Vorab: Meine Tastatur spinnt, fuer Tippfehler entschuldige ich mich schon mal.
@Cirkle-B-Ranch
[quote='cirkle-b-ranch','
https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... m-ausland/']im prinzip, hab ich ähnlich gedacht ...
aber, wenn ich seh wieviel angst der "chicco" vor männern hat, denk ich das er genug probleme hatte -
er ist zu meiner freundin nach 2 tagen so vertrauensselig, dass er sich ein entzündetes auge ohne probleme behandeln lässt.
sobald chicco sich eingewöhnt hat, kann er selbst entscheiden, ob er draußen, oder drinnen leben möchte.
[/quote]Ich habe zwei Hunde. Zwei Dackelmischlinge.
Meinen Opa, mittlerweile muesste er 16-17 Jahre alt sein, den habe ich auf der Strasse gefunden, nahe einer S Bahn Station. Der war verfloht, verwurmt, recht duerr (aber nicht abgemagert).
Kein Chip, nirgendwo als Vermisst gemeldet. Tierheim wusste bescheid, Polizei wusste bescheid. Alle paar Tage bin ich mit ihm zu seiner "Fundstelle" gefahren. Keine Zettelchen an Baeumen oder Laternen.
Ich nehme an er gehoerte irgendeinem Menschen, der ihn ausgesetzt hatte oder der froh war, das er weggelaufen ist.
Dieser kleine Dackelmix hat sich vor Angst ins Hemd gemacht wenn man strenger wurde. Zwei mal habe ich es erlebt das er vor Angst/Schreck unter sich gemacht hat. Und oft genug hat er zurueck gezuckt, wenn man sich zu hektisch/schnell bewegte.
Maenner gegenueber ebenfalls scheuer als bei Frauen. Dunkel gekleidete Maenner sind BIS HEUTE ein absolutes No Go bei ihm. Noch heute werden die Augen riesig, die Ohren angstvoll nach hinten gerissen, die Rute klebt am Bauch und er draengt sich in die hinterste Ecke, wenn es mal lauter wird (zb Streit mit Partner, man regt sich ueber irgendetwas auf).
Hatte er eine schoene Vergangenheit? Ich wuerde mal behauten: Nein.
Meine Huendin. Die habe ich mit 7 Monaten bekommen. Laut Impfass war ich zu dem Zeitpunkt bereits die dritte Besitzerin (ohne Wurfbesitzer!)... Ein regelrechter Wanderpokal war die suesse Maus. Und warum? Gekauft weil suess als Welpe und dann komplett ueberfordert. SIe konnte bis dato keine Minute alleine bleiben, war nicht stubenrein und ein Angstbeisser anderen Hunden gegenueber, die sie nicht kannte. Zudem hat sie auf jedes Geraeusch reagiert und angeschlagen. Und anhaenglich! VIEL zu anhaenglich!
Logisch. Nachdem sie weiter gereicht wurde wie ein angebissenes Broetchen - Kinder verhalten sich da auch nicht viel anders.
War das eine schoene Vergangenheit? Rumgereicht zu werden? Dann auch noch immer zu Leuten die sie missverstehen?
Mittlerweile ist sie fast acht Jahre alt. Sie ist ein kleiner Agility-Experte, wir haben die BGVP Pruefung als zweite bestanden, in Unterordnung ist sie mittlerweile in der Leistungsgruppe, sie kann alleine bleiben und kann endlich mal ohne einen Ton an fremde Hunde vorbei.
DAS ist aber auch jahrelange Arbeit. Noch heute arbeiten wir an ihren Manieren und sie wird nie ein ruhiger und entspannter Hund werden.
In Berlin, wo ich zum Schluss gewohnt habe, wurden Hunde auf offener Strasse geschlagen. Einmal wollte ich den Hausflur hoch, ein Typ mit seinem Boxer kam mir entgegen. Der Boxer wollte zu meinen Hunden, er hat die Huendin genommen, an die offene Tuer gedrueckt, gewuergt und sie gefragt, was das soll. Den habe ich nie wieder gesehen... ob der nur zu Besuch war.
Und das sind nur wenige Geschichten. Wenige von vielen, die ich mitbekommen habe. Wenige von vielen, die tatsaechlich permanent und ueberall geschehen.
Und so ein Hund, landet dann im Tierheim. Und sitzt dort. Und sitzt und sitzt und sitzt. Und dann kommt ein Mensch, der ihn nicht adoptiert, weil er eine schlechte Vergangenheit hatte und einige Manieren zeigt, die einem nicht gefallen.
Darum sitzen die Hunde hier im Tierheim. Und auch, weil wirklich VIELE Leute ihre Hunde aus dem Ausland holen. Weil es ihnen dort so viel schlechter geht.
Hunde, die wirklich keine Chance haben... krank sind, what ever. Okay, vollkommen einverstanden. Aber teilweise GANZE Wuerfe nach DE zu holen, finde ich falsch. Oder Hunde die eingefangen werden obwohl sie kerngesund und fit sind. Und diese dann hierher zu holen. Nein, das finde ICH nicht richtig.
Vor allem wenn sie dort aufgewachsen sind... Sie kennen nichts anderes. Wieso sie dort raus reissen und in irgendeine Familie schmeissen, wo er ploetzlich Sitz und Platz machen muss. Wo er an der 1m Leine laufen muss. Zu Hause alleine bleiben muss... Ich verstehe es nicht... Wirklich nicht. VOR ORT muss was getan werden... Sonst hoert das nie auf.
[quote='Cirkle-B-Ranch','
https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post215087']ich find die "seehofermethode" doch sehr befremdlich -
dann könntest du ja auch in d alle "listenhunde" töten ..
[/quote]
Und weisst du was? Irgendwann, wenn alles noch vollgestopfter ist als es eh schon ist. Wird es in DE darauf hinauslaufen. Hunde die laenger als x Monate/Jahre im Tierheim sind, werden eingeschlaefert. Egal ob er ein Listenhund ist, ein einfach zu dicker Mops den keiner will weil ihm die zu lange Zunge rechts ausm Maul haengt oder ein alter, kleiner Mischling, den keiner will, weil er jeden Tag tot umkippen koennte - und womoeglich vorher noch ordentlich Geld kostet (Tierarzt).
Ich weiß nicht wieso ich so denke. Vielleicht weil ich mich mehr damit beschaeftige als ich selbst aushalten kann. Weil ich in einer Gegend gewohnt habe bzw. teilweise aufgewachsen bin, wo man Tierleid fast taeglich gesehen hat.
Aber so manch ein Hund waere sicherlich froh, gehen zu duerfen, als weiterhin so zu leben. Allein wenn ich mir die Hunde anschaue die seit Junghund im Tierheim sind und als Senior dort immer noch in ihrer Zelle hocken. Ein Pieks - kein Schmerz. Einfach einschlafen. Keine mueffelige Zelle mehr, kein alleinsein mehr, kein Hundenachbar dessen Gebelle man 24/7 ertragen muss.
Manchmal glaube ich, das das nicht verkehrt waere...
[quote='Cirkle-B-Ranch','
https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post215087']wobei ich der meinung bin, dass eher die besitzer auf listen müssten
und tests zur eignung erbringen sollten.
das chicco mich anknurrt, wird an seinen erfahrungen liegen -
letztendlich haben wir ihn genommen, weil er sonst hin und her geschoben worden wäre.
[/quote]Auch diverse Tests koennen helfen, klar. Aber Sachkundetests bringen dir auch nicht alles bei. Und die Praxisruefungen sind auch seeeehr oberflaechlich gestaltet. Meine Meinung. Dieser neue Hundefuehrerschein... muessen alle Neubesitzer machen (bzw. alle die ihren Hund nach Juli 2011 angeschafft haben). Die Pruefung an sich ist oberflaechlich gestaltet. ICH finde sie sollte tiefgruendiger gehen. Da wird geschaut ob man mit dem Hund zurecht kommt in einer gewissen Situation. Das ist definitiv schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Aber den ganzen Erziehungskram usw. dafuer sind Buecher, Internet, Hundeschulen usw. "verantwortlich" - WENN Besitzer diese dann auch nutzen!
[quote='Cirkle-B-Ranch','
https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post215087']er bekommt bei uns die zeit, die er braucht um ach männern wieder zu vertrauen.
nur wegen ein paar anlaufschwierigkeiten sind kein grund ein tier aufzugeben.
[/quote]Das finde ich super! Leider denken viele da anders...
[quote='Cirkle-B-Ranch','
https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post215087']und tierheim - nöööö, wir sind mitte 50 - da werden wir wegen einem junghund schon doof angeschaut.
wie du schon schreibst - im tierheim sind viele "listenhunde" dafür möchte ich keine verantwortung übernehmen, da ich die vorbesitzer nicht kenne. ok - bei einem junghundmischling aus dem ausland, kenn ich die vorbesitzer auch nicht, aber wenn das tier nur angst hat, heilt zeit viele wunden.
[/quote]