Fesselband und Bolus in Baden-Württemberg zugelassen

Platz für Ziegen-Themen, die in keine der anderen Rubriken passen ...
Meli
Beiträge: 952
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Beitrag von Meli »

Hallo Klaus,
Ich wünsche mir auch die Alternative Kennzeichnung durch ein Chip. Es ist sicherlich teuerer als die hier aufgeführten Methoden aber bei wenigen Tieren, wie z.B. bei Hobbyziegen, durchaus machbar.
Da meine Ziegen sich oft im verbuschtem Gelände aufhalten ,ist weder die Kennzeichnung durch Ohrmarke noch durch Fussfessel optimal.

@Martin: Danke das du dich so für eine bessere Kennzeichnung einsetzt. Ich hoffe das es so noch weitergeht und vor allem für kleine Bestände und Hobbyziegen noch die Alternative Chip geben wird.

lG
Meli
Zuletzt geändert von Meli am 13.12.2014, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.


Haarriss
Beiträge: 2508
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Beitrag von Haarriss »

Ich denke bei Ausnahmen für kleine Betriebe liegt das Problem darin, dass ja Auch mal Tiere von einem kleinen in einen größeren Betrieb wechseln oder umgedreht...


Viele Grüße
Haarriss
Meli
Beiträge: 952
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Beitrag von Meli »

In Baden Württemberg haben 97% der Ziegenbetriebe weniger als 50 Ziegen.

Nachtrag: auf dieser Seite ist die Anzahl der Ziegen pro Betrieb in BW dargestellt, siehe Tabelle T2

https://www.statistik-bw.de/Veroeffentl ... _07_06.pdf
Zuletzt geändert von Meli am 13.12.2014, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.


Klaus Heitele

Beitrag von Klaus Heitele »

Hallo,
auch die alte Tätowierung wäre vom Gesetz her zulässig. Das wäre die billigste Lösung. Verursacht keine Schmerzen. Ist nicht sichtbar. Zudem gibt es keine Folgeprobleme. Warum immer das Komplizierteste, wenn es auch ganz einfach geht.
Gruß Klaus


Schwarznase
Beiträge: 84
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Beitrag von Schwarznase »

Hallo

Das Problem ist das es nicht für alle die passende Lösung gibt und geben Wirt. Für halter die nur zwei drei Ziegen haben ist das Tätowieren sicherlich eine Lösung nur ich kann mir Vorstellen das große Betriebe damit ein Problem haben.


Muckla
Beiträge: 423
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Beitrag von Muckla »

[quote='Klaus Heitele','index.php?page=Thread&postID=189089#post189089']auch die alte Tätowierung wäre vom Gesetz her zulässig.[/quote]


ICH DACHTE DAS WÄRE EBEN NICHT ZULÄSSIG ???


Klaus Heitele

Beitrag von Klaus Heitele »

Hallo.
der Gesetzgeber hat in einem Gesetz viele Kennzeichnungsmöglichkeiten wie auch Tätowieren und Chip als zulässig angeboten. Die LKV hat die Befugnis, aus dieser Vielzahl von Kennzeichnungsmöglichkeiten die geeignete auszusuchen. Leider hat die LKV sich gegen Tätowieren und gegen Chip entschieden. Statdessen, dass sie sich aktuell zusätzlich für den Chip entschieden hätte, hat sie sich für die Mischung der seitherigen Möglichkeiten entschieden.
Gruß Klaus


MartinS
Beiträge: 16
Registriert: 17.06.2008, 22:32

Beitrag von MartinS »

Hallo,
damit das Fesselband eben nicht einschnürt, wird dieses Modell von Datamars (vorher A.Raymondlife) verwendet, welches in drei Stufen erweiterbar ist. Danach schauen muss man ab und zu natürlich schon, aber in kleineren und mittelgroßen Herden ist das auch kein Problem.
Das Tätowieren ist meiner Ansicht nach möglich, aber man hat es geschickterweise den Zuchtverbänden überlassen und die wollen sich das nicht antun, weil es sehr personalintensiv ist. Die Lesbarkeit leidet wohl mit den Jahren.
Hier der Auszug aus der Viehverkehrsverordnung vom 22. Dez. 2011:
§ 34 Abs 3a
(3a) Im Falle der Verwendung eines Ohrmarken-Transponders oder eines Bolus-Transponders als
erstem Kennzeichen kann anstelle des zweiten Kennzeichens bei Schafen und Ziegen, die nicht für den
innergemeinschaftlichen Handel bestimmt sind, ein Ohr tätowiert werden, soweit
1. die Tätowiernummer das für den Sitz des Geburtsbetriebs geltende amtliche Kraftfahrzeugkennzeichen des
Landkreises oder der kreisfreien Stadt und die letzten sieben Ziffern der Registriernummer nach § 26 Absatz
2 Satz 2 enthält und

2. die Tätowierung von
a) der zuständigen Behörde oder

b) einer tierzuchtrechtlich anerkannten Züchtervereinigung

vorgenommen wird.

In den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 Buchstabe b hat die Züchtervereinigung die zuständige Behörde innerhalb
von 30 Tagen nach der Tätowierung über deren Vornahme zu unterrichten.

Der Chip ist meines Wissens in Deutschland nirgends erlaubt. Ich bitte aber darum, eine Quelle zu nennen, wo man es nachlesen könnte, wenn es erlaubt wäre.

In Österreich sind fast alle Kombinationen erlaubt, aber der österr. Bundesverband für Schafe und Ziegen hat mir geschrieben, dass fast ausschließlich Ohrmarken (2 nichtelektronische) verwendet werden. Diese Ohrmarken sind zudem kostenlos (zumindest in Oberösterreich). Der Chip ist nur in Kombination mit einer Ohrmarke erlaubt.
Österreich ist nicht zur elektronischen Kennzeichnung verpflichtet, wegen der Unterschreitung einer Tierzahlgrenze.

Der Chip bei Tieren ist der Testlauf für den Chip beim Menschen. Das halte ich für den absoluten Super-GAU.

In der Praxis scheint der Chip schon ein Problem zu sein. Eine befreundete Pferdehalterin hat neulich einen Pferdemetzger gefragt, ob er den Chip beim Schlachten entfernt. Der hat scheinbar nur gelacht. Er verwurstet den Chip. Das knirscht eben ein wenig beim essen.

Nur zur Info, damit man weiß, wie der Staat so drauf ist:
In Bayern werden Kennzeichnungsverweigerer gerade massiv angegangen.
Hier zwei Links zu einem Fall:
http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNLT6NK ... -Marke.mp4
http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/grainau-sind-ohrmarken-ziegen-tierquaelerei-4474535.html

Eine Tierärztin, die beim Deutschen Tierschutzbund arbeitet, hat mir heute geschrieben:
...Aus
meiner Zeit als praktische Tierärztin kenne ich die geschilderte,
tierschutzrelevante Problematik sehr gut. Ich wurde nicht selten zur
Erstversorgung bei Wunden und Abszessen gerufen, die durch die
Verwendung von Ohrmarken entstanden sind. Gerade deshalb liegt es uns auch am Herzen, dass zukünftig eine Alternative angeboten wird. ...

Viele Grüße
Martin


Haarriss
Beiträge: 2508
Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

Ich frage mich nur mit welcher Begründung IST es für Pferde erlaubt und für Ziegen und Rinder nicht?


Viele Grüße
Haarriss
Muckla
Beiträge: 423
Registriert: 22.04.2014, 16:56

Beitrag von Muckla »

[quote='MartinS','index.php?page=Thread&postID=189155#post189155']Der Chip bei Tieren ist der Testlauf für den Chip beim Menschen. Das halte ich für den absoluten Super-GAU.[/quote]


kann man das auch irgendwo nachlesen? Und zu welchem Zweck?


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