woher bekomme ich eine böckchenschürze?

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Thyskland
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Re: woher bekomme ich eine böckchenschürze?

Beitrag von Thyskland »

Hallo Silke und Co ;o)
das hört sich ja toll an: Schnittmuster? Fotos? Eine Variante die nicht wie die handelsübliche abstreifbar ist? Könnt Ihr nicht ein paar Bilder für alle anderen Interessenten hier einstellen? Wir haben unser Böcklein grad kastrieren lassen (unter vollnarkose. War eine Gasnarkose und nach örtlicher Betäubung wurde geklemmt) aber trotzdem war es eine schlimme Sache. Schmerzen hatte er natürlich und war 3 Tage nicht richtig beisammen. Hatte daraus natürlich auch nicht richtig gefressen. War eingefallen und traurig, das ging fast eine Woche, bis er wieder besser auf dem Posten war. Das war echt sehr traurig und grausam und ich hatte zwischendurch echt Angst ihn zu verlieren! Auch sollen kastrierte Böcklein öfter ma Probleme mit Harnsteinen haben (wäre zumeist das Todesurteil weil es keiner Operiert). Wir sind daher sehr am überlegen, ob wir unser Jungböcklein kastrieren lassen oder doch auf eine chicke Schürze zurück greifen.
;-)
Hatten für unseren (nun kastrierten) Bock auch versucht eine Schürze selbst zu basteln, schlug aber fehl. Sie lag (wie beschrieben) gefaltet in der Ecke.. oder er latschte sich ständig drauf (war zu lang), hatte keinen Sinn (war zu kurz) oder das Dingelchen schob sich seitwärts vorbei *oops* .. Wir würden gern Euer Muster versuchen, vielleicht können wir ja so besseren Erfolg verbuchen? Wir wären wirklich sehr dankbar #hail#
Lieben Gruß von thyskland
#sheep#


Solange Menschen denken, Tiere können nicht fühlen,
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sanhestar
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Re: woher bekomme ich eine böckchenschürze?

Beitrag von sanhestar »

Thyskland hat geschrieben:Auch sollen kastrierte Böcklein öfter ma Probleme mit Harnsteinen haben (wäre zumeist das Todesurteil weil es keiner Operiert).
#sheep#
Hallo,

diese Aussage ist nicht korrekt. Auch bei unkastrierten Böcken können Harnsteine auftreten. Diese sind abhängig von Fütterung, Haltung und einer genetischen Komponente (in manchen Linien treten Harnsteine gehäuft auf).

Intakte Böcke habe etwas weniger Probleme bei kleinen (!) Steinen, da durch das Testosteron die Harnröhre zu ihrem vollen Durchmesser ausreifen konnte. Grössere Steine bleiben aber auch bei intakten Böcken stecken und verursachen die gleichen Probleme, wie bei Kastraten. Und durch eine späte Kastration (nach Eintreten der Geschlechtsreife, um das Testosteron "in Wirkung" zu bringen), haben auch Kastrate eine Harnröhre mit normalem Durchmesser.

Gefährdet sind Frühkastrate, falsch gefütterte, verfettete oder unter Bewegungsmangel sowie Flüssigkeitsmangel leidende Böcke und/oder Kastrate.

Die erste OP, die man bei Steinverdacht durchführt, ist ein simples Entfernen des Processus an der Penisspitze, da dort am häufigsten die Steine stecken bleiben - zumindest die, die klein genug sind, um bis dahin ausgespült zu werden. Das kann jeder TA durchführen.

Bei wiederholtem Auftreten von Steinen kann dann ein Blasen-Kathether gelegt werden. Diese OP ist auch noch nicht übermässig kompliziert und hilft in vielen Fällen, eine Heilung herbeizuführen, wenn noch zusätzlich medikamentös behandelt wird. Allerdings sollte man schon beim ersten Fall von Harnsteinen Haltung und Fütterung genau überdenken und optimieren.

Erst OP-Variante Nr. 3 - das legen eines künstlichen Ausganges - ist aufwändig und auch kritisch zu sehen, da hier Nutzen/Aufwand bzw. langfristige Behinderung des Tieres abzuwägen sind.


Sabine M.H.
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Thyskland
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Registriert: 09.02.2009, 19:07

Re: woher bekomme ich eine böckchenschürze?

Beitrag von Thyskland »

Hallo Sanhestar, danke für die gute Erklärung. (ich wusste es zwar nicht so ganz genau wie es hier von Dir ausführlich beschrieben wurde, hätte aber auch beim Wissen hier in diesem Thema dies nicht so ausführlich geschildert, ging ja um die Bockschürze und ein kurzes Wort dazu warum ich lieber ein Schürzchen hätte oder überlege eines zu besorgen ;o) Ich hatte das mit den Harnsteinen nur von einem Tierarzt (Aushelfstierarzt als meiner in Urlaub war) so geschildert bekommen, dass die kastrierten Böcklein (doch etwas öfter mal) Probleme bekommen wie unkastrierte. Hatte ich vielleicht nicht so eindeutig geschrieben, aber meinte es kurz angerissen in dieser Art.

[*]Auch sollen kastrierte Böcklein öfter mal Probleme mit Harnsteinen haben (wäre zumeist das Todesurteil weil es keiner Operiert). [*]

Muss auch dazu sagen, dass dieser TA leider nicht ganz intensiv bei Ziegen bewandert ist, aber er wusste es immerhin, dass es hier einen Vorfall gibt, welcher Kastraten in dieser Sache betrifft. Ich bin dankbar zu wissen, dass man doch etwas in dieser Sache machen kann, das beruhigt mich etwas. Wir lassen unsere Ziegen stets versorgen und operieren, wenns noch möglich ist und versuchen stets alles machbare (aber nicht wenn das Tier unnötig ohne Erfolgsaussicht leiden würde). Die Aussage, des TA dass man hier nichts machen könnte schockierte mich (betraf mich zum Glück nicht, hoffe es wird mich auch nie betreffen). Die Aussage des TA dass er sowas nicht operieren würde erklärt sich vielleicht daraus, dass es ein Jäger ist, wie ich mitbekommen habe. Da haben Tiere wohl sowieso nicht so viel Wert und scheinen in seinem Sinn der Mühe dann nicht wert zu sein. Wäre für mich somit sowieso kein Ansprechpartner wenn meine Lieblinge kränkeln. Aber wenn niemand anders greifbar ist, muss man in einer Notsituation leider auch zu solchem TA bevor man gar niemanden hat der irgendwie besser helfen kann, als man selbst. :-(


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