Gedanken zum Wert eines Tieres..

Platz für Ziegen-Themen, die in keine der anderen Rubriken passen ...
Finn

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Finn »

Ziegenhund hat geschrieben:Sondern sei so gut und bereite mir einen schnellen barmherzigen Tod.
eine wichtige zeile im gebet. tierschutz bedeutet nämlich nicht immer nur leben retten.


Soluna
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Registriert: 15.02.2009, 13:27

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Soluna »

#heul# das hast Du so schön geschrieben Liane.

Ich habe im Februar zwei Mini-Shettys gekauft. Am Anfang hatte ich Panische Angst (die sind ^zwar klein, im Kopf sind sie aber riesen Pferde) in den Stall zu gehen, sie haben gebissen und getreten. Die Kinder waren nicht sicher und ich auch nicht. Aber ich war der Meinung mit viel Geduld und Liebe schafft man das.
Ich hab ihnen jeden Tag gesagt wie sehr ich sie liebe.(jedes Tier versteht bzw spürt das)
Es hat gewirkt, jetzt kann ich mich zu ihnen setzen ohne das mir danach ein Ohr fehlt, wenn ich heim komme werde ich mit einem Wiehern begrüsst, es kommt so viel Dank. Und meinen Kindern tun sie auch nichts mehr, nur Fremden ;-) aber es sind ja noch Babys die noch viel lernen müssen.

Gerade eben haben meine Kinder eine Spitzmaus gerettet, aus dem Maul einer Katze, da die sie nur kaputt spielen und nicht fressen.
Ich weis noch nicht ob sie das überlebt, ich denke sie hat schwere innere Verletzungen. Sie steht unter Schock, sollte ich merken das es nicht mehr geht werde ich sie erlösen #heul# Und dabei würde es mich so freuen wenn ich sie ganz gesund und munter wieder in die Natur entlassen könnte #heul#

Man muss jedes Lebewesen respektieren, denn es gehört wie wir auf diesen Planeten. Und der wäre nur halb so schön ohne die Vielfalt der ganzen Arten.

lg Gabi


Macht hat nur der über Dich dem Du diese Macht auch gibst....
Alrun
Beiträge: 244
Registriert: 03.08.2008, 10:42

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Alrun »

Nur dass ein Tier (viel) Geld gekostet hat, ist noch lange kein Garant dafür, dass das Tier nun gut behandelt wird.

Aber grundsätzlich ist es schon richtig, dass man Tiere nicht verschenken soll. Ich verschenke keinesfalls ein Tier. Im Gegenteil - ich verlange, verglichen mit anderen, einen doch etwas höheren Preis. Jedoch: die Leute, die das Tier wirklich haben wollen, die diskutieren das nicht. Und meist hat das gut geklappt.

Aber ich persönlich überlege mir schon, wieviel bzw. ob ich überhaupt für ein Tier was bezahle. Für ein Sommerekzem-Pony würde ich keinen Cent mehr bezahlen (das haben wir vor vielen Jahren gemacht) und auch nicht für ein Hufrehe-Pony (da waren wir schon gescheiter und haben wirklich nichts bezahlt).
Ebenso bin ich nicht bereit, beispielsweise für Bauernhofkatzen auch nur einen Cent zu bezahlen. Wir haben vor zwei Jahren drei junge Katzen von einem Bauernhof geholt. Sie haben soweit zwar gut ausgesehen - aber die Katzen vermehren sich dort unentwegt. Warum also soll ich das noch finanziell unterstützen?

Einmal haben wir ein älteres Pferd verkauft - nie mehr würde ich das machen. Trotz allen Beteuerungen war das Pferd nach einem Jahr schon auf einem anderen Platz und bald danach geschlachtet. Leider habe ich das erst erfahren, als alles schon vorbei war.....
Also unsere Pferde bleiben.
Mit den Ziegen die gemolken werden, ist das für uns sowieso kein Thema - die dürfen hier bleiben und zwar bis zu ihrem natürlichen Tod. Diese Ziegen geben uns so viele Jahre Milch und natürlich auch Kitze, da muss das schon drin sein!
Die Kitze schlachten wir lieber, als dass wir sie in unsichere Haltung übergeben. Vor vielen Jahren hab ich zwei, dreimal Kitze abgegeben. Das hat gut geklappt, aber das waren wirklich die Ausnahmen. Wir haben die Leute zuvor alle schon lange gekannt.

Bei fremden Menschen bin ich sehr vorsichtig. Und seien wir mal ehrlich - eine Ziege hat doch eine recht hohe Lebenserwartung. Und da die Leute heute nicht mehr mal in der Lage sind, ihre Ehen aufrecht zu erhalten bzw. ihre Kinder auf lange Sicht gut zu betreuen, gehe ich mal vom Schlimmsten aus.

Also halten wir es so wie Finn - lieber die Tiere werden hier gut betreut und geschlachtet als dass sie einer ungewissen Zukunft ausgesetzt werden.

Liebe Grüße
Alrun


Ulli
Beiträge: 3007
Registriert: 13.03.2008, 07:18

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Zur Frage, ob ich Fleisch esse.. Ja.

Theoretisch finde ich es besser, Fleisch von einem Tier zu essen, von dem ich weiss, wie es gelebt hat- zum Teil kann ich das dadurch erfüllen, dass wir Rindfleisch bei jemanden hier aus der Nähe kaufen, bei dem die Kälber erst 6 Monate bei der Mutter bleiben und dann extensiv auf der Weide aufgezogen werden- da esse ich lieber weniger Fleisch und bezahle einen angemessenen Preis.

Theoretisch würde ich auch ein eigenes Tier schlachten lassen- auf jeden Fall würde ich das eher tun, als ein Tier in eine ungewisse Haltung abzugeben. Da wir aber sehr um die Böckchen gekämpft haben (hab es ja hier im Forum geschrieben gehabt- dank Sabine kamen wir zusammen mit dem TA auf die richtige Behandlung) KÖNNEN wir die nicht essen.. eher werden sie kastriert. Da die Mamas aber in Leistung stehen würden Kastraten ganz andere Mineralzusammensetzungen brauchen..deshalb wäre das keine optimale Lösung.

Unsere Böckchen tragen Bockschürzen, die eigens für sie geändert wurden( hat mich schon die Änderung 35 € gekostet), damit sie länger bei der Mama bleiben können- wenn ich sehe, wie die drei überall zusammen hingehen und wie oft die "Kleinen" mit ihren 4 1/2 Monaten noch trinken brauchen sie sich auch noch.

Bis auf die Krankheit im Alter von wenigen Tagen sind die Kleinen superfit. Natürlich werden die Klauen regelmässig kontrolliert und gepflegt.

Für mich ist der Wert der beiden nicht in € anzugeben.. aber sie an jemanden abzugeben, der VORGIBT, sich gut kümmern zu wollen (ich kann ja nicht ständig kontrollieren)- aber dem schon geringe Summen zuviel sind? Deshalb kommt für mich verschenken nur in Frage, wenn ich ganz genau weiss, dass das Tier es gut haben wird. Und bei wie vielen Menschen weiss man das schon?

Übrigens werden wir dies Jahr bei meinen Eltern NICHT decken lassen, weil die Gruppe gross genug ist.

Die Anzahl der Tiere ist jetzt gut- wir hatten und nur für beide Muttertiere Töchter gewünscht- auch wegen der Mineralversorgung, aber vor allem, weil bei Ziegen die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern eine andere ist als zwischen Müttern und Söhnen.

Nachdenkliche Grüsse

Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Finn

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Finn »

Ulli hat geschrieben: Da wir aber sehr um die Böckchen gekämpft haben (hab es ja hier im Forum geschrieben gehabt- dank Sabine kamen wir zusammen mit dem TA auf die richtige Behandlung) KÖNNEN wir die nicht essen.. eher werden sie kastriert. Da die Mamas aber in Leistung stehen würden Kastraten ganz andere Mineralzusammensetzungen brauchen..deshalb wäre das keine optimale Lösung.
also bei uns ist es schon auch so, daß ein paar tiere an denen wir besonders hängen nie den hof verlassen würden. wir haben immer ein paar kastraten/böcke die in einer extra gruppe laufen. nur 1 kastrat wird in zukunft mit den geißen mitlaufen damit man genau sieht wann wer bockig ist. böcke zu verkaufen ist extra schwierig, denn auf sie wartet früher oder später immer der metzger. und dann bring ich sie lieber selbst zu einem metzger meines vertrauens.

unsere älteste geiß bekommt ihr gnadenbrot auch wenn sie nicht mehr gedeckt wird. aber sie bleibt so lange sie noch mit der herde mithalten kann.

pferde würde ich grundsätzlich nicht verkaufen. die gehen meistens durch hundert hände. und die haltung ist teilweise noch miserabel.

@ ulli: wieso ist die beziehung der mütter zu den böcken eine andere als zu den töchtern? ich kann da keinen unterschied feststellen.


Anni71

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Anni71 »

Ich hatte mal einen älteren Haflinger. Der zog sich eine schwere Sehneverletzung zu und durfte nicht mehr "Berg ab" laufen, da er dann wieder massiv lahm ging. Tierärztlich war alles abgeklärt und nichts mehr zu machen. Ich konnte ihn nicht behalten, da unsere Weiden Hanglage hatten und ich ihn einzeln (2 Pferde im Offenstall) nicht im Stall halten konnte. Ich gab ihn als Beistellpferd mit Schutzvertrag/Schutzgebühr und Platzkontrolle ab. Als ich ihn dann besuchen wollte, war er weg. Die Käuferin war nach schwerem Unfall lange in der Klinik. Ihre Mutter versorgte "mein" Pferd und das andere Pony und kam nicht zurecht. Dann brachte sie die zwei angeblich auf einen Gnadenbrothof nach Bayern, ihr Pony musste sie dann wieder zurückholen, weil er wohl dort als Hangst nicht tragbar war. Meiner blieb dort. Die Mutter verstarb und die Käuferin wusste nicht, wo mein Pferd nun ist. Ich glaubte kein Wort. Suchte via Internet und Suchanzeigen ganz Bayern ab. Jeder Tierschutzverein wusste bescheid, jeder Gnadenbrothof war informiert. Aber mein "Lukas" war nicht auffindbar. Meine Vermutung ... naja, ihr wisst schon... Er war nie böse, hatte bei mir ein wunderschönes Leben, und dann das...
Ich würde auch wohl kein Tier mehr so abgeben.

Wenn ich dann jetzt an die Pony´s und Ziegen von dem alten Mann denke... könnte nur noch heulen... Auch der verlangt für ein Rehepony mit Schmerzen noch Geld. In der Hoffnung, das es keiner nimmt und er es warscheinlich noch weiter zu tode füttern kann...


Ulli
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Registriert: 13.03.2008, 07:18

Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Hab es so gehört und sehe es an der Mutter mit Töchtern, dass die Bindung viel enger ist..

Die "Langzeitstudie" zu dem Thema steht vermutlich an.. denn wenn ich nicht weiss, was Max und Moritz erwartet bleiben sie.

Muss nur noch meinem Vater (stehen in der Gruppe meiner Eltern)klar machen, dass eine Kastration AUCH FÜR DIE BÖCKE besser ist.. der beharrt noch auf dem männlichen Standpunkt, dass das grausam und brutal sei (ich rede von Kastration unter Vollnarkose mit anschliessender Schmerztherapie!) und bei ihm auf dem hof nicht in Frage komme #wb#

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Locura
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Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Locura »

Komisch...die Kerle finden Kastrationen immer schlimm... *fg*


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Nehmt Euch mal die Zeit!!!
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sanhestar
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Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von sanhestar »

Ulli hat geschrieben: und bei ihm auf dem hof nicht in Frage komme #wb#

LG Ulli
naja, dann lässt Du sie eben beim Tierarzt kastrieren. Und was ab ist, ist ab.

Kannst ihn ja mal fragen, was ihm lieber wäre: Kopf ab oder .....


Sabine M.H.
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Ulli
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Re: Gedanken zum Wert eines Tieres..

Beitrag von Ulli »

Hab ich genau so zu ihm gesagt: entweder Sack ab oder Kopf ab :D

Er will beides nicht..muss sich aber Fügen :D - in die Kastration der Böcke natürlich

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
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