RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

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Mazzu

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Mazzu »

Hallo,
@ Tina: Wir wollen (können) keine Inzucht betreiben, da unser Berner-Sennenhund-Rüde (mit Papiere) und unsere Pastore Maremmanno Abruzzese Hündin (ohne Papiere), logischerweise, überhaupt nicht verwandt sind! Wir werden unsere Kira von Furbo erst decken lassen, wenn wir wissen, dass für die Welpen ein geeignetes Zuhause vorhanden ist. Dabei sind wir sehr wählerisch! Dennoch haben wir bereits vier Welpen sicher platzieren können, obwohl der Wurf erst nächsten Frühling geplant ist. Diese verkaufen wir auch nicht, sondern geben sie gegen eine geringe Unkostenbeteiligung (Kontrolle durch TA, impfen, entwurmen, etc. -> ca. 30-40 Euro) ab.
@ alle bez. Inzucht: Dies ist eine Frage (Vater deckt Tochter, Sohn deckt Mutter, Bruder deckt Schwester ...) die wir (Bekanntenkreis) seit längerem diskutieren.
Im Gegensatz zu Tina habe ich auch viele positive Berichte im Internet zu diesem Thema gefunden. Wichtig ist schon, das man sich wissen aneignet, oder besitzt. Zum Beispiel die ?Mendelsche Lehre?. Natürlich kann man bei Inzucht sowohl die neg. Eigenschaften, aber meiner Meinung (und anderer) nach, auch die positiven Eigenschaften verstärken. Wie Willi schon sagte: Auch die heutigen Hunderassen stammten alle aus ?Eltern? die miteinander verwandt waren.
Auch Khamis hat recht! In der Natur suchen die männlichen Nachfahren ein neues Rudel, wenn sie die Möglichkeit haben. In der Schweitz (im Wallis) hat man wenige Luchse ausgesetzt, die sich nun vermehren. Wie sollen diese ?fremdes Blut? finden, wenn alle vorhandenen Tiere miteinander verwandt sind? Oder Wölfe, oder Bären wie hier in Italien (Abruzzen, etc.)?

Ich weiss, es wurde etwas lang ..................
Glaube aber, dass man diese Frage nicht nur mit ?gut? oder ?schlecht? beantworten kann!

Schöne Grüsse
Franco


Willi
Beiträge: 1193
Registriert: 16.06.2002, 00:00

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Willi »

hallo
also erstmal an tina
es handelt sich bei meinem hund nicht um eine von mir betriebene absichtliche inzucht, die mutter von ihr hatte ich zwei sommer auf der alp dabei, im zweiten sommer war sie dann trächtig es war sehr schnell klar das ihr bruder der vater ist.....
dann was du über elefanten schreibst stimmt, aber bei wölfen und löwen stimmt das in keinster weise, es gibt einen alpha, und der vertreibt sobald die männlichen welpen geschlechtsreif sind alle, oder tötet sie sogar, der motor des lebens zur erinnerung ist einzig und allein die fortpflanzung, und die wird mit allen mitteln betrieben, ein junger hat nur die chance ein rudel zu übernehmen wenn er dieses kennt. wird ein bestehendes rudel zum beispiel auseinandergerissen so nimmt ein neuer führer immer seine mutter seine schwestern mit die anderen bleiben bei dem alten.
ich wiederhol mich nochmal, die evolution wäre nicht bis hier an diese stelle gekommen wo sie heute ist, eine positive verebung eines merkmals geht schnell auf diesem wege ist sonst aber zufall, und vor allem...ist das alles natur,
nehmen wir z.b. einen dackel mit seinen krummen beinen, und sehen neben diesem sein urtier den wolf an, woher sollten denn die merkmale die dieser dackel aufzeigt kommen, wenn da nicht an der evolution schwer nachgeholfen wird.
@ines, bestes beispiel , mitteleuropa nach der pest, die menschen haben sich vermehrt danach, in den kleinsten dörfern in denen nur noch fünf leute lebten, über fünf bis sechs generation hinweg gab es keine andere möglichkeit. weiteres beispiel, die britischen inseln, schau dir die urbevölkerung genauer an(gilt für viele inseln).
es ist sehr wichtig, bei einer linienzucht darauf aufzupassen, das geschwister sich nicht paaren, v.a deren scheinbar gesunde kinder nicht weiter zur zucht (innerhalb dieser population) verwendet werden, rechnet man ein zuchtintervall heraus, rein nach generationen, und achtet darauf das nur väter mit töchtern oder söhne mit müttern in die weiterzucht verwendet werden hat man nach fünf generationen (bei ziegen sind das fünf jahre) aus z.B. zwei tieren die vater und tochter waren zwei unabhängige linien die man nicht mehr miteinander als verwandt rechnen kann. ich könnte das hier jetzt mathematisch nach dem watson/crick modell vorrechnen und über b. wicklers analyse dazu auch beweisen aber das würde so glaube ich den rahmen sprengen.
übrigens, kann man mendel dazu nicht heranziehen weil das ist reine vererbungslehre, und geschummelt hat er auch noch, wie die meisten wissenschaftler.....
mfg. willi


Eifelhexe
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Registriert: 26.05.2002, 00:00

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Leute,
zum Thema Inzucht möchte ich mich auch äussern.
hatt jemand von euch Kaninchen oder Katzen?
Jeder der ein Rassetier dieser Art hat, hat auch eine inzuchtform zu Hause!!
Ich war, da ich selbst kanin habe (allerdings ohne Rasse zu züchten) immer mal wieder auf Ausstellungen!!
Und alle betreiben Inzucht um die Ohren den Nacken das fell und, und, und, weiter zu vererben auf die Nachkommen.
Die Zuchtformen verlangen einen Standart und der ist nur so zu erreichen.
Find es auch nicht so sehr gut mit der Inzucht aber!!
In der kommenden Ziegen-Generation wird sich eine Inzucht bei mir nicht vermeiden lassen, hab einfach nicht den Platz für noch einen Bock.
Die Jungtiere werde ich aber schlachten oder Verkaufen so das eine einmalige Inzucht gewährleistet ist.
Wie hier schon erwähnt, schaut euch die Königshäuser in Europa an, die sind alle miteinander verwandt!!
Leben aber immer noch.
Wenn man auch über Intelligenz in der Hinsicht streiten kann, aber war es die Inzucht? :-))
Alles liebe
Uli


Barbara2
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Registriert: 09.07.2003, 14:06

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Barbara2 »

Hallo zusammen,
sicher ist es richtig, dass es in der Natur Inzucht gab und gibt und auch in der professionellen Haus- und Nutztierzucht wird sie angewendet. Aber dort herrscht auch eine gnadenlose Auslese! Die Natur merzt sowieso alles Schwache aus und in der prof. Zucht wurde das auch so gemacht. Inzucht birgt ein erhöhtes Risiko von Missbildungen, Krankheiten und Schwächen. Trotzdem können natürlich auch gesunde Tiere dabei rauskommen. Wer absichtlich Inzucht betreibt muß bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Das bedeutet, dass alle Tiere, die Defekte zeigen, entweder getötet oder unfruchtbar gemacht werden.
Zahnfehler beim Hund sind oft erst am fertigen Gebiss (also nach ca. 6 Monaten), ererbte Hüftgelenksdysplasie oft erst nach 1 oder 2 Jahren oder später feststellbar.
Wer aus Neugierde oder sonstigen Gründen Inzucht betreibt, muß bereit sein, auch für die Sterilisation/Kastration zu sorgen und aufzukommen. Sonst pflanzen sich die Fehler fort. Die Käufer eines Welpen, der nach 1 Jahr an HD leidet, müssen mit erheblichen Kosten und auch Leiden für ihr Tier rechnen und werden sicher nicht begeistert sein.
Nach meiner Meinung ist absichtliche Inzucht beim Hund (noch dazu so enge wie Mutter / Sohn) für normale Hundezucht nicht verantwortbar. Es gibt genügend Hunde mit tollen Anlagen und selbst bei seltenen Rassen (wie z.B. dem Griffon) wird Inzucht vermieden. Im Gegenteil, es wird ein großer Aufwand betrieben, um neues Blut in die Linien zu bringen. Das hat seine Gründe darin, dass man gesunde Tiere haben möchte.
Also sucht Euch am besten einen anderen Rüden zum Decken.
Gruß
Barbara


Celica3
Beiträge: 88
Registriert: 08.04.2003, 12:17

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Celica3 »

Hi Willi!

Bei Wölfen weiß ich es nicht genau, aber bei Löwen kommt es doch auch öfter zu einem Machtwechsel sprich, dass ein fremdes Löwenmännchen das Rudel übernimmt. Der Nachfolger kommt somit, meines Wissens nicht aus dem eigenen Rudel. Der neue Chef tötet auch alle Nachkommen des Vorgängers. Somit denke ich nicht, dass es bei Löwen all zu viel Inzucht gibt.

Ich bin nach wie vor gegen Inzucht, wie scho einige erwähnt haben, kommt es immer wieder zu Mißbildungen und Behinderungen auch in diesen kleinen Dörfern, wo Inzucht betrieben wurde, gab es viele Behinderte. Ich muss da immer an den Film "Schlafes Bruder" denken, der spielt in einem Dorf, dass von Inzucht geprägt ist und da sah man lauter behinderte Kinder.

mfg
Tina<br><br>______________<br><br>Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist sondern dass jemand Dich dafür schätzt, was Du bist, Dich akzeptiert und liebt!


Bibi
Beiträge: 490
Registriert: 05.05.2003, 19:43

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Bibi »

Hallo zusammen,

ich züchte seit ein ein paar Jahren (in sehr kleinem Rahmen) Deutsche Schäferhunde. Bei uns wird schon gezielt ingezüchtet, aber eine so enge Inzucht (Mutter-Sohn) ist nicht erlaubt! Inzuchten bei denen ein Großelter und ein Urgroßelter gleich sind, werden öfter mal gemacht um gute Eigenschaften zu verstärken.

Ich würde niemals eine so enge Inzucht machen!!

<br><br>______________<br><br>Liebe Grüße aus Bayern

Birgit


Zieglinde
Beiträge: 2759
Registriert: 06.03.2003, 18:21

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Zieglinde »

Über Inzucht mußte ich nachdenken, als mein Ziegenbock seine Tochter deckte. Gut finde ich es persönlich nicht, aber mit menschlichen Maßstäben darf ich da nicht messen. So ein Ziegenbock hält sich bestimmt 2-3 Jahre in einer Herde, bis ein anderer ihn vertreibt. In der Zeit kann der Bock ein Weibchen decken, die Tochter decken und unter Umständen noch die Enkeltochter. Wenn er dann so lange stark genug bleibt. D. h., hier würde ein sehr starker o. kräftiger Ziegenbock seine Gene vererben (ein Bock mit Hinkebein oder Fehlbiß wäre ja schon von anderen besiegt). Der neue Ziegenbock wird die Kleinen nicht töten, hat ja keine Reißzähne. Und ich denke, sowas existiert auch in der freien Wildbahn.
Wenn man sich das so vorstellt, ist das nicht ganz so schlimm mit der Inzucht.
Gruß Silke


Zickenvoigt
Beiträge: 164
Registriert: 29.08.2003, 21:12

RE: Hund -> Mutter vom Sohn decken lassen

Beitrag von Zickenvoigt »

Hallöchen, ich würde davon abraten, die Mutter von dem Sohn decken zu lassen!! Bei meiner Schäferhündin ist das mal versehendlich passiert und alle Welpen waren nicht lebensfähig. Das habe ich auch schon von anderen Fällen gehört. Außerdem können Erbkrankheiten, die bei den einzelnen Eltern nicht zu erkennen sind , bei den Welpen "ausbrechen". Ich würde es jedenfalls nicht versuchen. Grüße, Manuela <img src="images/smiles/f0d2e2d0.gif" alt=smily>


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