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Tierorthopädie

Verfasst: 04.02.2016, 14:19
von Nymphy
Moin,

Der Beitrag von Almdudler von heute hat mich inspiriert diesen Beitrag zu schreiben.

In meinem persönlichen Fall geht es um meine Katze.Im Alter von 8 Monaten machte sie Bekanntschaft mit einem Mähdrescher und "hoppelt" seit dem auf drei Beinen durchs Leben. (Ein Vorderbein fehlt) Inzwischen ist die Katze 8 Jahre alt und ich beobachte das ihr das laufen zunehmend schwerer fällt und sie eine Skoliose entwickelt.Seit einiger Zeit plagt mich nun der Gedanke wie ich mit der Katze weiter verfahren sollte. Beim stöbern im Netz hab ich diverse Anbieter von Prothesen für Hund und Katze gefunden und mir dabei immer wieder die Frage gestellt ob ich es bin, die das Leben des Tieres um meines Willens durch den Einsatz solcher Maßnahmen verlängern möchte oder ob das Tier einen echten Nutzen davon hat.
Wenn ich Bilder von gelähmten Hunden sehe, die auf Rädern unterwegs sind habe ich meist Mitleid mit dem Tier und denke mir "muss denn das sein?!" Aber es ist eben nicht mein Tier daher natürlich die emotionale Distanz.

CBR schrieb recht passend, wenn ein tier lebenswillen hat, lass ich es leben -
wenn ein tier sich quält, lass ich es gehen ...

die entscheidung muß jeder tierhalter für sich entscheiden -
ich persönlich halte nix von künstlichem weiterleben -
weder bei tier, noch bei mensch.

Ich befürchte ohne medizinische Hilfsmittel wird sich meine Mini bald quälen. Soll es das gewesen sein oder kann der Einsatz von Tierorthopädischen Mitteln hier Abhilfe schaffen......

Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Einsatz solcher Hilfsmittel? Funktioniert das im Alltag?
Bin ich völlig bekloppt weil ich überlege meiner Katze ein Kunstbein anfertigen zu lassen ?(

Wie denkt ihr über meinen Fall und allgemein über " Hunde mit Rollstuhl"?

Verfasst: 04.02.2016, 14:34
von Cirkle-B-Ranch
schön, dass du dir gedanken machst ... :thumbup:
für mich stellt sich immer nur eine frage:
würde das tier ohne menschenhilfe überleben ja / nein -
und so treffe ich die entsprechenden entscheidungen,
es sei den - der mensch - ist für das leiden des tieres verantwortlich.

Verfasst: 04.02.2016, 14:57
von Haarriss
Wieso ist es für dich so wichtig, ob das Tier ohne menschliche Hilfe leben könnte?

Verfasst: 04.02.2016, 14:59
von Cirkle-B-Ranch
weil ich nichts davon halte, der natur ins handwerk zu pfuschen -
wenn es die menschen nicht gäbe, ginge es den tieren besser.

Verfasst: 04.02.2016, 15:05
von Haarriss
Dann dürfte man aber gar nichts behandeln, was nicht Menschenverschuldet ist und keine Tiere halten...Lebensqualität ist ja möglich, auch wenn das Tier sonst vll tot wäre

Verfasst: 04.02.2016, 15:07
von Cirkle-B-Ranch
wir versuchen unsere tiere so naturnah wie möglich zu halten -
das heißt aber nicht, dass wir uns nicht um sie kümmern.

Verfasst: 04.02.2016, 15:12
von Haarriss
Ja, schon klar, aber da die grenze zu ziehen ist ja nicht einfach. ZB, wenn sich zwei Hunde beißen würd er in der Natur sterben, ich als Mensch kann dafür aber ja nur insofern was, als dass ich die Tiere aufeinander treffen gelassen hab, was aber in der Natur vll auch passiert wäre...weißt du was ich mein?

Verfasst: 04.02.2016, 15:18
von Cirkle-B-Ranch
auch das wäre ein von menschen gemachtes übel - allein die "erziehung" der hunde -
genau, wie fremdfütterung usw.

Verfasst: 04.02.2016, 15:30
von Dipla
"Naturnahr" ist heute leider nicht mehr so einfach... Wir halten Tiere in Gebieten die früher für die Rasse undenkbar gewesen wären, haben herumgezüchtet damit wir einen Nutzen haben den wir heute nicht mehr brauchen (wenn ich nur an die Wolle der Schafe denke) und sagen heute "ich halte mich raus!" ? Geht wohl nicht mehr, auch wenn es manch einem (sorry daß ich das hier aufgreife, hatte gerade ne Diskussion warum ich meine Schafe schere, das wäre Tierquälerei.. ne, ist klar) lieber wäre da es ein Eingriff in die Natur ist.
Bei der Katze sehe ich das relativ eng. Das Tier wurde durch Menschenhand in diese Situation gebracht, also ist der Mensch auch in der Fürsorgepflicht was danach passiert. Von daher würde ich evtl erst einmal schauen wie man mit leichter Medikation potentiell vorhandene Schmerzen lindert und dann eine gute Praxis für Tierostheopathie aufsuchen. Vielleicht lässt sich auf diesem Weg eine Linderung und damit eine Steigerung der Lebensqualität erreichen.

Verfasst: 04.02.2016, 17:04
von ElliBesch
Ich finde diese Internetseite gut. Vielleicht hilft ja eine Orthese...

Die Fehlhaltung sollte sicher schnell korrigiert werden. Ob und inwieweit Deine Katze dann ihr Leben genießt, wirst Du sehen...

Alles Gute für die Mieze!

Lg Elli