Zu wenig Milch

Dipla
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Registriert: 17.08.2011, 10:14

Beitrag von Dipla »

Maritta, war von uns nicht als Angriff oder sonstwas gemeint aber vielleicht kam es bei ihr ja so an. Von daher wollte ich in meinem 2ten Posting auch klar machen daß hier keinerlei Angriff stattgefunden hat, aber sie war ja seit 9:55 nicht mehr hier.
Ich find's halt schwierig wenn sich jemand Ziegenhof XY nennt, dann keine Ahnung hat und von uns erwartet wir hätten das Glaskugelsehen gepachtet. Und wenn man dann nach mehr Infos fragt damit man ein Gesamtbild bekommt... nun ja, dünne Haut haben wir alle mal.


Jeder Tag ist ein Geschenk.
Jens_2016
Beiträge: 27
Registriert: 17.02.2016, 20:25

Beitrag von Jens_2016 »

Guten Abend,

wollte das Thema nur noch mal weiterführen, unsere Frieda gab vor 3 Jahren nach dem Ablammen 3 Liter Milch pro Tag, das letzte Jahr schoss die Milch erst ca. 3 Tage nach dem Ablammen ein, da waren es noch ca. 2 Liter am Tag. Dieses Jahr Anfang Januar nach dem Ablammen sieht es noch schlimmer aus, sie gibt weniger als einen halben Liter pro Tag. Unser Tierarzt meinte das man ihr hätte auch Hormone spritzen können aber das wäre jetzt wohl schon zu spät. Frieda ist ca. 6 Jahre alt, frisst gut, käut gut wieder, sie macht einen sehr guten Eindruck. Nur das Eutergewebe hat seit dem Trockenstellen stark abgenommen und von der starken Milchvene am Unterbauch ist fast nichts mehr zu spüren.

Falls jemand von Euch solch ein Problem schon einmal hatte, würde ich mich über einen Erfahrungsaustausch sehr freuen.

Mit den besten Grüßen Jens


Jassi
Beiträge: 1029
Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

Ich würde sagen, dass dies eine normale Entwicklung ist. Im dritten Jahr ist die Milchleistung am höhsten. Individuell unterschiedlich fällt sie danach langsam wieder ab. Das steht im Zusammenhang mit der jeweiligen Rasse, Vererbung, dem Futter und der Anzahl der geborenen Lämmer. Krankheiten/Verwurmung kann natürlich auch eine Rolle spielen.

Heißt nach dem ablammen, dass die Lämmer direkt weg genommen werden und Du die Milch nutzt? Oder verbleiben die Lämmer noch eine gewisse Zeit bei der Ziege? Hast Du die Milchmenge regelmäßig gemessen oder ist das ein Wert, der direkt nach dem ablammen ermittelt wurde?

Jassi


Jens_2016
Beiträge: 27
Registriert: 17.02.2016, 20:25

Beitrag von Jens_2016 »

Grüß Dich Jassi,

Du schriebst: "Ich würde sagen, dass dies eine normale Entwicklung ist. Im dritten Jahr ist die Milchleistung am höhsten. Individuell unterschiedlich fällt sie danach langsam wieder ab."

Kann alles möglich sein, aber das sie innerhalb von 3 Jahren von 3000 ml auf 400 ml runtergeht, ohne Verwurmung, mit dem gleichen Futter, auch wenn sie dieses Jahr auch nur ein Kitz hatte und so alt ist sie ja auch noch nicht. Das wäre irgendwie zu extrem. Eine Ziegenhalterin in einem anderen Forum, welches meine Frau liest hatte das Gleiche Problem, allerdings gab die Ziege nach dem nächsten Ablammen wieder normal Milch, nur dieses Experiment werden wir womöglich nicht machen, da unsere Frieda noch andere Probleme hat. Sie scharrt nach den Geburten auf den Kleinen herum, will die kleinen Böckchen nicht ernähren und verjagt und beisst sie brutal und nuckelt ausserdem regelmäßig an sich selbst herum (das ist, nach unserer Beobachtung, aber nicht der Grund für die wenige Milch, sie hat dieses Jahr fast keine Eutergewebemasse.)
So nahmen wir dieses Jahr, das kleine Zicklein und noch ein anderes, von einer anderen Mutter und ziehen es derweil mit der Hand auf. Diese Milchmenge ist schon seit Anfang Januar so, das Messen fällt uns nicht schwer, weil wir melken direkt in einen Messbecher.

Wie schon gesagt, die starke Abnahme der Eutergewebemasse und das verschwinden der sehr starken Milchvene ist mir völlig schleierhaft. Vor zwei Jahren hatte sie Pyroplasmose, aber die ist ja schon längst wieder ausgeheilt und auch voriges Jahr gab sie doch auch ihre 2 Liter Milch.

Jens
Zuletzt geändert von Jens_2016 am 18.02.2016, 05:19, insgesamt 1-mal geändert.


Jassi
Beiträge: 1029
Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

Hallo Jens
[quote='Jens_2016','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post203501']und nuckelt ausserdem regelmäßig an sich selbst herum
[/quote]Du meinst die Ziege saugt ihre eigene Milch? Das kann schon ein Grund sein. Du stehst doch sicher nicht 24 h neben ihr und beobachtest sie, oder? Wir hatten auch mal so eine und haben uns gewundert, warum sie kaum Milch hatte, obwohl das Lamm abgesetzt war. Bis ich sie ertappt habe.Ja, manchen schmeckt Milch einfach vorzüglich.

Andererseits zeigt Deine Ziege sehr schlechte Muttereigenschaften. Das kann durchaus auch hormonelle Gründe haben, was dann auch mit der Milchleistung zusammenhängen kann.

Wie Du selbst merkst, bleibt es bei Spekulationen.Ist es generell zu spät für eine Hormontherapie oder nur für dieses Jahr? Du musst wissen, ob Du weiter forschen und gegebenfalls investieren willst, damit Frieda wieder eine fleißige Milchziege wird (sofern überhaupt möglich) oder ob sie einfach so bei Dir bleibt.Ich persönlich würde mit solch einer Ziege nicht züchten.

Ist Frieda eine Handaufzucht? Wie ist denn sonst ihr Allgemeinzustand? Wie oft wird sie denn mit welchem Mittel entwurmt?


Jassi


Jens_2016
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wenig Milch

Beitrag von Jens_2016 »

ist ja alles gut gemeint von Dir, nur möchte ich an dieser Stelle abbrechen.Vielen Dank natürlich für Deine Mühe.

Sicher beobachte ich das Tier, bei einer guten Milchziege kann ich melken und nachmelken und 5 min später kommt schon wieder etwas neue Milch raus, man sieht richtig über 15 - 30 -45 -60 Minuten usw. wie sich das Euter zwischen den Melkzeiten wieder langsam füllt. Dies ist aber nicht mehr bei unserer Frieda so. Früh 300 ml am Abend gibt sie 100 ml.

Weiterhin melkt sie sich selbst immer nur auf der Seite liegend, so ist eine Euterhälfte noch gut gefüllt hingegen die andere nur noch halb voll gewesen ist. (das war schon früher so, als sie noch ein schönes, grosses Euter hatte.) Nun hat sie in beiden Hälften fast nichts mehr. Wenn man seine Tiere kennt, weiss man schon wie sie ticken. Und wie schon geschrieben hat sie kaum mehr Eutergewebe. Als wenn Du halt früher mal eine 75 DD hattest und nun nur noch eine 70 A, da muss ja schon aus dem Grund viel weniger Milch rauskommen. Entschuldige den Vergleich, nur wie soll ich das dann noch anders praktisch erklären.

Wir züchten auch nicht mit der Ziege, die soll einfach nur Milch geben, für die Kitze und dann für uns, die Hundis und die Katzen. Den Nachkommenmix kann man nur verschenken oder im Herbst schlachten.
Entwurmt werden die Ziegen bei uns nur wenn sie auch Würmer haben und gelobt sei der Herr, hatten sie bisher noch keine Würmer. Ihr Allgemeinzustand ist Top !

Der Tierarzt, welcher kaum Zeit hat, sagte meiner Frau am Telefon, das man das Hormon gleich ein paar Tage nach der Geburt spritzen müsse damit der Akt auch Erfolg hätte. Auch zu dieser Aussage hätte ich gern ein paar praktische Erfahrungen von Ziegenhaltern aus dem Forum. Vielleicht kann man dennoch etwas tun, sprich mit einer Hormongabe, auch wenn die Geburt schon vor ca. 6 Wochen stattgefunden hat ?

Wie schon gesagt, sei nicht sauer, aber ich dachte es gibt eben Ziegenhalter(innen) im Forum, welche schon das gleiche Problem hatten, die Ursache fanden und dies auch wieder in Ordnung bringen konnten.

Mit besten Grüßen, Jens
Zuletzt geändert von Jens_2016 am 18.02.2016, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.


Leela
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Beitrag von Leela »

Mich würde es interessieren, was für ein Hormonpräparat der TA denn für sinnvoll hielt?
Ich kenne (aus der Hundezucht) nur ein Präparat, welches die Milchbildung stoppt und wusste gar nicht, dass es auch Milchfördernde Präparate gibt...


Zieglinde
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Beitrag von Zieglinde »

Hallo Jens,
Jassi hat sicherlich schon hunderte von Ziegen gemolken und sich darum beruflich gekümmert.
Wenn ich ein Melk-problem oder Probleme mit Euter hätte, würde ich sicherlich sofort als erstes an Jassi denken.
Ich meine ja nur :-)
LG
Silke


Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.
(Gilbert Keith Chesterton)
Jens_2016
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Beitrag von Jens_2016 »

[quote='Leela','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post203517']Mich würde es interessieren, was für ein Hormonpräparat der TA denn für sinnvoll hielt?
Ich kenne (aus der Hundezucht) nur ein Präparat, welches die Milchbildung stoppt und wusste gar nicht, dass es auch Milchfördernde Präparate gibt...
[/quote]Hallo Leela, werden ihn mal fragen und dann schreibe ich es hier ins Forum. Mein Frauchen meinte es könnte dieses
Oxytocin sein. ..


Jens_2016
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Beitrag von Jens_2016 »

[quote='Zieglinde','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post203518']Hallo Jens,
Jassi hat sicherlich schon hunderte von Ziegen gemolken und sich darum beruflich gekümmert.
Wenn ich ein Melk-problem oder Probleme mit Euter hätte, würde ich sicherlich sofort als erstes an Jassi denken.
Ich meine ja nur :-)
LG
Silke
[/quote]Nun ja, leider scheint nun aber keine Ziege dabei gewesen zu sein, welche unser Problem hatte, so hör ich mich eben halt noch ein wenig um im Forum. Vor ner halben Stunde waren wir melken. Frieda gab rund 50 ml, langsam kommt mir das Heulen, um liebsten würde ich sie trocken stellen. Andererseits war sie ja noch fair, von den 100 ml welche sie gewöhnlich abends gibt hat sie heute am Tag nur die Hälfte weggenuckelt und uns so noch etwas übriggelassen.


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