Ivermectin an Milchziege gegeben

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Schneeflo
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Registriert: 16.06.2010, 10:24

Ivermectin an Milchziege gegeben

Beitrag von Schneeflo »

Hallo

Es ist passiert - meine Milchziege musste entwurmt werden - als einziges Tier im Bestand zeigte sie Abmagerung und nen Fladenkot (auch nach tagelanger Heufütterung) - soweit so gut ... Ich schick meinen Mann zum TA - der kommt mit Equest heim (Pferdewurmmittel mit Wirkstoff Ivermectin) - Ta sagt, erst Pferd entwurmen (hab da auch ein Einzeltier, dass was brauchte) - Rest der Ziege ... Ich Idiot mach das ...

Setz mich dann zum Computer und will schauen wieviel Tage ich nun auf die Milch der im Moment einzigen laktierenden Ziege am Hof verzichten muss .. Da kommt die Ernüchterung - Ivermectin darf gar net an Tiere gegeben werden, wo die Milch für den menschlichen Verzehr bestimmt ist - super ... Was nun? Gibts irgendwo doch ne angegebene Wartezeit??? Oder kann ich die Ziege jetzt gleich trockenstellen???

Eigentlich trinken nämlich meine Kinder (knapp 1 Jahr - 7 Jahre) die Milch.

Ach ich ärger mich so - über den TA, der ja mal nachfragen könnt, ob die Milch für den menschl. Verzehr bestimmt ist, über meinen Mann, der auchmal mitdenken könnt, über mich, weil ich den zweien vertraut habe ...

lg
schneeflo


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

das war Ivermectin oral, richtig? Und verkauft ihr die Milch oder nutzt ihr die nur für den Eigenbedarf?

Wenn Du es ganz streng siehst, hättest Du nicht mal die Pferdewurmkur für die Ziege nehmen dürfen, da nicht umgewidmet (und es gibt genug Wurmkuren, die für Schafe und Ziegen zugelassen sind). Darfst dem TA hier also mal gewaltig auf die Füsse treten.

Bei Noromectin, das ebenfalls Ivermectin enthält, wird als Wartezeit auf Milch 14 Tage angegeben für das pour-on
Quelle:
http://www.shopservice.cc/shop/scripts/ ... etail.html

Andere Quelle sagt, durchschnittlich 17,8 Tage in Milch nachweisbar
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... 867_00.htm


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Schneeflo
Beiträge: 361
Registriert: 16.06.2010, 10:24

Beitrag von Schneeflo »

Sabine: ich dank dir ganz herzlich für deine schnelle Antwort

Ja - ich werde dem TA auf die Füsse treten - leider war ich wegen anderer Baustellen sowohl körperlich als auch geistig ziemlich am Ende und hab das selbermitdenken einfach mal sein gelassen :( - wird so nicht mehr passieren ...

Wir habens oral gegeben ...

Die Milch verwenden wir nur für den Eigenbedarf - teilweise als Rohmilch zum pur trinken (grad für die Kinder ist mir das normalerweise so wichtig) - und halt verkocht ...

Aber mit 17,8 Tagen kann ich grad noch so leben ... lass ich halt die Kitze noch mal voll dran und dann geh ich wieder dran ...

lg


Haarriss
Beiträge: 2508
Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

Ich glaube es ist am Besten man verlässt sich auf keine TA...uns wurde auch schon öfter was gegeben, was eigentlich für die jeweilige Tierart gar nicht zugelassen ist. Oder bei den Hühner ne Wurmkur mit Wartezeit, obwohl es auch eine ohne gibt...ich glaub das Beste ist immer man informiert sich selbst, wobei man halt auf den TA ja in gewisser Weise angewiesen ist...


Viele Grüße
Haarriss
Schneeflo
Beiträge: 361
Registriert: 16.06.2010, 10:24

Beitrag von Schneeflo »

Jein - ich hab selbst TA studieren wollen und es ist halt auch doof - du solltest über 20 Tierarten alles genau wissen - immer am neuesten Stand - und bitte bei jeder Tierart Spezialist sein und dazu noch mind. 24 h / 7 Tage die Woche erreichbar sein. Und für ne 4 Euro Wurmkur (für ein Einzeltier Ziege) bitte auch noch extra einen Abgabebeleg schreiben.

Aber sagen werd ichs ihm, weil erst durch konstruktive Kritik lernt er seine Schwächen kennen ... ohen Rückmeldung kommt auch kein Umdenken ...


Bioziegenbauer
Beiträge: 12
Registriert: 10.06.2015, 02:03

Beitrag von Bioziegenbauer »

Tierärzte und Kleinwiederkäuer...eine endlose und leider oft negative Geschichte, speziell wenn keine einschlägigen praktischen Ziegenerfahrungen vom TA vorhanden sind...Am besten euren Ziegenlandesverband oder einen erfahrenen, bekannten Ziegenzüchter kontaktieren, die meist über ziegenkundige TA Bescheid wissen udn Adressen weitergeben. Ich schwöre ja schon seit Jahren auf das Buch von Winkelmann/Ganter "Farbatlas der Schaf-und Ziegenkrankheiten" (gehört in jeden Ziegenhalterhaushalt!!!)aus dem Ulmer Verlag, aber auch das neue Bio-Ziegenbuch "Ziegenhaltung heute" aus dem Stocker Verlag hat in Sachen Entwurmung ganz gute Tipps parat...Biobetriebe müssen übrigens die Wartezeit auf Milch und Fleisch bei uns im "Ösiland" verdoppeln...Hilf dir selbst, sonst hilft dir niemand...!" Alles Gute mit Pferd und Ziege...die im übrigen einen ganz anderen Verdauungsapperat besitzen und schon deshalb auch vollkommen unterschiedliche Entwurmungspräperate bekommen sollten...


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