Ganter, letzte Chance?

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Zuckerziege
Beiträge: 88
Registriert: 19.06.2018, 08:25

Ganter, letzte Chance?

Beitrag von Zuckerziege »

Moin,


heute komme ich mal mit einem anderen Thema ums Eck.

Ich halte seit einigen Jahren Gänse. Allerdings nur im Pärchen. Der Emder war der erste der einzog. Er 'diente' als 'Wachhund' bei einem Mann im Rollstuhl. Der Ganter lief dort vor dem Haus herum, mit einem anderen Emder. Der Mann ist Selbstversorger mit Schafen, Ziegen und vielen Gänsen.

Ich muss (mal wieder) kurz ausholen, ich möchte nichts auslassen was wichtig sein könnte.

Er lebte dort also mit einem anderen Ganter. Alles dort war sehr ungepflegt (Mann im Rollstuhl, 'angestellter (?)' Tierpfleger), der Tierpfleger schien wohl mit allem etwas überfordert. Ich habe mitbekommen das der Tierpfleger alle zwei Tage kommt um die Tiere zu versorgen. Und dann mal eben 30 Schafe, 10 Ziegen und eine große Anzahl von Gänsen zu versorgen, gut, das geht auf die Knochen.
Der Mann selbst wird von einem Pflegedienst versorgt.

Dort wo der Ganter lief, wuchs keine Wiese. Sie hatten einen alten, großen Plastikbehälter als Unterschlupf. Auf dem Grundstück lagen leere Katzenfutterdosen.
Ich hab den Kerl also mitgenommen und er hat eine Freundin bekommen.

Seit Jahren leben sie bei uns gleich.
Sie haben einen großen Stall und kommen von frühen Mittag bis Spätabends raus. Also eigentlich sind sie nur draußen. Im Sommer sind sie selbstversorger, im Winter gibt es dann Karotten, diverse Salatsorten, auch hier und da mal einen Apfel. Trotzdem dürfen sie weiterhin raus.
Genügend Wasser zum saufen und auch zum plantschen ist vorhanden.


Nun ist es seit einiger Zeit so, das der Ganter humpelt. Habe in Büchern gelesen und das Internet durchwälzt. Erste Idee war Vitamin - Mangel. Also gute Vitamine ins Saufwasser getröpfelt. Das ging lange, hat aber nicht geholfen. Keine Parasiten, nichts im Kot. Alles super.
Jetzt habe ich meinen Tierarzt kommen lassen, er hat ihn sich angesehen. Das Gelenk ist leicht dick und warm.

Er hat etwas homöoptahisches bekommen (ich bin mir nicht sicher wieso, eigentlich habe ich von ihm noch nie so etwas bekommen, war auch zu durcheinander zu fragen), sollte er morgens und abend bekommen, bis es leer ist (ca. 1 Woche).
Nun hat sich nichts verändert. Außer sein Aussehen. Er hat nach und nach ALLE Schwungfedern verloren und auch kleinere Federn. Uns war das in diesem Moment aber nicht neu. Unser Labrador bekommt auch gerade einige Mittelchen, er verlor Büschelweise Fell, sodass er auch kahle Stellen hatte. Diese wachsen aber gesund und schöner nach, als das alte Fell.

Aber hinzu kommt, das der Ganter seit wenigen Wochen nur noch hinter dem Haus ist. Und seine Dame auch, allein mag sie nicht umherspazieren.
Sie gehen nicht mehr baden und saufen tun beide auch nur so 1 - 2x am Tag, weil der Wassereimer vor dem Haus steht.

Weil ich Angst hatte, gerade bei großer Hitze, dass sie mir wegbruzeln ohne Wasser, habe ich den Eimer schließlich zu ihnen nach hinten gestellt. Das wollte ich eigentlich nicht... Weil sie nur hinten sitzen (vor dem Offenstall der Ziegen, dort liegt auch ihr Stall) und dort alles vollkoten. Sonst hat es sich immer schön verteilt. Aber dort kann man nur noch mit Gummistiefel lang. Und Wiese ist auch schon so kahl, das ich jetzt auch noch Gemüse zufütter, weil ich Angst habe das es zu wenig wird.
Wenn ich sie nach vorne locke und sie dann in Ruhe lasse, geht der Ganter sofort wieder zurück. Er schläft viel und ist auch sonst sehr ruhig... Sonst wurde geschimpft, 'Folgrufe' geäußert oder dergleichen. Nichts mehr. Und das humpeln wird auch nicht besser.



Ich bin ratlos. Der Tierarzt sagte es kann sein das es mal gebrochen/angebrochen war und nicht richtig verheilt ist (allerdings habe ich nichts mitbekommen?). Ich sollte abwarten ob die Mittel helfen, ansonsten eventuell einschläfern lassen.
Er muss schon was älter sein, das steht fest. Ich denke mir auch immer wieder... Vielleicht halten seine kleinen Flossenfüße das Gewicht nicht aus? Sind ja nun große, schwere Tiere, hauptsächlich für die Fleischproduktion gezüchtet. Ausgewachsene Ganter sollten um die 10 Kilo wiegen, als ich ihn anhob, war er nicht schwerer als mein Dackel... Ich schätze ihn auf 6-7 Kilo.

Ich weiß nicht was ich machen soll und hoffe, dass einer von euch Rat weiß. Ist es wirklich an der Zeit den alten Kerl gehen zu lassen? Seine Wesensveränderung macht mich fertig... Nur noch hinten herumlümmeln, kaum saufen, kaum fressen. Und die Dame leidet auch. Die ist nämlich noch recht jung und sollte herumrennen, grasen, baden und wandern, so wie der Ganter vor einiger Zeit noch...


Ich danke euch schon mal!


Grüßle,
Zuckerziege


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Zuckerziege, kommst Du nicht aus Norddeutschland?

Vielleicht hast Du es ja nicht weit...und in diversen Vogelforen sind auch spezielle Ärzte verzeichnet...

Viel Glück und alles Gute für den alten Kerl!

LG Elli


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Not being vegan is a mistake. ^^
Judith Schmidt
Beiträge: 1031
Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Hallo Zuckerziege,

so wie die_Alex schon schreibt, sind Gänse in der Mauser immer sehr kleinlauft und ziehen sich gerne zurück. Sie wollen dann auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen.
Nichts desto trotz würde ich auch sagen, den Ganter gründlichst durchchecken zu lassen.
Auf wieviele Jahre schätzt du ihn denn? Normale Mastgänse werden so 8-10 Jahre alt.
Hatte selber einmal Mastgänse vom Gösselalter an und hatte gedacht, dass auch diese 30 Jahre leben würden - falsch gedacht.
Vielleicht kommt der Ganter nun wirklich in die Jahre und hat evtl. Arthrose?


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)

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Zuckerziege
Beiträge: 88
Registriert: 19.06.2018, 08:25

Beitrag von Zuckerziege »

Hallo!


Vielen Dank für die ganzen Antworten. Dann werde ich ihn wirklich mal genauer unter die Lupe nehmen lassen.


Wie alt er genau ist kann ich wirklich nicht sagen.

Ich hatte die Mauser eigentlich ausgeschlossen... Weil hab ja schon einige miterlebt und keine war so extrem. Außerdem verliert das Mädel keine Federn, deshalb dachte ich dass es das nicht sein kann.


Ich danke euch erst mal recht herzlich!


Grüßle
Zuckerziege


Irene
Beiträge: 727
Registriert: 03.05.2003, 18:01

Beitrag von Irene »

Mein Höckergans-Ganter wurde in meiner Kunstbrut 17 Jahre alt in Gesellschaft von 2 Graugänsen und war plözlich morgens Tod in seinem Stall

Paßt wohl nicht so ganz zum Thema :*
Zuletzt geändert von Irene am 13.07.2018, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.


Wenn alles schief geht, kanns nur mehr besser werden!
Zuckerziege
Beiträge: 88
Registriert: 19.06.2018, 08:25

Beitrag von Zuckerziege »

[quote='die_Alex','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post214943']Wie geht es ihm denn jetzt?
[/quote]Hallo,


das Bein ist unverändert. Aber er kommt schon manchmal wieder nach vorn. Baden tut er noch nicht, aber er geht spazieren und futtert hier und dort ein bisschen. Da geht ja glatt mein Herz auf...


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