Junghund zwei Wochen lang ignoriern

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Zirkuszuchtziegenzüchter
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Registriert: 09.08.2007, 22:22

Beitrag von Zirkuszuchtziegenzüchter »

Martin, das sind z.T. olle alte Kamellen. Ein Hund ist kein Mensch und denkt nicht wie ein Mensch. Aber ein Hund sieht einen Menschen auch nicht als Hund....
Nicht am Kragen packen und schütteln. Mag sein, daß es bei Dir geklappt hat und schon seit Jahrzehnten so gemacht wurde.
Vergleiche mit Wolfsrudel bitte differenziert betrachten. Genauso das Dominanzgedöns. Bildet Euch doch mal weiter :-) Man sollte offen sein für neue Erkenntnisse. Einmal das Komma falsch gesetzt in einer Veröffentlichung zum Eisengehalt im Spinat, und jahrzehntelang mußten Kinder deswegen gaaaaanz viel Spinat essen.....

Auf ein "Nein" sollte man dem Hund, nachdem man ihm ja zu verstehen gegeben hat, was er NICHT machen soll, eine neue Option geben, etwas richtig zu machen, also eine neue Aufgabe. Und auch ein "Nein" als "Nein" kann man erst beibringen. Jaaaaa, Hundeerziehung kann schon echt mühsam sein.

Die passende Hundeschule zu finden, ist schwierig, das verstehe ich. Ein guter Hundetrainer geht selbstverständlich individuell auf jeden Hund ein und zieht nicht Schama F ab. Und grauenhafte Hundetrainer gibt es wie Sand am Meer.
Es gibt einfach Vorgehensweisen und Philosophien, die lehne ich (nach ausreichender Information und kritischer Betrachtung) aber vehement ab.
Ist eben schwer, als Hilfesuchender, der ja keine Ahnung hat, gleichzeitig zu entscheiden, ob der Trainer was taugt. Ist wie mit der Auswahl des TA. da hilft nur selcber schlau machen, um ein passendes Gefühl zu bekommen.

Für den Hund hoffe ich, daß er weder geschüttelt, noch permanent in die Box als Strafe noch dauerhaft ignoriert wird.
Konsequenz hat nichts mit harschem Auftreten und Laut werden zu tun, geschweige denn damit, hundert Mal hintereinander ein Kommando zum Besten zu geben :-)

LG Eva


Holzmichel
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Registriert: 25.05.2011, 08:58

Beitrag von Holzmichel »

Hallo,

wir haben gestern Abend den Mist mit dem totalen Ignorieren abgebrochen!!!

Er weiß jetzt das wir auch anders können-und uns ist klar geworden das wir an uns arbeiten müssen!!!

Haben uns gestern Abend eine Liste gemacht was er von nun an darf und was nicht mehr toleriert wird.
Er war ja mal ein junger wilder Hund,doch die letzten zwei Monate haben sich Sachen eingeschlichen-die wir damals noch toleriert haben,aber leider nicht wirklich gemerkt haben das es jeden Tag ein Stück weiter ging-und nun meint er kann jedem auf der Nase rumtanzen ...

Ich fand die Ansätze-als Hundeanfänger-garnicht so schlecht,aber 14 Tage ignorieren-nein!
Bei Verhalten was uns nicht gefällt wird sofort konsequent eingegriffen,erst Verbal-klares NEIN,wenn das nicht hilft Einzelhaft im Bad oder Flur-für kurze Zeit,eben nur das er checkt das da was nicht gepasst hat!

Transportkiste dient ab sofort wieder nur noch zum Transport oder eben zum schlafen.

Setze mich jetzt auch noch einmal mit der Trainerin von der Grunderziehung auseinander-die kennt den Oskar glaube ich "besser als wir" und weiß was unter Umständen möglich ist oder bei ihm sinnlos ist,sie kennt ihn schon seit Ende April!
Wir konzentrieren uns erst mal darauf das die Grunderziehung wieder stimmt-was wir eben die letzte Zeit vergeigt haben.
Ganz klar-das haben wir durch unsere nachgiebige Art und Weiße versemmelt-aber das wird sich jetzt ändern!!!

Das ist ein junger schlauer Hund der eben meint ihm gehört die Welt-ich bin zuversichtlich das er ein guter braver Zeitgenosse wird,allerdings erwarte ich aber auch nicht sonstewas von ihm,also bei Schneeregen in einer Pfütze Platz machen braucht er nie!!!
Wir,meine Frau und ich müssen uns eben erst einmal ändern und bei der Erziehung an einem Strang ziehen ...,ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen,bei dem Kerl ist noch nichts verloren.
Ich habe drei Ziegen so weit dressiert das sie ohne Leine mit mir spazieren gehen,da werden wir uns an diesem Mops-Jack Russel Mischling nicht die Zähne ausbeissen ;)
Ich halte euch aber weiter auf dem laufenden ...

viele Grüße,Michel


Zirkuszuchtziegenzüchter
Beiträge: 310
Registriert: 09.08.2007, 22:22

Beitrag von Zirkuszuchtziegenzüchter »

[quote='Holzmichel','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post200169']Bei Verhalten was uns nicht gefällt wird sofort konsequent eingegriffen,erst Verbal-klares NEIN,wenn das nicht hilft Einzelhaft im Bad oder Flur-für kurze Zeit,eben nur das er checkt das da was nicht gepasst hat!
[/quote]Michel, der Hund ist kein kleines kind, den man ins Zimmer schickt, weil es was Blödes angestellt hat. Der Hund versteht NICHT, warum er ins Bad in Einzelhaft muß und verstoßen wird. Ein Hund kann nur innerhalb von Sekunden verknüpfen :Ursache - Folgen. Das ist ganz einfache Verhaltensbiologie.
Ich finde, Ihr solltet positiver arbeiten - was nicht heißt, daß man sich zum Clown macht und der Hund alles darf. Vielleicht informiert Ihr Euch doch mal über´s Clickern :-)


Yougin
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Registriert: 05.01.2012, 18:42

Beitrag von Yougin »

Hallo Michel.

Hier wurden ja schon jede Menge guter Vorschläge gebracht. Ich habe momentan selber einen jungen Hund ( 8Monate). Ich bin ein Freund des Clickern und kann dir da nur empfehlen dich darüber mal zu belesen. Des weiteren arbeite ich auch mit dem Futterdummy, der viele Möglichkeiten bereit hält.
Ich glaube neben einem ordentlichen Grundgehorsam (was für jeden Hund selbstverständlich sein sollte), ist für Oskar auch eine geistige Auslastung sehr wichtig! Auch körperlich sollte er seinem Alter entsprechend ausgelastet werden (also nicht übertreiben).
Ideen wären z.b. Kong gefüllt , Futterball, Hüttchenspiele, ...

LG Steffi


Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz!

Das mir der Hund das Liebste ist, sagst du "oh" Mensch sei Sünde, der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
PassatKombi
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Registriert: 11.11.2015, 08:23

Beitrag von PassatKombi »

Hallo Michel,

schön, daß Oskar wieder zum Rudel gehört ! Je nach dem, was bei ihm durchschlägt, kannst du einiges mit ihm anstellen !
ABER : Je intelligenter ein Hund ist, desto mehr musst du ihn beschäftigen !
Da Oskar ja noch relativ jung ist , würde ich bei ihm noch nicht zuviel Sport machen. Du kannst aber viel "Denksport" mit ihm machen.
Du kannst Fährten legen, Leckerlis in Toilettenpapierrollen verstecken (einfach links und rechts ein bisschen Papier rein, dazwischen das Leckerli), es gibt fertige Intelligenzspiele (da muss der Hund Schubladen öffnen, Deckel hochklappen,...), du kannst auf dem Spazierweg Leckerchen verstecken, du kannst Tricks einüben (bei unserer Intelligenzbestie hat es sogar geklappt, wenn wir - als sie sich getreckt hat -
immer "Verbeugen" gesagt haben, jetzt macht sie das einfach auf Kommando), du kannst Apportieren üben (Futterbeutel werfen, holen lassen und wenn Oskar ihm bringt daraus fressen lassen), du kannst mehrere Hütchen (Plastikbecher) aufstellen und unter eins ein Leckerchen legen und Oskar suchen lassen, einen grossen Karton mit zerknülltem Zeitungspapier und ein paar Leckerchen rein, ach es gibt sooooo viel ...
Falls du Angst hast, daß Oskar zu dick wird und er Trockenfutter bekommt (und es auch gerne mag) , kannst du ihn praktisch seine ganze Futterration sich "erarbeiten" lassen. Muss aber nicht sein ! Du wirst schnell merken, wie "Denksport" einen Hund auspowern kann.
Wenn Oskar nur ein bisschen vom Terrier hat, wird er es lieben. Unsere ist manchmal so erpischt auf ihr Futter (am Geburtstag, an Weihnachten, da koche ich auch für sie), daß sie neben mir steht und alle "Tricks" die sie kann einfach "vorführt" (dann gibt`s natürlich nichts, denn ich habe ja kein Kommando gegeben).
Lass` dir den Spaß nicht verderben ! Hör`auf dein Bauchgefühl.
Und eins noch, bitte nicht "bestrafen" ! Gutes Verhalten (gewünschtes Verhalten) belohnen (geht auch mit Lob, muss kein Leckerchen sein)!
Wenn Oskar lernt, ich muss immer ins Bad, wenn Besuch kommt, könnte er den Besuch an sich nicht mehr so toll finden .
Ich wünsche dir ganz viel Spass mit Oskar und würde mich (vielleicht andere auch) mal über ein Bild oder auch zwei freuen !

LG
Rea


Holzmichel
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Registriert: 25.05.2011, 08:58

Beitrag von Holzmichel »

Bei uns heisst jetzt das Zauberwort KONSEQUENT :D
Mein Frau und Ich sind uns nun einig was wir von ihm wollen-verlangen.
Ich habe all meine Ideen gestern auch noch mit der Hundschule von der Grunderziehung durchgesprochen und die meinten eben auch das wir erst mal das wichtige mit ihm durchgehen sollen und nicht zuviel auf einmal!!!!!!!!

Bei Besuch wegsperren nur wenn er sich aufführt und meint er solle trotz Ermahnung von uns,den Besuch bedrängen.Also immer die Wahl lassen,hört er auf uns darf er da bleiben-hört er nicht auf uns gibt es eben Konsequensen-also wegsperren bis er sich beruhigt hat,wenn er wieder ruhig ist darf er wieder zu uns,denke das hat er schnell raus ...

Ja,wir haben ihn eine Nacht in der Kiste gelassen-darauf sind wir nicht stolz-als wir am nächsten Morgen darüber nachgedacht hatten merkten wir erst das es ja ein Wiederspruch ist ...

Der Sinn von den Zwei Wochen ignorieren ist-das der Hund um unsere Aufmerksamkeit bettelt,und eben nach den zwei Wochen uns nicht mehr von der Pelle gehen soll und wir ihm schneller Kommandos und eben eine sichere Abrufbarkeit beibringen sollen?!
Das soll die Methode mit der Brechstange sein-die soll für Leute mit wenig Zeit sein-wir haben zum Glück ein ganzen Hundeleben Zeit ;)

viele Grüße,Michel


Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

wichtig ist, dass ihr nicht aufgebt und euch viel zeit lasst - dann klappt das auch ... :thumbup:


Holzmichel
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Registriert: 25.05.2011, 08:58

Beitrag von Holzmichel »

Hallo,
wir haben doch alle Zeit der Welt-GEDULD LIEBE u.KONSEQUENT sein sind nun die Zauberwörter!!!!
Dazu noch eine Hundeschule,mit denen man die nächsten Schritte bespricht und dann wird das schon ... :thumbsup:

viele Grüße,Michel


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