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Gewichtsverlust bei 7 Tage alte Lämmer
Verfasst: 10.11.2007, 14:51
von Evelyn
Hallo Ihr Lieben,
ich brauch mal dringenst euren Rat.
Vor 7 Tagen hat unsere Zwerziege Emmi drei Lämmer bekommen, alle waren wohl auf und fiedel.
Das Kleinste wog nach der Geburt 1,7 kg, das größte 2,0 kg.
Gestern Nachmittag lag eins plötzlich halbtot im Stall (wir haben die drei und ihre Mutter von der Herde getrennt, zwar im gleichen Stall, aber in einer extra Box) und sämtliche Belebungsversuche (Rotlicht etc.) sind gescheitert.
Bei der Ursachenforschung zeiget sich, dass die anderen beiden Lämmer Gewicht verloren hatten und die Mutter sie nicht mehr säugen lässt. Auch die Mutter wirkt nicht mehr so zufrieden. Einen Tag vorher morgens war noch alles augenscheinlich ok und alle drei wurden gesäugt!
Wir haben uns nun Milchtauscher besorgt und wollten die Kleinen zufüttern, aber die Kleinen wollen nicht trinken (weder aus Nuckelflasche noch aus Tränke).
Was nun? Ich habe Sorge,dass mir die Kleinen vor meinen Augen verhungern :-( . Und mach es Sinn, die Kleinen mit ins Warme zu nehmen? Bei uns im Norden ist es im Moment ziemlich ungemütlich. Allerdings ist der Stall windgeschützt und zugfrei.
Bin im Moment ziemlich ratlos.
Liebe Grüsse
Evelyn
ES ikann so vieles sein
Verfasst: 10.11.2007, 17:20
von BelaVeta
Hallo Evelyn,
bei dem Sauwetter ist bestimmt ein Rotlicht im Stall gut. Lass doch den Tierarzt kommen. Es kann alles mögliche sein. Wenn die Mutter die Kleinen vorher saugen ließ und jetzt nicht mehr, kann auch eine Euterentzündung bei der Mutter vorliegen. Doch auf die Ferne ist es nicht möglich Dir zu helfen. Bevor es zu spät ist rufe den Tierarzt. Und Beiträge zu dem Thema sind etliche im Forum. Auf jeden Fall müssen die Kleinen Milch egal wie bekommen.
Ach ja, das mit der Nuckelflasche kann ein bißchen dauern. Bei unseren Lämmern hat es ein bis drei Tage gedauert, bis sie diese annahmen.
Ich halte Dir die Daumen.
Gruß Petra
Verfasst: 10.11.2007, 22:56
von Matscher
Ohne Angst zu machen, nach 5 Jahren hatten wir dieses Jahr das erste Mal nen ähnlichen Fall. Die Kleinen wurden innerhalb Stunden kraftloser, haben nicht mehr getrunken, (was davor prima am Euter funktionierte), wurden per Hand getränkt und starben einfach. Nach Tierarztbesuch. Nach Tränken nachts im Schlafzimmer. Morgens am Bett im Arm gestorben. Das tut richtig weh, auch wenn man manchmal auch Ziegen schlachtet.
Diagnose: Die Tiere waren vermutlich etwas zu früh geboren. Beim Menschen kein Prob., beim Huftier (auch Pferd) werden übertragene Jungtiere nie "geholt" aus folgendem Grund: Lunge nicht ausgereift. Der Körper bildet noch kein Separin, welches verhindert, dass die Lunge nach dem Ausatmen wie ein nasser Luftballon zusammenklebt. Kurze flache Atmung passte ins Bild. Die Kitze sind uns im Arm erstickt. Separin aus Humanmedizin für unbekannt hohe Summen erhältlich.....
Die Mutter muss sowieso gemolken werden, vielleicht lässt sie die Kleinen einfach nicht mehr ran wegen zuviel Druck. Mastitis droht! Die Kitze kann man dann ja einfach mit der abgemolkenen Muttermilch per Flasche ernähren, geht für diese leichter, als am Euter. Einfach die Hand als Bauchersatz der Mutter über die Flasche halten, notfalls die Milch aus´m Nunni in den Mund "melken". Irgendwann schlucken die dann schon. Zu zweit geht´s besser als allein. TA ist sicher nötig.
Gruss, Mathias
Verfasst: 11.11.2007, 11:46
von Fridolin
Servus
Konnten die Jungen stehen oder sanken sie immer wieder zusammen? Dann könnte es nämlich die Weissmuskelkrankheit gewesen sein, ein Mangel an Selen. Wir haben vor zwei Jahren auch einmal ein Junges deshalb verloren. Deshalb bekommen besonders unsere trächtigen Ziegen nun wöchentlich ein Selenpräparat - in unserem Fall Chevivit E-Selen - und hatten seitdem kein Problem mehr.
Verfasst: 11.11.2007, 15:10
von schuehlw
Hallo Evelyn,
wenn es nicht bereits zu spät ist: Sofort Tierarzt holen.
Normalerweise wird er eine Aufbauspritze (Vitamin/Selen) spritzen.
Haben die Kleinen Biestmilch/Erstmilch getrunken?
Das ist lebensnotwendig. Milchaustauscher ist kein Ersatz!
Alles Gute Werner
Verfasst: 12.11.2007, 18:15
von Evelyn
Hallo Ihr Lieben,
Habe auf eure Ratschläge hin noch am Wochenende unseren Landtierarzt kommen lassen und der hat sich die Kleinen mal angesehen. Also bei Emmi dem Muttertier liegen keine Erkrankungen vor (kein Fieber, keine Euterentzündung etc.), aber sie ist wohl von der Geburt her noch ziemlich geschwächt (sie wird jetzt futtertechnisch noch mehr verwöhnt als vorher- mehr Heu, Kraftfutter und Maissilo). Bei den Kleinen konnte er nichts feststellen außer das sie zu wenig Gewicht haben. Sie werden seit Samstag mit einer Mischung aus Milchtauscher und H-Milch aus der Nucki-Flasche zugefüttert und auch das klappt mittlerweilen ein bißchen besser. Und sie fangen jetzt auch schon vorsichtig damit an Heu zu fressen. Morgen werde ich sie nochmal wiegen.
Aber was jetzt der eigentliche Grund für den Verlust des Lammes war ist immer noch unklar.
Ich bin erst seit einem halben Jahr Ziegenbesitzerin (merkt man bestimmt :-( ) und ich bin wirklich froh, dass ich von euch so viel und so schnell Unterstützung und Informationen bekommen habe.
Vielen Dank!
Gruß Evelyn
Verfasst: 14.11.2007, 13:57
von Fridolin
Servus Evelyn
Die geschwächte Mutterziege mit Maissilage hochpäppeln zu wollen, ist keine gute Idee! Lass die bitte weg, der Verdauungsapparat wird es Dir danken.
Verfasst: 14.11.2007, 14:57
von Therapiehof
um himmels willen!
kein Milchaustauscher geben und schon gar keine h-milch. Bitte besorg Dir frisch gemolkene Ziegenrohmilch, und wenn das nicht geht, hol Dir beim nächsten Biobauern frische Kuhmilch!
gruss
Andreas
Verfasst: 19.11.2007, 13:30
von Evelyn
Hallo Ihr Lieben,
habe mich in den letzten Tagen ausgiebig mit meinen Ziegen und Lämmern auseinandergesetzt (bin leider zu meinen Ziegen wie die Jungfrau zum Kind gekommen :-( ) und ich denke ich habe eine Menge gelernt (Danke Conni!).
Die Ziegen haben von ihrem Vorbesitzen nur Maissilage bekommen und damit war es für mich als Anfänger nicht zweifelhaft ihnen das auch weiter zu geben. Aber jetzt weiß ich es besser und ich habe das Maissilo aus dem "Menüplan" genommen. Jetzt gibt es dafür Futtermöhren, Äpfel und lecker Heu.
Und zu meiner Verteidigung muss ich sagen, den Tip mit den Milchtauscher und H-Milch habe ich hier aus dem Forum übernommen, aber da die Kleinen schon einen Tag später selbständig Heu gefressen habe und auch Gewicht zugenommen haben, habe ich auch das gelassen.
Jetzt geht es meiner Ziegenherde gut und auch Emmi und ihre zwei Lämmer sind wohlauf und quicklebendig.
Liebe Grüsse
Evelyn