RE: Truthennen (Puten)

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Celica3
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Celica3 »

Hallo!

Es gibt sicher auch noch andere Rassen als die Cröllwitzer und die Mastputen.

Du sagtest du willst züchten, sollen die Hennen die Eier selber ausbrüten? Ich habe nämlich gelesen, dass die Mastputen zu schwer sind um ihre eignen Eier auszubrüten. Abgesehen davon bezweifle ich, dass diese Tiere überhaupt in Brutstimmung kommen.

lg
Tina
<br><br>______________<br><br>Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist sondern dass jemand Dich dafür schätzt, was Du bist, Dich akzeptiert und liebt!


Eifelhexe
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo ihr Lieben,
zu diesem Thema werde ich in den nächsten Tagen meine Erfahrungen noch reinschreiben!!
In Bezug auf schwarzkopfkrankheit sehr, sehr schlechte.
Wird mir aber heute zu lang da ich grad erst wieder unter den Lebenden bin und erst alles Lesen muss was so war.
Alles Liebe
Uli<br><br>______________<br><br>Alles Liebe aus der Eifel,
Uli


Eifelhexe
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo ihr Lieben,
hier nu die Puten?erfahrung? von meiner Seite die euch schon angekündigt habe.
Viele von den Fragen die Ihr gestellt habt erledigen sich VIELLEICHT von selbst wenn ihr meine Geschichte gelesen habt.
Also!!
Wir haben uns vor 3 Jahren die ersten Puten angeschafft. Hühner hatten (und haben wir immer noch) schon vorher in unsere Familie geholt und mit den grossen Verwandten haben wir nur gewartet weil wir in der Fachliteratur gelesen haben man soll es lassen sie zusammen zu halten.
Unsere ersten versuche in Sachen anderes Geflügel waren Enten (die waren uns zu schmutzig) und Gänse, der Ganter ein kleiner Prinz mit einem Federhäubchen auf dem Kopf, war so was von frech und vor allem laut, dass wir aufgegeben haben.
War aber schon beeindruckend die Tiere bei der Paarung im zugefrorenen Teich, (den wir jeden Morgen mit einem dicken Hammer aufgeschlagen haben) zu beobachten. Also ohne Wasser garantiert keine Gänse ist wohl was wir mit rausgenommen haben an Erfahrung.
Nun zu den Puten.
Wir haben ein ca. 400m² grosses Stück unserer Wiese mit Maschendrahtzaun abgesperrt (wie sich hinterher zeigte mit 1,20 m nicht hoch genug) und haben einen Holzstall gebaut der innen mit Folie ausgeschlagen ist um Durchzug zu vermeiden.
Dann holten wir uns von einem Grosszüchter für alles Geflügel (ist im Nachbarort) 6 Puten.
Die wissen Mastputen gab es sortiert nach Puten und Putern und die bunten nur durcheinander.
Da mir die grauen besser gefallen haben wir sowohl als auch gekauft.
Unser erstes Ziel war es die Tiere bis zum nächsten Frühjahr durchzubekommen um selber junge zu ziehen.
In diesem ersten Jahr starben 3 Tiere im Laufe der ersten 6 Wochen bei uns.
Keine Erkältung!!
Es war immer Schwarzkopf. Ich habe die Tiere auseinander genommen, sie hatten alle ! eine mit Geschwüren übersäte Leber und den dazu passenden gelben Durchfall.
Also mit Erkältung hat das nichts zu tun.
Wenn die Tiere die erst einmal komplett ausgewachsen sind, sind sie immun gegen die Krankheit nur leider half uns das im ersten Jahr nicht.
Ende Februar hat sich ein Marder zutritt verschafft und unsere Tiere totgebissen.
Vorbei mit Zucht.
Im Juni haben wir uns neue gekauft, Nachdem wir den Stall wirklich Idiotensicher mit Zaun ausgebaut hatten).
Wieder sind 3 Tiere verendet, die gleichen Symptome.
Eine Pute haben wir zu Weihnachten dem Metzgergott geopfert und so blieb uns noch ein päarchen zur Zucht.
Im Februar fing die Henne an Eier zu legen und der Hahn versuchte auch munter aufzusteigen (was eine Tortur ist). Unser armes Mädchen hatte bald kaum noch Federn und jeder Akt kam mir vor wie eine Vergewaltigung, aber ihr hats gefallen.
Dann kam die Zeit in der sie sitzen wollte und prompt bricht der doofe Hahn sich ein Bein als er von der Stange gesprungen ist. Na ja so viel zum Gewicht, bei 17 kg ist es nicht so leicht sich gesund von der Stange zu schwingen.
Da die grosse sitzen wollte, haben wir ihr die letzten drei Eier (aus der Zeit als der Mann noch aktiv dabei war) untergelegt. Nach einer Woche hat sie noch 10 Hühnereier dazu bekommen, da ich gelesen hatte das geht.
Die Hühnerkücken sind denn auch zum grossteil geschlüpft aber es hat nur eines das Gewicht der Ziehmama überlebt, das aber prächtig!
Dann kam die Zeit für die Neuanschaffung im Juni diesen Jahres. Wir holten diesmal 10 Jungtiere.
Bis auf einen Hahn sind sie innerhalb von 6 Wochen alle gestorben. Alle Schwarzkopf!
Wir haben nochmal 5 dazu geholt und noch mehr Pech gehabt.
Die Dame in dem Laden sagte meinem Mann (auf eine andere Voliere zeigend) das seien Tiere die ?Dicke Backen? haben (heisst chronische Erkältung bei der es zu einem aufgeblähten Gesicht kommt) und das diese wieder zurückgeschickt würden.
Nachdem die 5 neuen Tiere innerhalb von 4 wochen alle gestorben sind, hat unsere arme alte vom Vorjahr ?dicke Backen? bekommen. Ein Mitbringsel vom Züchter!!
Nu haben wir gar keine mehr, denn den einzigen gesunden Hahn haben wir dann auch gleich geschlachtet.
Meine Hühner sind zwischen durch immer mal wieder vereinzelt ins Putengehege geflogen, liess sich leidernicht vermeiden.
Nach der letzten Erfahrung mit den Puten denken wir, das es nicht auszuschliessen ist das die Tiere bereits krank zu uns kamen.
Immerhin sind in den Riesenhallen der Verkaufsräume die einzelnen Tierrassen nur durch einen Drahtzaun getrennt und wenn ein Stall wieder leer ist, kann es passieren, das in einen ehedem Hühnerstall dann Puten kommen.
Ich werde, da uns die Puten sehr ans Herz gewachsen sind, im nächsten Frühjahr noch einen Versuch starten aber nur mit Tieren aus anderer Herkunft.
Ach ja, Putenstarter haben wir gefüttert, nachher vermischt mit normalem Körnerfutter und natürlich Grünzeug von der Wiese.
Ich finde Puten einfach ganz toll, sie sind (bei aller liebe) so hässlich, das sie fast schon wieder schön sind aber sie haben einen ganz tollen Charakter. Noch ein Vorteil, sie fressen für ihr leben gerne Brennessel (für einen Naturhof IDEAL).
So das war meine Geschichte, bin wirklich gespannt auf eure Antworten.
Alles liebe aus der Eifel
Uli


Barbara2
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Barbara2 »

Also das hört sich ja schon sehr schlimm an und macht auch traurig.
Wir haben uns in diesem Jahr dazu entschlossen, Puten anzuschaffen und hatten das Glück eine Frau kennenzulernen, die schon lange Puten züchtet. Sie hat uns auch diese Horrorgeschichten mit zu schweren Tieren und Krankheiten etc. bei den Mastrassen erzählt. Wir haben uns dann für die Cröllwitzer entschieden, weil die eben noch so normal sind.
Ich kann Dir nur zustimmen Uli, Puten sind echt tolle Tiere (irgendwie die Ziegen unter dem Geflügel) mit einem schönen Sozialverhalten und gar nicht so häßlich wenn man sie genau beobachtet.
Unsere Zuchterfahrungen von diesem Sommer (sehr positive) werde ich bald mal auf meiner Homepage veröffentlichen. Werde es hier posten, wenn es soweit ist (hoffe, dass niemand was dagegen hat).
Jetzt geh ich erst mal wieder chatten.
Liebe Grüße
Barbara


Manu
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Manu »

Hallo Uli,

Vielen Dank für deinen genauen Bericht, so schlimm es auch vorerst ausgegangen ist, deine Geschichte kann sicher einige von uns vor ähnlichem bewahren oder wenigstens vorwarnen.
Ich werd mich den Winter über genau umsehen und dann entscheiden, welche Rasse im Frühjahr herkommt, die Mastputen werdens ja nach dieser Lektüre nicht werden.
Viele liebe Grüße und viel Glück mit den nächsten Puten!
Manu


Eifelhexe
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo nochmal,
hab ich vergessen zu erwähnen, die Krankheitserreger der Schwarzkopfkrankheit halten sich in Würmern über 10 Jahre.
Also fast unmöglich den sch... wieder loszuwerden wenn man ihn einmal hat.
Meine Hoffnung istr, wenn ich es einmal schaffe selber Jungtiere zu ziehen die von hier aufgewachsnen stammen, das die vielleicht genügend antikörper mitbringen um zu überleben
<br><br>______________<br><br>Alles Liebe aus der Eifel,
Uli


Celica3
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Celica3 »

Hallo Willi!

Tut mir leid, dass du soviel Pech hattest mit deinen Puten. Uns ging es auch nicht besser, aber wir haben es gleich aufgegeben. Wahrscheinlich hatten unsere auch diese Schwarzhalskrankheit. Vielleicht finden wir mal eine geeignete Putenrasse.

Wer hat dir denn erzählt, dass man Hühnerkücken von einer Pute ausbrüten lassen kann? Es wundert mich, dass die Eier nicht schon vorher kaputt gingen.

Dass mit den Brennesseln kann ich auch bestätigen, die einzigen Tiere die Brennesseln fressen, sind Puten.

mfg
tina<br><br>______________<br><br>Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist sondern dass jemand Dich dafür schätzt, was Du bist, Dich akzeptiert und liebt!


Barbara2
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RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Barbara2 »

<b>eifelhexe schrieb:</b> <!--quote start--><br><table border="0" width="80%" class="quote"><tr><td>Hallo nochmal,
hab ich vergessen zu erwähnen, die Krankheitserreger der Schwarzkopfkrankheit halten sich in Würmern über 10 Jahre.
Also fast unmöglich den sch... wieder loszuwerden wenn man ihn einmal hat.
Meine Hoffnung istr, wenn ich es einmal schaffe selber Jungtiere zu ziehen die von hier aufgewachsnen stammen, das die vielleicht genügend antikörper mitbringen um zu überleben
</td></tr></table><!--quote end-->

Hallo Uli,
am besten geht es wohl, wenn man sich einen Zuchtstamm (also schon geschlechtsreife) Tiere kauft und dann mit diesen anfängt zu züchten.
Wir haben welche aus Freilandhaltung gekauft. Alle 4 Hennen haben gebrütet. Eine Henne hatte von 15 Eiern nur 6 Küken und die sind alle in der ersten Woche gestorben. Mit dieser Henne züchten wir nicht weiter, die hatte wohl eine latente Erkrankung. Die anderen 3 Hennen hatten zusammen 30 Küken. Eines davon wurde leider getreten und hat das nicht überlebt. Die anderen 29 sind wohlauf und fit. Die ältesten sind jetzt ca. 3 Monate alt, die jüngsten 6 Wochen.
Liebe Grüße
Barbara


Khamis
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Registriert: 10.06.2003, 03:35

RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Khamis »

Hallo!

Ich möchte auch meine Erfahrung mit Hühnern und Hasen hier posten. Im letzten Jahr haben zwei meiner Hühner geglockt und kamen wunderschöne Küken raus. die Küken wurden auch fast ein halbes Jahr alt. Dann fing das Sterben an, jede Woche eins, bis schlieschlich zwei Küken am Leben geblieben sind und jetzt Eier legen, eine davon hat auch frisch Küken bekommen.
Das selbe mit den Hasen, der Nachwus hatte sich erkrankt und musste sterben. Für die Eltern war das Messer schneller.
In diesem Jahr sieht es viel besser aus. Ich glaube, es liegt hauptsächlich an dem Gras vom Garten. Sowas ist weder für die Hasen noch für die Hühner oder irgendwelches Geflügel gut. Wenn Rasen sein muss,
dann regelmässig entwürmen und impfen. Das muss man auf jeden Fall.

Der Tipp von Barbara2 finde ich das richtige, erstmals sich ausgewachsene Tiere anzuschaffen und damit anzufangen.

Mastküken für den Hof klingt gar nicht gut, denn sie sind nicht so widerstandsfähig, wie das Landgeflügel.

schöne grüsse
khamis<br><br>______________<br><br>Schöne Grüsse
Khamis
--
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Mic

RE: Truthennen (Puten)

Beitrag von Mic »

Hallo ihr Putenfreunde,
bei der Geh gibt es im Forum einen wenn auch alten aber interessanten thread zum Thema. Dort ist u. a. dieser link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.woerdekemper.com/">http://ww ... m/</a><!-- m --> in dem es bei "Fütterung" heißt das es ein Medikamt welches gegen Schwarzkopf hilft, nur noch im Futter und nicht mehr als solches im Handel gibt.

Aber lest selbst

Schönen Abend euch allen

mic


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