Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

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Jeannette

Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Jeannette »

Hallo,
ich bräucht von erfahrenen Milchziegenhaltern mal einige Informationen:
Ich möchte mir zum eigenverbrauch eine Milchziege zu meinen 8 Zwergziegen stellen.
- die Ziege, die ich beabsichtige zu halten ist jetzt 8 Monate alt - wann kann die Ziege zum ersten Mal zugelassen werden?
- wenn die Lämmer geboren wurden - Wann kann ich zum ersten mal die Milch auch für mich nutzen?
- Fühlt sich die Ziege auch zwischen Zwergziegen wohl?

Danke im Voraus.


Ulli
Beiträge: 3007
Registriert: 13.03.2008, 07:18

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Sei mir nicht böse, wenn ich bei dem Gedanken, dass ein 8 Monate altes Jungtier allein in eine gewachsene Gruppe gestellt wird Bauchschmerzen habe.. da sehe ich einen riesen Stressfaktor für die Neue.

Das Wohlfühlen ohne ein gleich grosses Tier ist auf Dauer sicherlich nicht optimal- das würde sich allerdings geben, wenn Du ihr ihr Lamm (optimal wär natürlich eine Tochter) lassen würdest.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Milchziegen wesentlich mehr Kupfer benötigen als ZZ vertragen- Lösungsmöglichkeit wäre ein ZZ-Leckstein, der für die Grosse unerreichbar ist und Mineralfutter für Milchziegen in ihrem Extrafutter.

Zulassen würde ich sie erst nächstes Jahr- dann ist sie körperlich besser entwickelt.

Je nachdem, wie viele Lämmer und wie viel Milch sie hat- frühestens nach einer Woche.

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Jeannette

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Jeannette »

Danke für deine Infos.
Ich habe mich gestern noch sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, die Ziege in die ZZ-Herde zu stellen und mich entschieden, eine 3jährige Ziege mit ihrem Lamm (14 Wochen) alt beizustellen. Die Ziege mit ihrem Lamm wurde bei uns in der Tageszeitung angeboten und wird aus Zeitgründen abgegeben. Ich möchte das Lamm auch behalten und denke wenn die zwei zusammenbleiben geht es ihnen besser. Der Stall den die Ziegen zur Verfügung haben ist riesig, so dass auch hier die Möglichkeit besteht sich aus dem Weg zu gehen. Sollte es dennoch Probleme geben, kann ich die 2 "Neuen" vorerst auf eine andere angrenzende Weide stellen, die es erlaubt sich durch den Zaun kennen zu lernen.
Welchen Leckstein und welches Zusatzfutter kannst du mir für die Milchziegen empfehlen?
Bei uns in der Agrarhandlung kann ich nur 2 Sorten kaufen (normale Mineralsteine, Salzlecksteine). Meine Ziegen bekommen genau wie meine Esel täglich sehr hochwertiges Bergwiesenheu.
Die Neuen Ziegen möchte ich auch erst langsam an unser Futter/Wiesen und unsere Umgebung gewöhnen und nicht gleich "überdosieren".
Solltest du noch Ernährungstipps haben wäre ich dankbar... denn immerhin soll es den Ziegen gut gehen. :-)


Ulli
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Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Danke! Und so kannst Du auch relativ schnell an Milch für Dich kommen- in dem Alter des Lammes haben wir schon ganz regelmässig gemolken.

Unsere bekommen Ursonne Ziegen von Schaette auf ihre Quetschgerste- pro Tier etwa eine Konservendose voll Gerste pro Melkzeit. Zusätzlich Brennesseln, Schilf, Zweige.. aber das kennst Du ja :D . Brennesseln sind sehr gutes Milchleistungsfutter!

Wir haben- bei ganztägig bei der Mutter bleibenden Zwillingslämmern- pro Tier zwischen einem und anderthalb litern Milch pro Tag, unsere eine gibt je nach Wetter bis zu 1,8l (bei warmen Wetter trinken die Lämmer mehr, da bleibt weniger über)

Wenn das Lamm eine Tochter ist hast Du ein super Gespann!

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Jeannette

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Jeannette »

Hallo Ulli,
ja das Lamm ist ein Mädel.
Die Brennesseln bekommen sie auch, die hab ich auch schon für den Winter haufenweise getrocknet und aufgehängt..... die lieben neben den Ziegen auch meine Esel.
Na da schau ich mal im Internet nach den Sachen die Quetschgerste hab ich schon da.
Vielen Dank.
Jeannette


LuckyFarm
Beiträge: 229
Registriert: 18.11.2001, 00:00

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von LuckyFarm »

Hallo,

auch ich habe neben meiner 20 j. Zwergziegenzucht eine Hausmilchziege :-) .
Schon früher war aus der Tierschutzarbeit ein Milch-Fleisch-Mix-Kastrat einige Jahre in der Herde. Es macht im Wesen aber ERHEBLICHE Unterschiede. Nach seinem Ableben wollte ich nie wieder einen großen in der Herde ... aber wie es manchmal so ist und die leckere Milch ...... #engel#
Meine BDE ist älter und auch aus einem Tierschutzfall hängen geblieben. ABER sie kann die Zwerge was hassen !!! Wenn sie dauerhaft dort sein müßte, beißt sie die Tiere ständig. Ich gebe sie nur tagsüber dort in den Auslauf bzw mit auf die Weide. Über nacht extra Stall, extra Futter etc. Milchmädels muß man ja recht hofieren. Nix nur Stroh und a weng Heu :-( . Das Mineralproblem ist damit auch gelöst, ich gebe ihr auch täglich etwas von St. Hippolyt Striktur Energetikum, eigentlich ein Pferde-Kräuter-Zusatz.
Also - überleg es Dir gut. Bei mir macht die große schon sehr viel extra Arbeit. Nach dem Belegen hat sie nun ein Geißkitz, das freut mich für sie. Damit muß ich letztes Kind im Leben nicht getötet werden. Dies wuchs auch gut mit den Zwergen auf, kämpft aber auch mit 8 Monaten schon mal mit den erwachsenen Zwerggeißen ... im Geheimen hoffe ich, das die ohne Belegen laktiert 8) .

LG CLaudia


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Ulli
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Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Meine Grosse und die beiden Zwerge sind ein gutes Gespann, schlafen auch alle gemeinsam dicht an dicht.

Nur wenn ich die Grosse mal rausnehme gibt es Stress- dann schreien die Zwerge nach ihr, bis sie wieder da ist.

Also eine individuelle Geschichte..

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
LuckyFarm
Beiträge: 229
Registriert: 18.11.2001, 00:00

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von LuckyFarm »

... eher eine soziologische :-) - zwei Zwerziegen sind genauso zu wenig wie zwei Wellensichttiche. In der Natur sind die wesentlich zahlreicher gruppiert.

Ich habe 7-8 Geißen, 2 Deckböcke, dazu immer 2-5 Jungtiere und Halbwüchsige zusammen - deren Alltagsvorstellungen sind grundlegend anders als die der Milchziegen.
Diese Erfahrung bestätigt sicha uch immer wieder in bunt gewürfelten Tierschutz-Gehegen.
Es ist quasi ähnlich, wie die oft angepriesenen Pony + Ziege = Gespann - Geschichten. Zwei vereinsamte Geschöpfe ... #daumen_runter#


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Duplicate Jackie
Beiträge: 64
Registriert: 08.09.2007, 16:00

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Duplicate Jackie »

@ Lucky Farm:
Ich finde deinen Vergleich nicht wirklich schlüssig. Die Ziege-Pony Vergesellschaftungen ( oder z. B. Kaninchen -Meerschweinchen, wird ja auch immer noch gern vergesellschaftet), sind ja aus dem Grund nicht wirklich anzuraten, da es sich um zwei verschiedene Tierarten handelt, die völlig andere Lebensweisen haben, nicht wirklich miteinander kommunizieren können und deren Bedürfnisse an die Haltung sich unterscheiden. Wenn du jetzt schreibst Zwerg- und Großziegen könne man schlecht miteinander vergesellschaften würde dass ja im Umkehrschluss bedeuten, man könne beispielsweise keine Ponys mit Großpferden zusammenhalten, keinen Dackel mit einem Schäferhund usw...Es handelt sich doch nur um unterschiedliche Rassen, sie gehören ja schließlich der gleichen Art an. Dass sie unterschiedliche Temperamente und jeder ihre Eigenarten haben, will ich gar nicht abstreiten, aber deshalb bin ich trotzdem der Meinung, dass man sie recht gut zusammen halten kann.
Lg, Jackie


Ziegengeli26
Beiträge: 409
Registriert: 09.11.2008, 09:12

Re: Ziegenmilch zum Eigenverbrauch

Beitrag von Ziegengeli26 »

Hallo!

Ich habe in einemZiegenbuch gelesen, das man für eine Familie(Eigenbedarf), für alles im Durchschnitt
5 Ziegen braucht.
Ein Bauer in unsrem Ort, der Erwerbsunfähig geworden war hatte dür sich z.B. zwei Kühe stehen.
Eine mußte er abschaffen, das wäre zuviel....
wenn man überlegt, das aber eine Kuh bis gute 20/30 Liter haben kann...
Und in einem alten Bauernbuch, wird auf eine Kuh 5 Ziegen gerechnet...
Braucht man nicht gleich Bange zu haben zuviel zu haben...
Vor allem hat man ja nicht immer gleich alle auf einmal...
Kann ja mal eine nicht tragend bleiben...Oder nach einer Schwergeburt kommt sie nicht gleich in die Milch etc.
Fehlgeburten etc.....
Und da man viel Milch braucht, um Käse zu machen und der Molkeanteil viel mehr ist....
ehe man ein paar kleine Käse zu haben, die ja auch schnell verzehrt sind....
sollte man sich nicht gleich verrückt machen lassen.
Versuche eine gute Grundhygiene zu haben ich denke, dann hast due erst mal einen guten Anfang.
So kann man das alles nach und nach intensivieren.
Viel Glück!
Angelika


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