lotti hat zwar ein volles Euter und lange Striche, aber die Striche sind völlig ausgemergelt, wie Schläuche aus dünner Haut. Ich habe sie jetzt mehrfach angemolken, es dauert immer etwa 2 Minuten bis was kommt.

Nun mache ich mir etwas Sorgen. Wie gesagt, dem Mädel geht es bislang gut. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich genug zu trinken bekommt, denn wenn ich sie nuckeln sehe, dann immer nur ganz kurz. Manchmal schaffe ich es, sie zum Nuckeln zu bewegen, nachdem ich gerade angemolken habe. Und ich denke, der Tod des Böckchens hat vielleicht etwas damit zu tun. Es wäre schade wenn die Kleine auch plötzlich abbauen wurde.

Vielleicht noch ein Wort zum Vorleben meiner Lotti:
Ich habe sie im vergangenen Dezemer aus einem Milchziegenbetrieb in Thüringen geholt. Anbindehaltung, Tiere wurden kaum trocken gestellt und handgemolken.

Wie würdet ihr damit umgehen? Abmelken und mit der Flasche füttern? Abwarten?

Gruß, Birgit

Verfasst: 01.03.2007, 18:26
von Wuschel
hast mal versucht es an den strich zu halten und zuschauen ob es stinkt und wenn ja wie lange???

Verfasst: 01.03.2007, 18:28
von Birgit
Ja, habe ich. Es nuckelt nur sehr kurz.

Birgit

Verfasst: 01.03.2007, 18:43
von Wuschel
dann würd ich zufüttern...

sag mal was bekommt den die mutter zum fressen???

Verfasst: 01.03.2007, 18:46
von Birgit
Die Mutter bekommt Heu, Heucops, gewalzter Hafer, und Obst/Gemüse. Ich denke, das Problem liegt nicht an zu wenig Milch, das Euter ist voll. Nur raus kommt sie schwierig.

Gruß, Birgit

Verfasst: 01.03.2007, 19:55
von schuehlw
Hallo Birgit,
tut mir leid, dass ich das jetzt schreiben muss, was ich denke:
Wenn ein Milchziegenbetrieb eine Ziege hergibt, dann hat die Sache m.E. einen Haken.
Zum Anderen: Wurde sie dort mit Melkmaschine gemolken (lange Striche)
Und weiter: Ist sie überhaupt gewohnt, Lämmer zu säugen?
Wenn sie aus einem Betrieb mit mutterloser Aufzucht kommt, kennt sie das ja gar nicht! U.U. auch nicht das Handmelken.
Dass Du schreibst, das Euter ist voll, aber es kommt nix raus, deutet auf diese Theorie hin.
Ob man sie langsam umgewöhnen kann? Viel Geduld!!!
Gruß Werner

Verfasst: 01.03.2007, 20:30
von Elise
Hallo, wieg das Kleine ab. Dann hast du in etwa Kontrolle, ob es genug Milch bekommt.
Ist dies dein erster Nachwuchs?

Vlg Claudia

Verfasst: 01.03.2007, 20:32
von Birgit
Hallo Werner,

Handmelkbetrieb hatte ich schon geschrieben.
Die Ziegen (3 Ältere und ein Lamm) wurden abgegeben, weil die Besitzer schon älter sind (über 70) und reduzieren wollten. Nette Leute und überhaupt nicht von der Art andere übers Ohr zu hauen. Ich habe schon an die Tochter gemailt und sie hat auch prompt geantwortet.
Die Ziegen waren es gewohnt Lämmer zu versorgen.
Das kann es also alles nicht sein.
Ich habe gerade mit Nicola gesprochen. Sie meint, das Problem liegt wahrscheinlich darin, dass Lotti zu spät trocken gestellt wurde.
Werde morgen mit Homöopathika und Ausmelken probieren, was sich machen lässt.

Gruß, Birgit

Verfasst: 01.03.2007, 20:33
von Birgit
Hallo Claudia,

wiegen ist nicht so einfach möglich, die Ziegen stehen nicht am Haus. Aber optische Kontrolle zeigt eigentlich, dass das Lamm was bekommt.

Gruß, Birgit

Verfasst: 01.03.2007, 21:09
von schuehlw
Hallo Birgit,
entschuldige, hatte das letzte Wort im vorletzten Absatz "handgemolken" total überlesen, war diesmal wohl zu schnell.
Wollte auch niemanden was Schlechtes andichten.
Nur kenne ich keinen Milchziegenbetrieb, der eine gute Milchziege aus der Herde rausgibt. Nicht mal an Freunde!
So wie Du schreibst, sieht´s natürlich anders aus.
Welche Homöop. wendest Du an?
Hatte hier schon mehrfach Lactovetsan empfohlen und auch bei unseren Tieren gute Erfahrungen gemacht.
Alles Gute Dir und Mutter und Kind!
Werner
Übrigens kann es nach einer Frühgeburt durchaus sein, dass der Milchfluss nur begrenzt, oder gar nicht einsetzt.
Hast Du denn schonmal drangedacht, bei der anderen Ziege etwas Milchklau zu betreiben und zuzufüttern?