Lämmchen schlachten mit 2 Wochen
Verfasst: 26.06.2019, 12:27
Hi Freunde
Ich habe vor einiger Zeit von Leuten, die ich eigentlich richtig gerne mag, erfahren, dass sie ihre Ziegenkitze bereits mit zwei Wochen regelmäßig schlachten lassen. Sie leben von der Milch, die die Ziegen geben und haben zwischen 160 und 200 neue Kitze - zweimal im Jahr. Nur die allerbesten werden großgezogen, das sind ca 60 Lämmer (auch im Jahr). Der Rest geht überwiegend mit zwei Wochen zum Schlachthof.
Als ich das hörte, konnte ich es gar nicht glauben. Diese Menschen sind so nett, so einfühlsam, liebenswert und hilfsbereit (habe ich oft erlebt als Heidi so schwer dran war, und Erika haben sie mir als Gesellschafterin für Heidi auch geschenkt), dass ich dachte, ich müsste mich wohl im Augenblich in einer Realitätsblase befinden - ein Albtraum oÄ wäre auch möglich gewesen.
Doch nein, auch auf mehrfaches Nachfragen bestätigte mir die Dame, dass das tatsächlich so zutrifft. Sie erklärte mir, dass der Hof nunmal von der Milch lebe und die Kleinen mit zwei Wochen bereits ein Gebiss entwickeln würden, das die Euter der Mütter beschädige. Da sie ein Bio-Hof sind, könnten sie keine Antibiotika einsetzen weil sie dann keine Bio-Milch mehr bekommen und ihr Vertragspartner, eine sehr große Molkerei, die Milch auch nicht mehr verwenden würde. Außerdem kann niemand mit regelmäßig 320 bis 400 neuen Tieren im Jahr, wovon ca die Hälfte Böckchen sind, einen Hof wirtschaftlich führen.
Auf meine Frage, dass doch an den Babys gar nichts dran sei erfuhr ich, dass sie den Hunden gefüttert werden.
Ich war sehr zerrissen und entsetzt, geradeso als hätte man mir den Teppich unter den Füßen weggezogen, und das sagte ich den Leuten auch. Daraufhin nahm mich die Dame verbal in den Arm und meinte, dass sie mich sehr gut verstehen würde. Der Schlachthof, zu dem sie die Kleinen bringt, ist nur wenige Km entfernt und sie werden kurz und schmerzlos mit einer elektrischen Zange getötet.
Durchmelken wäre auch keine Option da sie in absehbarer Zeit zu wenig Milch bekämen um die Quote vertragsgemäß erfüllen zu können.
Sie meinte auch, dass es wohl eine zweite Möglichkeit gäbe und wie ich entscheiden würde, was mit den kommenden Kitzen (in ca. 3 Wochen werden sie geboren) geschieht.
Diese zweite Möglichkeit wäre, die Kitze nach Frankreich zu fahren (fast 900 Km Entfernung) und sie dort zu einem Mäster zu geben, der sie dann mit 10 bis 12 Wochen schlachten lässt. Die Lebenszeit beim Mäster wäre zwar länger, aber schön sei sie sicher nicht.
Ich finde das Eine so schlimm wie das Andere und habe es bis jetzt noch nicht verarbeitet, obwohl schon etliche Tage vergangen sind. Ich weiß doch jetzt ganz genau, wie die Babys mit zwei Wochen aussehen...
Eine Lösung habe ich auch nicht und natürlich verstehe ich das Problem verstandesmäßig. Emotional aber machts mich zur Zeit total fertig...
LG
Brigh
P.S.
Ich hätte von mir erwartet, dass ich solche Menschen unverzüglich aus meinem Herzen hinauswerfen und nicht mehr anschauen würde. Aber auch da - Fehlanzeige! Ich mag sie immer noch, sie sind meine Freunde. Und ich verstehe sie ja wirklich, aber ...
Ich habe mir auch überlegt, dass ich meinen Freunden ein paar Lämmchen abkaufen kann - zum Schlachtpreis eben, doch hoch kann der nicht sein. Wenn ich hier bei euch Menschen finde, die die Kleinen (oder auch nur eins) gerne haben möchten und bereit sind, ihnen ein artgerechtes und glückliches Leben (bis zu ihrem natürlichen Ende!) bieten wollen, würde ich sie den jeweiligen Leuten schenken.
Es sind richtig "gute" Ziegen soweit ich das weiß, BDE und WDE. In dem Fall bitte melden. Wir haben noch insgesamt ca. 4 - 5 Wochen Zeit.
Würde ich einen Hof, ein Gut oder etwas in der Art erben, bei mir wäre es in kürzester Zeit ein Gnadenhof, das ist absolut sicher. Doch wovon würde ich dann leben? Bin ich froh und dankbar, dass ich nicht solche Entscheidungen treffen muss!
Ich habe vor einiger Zeit von Leuten, die ich eigentlich richtig gerne mag, erfahren, dass sie ihre Ziegenkitze bereits mit zwei Wochen regelmäßig schlachten lassen. Sie leben von der Milch, die die Ziegen geben und haben zwischen 160 und 200 neue Kitze - zweimal im Jahr. Nur die allerbesten werden großgezogen, das sind ca 60 Lämmer (auch im Jahr). Der Rest geht überwiegend mit zwei Wochen zum Schlachthof.
Als ich das hörte, konnte ich es gar nicht glauben. Diese Menschen sind so nett, so einfühlsam, liebenswert und hilfsbereit (habe ich oft erlebt als Heidi so schwer dran war, und Erika haben sie mir als Gesellschafterin für Heidi auch geschenkt), dass ich dachte, ich müsste mich wohl im Augenblich in einer Realitätsblase befinden - ein Albtraum oÄ wäre auch möglich gewesen.
Doch nein, auch auf mehrfaches Nachfragen bestätigte mir die Dame, dass das tatsächlich so zutrifft. Sie erklärte mir, dass der Hof nunmal von der Milch lebe und die Kleinen mit zwei Wochen bereits ein Gebiss entwickeln würden, das die Euter der Mütter beschädige. Da sie ein Bio-Hof sind, könnten sie keine Antibiotika einsetzen weil sie dann keine Bio-Milch mehr bekommen und ihr Vertragspartner, eine sehr große Molkerei, die Milch auch nicht mehr verwenden würde. Außerdem kann niemand mit regelmäßig 320 bis 400 neuen Tieren im Jahr, wovon ca die Hälfte Böckchen sind, einen Hof wirtschaftlich führen.
Auf meine Frage, dass doch an den Babys gar nichts dran sei erfuhr ich, dass sie den Hunden gefüttert werden.
Ich war sehr zerrissen und entsetzt, geradeso als hätte man mir den Teppich unter den Füßen weggezogen, und das sagte ich den Leuten auch. Daraufhin nahm mich die Dame verbal in den Arm und meinte, dass sie mich sehr gut verstehen würde. Der Schlachthof, zu dem sie die Kleinen bringt, ist nur wenige Km entfernt und sie werden kurz und schmerzlos mit einer elektrischen Zange getötet.
Durchmelken wäre auch keine Option da sie in absehbarer Zeit zu wenig Milch bekämen um die Quote vertragsgemäß erfüllen zu können.
Sie meinte auch, dass es wohl eine zweite Möglichkeit gäbe und wie ich entscheiden würde, was mit den kommenden Kitzen (in ca. 3 Wochen werden sie geboren) geschieht.
Diese zweite Möglichkeit wäre, die Kitze nach Frankreich zu fahren (fast 900 Km Entfernung) und sie dort zu einem Mäster zu geben, der sie dann mit 10 bis 12 Wochen schlachten lässt. Die Lebenszeit beim Mäster wäre zwar länger, aber schön sei sie sicher nicht.
Ich finde das Eine so schlimm wie das Andere und habe es bis jetzt noch nicht verarbeitet, obwohl schon etliche Tage vergangen sind. Ich weiß doch jetzt ganz genau, wie die Babys mit zwei Wochen aussehen...
Eine Lösung habe ich auch nicht und natürlich verstehe ich das Problem verstandesmäßig. Emotional aber machts mich zur Zeit total fertig...
LG
Brigh
P.S.
Ich hätte von mir erwartet, dass ich solche Menschen unverzüglich aus meinem Herzen hinauswerfen und nicht mehr anschauen würde. Aber auch da - Fehlanzeige! Ich mag sie immer noch, sie sind meine Freunde. Und ich verstehe sie ja wirklich, aber ...
Ich habe mir auch überlegt, dass ich meinen Freunden ein paar Lämmchen abkaufen kann - zum Schlachtpreis eben, doch hoch kann der nicht sein. Wenn ich hier bei euch Menschen finde, die die Kleinen (oder auch nur eins) gerne haben möchten und bereit sind, ihnen ein artgerechtes und glückliches Leben (bis zu ihrem natürlichen Ende!) bieten wollen, würde ich sie den jeweiligen Leuten schenken.
Es sind richtig "gute" Ziegen soweit ich das weiß, BDE und WDE. In dem Fall bitte melden. Wir haben noch insgesamt ca. 4 - 5 Wochen Zeit.
Würde ich einen Hof, ein Gut oder etwas in der Art erben, bei mir wäre es in kürzester Zeit ein Gnadenhof, das ist absolut sicher. Doch wovon würde ich dann leben? Bin ich froh und dankbar, dass ich nicht solche Entscheidungen treffen muss!