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Wie lange brauchen Lämmer Ersatzmilch ?
Verfasst: 19.03.2007, 21:07
von Imi
Hallo Ihr Lieben !
unsere kleinen sind jetzt ca. 6 Wochen alt , und bekommen ersatzmilch. nun haben 2 von ihnen durchfall bekommen, und seit 2 tagen haben wir salz und zucker ins trinkwasser gegeben. und die milchration haben wir für die beiden gestrichen, so brutal sich das auch anhört, aber nun ist der durchfall weg.
seit heute haben wir ein spezielles lammfutter gegeben, was sie wahnsinnig gern fressen.
sie fressen auch schon seit einiger zeit heu.
nun meine frage :
muss ich zu dem lammfutter auch noch milch dazu füttern ?
habe angst vor erneutem durchfall.
liebe grüsse aus italien, dirk
Verfasst: 19.03.2007, 21:26
von Hitzewelle
Hallo,
also die Milch weglassen von heute auf morgen ist - Durchfall hin oder her - nicht gut. Ich hätte, trotz Durchfall, die Milch nur reduziert, das hätte sicher auch schon geholfen. Was den kleinen Kerlchen oft zu schaffen macht, ist eine zu hohe Milchmenge pro Mahlzeit.
6 Wochen sind allerdings schon etwas früh, zum ganz absetzten. Ich würde den beiden jetzt wieder langsam evtl. verdünnte Milch geben. Man muss ja die Milchmenge nicht mehr voll steigern.
Auch das Lämmerfutter solltest du ihnen nicht von heute auf morgen geben, egal wie gern sie es fressen, Futterumstellungen immer langsam vornehmen!!!!
Was sollte das Salz und Zucker im Wasser bringen??? Was die kleinen brauchen, sind Elektrolyte, um den Mineralstoffmangel wieder auszgleichen, aber nicht Salz und auch nicht unbedingt Zucker. Elektrolyte kriegst du vom Tierarzt!! Dazu kann man evtl. noch Traubenzucker zur Energieversorgung geben, aber trotz Durchfall ist Milch das beste Futtermittel für die Kleinen, ganz weggelassen hätte ich sie nicht.
Verfasst: 20.03.2007, 07:09
von Elise
Hallo, was heißt Ersatzmilch?
Milchpulver zum Anrühren? Da ist oftmals der Durchfall vorprogrammiert.
Verdünnte Milch würde ich auf keinen Fall geben, warum verdünnt Hitzewelle?
Kleine Portionen öfters am Tag wäre besser.
Vlg Claudia
Verfasst: 20.03.2007, 13:06
von Lafayette
Hallo Dirk,
was Hitzewelle und Elise geschrieben haben ist nicht falsch.
Ich finde aber, daß Du jetzt kein schlechtes Gewissen entwickeln sollst. Solange Du die Kraftfutterdosis langsam herauf setzt ist ein Absetzen mit 6 Wochen schon o.k.. Es ist zumindest besser wie Durchfall!
Natürlich entwickeln sich die Lämmer mit Milch besser, aber sie holen das schon wieder auf und werden prächtige Wiederkäuer.
Im vergangenen Jahr hatte eine meiner Mutterziegen eine schwere Verletzung am Euter, so daß sich ein riesiger Abszess entwickelt hat. Die Milch war schlagartig weg. Die Lämmer waren gerade mal gute zwei Wochen alt und haben obendrein die Flasche völlig verweigert. Sie haben sich trotzdem zu kräftigen Böcken gemausert. Das war alles nicht toll, aber es geht.
Grüßle
Lafayette
Verfasst: 20.03.2007, 19:04
von Hitzewelle
Elise hat geschrieben:
Verdünnte Milch würde ich auf keinen Fall geben, warum verdünnt Hitzewelle?
Naja, denke halt zur vermehrten Flüssigkeitsaufnahme. Verlieren ja einiges an Wasser durch den Durchfall. Ok, wenn sie Wasser noch zur Verfügung haben, ist es vielleicht nicht so schlimm. Aber in der Regel trinken sie von dem Wasser doch nicht genug, um ihren Flüssigkeitsmangel auszugleichen.
Weißt du, Elise, ich leite halt sehr viel aus der Kälber-Rinderfütterung ab, in der ich mehr Wissen und Erfahrung hab, als in der Lämmer-Ziegenfütterung. Früher hat man den Kälbern bei Durchfall auch die Milch entzogen. Aber es soll schon vorgekommen sein, dass sie dann nach ein paar Tagen verhungert sind, ohne Energiezufuhr. Ich kenne auch einige Betriebe, die die Milch dann eben verdünnen und zusätzlich noch Elektrolyte als "Zwischenmahlzeit" geben. Scheint ganz gut zu funktonieren.
Verfasst: 21.03.2007, 07:48
von sanhestar
Hallo Christine,
Milch verdünnen ist zwar noch immer gängige Praxis in den Milchviehbetrieben, aber schädlich für die Lämmer. Die Milch gelangt in den Labmagen, da gehört das Wasser nicht hin. Ich komme jetzt nich auf den Fachbegriff, muss suchen, aber es wird einhellig vor dem Verdünnen von Milch mit Wasser gewarnt, da dadurch Stoffwechselprobleme entstehen können.
Besser wäre es, die Wasserversorgung, wenn die Kleinen nicht saufen mittels Kochsalzlösung (entweder intravenös oder als Depot unter die Haut gespritzt) zu sichern.
Gruss
Verfasst: 21.03.2007, 11:04
von Hitzewelle
Ok, kann sein, erscheint mir auch logisch :D
Aber: Was ist, wenn man Milchaustauscher füttert. Ist es dann genauso "schlecht" die Konzentration zu verringern? Dort gibt es ja auch immer nur Anhaltswerte, wieviel Pulver zu wieviel Wasser.
Verfasst: 21.03.2007, 11:20
von Elise
Hallo Christine, ich war eine Woche auf einem Bauernhof tätig. Die in dieser Zeit geborenen Kälber bekamen ihre Bistmilch, anschließend diese ...Austauschmilch. Alle ausnahmslos bekamen Durchfall ! Eines so schlimm, daß es daran starb.
Wollte ich nur so am Rande erwähnen.
Deshalb würde ich nie diese angerührte Milch verfüttern.
Vlg Claudia
Verfasst: 21.03.2007, 11:34
von Hitzewelle
Elise hat geschrieben:Hallo Christine, ich war eine Woche auf einem Bauernhof tätig. Die in dieser Zeit geborenen Kälber bekamen ihre Bistmilch, anschließend diese ...Austauschmilch. Alle ausnahmslos bekamen Durchfall ! Eines so schlimm, daß es daran starb.
Wollte ich nur so am Rande erwähnen.
Deshalb würde ich nie diese angerührte Milch verfüttern.
Vlg Claudia
Ansichtssache :D ;-) Wir brauchen ja auch keine Verfüttert, aber wenn man Milch verkaufen und verwerten will, ist es oft auch eine Kostenfrage, welche Milch die Jungtiere kriegen. Und Arbeitsfrage natürlich auch (z. B. wenn man mit einem Tränkeautomaten arbeitet).
Aber ich traue mich fast wetten, dass der Durchfall nicht von dem MAT kam. Da gibt es so viele Viren (und Bakterien) die bei ungenügender Hygiene einen Durchfall hervorrufen können. Und das ist dann meistens ein "Bestandsproblem", dh wenn die Erreger einmal im Bestand sind, ist es schwer, sie wieder loszuwerden.
Verfasst: 21.03.2007, 11:51
von Elise
Hallo Christine, da kannst du natürlich auch Recht haben. Ist auf jeden Fall möglich.
Ich habe aber im Fernsehen einmal gesehen wie diese Austauschmilch, also das Pulver hergestellt wird und was da so alles reinkommt.
So was gehört nicht in ein Kalb, Lamm oder Zickel.
Vlg Claudia